Und ob der holde Tag vergangen Mit seiner frühlingshellen Pracht, Der Blume wird es doch nicht bangen Vor trüber, sternenloser Nacht. Denn was von Strahlen sich ergossen, Das webt in ihr den schönsten Traum; Des Frühlings Wonne ruht verschlossen In ihres Kelches duft'gem Raum. So öffne dich, o Herz, der Liebe, Schließ' ihre Strahlen in dich ein, Dann wird's in Nächten bang und trübe In deinem Innern Frühling sein.
Sieben Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Reinhold Fleischer (1842 - 1904)
1. Und ob der holde Tag vergangen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Lied"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Schilflied  [sung text not yet checked]
Auf dem Teich, dem Regungslosen, Weilt des Mondes holder Glanz, Flechtend seine bleichen Rosen In des Schilfes grünen Kranz. Hirsche wandeln dort am Hügel, Blicken [in]1 die Nacht empor; Manchmal regt sich das Geflügel Träumerisch im tiefen Rohr. Weinend muß mein Blick sich senken; Durch die tiefste Seele geht Mir ein süßes Deingedenken, Wie ein stilles Nachtgebet.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht, in Schilflieder, no. 5
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "On the pond, the motionless one", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "On the pond's serene reposes", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Robert Schall) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Sullo stagno, senza un'onda", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Mendelssohn: "durch"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Du meinst, o liebe Mutter  [sung text not yet checked]
Du meinst, o liebe Mutter, Wenn ich beim Liebsten bin, Es käm' uns gar nichts and'res Als küssen in den Sinn. Du irrst, o liebe Mutter! Ich darf den Liebsten ja, Auch wenn du's siehest, küssen. Sieh' her, ich küss' ihn da. Doch wenn allein wir sitzen In stiller Traulichkeit, Wie ernstliche Gedanken Verkürzen uns die Zeit! Wie hat mir wicht'ge Dinge Der Liebste zu vertraun! Er gibt sein Herz, sein Leben, Von Grund aus mir zu schaun. Er will mir nichts verhehlen, Und ihm verhehl' ich nichts. Wir kennen unsre Seelen, Wie Züge des Gesichts. Denn Alles muß auf Erden Sein zwischen uns ganz klar, Bevor wir können werden Ein wohlverständigt Paar.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 5. Fünfter Strauß. Verbunden or Wiedergewonnen], no. 61
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Confirmed with Friedrich Rückert, Liebesfrühling, ed. by Philipp Stein, Leipzig: Philipp Reclam jun., 1899, page 243. Appears in 5. Fünfter Strauß. Verbunden, no. 61.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
4. Lockung  [sung text not yet checked]
Hörst du nicht die Bäume rauschen Draußen durch die stille Rund? Lockts dich nicht, hinabzulauschen Von dem Söller in den Grund, Wo die vielen Bäche gehen Wunderbar im Mondenschein Wo die stillen Schlösser sehen In den Fluß vom hohen Stein? Kennst du noch die irren Lieder Aus der alten, schönen Zeit? Sie erwachen alle wieder Nachts in Waldeseinsamkeit, Wenn die Bäume träumend lauschen Und der Flieder duftet schwül Und im Fluß die Nixen rauschen - Komm herab, hier ist's so kühl.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Lockung", appears in Gedichte, in 2. Sängerleben
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jakob Kellner) , "Can't you hear the forest rustle", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Henri Dupraz) , "N'entends-tu pas le murmure des arbres?", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Senti tu stormire gli alberi", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
5. Er hat mich geküsst  [sung text not yet checked]
[Er hat mich geküßt!]1 Was zitterst du mein Herze so? Und bist du nicht so still und froh? Ist nicht so jung mein Leben noch? Ist nicht die Welt so schön? -- und doch! Er hat mich geküßt! Er hat mich geküßt! Weiß nicht, ob ich mich freuen soll, Mein Herz ist ganz von Thränen voll. Doch wie ich auch nur sinnen mag, Mir sagt es jeder Herzensschlag: Er hat mich geküßt! Er hat mich geküßt! O küßt' er nur den Mund allein, Wollt' ich ja gerne fröhlich sein. Sein Kuß bis in das Herz mir drang, Das ruft mir nun herauf so bang: Er hat mich geküßt! Er hat mich geküßt! O ging' ich jetzt zum Himmel ein! O dürft' ich dort sein Engel sein, Und dürft ihn schützen vor Gefahr! Wie selig dächt' ich immerdar: Er hat mich geküßt!
Text Authorship:
- by Oscar von Redwitz-Schmölz (1823 - 1891), no title, appears in Amaranth, in Der erste Kuß
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View original text (without footnotes)1 omitted by Pfeilschifter (?); further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Die Entsagende  [sung text not yet checked]
Ich glaubte, die Schwalbe träumte schon Vom theuren Nest; Ich glaubte, die Lerche dachte schon Ans Liederfest; Ich glaubte, die Blüten küßte schon Ein junger West; Ich glaubte, ich hielte Dich liebend schon Auf ewig fest! Wie wurdet ihr winterlich über Nacht, Ihr Lüfte lind! Wie Knospen und Blüthen über Nacht Erfroren sind! Wie die Lerche verlernte über Nacht Ihr Lied geschwind! Und wie Du vergessen hast über Nacht Dein armes Kind!
Text Authorship:
- by Karl Isidor Beck (1817 - 1879), "Täuschung", appears in Stille Lieder, in Lieder der Liebe: Ihr Tagebuch, no. 12, first published 1840
- sometimes misattributed to Christian Nikolaus Hugo Staacke
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Karl Beck, Stille Lieder, Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1840, page 23.
Note: according to Lawrence Snyder in German Poetry in Song, Fallen Leaf Press, 1995, Holstein attributes this text to Hugo Staacke. Unless "Hugo Staacke" is found to be a pseudonym of Karl Beck, this is a confirmed misattribution.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Harry Joelson
7. Das alte Wort  [sung text not yet checked]
Du schönes Herz, dir möcht' ein Wort ich sagen, Das Alles spricht, Das all mein goldnes Glück sollt' in sich tragen -- Und find' es nicht! Ein alter Ton, ein altes Wort, Der liebe Spruch an jedem Ort Er bleibt auch meiner Seele Hort: Ich liebe dich! Es giebt kein Klang dir all den Himmelssegen In süßerm Ton, Er ist ein Maienblick, ein Sonnenregen, Der Lipp entflohn! Du schönes Herz, sieh lächelnd her, Mein Mund hegt [fremden]1 Wunsch nicht mehr, Es sagt's das Herz, drum spricht auch er: Ich liebe dich!
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Das alte Wort ", appears in Liederbuch, first published 1852
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The old word", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'scher Verlag, 1852. page 53.
1 Gumbert: "andern"Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull , Johann Winkler