Vergangen ist der lichte Tag; Von ferne kommt der Glocken Schlag. So reist die Zeit die ganze Nacht, Nimmt manchen mit, der's nicht gedacht. Wo ist nun hin die bunte Lust, Des Freundes Trost und treue Brust, [Des Weibes]1 süßer Augenschein? Will keiner mit mir munter sein? Da's nun so stille auf der Welt, Ziehn Wolken einsam übers Feld, Und Feld und Baum besprechen sich, -- O Menschenkind, was schauert dich? Wie weit die falsche Welt auch sei, Bleibt mir doch Einer nur getreu, Der mit mir weint, der mit mir wacht, Wenn ich nur recht an ihn gedacht. Frisch auf denn, liebe Nachtigall, Du Wasserfall mit hellem Schall! Gott loben wollen wir vereint, Bis daß der lichte Morgen scheint!
Sechs zweistimmige Lieder mit Pianofortebegleitung , opus 11
by Bernhard Ernst Scholz (1835 - 1916)
1. Nachtlied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachtlied", appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de la nit", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- DAN Danish (Dansk) (Maryanna Morthensen) , "Sang til Natten", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Carl Johengen) , "Night song", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Maryanna Morthensen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gedichte, Berlin, Verlag von M. Simion, 1841, page 3.
1 Klein, Mendelssohn: "Der Liebsten"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
2. Schneeglöckchen thut läuten: Kling, ling, ling!  [sung text not yet checked]
Schneeglöckchen tut läuten: [Kling -- ling -- ling]1 Was hat das zu bedeuten? -- Ei, gar [ein]1 lustig Ding! Der Frühling heut' geboren ward, Ein Kind der allerschönsten Art; [Zwar liegt es]2 noch im weißen Bett, Doch spielt es schon so wundernett, Drum kommt, ihr [Vögel]3, aus dem Süd' Und bringet neue Lieder mit! Ihr Quellen all, Erwacht im Tal! Was soll das lange Zaudern? Sollt mit dem Kinde plaudern! Maiglöckchen tut läuten! [Bim -- bam -- bam!]1 Was hat das zu bedeuten? Frühling ist Bräutigam: Macht Hochzeit mit der Erde heut' Mit großer Pracht und [Festligkeit]4. Wohlauf denn, Nelk' und Tulipan, Und schwenkt die bunte [Hochzeitfahn']5! Du Ros' und Lilie, [schmücket euch, Brautjungfern sollt ihr werden gleich!]6 [Ihr]7 Schmetterling' [Sollt]8 bunt und flink [Den Hochzeitreigen]9 führen, Die Vögel musiciren! Blauglöckchen tut läuten! [Bim - bam - bim!]1 Was hat das zu bedeuten? -- Ach, das ist gar zu schlimm! Heut' nacht der Frühling scheiden muß, Drum bringt man [ihm]10 den Abschiedsgruß: Glühwürmchen ziehn mit Lichtern hell, Es rauscht der Wald, es klagt der Quell, Dazwischen singt mit süßem Schall Aus [jedem]11 Busch die Nachtigall, [Und]12 wird ihr Lied So bald nicht müd', Ist auch der Frühling [schon]1 [ferne]13 - Sie hatten [ihn alle]14 so gerne!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Frühlingsglocken", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, first published 1837
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lenteklokjes", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Cloches de printemps", first published 1892, copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Campane di primavera", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, Düsseldorf, 1838. First published in Deutscher Musenalmanach auf das Jahr 1837, page 213. Note for stanza 4, line 10, word 3: sometimes spelled "musizieren"
1 omitted by Blech.2 Dresel: "Es liegt zwar"
3 Blech: "Vöglein"
4 Lachner: "Herrlichkeit"
5 Blech: "Hochzeitsfahn"
6 Blech, Schumann, Spohr, Wolf: "schmückt euch fein!/ Brautjungfern sollt ihr heute sein!"
7 omitted by Schumann, Spohr, Wolf.
