[Wie ist es]1 möglich dann, daß ich dich lassen kann, hab dich von Herzen lieb, das glaube mir! Du hast das Herze mein [So sehr]2 genommen ein, daß ich kein Andern mehr liebe so sehr. Es soll kein Andrer sein, der mich soll nehmen ein, als du, o [schönes]3 Kind, dir bleib ich treu. [Dir will ich]4 jederzeit [zu Diensten sein]5 bereit, bis daß ich kommen werd Unter die Erd. Stoß mir das Herz entzwei, [wann eine]6 falsche Treu, oder nur falsche Lieb' [bei mir verspürst]7! Obschon das Glück nicht wollt, daß ich dein werden sollt, so lieb ich dennoch dich, glaubs sicherlich! Nach meinem Tod alsdann, Damit man sagen kann, Auf meiner Todtenbahr die Grabschrift steh: Hier liegt begraben ein, Den ich geliebt so sein, Den ich geliebet hat Bis in das Grab.
Sechs Lieder , opus 2
by Gustav Schmidt (1816 - 1882)
1. Treue Liebe  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn
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View original text (without footnotes)Confirmed with Sämmtliche Werke, neue Ausgabe, einundzwanzigster Band, Nachlaß fünfter Band, ed. by Ludwig Erk, Berlin: Arnim'sche Verlag, 1854. Appears in Des Knaben Wunderhorn, vierter Band, nach A. V. Arnim's handschriftlichem Nachlaß, pages 207 - 208. Editor's note on source material: Fliegendes Blatt: "Drei schöne neue Lieder," no. 2, c. 1800.
See also Chézy's poem, which quotes the first stanza.
1 Hiller: "Ach, wie ist's"2 Hiller: "also"
3 Hiller: "schönstes"
4 Hiller: "Ich will zu"
5 Hiller: "dir sein zu"
6 Hiller: "wenn du ein'"
7 Hiller: "spürest an mir"
2. Frühlingsgruß  [sung text not yet checked]
Du heller linder Abendwind, Flieg hin zu meinem Schatz geschwind, Es wird dich nicht verdrießen, Und fächl' ihr sanft um Wang' und Kinn, [Treib]1 deine jüngsten Düfte hin Und sprich: Der Lenz läßt grüßen! Die Laute nehm' ich von der Wand Und schlinge drum ein grünes Band. Ein Vöglein hort' ich schlagen, Es schlug: Wer bindet an mit mir Zu Lieb' und Sang ein Festturnier [In]2 grünen Rosenhagen? Wohlauf im hellen Mondenschein, Durch alle Gassen aus und ein Mit Fiedeln und Schalmeien! Thut auf, thut auf die Fensterlein, Ihr [Mägdlein]3, laßt den Frühling ein! Dürft euch vor ihm nicht scheuen. Er ist ein [wohlgezogner]4 Gast, Ein Knäblein jung und blöde fast, Auch etwas unerfahren; Nehmt [Amorn ihm als]5 Lehrer an, So wird er bald ein kluger Mann, Noch eh' er kommt zu Jahren. Du heller linder Abendwind, Was meint zu dir das liebe Kind, Gefällt ihr deine Kunde? Gut' Nacht, Gut' Nacht! Die Fenster zu! Der neue Gast verlangt nach Ruh', Der Wächter bläst die Stunde.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Frühlingsgruß", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Reiselieder, in Wanderlieder eines rheinischen Handwerksburschen, no. 7
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View original text (without footnotes)1 Kücken: "Trag' "
2 Kücken and some editions of Müller: "Im"
3 Kücken: "Mädchen"
4 Kücken: "wohlerzogner"
5 Kücken: "Amor ihm zum"
3. Gestillte Sehnsucht  [sung text not yet checked]
In goldnen Abendschein getauchet Wie feierlich die Wälder stehn! In leise Stimmen der Vöglein hauchet Des Abendwindes leises Wehn. Was lispeln die Winde, die Vögelein? Sie lispeln die Welt in Schlummer ein. Ihr Wünsche, die ihr stets euch reget Im Herzen sonder Rast und Ruh'; Du Sehnen, das die Brust beweget, Wann ruhest du, wann schlummerst du? Beim Lispeln der Winde, der Vögelein, Ihr sehnenden Wünsche, wann schlaft ihr ein? Was kommt gezogen auf Traumesflügeln? Was weht mich an so bang, so hold? Es kommt gezogen von fernen Hügeln, Es kommt auf bebendem Sonnengold. Wohl lispeln die Winde, die Vögelein; Das Sehnen, das Sehnen, es schläft nicht ein. Ach, wenn nicht mehr in [goldne]1 Fernen Mein Geist auf [Traumgefieder]2 eilt, Nicht mehr an ewig fernen Sternen Mit sehnendem Blick mein Auge weilt; Dann lispeln die Winde, die Vögelein Mit meinem Sehnen mein Leben ein.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Gestillte Sehnsucht", appears in Jugendlieder, first published 1816
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Sílvia Pujalte Piñán) , "Anhel apaivagat", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Gestild verlangen", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Stilled longing", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Désir apaisé", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Desiderio placato", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Rückerts Werke in sechs Bänden, herausgegeben von Ludwig Laistner, Zweiter Band, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1896, pages 96-97.
