Entfliehe nicht! du hörst ja keine Klagen; kein nasser Blick und keine Seufzer sagen, was tief mein Herz in sich verschließt. Noch immer war mein einziges Verlangen, dies Sonnenlicht zu sehn auf deinen Wangen, in dieser Luft, die dich umfließt. O könnt' ich nur, o könnt' ich, ungesehen, mein Leben lang an deiner Seite gehen, und Tag und Nacht dein Engel sein! Du solltest nichts von meiner Liebe wissen; ich wollte gern den Lohn der Treue missen, und bliebe doch auf ewig dein.
12 Deutsche Lieder mit Begleitung des Pianoforte , opus 23
by Daniel Friedrich Rudolph Kuhlau (1786 - 1832)
1. An **  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "An **" [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with J. G. Jacobis sämmtliche Werke, Band 2, Zürich, 1825.
Researcher for this text: Johann Winkler
2. Trauer der Liebe  [sung text checked 1 time]
Wo die Taub' in stillen Buchen Ihren Tauber sich erwählt, Wo sich Nachtigallen suchen, Und die Rebe sich vermählt; Wo die Bäche sich vereinen, Gieng ich oft mit leichtem Scherz, Gieng ich oft mit bangem Weinen; Suchte mir ein liebend Herz. O, da gab die finstre Laube Leisen Trost im Abendschein; O, da kam ein süßer Glaube Mit dem Morgenglanz im Hain; Da vernahm ichs in den Winden; Ihr Geflüster lehrte mich: Daß ich suchen sollt', und finden, Finden, holde Liebe! dich. Aber ach! wo blieb auf Erden, Holde Liebe, deine Spur? Lieben, um geliebt zu werden, Ist das Loos der Engel nur. Statt der Wonne, fand ich Schmerzen, Hieng an dem was mich verließ; Frieden giebt den treuen Herzen Nur ein künftig Paradieß.
Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "Trauer der Liebe" [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El dol de l'amor", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Liefdesklacht", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "Mourning for love", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Deuil de l'amour", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Auserlesene Lieder Von J. G. Jacobi; Herausgegeben von Johann Georg Schlosser. Basel, bei J. J. Thurneysen, dem Jüngern, 1784, pages 21-22; and with Gedichte von Johann Georg Jacobi. Zweyter Theil. Wien, 1816. Bey Ch. Kaulfuß & C. Armbruster (Meisterwerke deutscher Dichter und Prosaisten. Siebenzehntes Bändchen), pages 46-47.
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
3. Das Mädchen bei der Rose  [sung text not yet checked]
Anzusehn Bist du schön In dem braunen Moose; Aber ich Kenne dich, Schmeichelhafte Rose! Brust und Haar Schmückst du zwar, Und dein Duft ist lieblich; Wäre nur Von Natur Dir nicht Schalkheit üblich! Dein Gedüft Athmet Gift, Das im Blute schäumet. Banger Lust Halb bewußt, Schwindelt man und träumet. Rede, wer? Und woher? Lieblingin der Flora! O dich schuf, Sagt der Ruf, Aus der Thrän' Aurora! Als den Kuß Cephalus Grausam ihr versaget; Weinte sie Spät und früh, Wo der Held gejaget. Schnell einmal Schaut im Thal Sie die Ros' entblühet, Roth und feucht, Wie, ihr däucht, Jetzt die Wang' ihr glühet. Wer sie bricht, Der kann nicht, Als nach Küssen streben. Drum hat ihr, Warnung mir! Zeus den Dorn gegeben.
Authorship:
- by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826), "Das Mädchen bei der Rose", appears in Oden und Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Confirmed with Sämmtliche poetische Werke von Johann Heinrich Voss, ed. by Abraham Voss, Leipzig, Immanuel Müller, 1835, pages 152-153.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Sehnen  [sung text checked 1 time]
Was ist's, dass mit den andern ich nicht so froh mehr bin? Allein für mich zu wandern will jetzt mir nur zu Sinn! Warum ist mir so bange, warum das Herz so schwer? Nur auf einsamem Gange, da [drückt]1 mich's nicht so sehr. Da quillt so warm, so innig die Trän' aus voller Brust, da wird mir still und sinnig, da wird der Schmerz zur Lust. Was hab' ich denn für Schmerzen? Was hab' ich denn für Pein? Mir ist, als sollt' im Herzen es neu und anders sein. Was lieben möcht' ich gerne; nicht, was ich sonst geliebt. Ist's hier, ist's in der Ferne, was Ruh' und Glück mir gibt?
Authorship:
- by Johann Christian August Heinroth (1773 - 1843), as Treumund Wellentreter, "Sehnen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Gesammelte Blätter von Treumund Wellentreter, 4. Bd., Leipzig, 1827.