8 Blech: "So"
9 Blech: "Ihr sollt den Reigen"
10 Dresel: "ihrer"
11 Blech: "jeden"
12 Blech: "Sie"
13 Schumann, Spohr, Wolf: "so ferne"
14 Blech: "all ihn"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Weihnachtslied  [sung text not yet checked]
Es ist ein Ros entsprungen Aus einer Wurzel zart, Als uns die Alten sungen, Von Jesse kam die Art, Und hat ein Blümlein bracht, Mitten im kalten Winter, Wohl zu der halben Nacht. Das Röslein, das ich meine, Davon Jesajas sagt, Hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd. Aus Gottes ew'gem Rat Hat sie ein Kind geboren [Wohl zu der halben Nacht]1.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, 14th century?
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- DUT Dutch (Nederlands) (Geart van der Meer) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRI Frisian (Geart van der Meer) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Clement A. Miles, Christmas Customs and Traditions, Their History and Significance, Dover Publications, New York, 1912, pages 43-44.
1 in some versions: "Welches uns selig macht."Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Dem Liebesänger  [sung text not yet checked]
[Wenn du willst im Menschenherzen]1 Alle Saiten rühren an, [Stimme]2 du den Ton der Schmerzen, Nicht den Klang der Freuden an. Mancher ist wohl, der erfahren Hat auf Erden [keine]3 Lust, Keiner, der nicht still bewahren Wird ein Weh in seiner Brust.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Dem Liebesänger"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Friedrich Rückert, Neue Auswahl, Zwei und zwanzigste Auflage, Frankfurt am Main, J. D. Sauerländer's Verlag, 1886, page 9.
1 André: "Wenn du willst bei Menschen Herzen"; further changes may exist not noted above. Platz: "Willst du in dem Menschenherzen"2 Platz: "Schlage"
3 Platz: "wenig"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Die Ähren nur noch nicken, Das Haupt ist ihnen schwer; Die müden Blumen blicken, Nur schüchtern noch umher. [Da]1 kommen Abendwinde, Still wie die Engelein, Und [wiegen]2 sanft und linde Die Halm' und [Blumen]3 ein. Und wie die Blumen blicken, So schüchtern blickst du nun, Und wie die Ähren nicken Will auch dein Häuptlein ruh'n. Und Abendklänge schwingen Still wie die Engelein Sich um die Wieg', und singen Mein Kind in Schlummer ein.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Kinderlieder, in Wiegenlieder II, no. 3
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben. Erste vollständige Ausgabe besorgt durch Dr. Lionel von Donop, Zweite Auflage, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1878, page 183.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Ähren" becomes "Aehren", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Ähren".
1 Decker: "Es"2 Decker (possibly an error): "neigen"
3 Kiel: "Büsche"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Blick' in den Strom  [sung text not yet checked]
[Sahst]1 du ein Glück [vorübergehn]2, Das nie sich wiederfindet, Ist's gut in einen Strom zu sehn, Wo Alles wogt und schwindet. O, starre nur hinein, hinein, Du wirst es leichter missen, Was dir, und soll's dein Liebstes seyn, Vom Herzen ward gerissen. Blick' unverwandt hinab zum Fluß, Bis deine Tränen fallen, Und sieh durch ihren warmen Guß Die Flut hinunterwallen. Hinträumend wird Vergessenheit Des Herzens Wunde schließen; Die Seele sieht mit ihrem Leid Sich selbst vorüberfließen.
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Blick in den Strom", written 1844, appears in Gedichte, in 6. Sechstes Buch, in Letzte Gedichte, first published 1844
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau, Sämmliche Gedichte, herausgegeben von Anastasius Grün, vierter Band, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta Verlag, 1855, page 355.
1 Mettenheimer: "Sieh'st"; further changes may exist not shown above.2 Flügel: "vorüberziehn"; further changes may exist not shown above.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]