O Täler weit, O Höhen, o schöner grüner Wald, du meiner Lust und Wehen andächt'ger Aufenthalt! Da draussen, stets betrogen, [saust]1 die geschäft'ge Welt; schlag' noch einmal die Bogen um mich, du grünes Zelt! Wenn es beginnt zu tagen, Die Erde dampft und blinkt, Die Vögel lustig schlagen, Daß dir dein Herz erklingt: Da mag vergehn, verwehen Das trübe Erdenleid, Da sollst du auferstehen In junger Herrlichkeit! Im Walde steht geschrieben ein stilles ernstes Wort vom rechten Tun und Lieben, und was des Menschen Hort. Ich habe treu gelesen die Worte, schlicht und wahr, und durch mein ganzes Wesen ward's unaussprechlich klar. Bald werd' ich dich verlassen, fremd in die Fremde geh'n, auf buntbewegten Gassen des lebens Schauspiel seh'n. Und mitten in dem Leben wird deines Ernst's Gewalt mich Einsamen erheben, so wird mein Herz nicht alt.
Sechs Lieder und Gesänge für vierstimmige Männerchor , opus 12
by Hermann Theobald Petschke (1806 - 1888)
1. Abschied vom Walde  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Abschied", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "Departure", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Adieu à la forêt", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Blodek: "haust"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Rheinweinlied  [sung text not yet checked]
Wo solch ein Feuer noch gedeiht, Und solch ein Wein noch Flammen speit, Da lassen wir in Ewigkeit Uns nimmermehr vertreiben. Stoßt an! stoßt an! der Rhein, Und wär's nur um den Wein, Der Rhein soll deutsch verbleiben. Herab die Büchsen von der Wand, Die alten Schläger in die Hand, Sobald der Feind dem [wälschen]1 Land Den Rhein will einverleiben! Haut, Brüder, mutig d'rein! Der alte Vater Rhein, Der Rhein soll deutsch verbleiben. Das Recht' und Link', das Link' und Recht', Wie klingt es falsch, wie klingt es schlecht! Kein Tropfen soll, ein feiger Knecht, Des [Franzmann's]2 Mühle treiben. Stoßt an! stoßt an! der Rhein, Und wär's nur um den Wein, Der Rhein soll deutsch verbleiben. Der ist sein Rebenblut nicht wert, Das deutsche Weib, den deutschen Herd, Der nicht auch freudig schwingt sein Schwert, Die Feinde aufzureiben. Frisch in die Schlacht hinein! Hinein für unsern Rhein! Der Rhein soll deutsch verbleiben. O edler Saft, o lauter Gold, Du bist kein ekler [Sklavensold]3! Und wenn ihr Franken kommen wollt, So laßt vorher euch schreiben: [Hurrah! hurrah!]4 der Rhein, Und wär's nur um den Wein, Der Rhein soll deutsch verbleiben.
Authorship:
- by Georg Herwegh (1817 - 1875), "Rheinweinlied", subtitle: "Oktober 1840"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Song of the Rhine-wine", subtitle: "(October 1840)", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Meyer’s Groschen-Bibliothek von Deutschen Classiker für alle Stände, Hundertsiebenundneunzigstes Bändchen, Anthologie aus den Gedichten von Georg Herwegh, Hildburghausen: Druck vom Bibliographischen Institut; New York: Hermann J. Meyes, [no year], pages 11-12.
1 Fassbaender: "welschen"2 Fassbaender: "Franzmanns"
3 Fassbaender: "Sclavensold"
4 Fassbaender: "Hurra! Hurra!"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Reiselied  [sung text not yet checked]
Durch Feld und Buchenhallen, bald singend, bald fröhlich still, recht lustig sei vor allen, wer's Reisen wählen will. Wenn's kaum im Osten glühte, die Welt noch still und weit: da weht recht durchs Gemüte die schöne Blütenzeit ! Der Lerch' als Morgenbote sich in die Lüfte schwingt, eine frische Reisenote durch Wald und Herz erklingt. O Lust, vom Berg zu schauen weit über Wald und Strom, hoch über sich den blauen [tiefklaren]1 Himmelsdom !2 Vom Berge [Vöglein]3 fliegen und Wolken so geschwind, Gedanken überfliegen die Vögel und den Wind. Die Wolken ziehn hernieder, das Vöglein senkt sich gleich, Gedanken gehn und Lieder [fort bis ins]4 Himmelreich.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder, in Der wandernde Musikant, no. 6
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John H. Campbell) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Linda Godry) , "Song of travel", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Hensel: "den klaren"
2 Hensel adds: " Hoch über sich den blauen/ tiefklaren Himmelsdom!"
3 Hensel: "Vögel"
4 Hensel: "bis in das"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John H. Campbell
4. Abendlied  [sung text not yet checked]
Ich sitz auf Bergeshaide, Umglänzt vom Abendstrahl, Und seh in stiller Freude Hinunter in das Thal. Der Heerde Glocken klingen, Sie kehret ruhig heim, Und Abendlieder singen Zufrieden die Schalmein. Da fühl ich ein Verlangen Der stillen Ferne zu, Doch hält mich hier umfangen, Im Innern milde Ruh. Es sinken schon die Schatten, Und all die bunten Reihn, Die eben Glanz noch hatten, -- Nimmt schon das Dunkel ein. Und wie die Schatten sanken Und mich die Nacht umhüllt, Umschliesst mir die Gedanken Des Friedens freundlich Bild.