1 Kuhlau: "trübt"Researcher for this text: Johann Winkler
5. Finden  [sung text checked 1 time]
Ach, ihr himmlisch-schönen Stunden! Ach, ich habe nun gefunden, was ich suchte, nicht erkannte, was mich weg von andern bannte. Diese schönen Strahlen-Augen! Jetzt, im Augenblick noch, tauchen liebend sie sich in die meinen, Blick und Herzen zu vereinen. Ja, nun weiß ich, was mich quälte, ja, nun weiß ich, was mir fehlte! Ach, die Hälfte meines Lebens sucht' ich ängstlich und vergebens! Diese Stimme, diese Töne, diese Jugend, diese Schöne, dieses kräft'ge, milde Wesen; ihn nun hab' ich mir erlesen! Ob auch er mich auserkoren? Ach, mein Leben wär' verloren, überließ, nach jenem Blicke, er mich schmerzlichem Geschicke!
Authorship:
- by Johann Christian August Heinroth (1773 - 1843), as Treumund Wellentreter [author's text not yet checked against a primary source]
6. Nachtgesang  [sung text checked 1 time]
Tiefe Feyer Schauert um die Welt. Braune Schleyer Hüllen Wald und Feld. Trüb und matt und müde Nickt jedes Leben ein, Und namenloser Friede Umsäuselt alles Seyn! Wacher Kummer, Verlaß ein Weilchen mich! Goldner Schlummer, Komm und umflügle mich! Trockne meine Thränen Mit deines Schleyers Saum, Und täusche, Freund, mein Sehnen, Mit deinem schönsten Traum. Blaue Ferne, Hoch über mich erhöht! Heil'ge Sterne, In hehrer Majestät! Sagt mir, ist es stiller, Ihr Funkelnden, bey euch, Als in der Eitelkeiten Aufruhrvollem Reich?
Authorship:
- by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758 - 1818), "Nachtgesang", written 1787, first published 1787 [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cant de la nit", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Nachtgezang", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , "Night song", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant nocturne", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Francesco Campanella) , "Canto notturno", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Nattsang", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with L.T.Kosegarten's Poesieen, Neueste Auflage, Zweyter Band, Berlin 1803, pages 10-11; and with Ludwig Theoboul Kosergarten's Poesieen. Zweiter Band. Leipzig bei Heinrich Gräff. 1798, pages 281-282. Kosegarten's poem is slightly different in later editions (see below).
First published in a slightly different version in Poetische Blumenlese, aufs Jahr 1788. Göttingen, bey Johann Christian Dieterich, pages 157-158.
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
7. Der Trinkkönig  [sung text checked 1 time]
Schon dreimal, kraft des Königtums, hat laut mein Glas geklopfet. Seid eingedenk des alten Ruhms! Getrunken, nicht getropfet! Man kann vor weisem Plauderschall die Ordnung kaum erhalten. So schweigt und trinkt! Was hilft denn all' mein Schalten und mein Walten? Ha, wüsst' ich, wer mein Volk empört, er sollte schwer mir büßen! Den Fuß des Glases, umgekehrt, wollt' ich voll Wein ihm gießen! Dann spräch' ich ernst mit tiefem Bass den Richterspruch: Das leer' er! Heut' Abend gibt's kein g'rades Glas, ruchlosester Empörer! Der Weisheitspfleg' entsagt ihr nun und seht verschämt und reuig? Versprecht, es nimmermehr zu tun, dann, Kinderchen, verzeih' ich! Was soll das wüste Schulgeschrei, wo Wein und Gläser blinken? Das lässt uns ja den Kopf nicht frei! Beim Trinken muss man trinken!
Authorship:
- by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826) [author's text not yet checked against a primary source]
See other settings of this text.
Researcher for this text: Johann Winkler8. Nachtgesang  [sung text checked 1 time]
Süßes Flüstern in den düstern, in den dichtbelaubten Zweigen! Fromme Winde, wie gelinde webt ihr bei des Tages Neigen! Hier ein Völkchen kleiner Wölkchen treibt ihr zu der Sonne Bette. Wie die Holden sich so golden sammeln um die heil'ge Stätte! Euren kühlen Flügelspielen öffnen Kelche sich voll Düfte, Wonne gebend, sanft verschwebend in das Meer der gold'nen Lüfte. Eure Küsse fühlt die süße silberblaue kleine Welle; froh erglühend zieht sie fliehend Kreise durch die Rosenhelle. Zauberleben lauscht im Schweben eurer mild gezähmten Flügel. Süß erblühen Phantasien frei und herrlich ohne Zügel. Zu den fernen kleinen Sternen auf der Silberstrahlenbrücke zieh'n vertrauend aufwärts schauend zum Verein getrennte Blicke. Sich zu retten aus den Ketten, seine Urkraft zu erringen, frei wie Düfte in die Lüfte strebt der Geist sich aufzuschwingen. Wo die dunkeln Höhen funkeln in der süßen Welt der Sterne, folgt sein Ahnen ihren Bahnen zu der heimatlichen Ferne.