1 André: "gold'nen"2 André: "Traumgefilden"
4. Die See und ihr Auge  [sung text not yet checked]
Ich [sahe]1 die blaue unendliche See, Wie ward's mir im Herzen so wohlig, so weh! Doch hab' ich Dein blaues Auge gesehen, Und weiß nun selber nicht, wie mir geschehen. Und wenn ich die blaue unendliche See Auch immer und immer wiedersäh' - Das Wasser ewig doch Wasser bliebe: Dein Aug' ist ewig unendliche Liebe!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Lyrische Gedichte, in Liebesleben, in Lieder an Meieli, no. 1
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Hoffmann von Fallersleben, Achte Auflage, Berlin, Franz Lipperheide, 1874, page 125.
1 Commer, Otto, G. Schmidt, Sturm: "sah' in"; Stern: "schaute"; further changes may exist not shown above.5. Ich stand in dunkeln Träumen  [sung text not yet checked]
Ich stand in [dunkeln]1 Träumen Und [starrte]2 ihr Bildniß an, Und das geliebte Antlitz Heimlich zu leben begann. Um ihre Lippen zog sich Ein Lächeln wunderbar, Und wie von Wehmuthsthränen [Erglänzte]3 [ihr]4 Augenpaar. Auch meine Thränen flossen Mir von [den Wangen]5 herab -- Und ach, ich [kann es]6 nicht glauben, Daß ich Dich verloren hab'!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, written 1823-24, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 23, first published 1826
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Estava immers en obscures vagueries", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright © 1996
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- ENG English (David Kenneth Smith) , copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Hänen kuvansa", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Dans des rêves sombres", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "J'étais plongé en de sombres rêveries", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) (Athanasios Papaisiou) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Immagine di lei", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- KOR Korean (한국어/조선말) [singable] (곽명규 Myung-Kew Kwack) , "그녀 모습", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Saúl Botero Restrepo) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Buch der Lieder von H. Heine. Hamburg bei Hoffmann und Campe. 1827, page 201; and with Reisebilder von H. Heine. Erster Theil. Hamburg, bey Hoffmann und Campe. 1826, page 27.
1 Mendel: "dunklen"2 Beach, Grieg, Schubert: "starrt'"
3 Hinrichs: "das"
4 Voss: "erglänzt"
5 Voss: "der Wang'"
6 Grieg, Hinrichs, Mendel, Schumann, Voss: "kann's"
6. Der Himmel hat eine Thräne geweint  [sung text not yet checked]
Der Himmel hat eine Thräne geweint, Die hat sich in's Meer [zu verlieren]1 gemeint. Die Muschel kam und schloß sie ein: Du sollst nun meine Perle sein. Du sollst nicht vor den Wogen zagen, Ich will hindurch dich ruhig tragen. O du mein Schmerz, du meine Lust, Du Himmelsthrän' in meiner Brust! Gieb, Himmel, daß ich in reinem Gemüthe Den reinsten deiner Tropfen hüte.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De hemel had eens een traantje geschreid", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le ciel a versé une larme", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Il cielo ha versato una lacrima", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Note: modern German spelling would use "Träne" instead of "Thräne", "Gib" instead of "Gieb", and "Gemüte" instead of "Gemüthe".
Confirmed with Deutsche Lyrik, Selected and Arranged with Notes and a Literary Introduction by C.A. Buchheim, London: MacMillan & Co., 1875, page 165.
1 Schumann: "verlieren"