Wenn es wieder Frühling will werden, Da fallen die Blumen herab auf Erden, Die Berge knieen am Himmelssaum : Die Quellen rinnen, die Vögel schlagen, Kein Schmerz hat Thränen in diesen Tagen, Kein Herz zu trüber Ahnung Raum. G»tt Vater geht durch die Schöpfung still, Wenn's wieder Frühling werden will. Und soll dir Frühling im Herzen blühen, So mußt du wandern, so mußt du ziehen Mit jungen Liedern im Morgenschein : Und fühlst du's regen und fühlst es dringen, Mit seligen Armen dich umschlingen. Und Erd' und Himmel und alles dein, Und Gottes Wandeln durch dein Gemüt: Dann, Herz, erjauchze, dein Frühling blüht !
Sechs Gesänge für gemischten Chor (oder Quartett) , opus 17
by Ernst Methfessel (1811 - 1886)
1. Frühlingsahnung  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Frühlingsahnung"
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Frühlingsscene  [sung text not yet checked]
Schneeglöckchen klingen wieder, Schneeglöckchen bringen wieder Uns heitre Tag' und Lieder; Wie läuten sie so schön Im Thal und auf den Höhn. Der König ziehet ein! Der König ist erschienen; Ihr sollt ihm treulich dienen Mit heitrem Blick und Mienen! O laßt den König ein! Er kommt vom Sterngefilde, Und führt in seinem Schilde Die Güte [und die]1 Milde; Er trägt die Freud' und Lust Als Stern an seiner Brust, Ist gnädig Jedermann, Den Herren und den Knechten, Den Guten und den Schlechten, Den Bösen und Gerechten, Sieht Alle [lieblich]2 an. Ihr aber fragt und wißt es, Und wer's auch weiß, vergißt es, Der König Frühling ist es; Entgegen ihm mit Sang, Mit Saitenspiel und Klang! Der König ziehet ein! Der König ist erschienen. Ihr sollt ihm treulich dienen Mit heitrem Blick und Mienen! O laßt den König ein!
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Frühlingslied", appears in Lyrische Gedichte, in Kinderleben, in Kindheit
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Spring song", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Handbuch der deutschen Nationalliteratur, Erster Theil, ed. Heinrich Viehoff, Neunte Auflage, Braunschweig: Druck und Verlag von George Westermann, 1873, page 332.
1 Schumann: "nur und"2 Schumann: "liebreich"
Research team for this page: Margo Briessinck , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Ein geistlich Abendlied  [sung text not yet checked]
Es ist [so]1 still geworden, Verrauscht des Abends Wehn, Nun hört man aller Orten Der [Engel]2 Füße gehn, Rings in die [Thale]3 senket Sich Finsterniß mit Macht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket Und was dir bange macht! Es ruht die Welt [im]4 Schweigen, Ihr Tosen ist vorbei, Stumm ihrer Freude Reigen Und stumm ihr Schmerzenschrei. Hat Rosen sie geschenket, Hat Dornen sie gebracht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket Und was dir bange macht! Und hast du heut gefehlet, O [schaue nicht]5 zurück; Empfinde dich beseelet Von freier Gnade Glück. Auch des Verirrten denket Der Hirt auf hoher Wacht -- Wirf ab, Herz, was dich kranket Und was dir bange macht! Nun stehn im Himmelskreise Die Stern' in Majestät; In gleichem festem Gleise Der goldne Wagen geht. Und gleich den [Sternen]6 lenket Er deinen Weg durch Nacht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket, Und was dir bange macht!
Authorship:
- by (Johann) Gottfried Kinkel (1815 - 1882), "Ein geistlich Abendlied", appears in Gedichte, in Auf der Wanderschaft, no. 7
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondlied", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening song", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant du soir", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed wtih Gedichte von Gottfried Kinkel, Erster Band, Siebente Auflage, Stuttgart, Verlag der J. F. Cotta'schen Buchhandlung, 1872, pages 191-192.
