O alte Heimat süß! Wo find' ich wieder dich? Welch ein Qual ist dies? Warum verfolgst du mich? Warum ertötest mich? O ferner Liebesschein, Glimmst wieder nach mir her? Soll dies mein Glücke sein? Mir fällt das Leid zu schwer, -- Wer denkt wohl meiner, wer? Bald such' ich Linderung Bei dir, o Tränenguß; Denk' dann, es ist genug, Dann denk' ich ihren Kuß Und daß ich wandern muß, -- Und neuer Schmerz befällt, Die arme treue Brust, Die Lieb' gefangen hält Und nicht mehr kennt die Lust -- Mir alles ist vergällt.
Sechs Lieder von Göthe, Tieck, Matthisson, & Körner mit Begleitung des Pianoforte oder der Guitarre
Song Cycle by Gustav Reichardt (1797 - 1884)
1. Lied aus Prinz Zerbino'  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Distance", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Au loin", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
2. Trost eines guten Gewissens auf dem Krankenbette  [sung text not yet checked]
Gewissensruh! Bewußtsein reines Herzens! Wie viel vermagst du nicht, o seliges Gefühl! Machst milder mir das Peinliche des Schmerzens, Erträglicher der Krankheit wild Gewühl. Gott! dies Gefühl, das soll mir niemand rauben, So recht zum Trost des Leidenden gemacht; Es mehrt Standhaftigkeit, stärkt meinen schwachen Glauben, Gibt Trost und Ruh' in dunkler Leidensnacht. Was wär ich, Gott! wenn, bei so herbem Dulden Des Leibes, ich nicht Seelenruh empfänd'? -- Wie der, den das Gefühl von seinen Schulden Mit Recht den Schöpfer seiner Qualen nennt. Zwar weiß ich wohl, groß ist der Fehler Menge, Die ich in Schwachheit stündlich noch begeh', Doch, Gott, du weißt's, die Schranken sind zu enge, Worin in dieser Welt ich ganz beklommen steh'. Nicht hier, erst dort soll ich vollkommen werden, Dort, wo nicht mehr des Körpers Bürde drückt; Dort -- wenn mich einst dein Ruf, von den Beschwerden Der Erde frei, in jene Welt entrückt! Dort werd' ich dann vollkommen dich verehren, Mit Engelzungen preisen deinen Rath, Der, um Geduld und Frömmigkeit zu mehren, Der Krankheit Pein für mich beschlossen hat.
Text Authorship:
- by Arnoldine Wolff, née Weissel (1769 - 1820), "Trost eines guten Gewissens auf dem Krankenbette", written 1788
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Confirmed with Gedichte von Arnoldine Wolf geb. Weissel, ed. by Dr. Wiß, Schmalkalden: beim Herausgeber, 1817, pages 27 - 28. This poem indicates the time of composition as "In der Nacht auf den 28sten Junius 1788."
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3. Totenkranz für ein Kind  [sung text not yet checked]
Sanft wehn, im Hauch der Abendluft, Die Frühlingshalm' auf deiner Gruft, Wo Sehnsuchtsthränen fallen. Nie soll, bis uns der Tod befreit, Die Wolke der Vergessenheit Dein holdes Bild umwallen. Wohl dir, obgleich entknospet kaum, Von Erdenlust und Sinnentraum, Von [Schmerz und Wahn]1 geschieden! Du schläfst in Ruh'; wir wanken irr Und [unstätbang']2 im Weltgewirr Und haben selten Frieden.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Todtenkranz für ein Kind", written 1792-93, first published 1793
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Grafkrans voor een kind", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Couronne mortuaire pour un enfant", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Matthisson's Gedichte, Dritte vermehrte Auflage, Zürich, 1794, bey Orell, Gessner, Füssli & Comp., page 128; with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, page 248; and with Musen-Almanach für 1794, herausgegeben von Joh. Heinr. Voß, Hamburg, bey C.E.Bohn, page 43.