Authorship:
- by Isaak, Freiherr von Sinclair (1775 - 1815), as Crisalin, "Der Abend auf dem Berge"
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Confirmed with Deutsches Lesebuch, Zweiter Band, Nürnberg: Riegel & Wießner, 1821, pages 323 - 324.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
5. Frühlingsglaube  [sung text not yet checked]
Die [linden]1 Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und [weben]2 Tag und Nacht, Sie [schaffen]3 an allen Enden. O [frischer]4 Duft, o neuer Klang! Nun armes Herze, sey nicht bang! Nun muß sich Alles, [Alles]5 wenden. Die Welt wird schöner [mit]5 jedem Tag, Man weiß nicht, was noch werden mag, Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Thal. Nun armes Herz, vergiß der Qual! Nun muß sich Alles, [Alles]5 wenden.
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Frühlingsglaube", written 1812, appears in Lieder, in Frühlingslieder, no. 2, first published 1813
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David Gordon) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Credo printanier", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Fede di primavera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutscher Dichterwald. von Justinus Kerner, Friedrich Baron de la Motte Fouqué, Ludwig Uhland und Andern. Tübingen in der J. F. Heerbrandt'schen Buchhandlung. 1813, page 5; and with Gedichte von Ludwig Uhland. Stuttgart und Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1815, page 54.
1 Klein: "lauen"2 some editions have this typo, also found in Lachner: "wehen"
3 Hanslick: "schaff'n"
4 Unger: "süßer"
5 omitted by Hanslick
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , David Gordon , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
6. Der Schnitter Tod  [sung text not yet checked]
Es ist ein Schnitter, [der heißt Tod]1, Hat Gewalt vom höchsten Gott, Heut wetzt er das Messer, Es schneid't schon viel besser, Bald wird er drein schneiden, Wir [müssen]2 nur leiden. [Hüte]3 dich schöns Blümelein! Was heut noch grün und frisch da steht, Wird [morgen schon hinweggemäht]4: [Die edlen Narzissen, Die Zierden der Wiesen]5, [Viel]6 schön' Hyazinthen, Die türkischen Binden. [Hüte]3 dich schöns Blümelein! Viel hundert tausend ungezählt, Das nur unter die Sichel fällt, Ihr [Rosen, ihr]7 Lilien, Euch wird er austilgen, Auch die Kaiser-Kronen, Wird er nicht verschonen. Hüte dich schöns Blümelein! Das himmelfarbe Ehrenpreis, Die Tulpanen [gelb und]8 weiß, Die silbernen Glocken, Die goldenen Flocken, Senkt alles zur Erden, Was wird daraus werden? Hüte dich schöns Blümelein! Ihr hübsch [Lavendel]9, Roßmarein, Ihr vielfärbige Röselein. Ihr stolze Schwertlilien, Ihr krause Basilien, Ihr zarte Violen, Man wird euch bald holen. [Hüte]3 dich schöns Blümelein! [Trotz! Tod, komm her, ich fürcht dich nicht, Trotz, eil daher in einem Schritt.]10 [Werd ich nur]11 verletzet, So werd ich versetzet [In den himmlischen Garten, Auf den alle wir warten]12. [Freu' dich, schönes]13 Blümelein.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Katholisches Kirchenlied", appears in Des Knaben Wunderhorn
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Death the Reaper", copyright © 2007
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Cantique catholique", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Morte ceifeira", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Brahms WoO 32-21: "heißt der Tod"
2 Brahms: "müssen's nur"; Streicher: "müssens"; Gál: "müssen's"
3 Gál: "Hüt'"
4 Brahms: "morgen schon weggemäht"; Mendelssohn: "schon morgen hinweggemäht"
5 Gál: "Die edel Narzissel, / die himmlische Schlüssel"
6 Gál: "die"
7 Gall: "Rosen und"
8 omitted by Brahms (WoO 32 no. 21)
9 Gál: "Lavenden"
10 Gál: "Trutz! Tod, komm her, ich fürcht' dich nit!/ Trutz! komm' und tu' ein' Schnitt!"; "Gall: "Trotz! Tod, komm her, ich fürcht' dich nicht,/ komm her mit eil'gem Schritt"
11 Brahms, WoO 32 no. 21: "Werd ich auch"; Gall: "und bin ich"
12 Gál: "ich will es erwarten,/ in' himmlischen Garten"; Gall: "In den himmlischen Garten/ den all' wir erwarten"
13 Schumann: "Freu' dich, du schön's"; Gall: "Freue dich, schön's"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]