1 Blumner: "nun" (Musikalien-catalog von Heinrichshofen's Verlag in Magdeburg); further changes may exist not shown above2 Taubert: "Eng'lein"
3 Ohlsen: "Thäler"; Schumann: "Tiefe"
4 Ohlsen: "in"
5 Taubert: "schau' nicht trüb"
6 Ohlsen: "Stürmen" (the score is almost certainly erroneous)
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
4. Lenzesfragen  [sung text not yet checked]
Was macht den Lenz? -- Die Blumen? O nein, o nein, o nein! Die Blumen machen ihn nicht aus, [Ich habe]1 deren viel zu Haus, Der Blumen viele schön und licht; -- Und [habe]2 doch den Frühling nicht! Was macht den Lenz? -- Die Sonne? O nein, o nein, o nein! Wie schaut der Liebe Sonnenschein Nicht oft im Winter hell herein, Und wärmt und strahlt und spielt und malt, -- Das Herz im Leib ist gleichwohl kalt! Was macht den Lenz? -- Die Bläue? O nein, o nein, o nein! Und wirft der Himmel noch so blau Sein liebes Aug auf Strom und Au, So [wall' ich doch oft]3 trüb daher, Als ob es tief im Winter wär'. Was macht den Lenz? -- Die Liebe? Ja wohl, -- die Lieb' allein! Die Liebe, die mit Freud' und Scherz Erfüllt der Welten großes Herz, Die Liebe schwellt mit ihrem Hauch Das kleine Herz des Menschen auch!
Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "Lenzfragen", appears in Liedertafel
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Johann Gabriel Seidl, Liedertafel, Wien: Carl Gerold, 1840, pages 246 - 247.
1 Abt: "Wir haben"2 Abt: "haben"
3 Abt: "wallen wir doch"
Researcher for this page: Melanie Trumbull
5. An einem lichten Morgen  [sung text not yet checked]
[An]1 einem lichten Morgen, Da klingt es hell im Thal: Wach' auf, du liebe Blume, Ich bin der Sonnenstral! Erschließe mit Vertrauen Dein Blütenkämmerlein Und laß die heiße Liebe Ins Heiligtum hinein. Ich will ja nichts verlangen Als liegen dir im Schoos, Und deine Blüte küssen -- Eh sie verwelkt im Moos. Ich will ja nichts begehren, Als ruhn an deiner Brust, Und dich dafür verklären Mit sonnenheller Lust!
Authorship:
- by Hermann Rollett (1819 - 1904), no title, appears in Frische Lieder, in 1. Frühling, in 2. Auferstehungsklänge, no. 2, Ulm, Stettin'sche Verlags-Buchhandlung, first published 1848
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (David Kenneth Smith) , "On morning bright and shining", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Un matin lumineux", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Frische Lieder von Hermann Rollett, Zweite vermehrte Auflage, Ulm, Stettin'sche Verlags-Buchhandlung, 1850, pages 19-20.
Note: modern spelling would change the following words:
Thal -> Tal, Sonnenstral -> Sonnenstrahl, Schoos -> Schoß
1 Erlanger: "Aus"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Auferstehungsklänge  [sung text not yet checked]
Die Zweige flüstern im ersten Stral1: Kehre, Frühling, kehr ein ins Thal, Küße uns wieder mit Sonnenschein, -- Grüner Frühling, kehr ein, kehr ein! Schmücke uns wieder mit Blätterglanz -- Sieh nur! die Kinder in frohem Tanz, Warten auf grüne Zweige schon, Winden sich freudig Kränze davon! Flehen schon lang, daß der Lenz erwacht -- Schmücken sich gern mit Blütenpracht; Sieh nur, die Kinder -- sie warten dein, Grüner Frühling, kehr ein, kehr ein! -- Also flüstern im ersten Stral Still die Zweige im tiefen Thal, Und wie sie flüstern im Sonnenschein Kehrt der Frühling, der Frühling ein.
Authorship:
- by Hermann Rollett (1819 - 1904), no title, appears in Frische Lieder, in 1. Frühling, in 2. Auferstehungsklänge, no. 1, Ulm, Stettin'sche Verlags-Buchhandlung, first published 1848
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Frische Lieder von Hermann Rollett, Zweite vermehrte Auflage, Ulm, Stettin'sche Verlags-Buchhandlung, 1850, pages 17-18.
1 [sic]; modern spelling is "Strahl"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]