1 Mendelssohn: "Schmerz, von Wahn"2 Matthisson (Musenalmanach), and Schubert (Neue Gesamtausgabe): "unstät, bang'"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
4. Das gestörte Glück  [sung text not yet checked]
Ich hab' ein heisses junges Blut, Wie ihr wohl alle wißt, Ich bin [dem]1 Küssen gar zu gut, Und hab' noch nie geküßt; Denn ist mir auch mein Liebchen hold 'S war doch, als ob's nicht werden sollt', Trotz aller Müh und aller [List]2 Hab' ich doch niemahls noch geküßt. Des Nachbars Röschen ist mir gut, Sie ging zur Wiese früh, Ich lief ihr nach, und faßte Muth, Und schlang den Arm um sie, Da stach ich an dem Miederband Mir eine Nadel in die Hand; Das Blut lief stark, ich sprang nach Haus, Und mit dem Küssen war es aus. Jüngst ging ich so zum Zeitvertreib, Und traf sie dort am Fluß, Ich schlang den Arm um ihren Leib, Und bat um einen Kuß; Sie spitzte schon den Rosenmund, Da kam der alte Kettenhund, Und biß mich wüthend in das Bein, Da ließ ich wohl das Küssen seyn. Drauf saß ich einst vor ihrer Thür' In stiller Freud' und Lust, Sie gab ihr liebes Händchen mir, Ich zog sie an die Brust; Da sprang der Vater hinter'm Thor, Wo er uns längst belauscht, hervor, Und wie gewöhnlich war der Schluß, Ich kam auch um den dritten Kuß. Erst gestern traf ich sie am Haus, Sie rief mich leis' herein: "Mein Fenster geht in Hof [hinaus]3, Heut' Abend wart' ich dein." Da kam ich denn im Liebeswahn, Und legte meine Leiter an; Doch unter mir brach sie entzwey, Und mit dem Küssen war's vorbey. Und allemahl geht mir's nun so, O! daß ich's leiden muß! Mein Lebtag werd' ich nimmer froh, Krieg' ich nicht [bald'nen]4 Kuß. Das Glück sieht mich so finster an, Was hab' ich armer Wicht gethan? Drum, wer es hört, erbarme sich, Und sey so gut und küsse mich.
Text Authorship:
- by (Karl) Theodor Körner (1791 - 1813), "Das gestörte Glück"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het verstoorde geluk", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Malcolm Wren) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le bonheur contrarié", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Selam. Ein Almanach für Freunde des Mannigfaltigen. Herausgegeben von I.F.Castelli. Dritter Jahrgang 1814. Wien, gedruckt und im Verlage bey Anton Strauß, pages 252-254; and with Theodor Körner's Gedichte. [Erster Theil.] Neueste Auflage. Wien 1815. Bey B. Ph. Bauer, pages 214-216.
1 Franz: "den"2 Franz: "Lust"
3 Körner (Selam, apparently misprint): "hinauf"
4 Franz: "bald ein"
Research team for this page: Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor]
5. Mignon  [sung text not yet checked]
Kennst du das Land? wo die Citronen blühn, Im dunkeln Laub die [Gold-Orangen]1 glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn. Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man Dir, du armes Kind, gethan? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn. Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Das Maulthier sucht im Nebel seinen Weg; In [Höhlen]2 wohnt der Drachen alte Brut; Es stürzt der Fels und über ihn die Flut. Kennst du [ihn]3 wohl? Dahin! Dahin Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!4
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1784, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ken je het land?", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "Knowest thou where?", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Mignon", first published 1907
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "Mignon's song", first published 1911
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2016
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Connais-tu le pays où les citronniers fleurissent", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Conosci tu il paese", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Conosci il paese", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 177. First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Zweyter Band. Frankfurt und Leipzig. 1795, pages 7-8. The poem appears in Book 3, Chapter 1 of Goethe's novel.
See also the following poems inspired by this poem: the French poem Mignon and the German poem Kennst du das Land, wo über Grabes Nächte.
Note: modern German would employ the following spellings: "gethan" -> "getan", "Maulthier" -> "Maultier", etc.
1 Lang: "Goldorangen"2 Schubert (autograph): "Höllen"
3 Schubert: "es"
4 Spontini adds:
Dahin mit dir, möcht' ich mit dir, O mein Geliebter, ziehn, Dahin mit dir, möcht' ich mit dir, O mein Beschützer, ziehn, O Vater, dahin geht unser Weg, O Vater laß uns ziehn, Mit dir dahin, dahin mit dir!
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]
6. An die Vergangenheit
Wo find' ich euch
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