Authorship:
- by Maria Elisabeth Johanna Charlotte von Otth (1774 - 1845), as Lotte, "Nachtgesang" [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Alpenrosen. Ein Schweizer Almanach auf das Jahr 1819, Bern & Leipzig.
Researcher for this text: Johann Winkler
9. Sehnsucht  [sung text checked 1 time]
Kennt ihr das schöne Eiland weit draußen im Meer so wüst, wo der Morgenröte Reigen und der Sonnen Aufgang ist? O dahin möcht' ich ziehen, dahin steht mir mein Sinn! Dahin wer kann mich führen? Wer weiß den Weg dahin?
Authorship:
- by Friedrich Gottlob Wetzel (1779 - 1819), "Sehnsucht" [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Taschenbuch zum geselligen Vergnügen auf das Jahr 1820, Leipzig & Wien.
Researcher for this text: Johann Winkler
10. Schaurig ist die Nacht  [sung text checked 1 time]
Schaurig ist die Nacht. Nasskalt haucht der Herbstwind über die falbe Stoppel. Mühsam rollt der Vollmond durch zerriss'ne Wolken seine Silberscheibe. Schaurig ist die Nacht. Schaurig ist die Nacht. Wie heult es auf der Heide! Wie pfeift es durch die Stoppel! Wie sausen die Tannen! Wie flüstert's im Haselbusch! Schaurig ist die Nacht.
Authorship:
- by Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758 - 1818) [author's text not yet checked against a primary source]
11. An die Natur  [sung text checked 1 time]
Süße, heilige Natur, [Laß mich gehn auf deiner Spur]1! Leite mich an deiner Hand, Wie ein Kind am Gängelband! Wenn ich dann ermüdet bin, [Rück]2 ich dir am Busen hin, Athme [süsse]3 [Himmelslust]4, [Hangend]5 an der [Mutter Brust]6. [Ach, mir ist so wohl bey dir]!7 Will dich lieben für und für. [Laß mich gehn auf deiner Spur]1, Süsse, heilige Natur!
Authorship:
- by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750 - 1819), "An die Natur", written 1775, first published 1775 [author's text checked 2 times against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "A la natura", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Aan de Natuur", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "To Nature", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À la nature", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Alla Natura", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutsche Chronik. auf das Jahr 1775. herausgegeben von M. Christ. Fried. Daniel Schubart. Ulm, gedruckt bey Christian Ulrich Wagner, und zu finden in Augsburg, bey Conrad Heinrich Stage. 92. Stück. Den 16. November, 1775, page 733; and with Gedichte der Brüder Christian und Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg. Erster Theil. Wien, 1821. Im Verlage bei J.B. Wallishausser. Hamburg, bei Perthes und Besser, page 113.
1 Harder: "Leite mich auf deine Spur"2 Kuhlau, Stolberg (1821 edition), Schubert, and Wetzel: "Sink'"
3 Harder, Wetzel: "reine"
4 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "Herzenslust"
5 Harder: "Ruhend"
6 Stolberg (1821 edition), and Schubert: "Mutterbrust"
7 Kuhlau, Stolberg (1821 edition), and Schubert: "Ach! wie wohl ist mir bei dir"; Harder, Wetzel: "O wie wohl ist mir bei dir"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
12. Liebesliedchen  [sung text checked 1 time]
Wär' ich ein Vögelein, Grüßt ich im Morgenschein, Liebchen, dich schon! Schwebend dir auf der Hand, Säng' ich zu dir gewandt Lieblichen Ton! Wär' ich ein Röschen klein, Möcht' ich recht duftend sein, Athmen um dich! Nimmer mich wehren wollt', Dörnchen nicht stechen sollt', Pflücktest du mich. Wär' ich ein Brünnlein klar, Böt' ich dir Kühlung dar, Frischen Genuß! Nahte dein Mund sich mir, Quöll' ich zur Lippe dir, Weich wie ein Kuß.
Authorship:
- by Johann Conrad Nänny (1783 - 1847), "Liebesliedchen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Taschenbuch für das Jahr 1818, herausgegeben von Dr. St. Schütze, Frankfurt am Mayn, bei den Gebrüdern Wilmans,
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler