Schnell bricht die dunkle Nacht herein, Laut braust der Sturmwind durch den Hain; Mit Regen dräut die Wolke dort, Schwarz zieht sie durch die Ebne fort; Schon kehrt' der Jäger heim vom Moor, Scheu kömmt ein Hühnervolk hervor; Und ich geh' trüb und sorgenschwer Hinab die stillen Au'n des Ayr. Der Herbst beweint sein reifend Korn, Das früh geknickt des Winters Zorn; Am stillen, blauen Himmel sieht Den Sturmwind er, der murrend flieht. Wenn er so heult, gerinnt mein Blut -- Ich denke der empörten Fluth, Die mir Gefahr droht auf dem Meer, Fern von den schönen Au'n des Ayr. Nicht schreckt's mich, daß die Brandung brüllt, Daß jener Strand so tödtlich wild; Ob vielgestaltig dräut der Tod, Nichts fürchtet mehr der Sohn der Noth! Nein, Fesseln trägt mein wundes Herz, Und blutend bebt's in frischem Schmerz; Denn brechen muß ich sie nunmehr, Und fliehn den schönen Au'n des Ayr. Lebt wohl nun, Coila's Berg und Höhn, Ihr Thäler, Heiden, Moor und Seen, Wo meine Phantasie so trüb Gedenkt der unheilvollsten Lieb'! Lebwohl euch Allen, Freund und Feind! Daß Euch in Fried' und Lieb' vereint Mein Herz, zeugt diese glühnde Zähr'; Lebt wohl, ihr schönen Au'n des Ayr!
Sechs Lieder , opus 5
by John Böie (1822 - 1900)
1. Schnell bricht die dunkle Nacht herein  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Heinrich Julius Heintze (1811 - 1860), "Schnell bricht die dunkle Nacht", appears in Lieder und Balladen des Schotten Robert Burns, Braunschweig: George Westermann, first published 1840
Based on:
- a text in English by Robert Burns (1759 - 1796), title 1: "The gloomy night", title 2: "Farewell to the Banks of Ayr"
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Confirmed with Lieder und Balladen des Schotten Robert Burns, übertragen von Heinrich Julius Heintze, Braunschweig: George Westermann, 1840, pages 60 - 61.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Nachtlied  [sung text not yet checked]
Mein Herz ist wie die dunkle Nacht, Wenn alle Wipfel rauschen; Da steigt der Mond in voller Pracht Aus Wolken sacht, Und sieh, - der Wald verstummt in tiefem Lauschen. Der Mond, der [helle]1 Mond bist du: [Aus]2 deiner Liebesfülle Wirf [einen, einen]3 Blick mir zu Voll Himmelsruh', Und sieh, dies ungestüme Herz - wird stille.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 13
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Charles Tomlinson Griffes)
- ENG English (Carl Johengen) , "My heart is like the dark night", copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Ehud Shapiro) , "הירח", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Mendelssohn: "lichte"
2 Mendelssohn: "In"
3 Randhartinger: "einen einz'gen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Sommergang in die Heimath  [sung text not yet checked]
Wie traurig [sehn]1 die Au'n und Matten! Die Sonne brennt, die Luft ist schwül, Kein flüchtig Wölkchen bringt uns Schatten, Kein Bäumchen säuselt sanft und kühl. Wer aber trägt nicht gern ein Leid In solcher heißen [Sommerzeit]2! Ist auch der Tag so drückend schwül, Der Abend wird ja labend kühl, Wenn man wie wir zur Heimath zieht Und all die Lieben wiedersieht! Und Abend wird's, die Sonne [sinket]3, Thau träuft herab auf Au und Feld, Und aus dem nahen Walde blinket Ein Thurm vom Abendroth erhellt. Ein Stündlein noch, dann sind wir da! Dann ist das Herz dem Herzen nah, Und Mutterlieb' im Vaterhaus Gießt ihre Sonnenstrahlen aus, Und was auf Blumen Thau hier war, Ist Freudenthrän' im Augenpaar.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Sommergang in die Heimath", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Vaterland und Heimat
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Hoffmann von Fallersleben, erstes Bändchen, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1834, page 63.
1 Lenz: "steh'n"2 Lenz: "Sommerszeit"
3 Lenz: "sinkt"
Researcher for this page: Melanie Trumbull
4. Abschied  [sung text not yet checked]
Abendlich [schon]1 rauscht der Wald Aus den tiefsten Gründen, Droben wird der Herr nun bald [An die Sternlein zünden]2, Wie so stille in den Schlünden, Abendlich nur rauscht der Wald. Alles geht zu seiner Ruh, [Wald und Welt versausen]3, Schauernd hört der Wandrer zu, Sehnt sich [recht]4 nach Hause, Hier in Waldes [grüner]5 Klause Herz, geh' [endlich auch]6 zur Ruh!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Abschied", appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jakob Kellner) , "Evening breezes rustle yet in the wood", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Henri Dupraz) , "Le soir enfin murmure la forêt", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "A sera già sussurra il bosco", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Joseph Freiherrn von Eichendorff, Zweite vermehrte und veränderte Auflage, W. Simion in Berlin, 1843, page 382.
1 Fischer: "nur"; further changes may exist not shown above.2 Franz: "Die Stern' anzünden"
3 Hensel: "Wie die Welt verbrause"
4 Franz: "wohl", Hensel: "tief"
5 Franz: "stiller"
6 Franz: "endlich du auch"
Researcher for this page: Jakob Kellner
5. Die Winterrose  [sung text not yet checked]
Ich blicke nach dem Fenster, Wo ich die Geliebte weiß. Dort sind die Fensterscheiben Bedeckt mit blumigem Eis. Doch bei des Winters Blumen Blüht eine Rose auch, In zarten Purpurfarben, Mit lieblich duftendem Hauch. Kennst Du die holde Blüthe, Die hinterm Eis auftaucht? Das ist der Geliebten Mündchen, Das an die Scheiben haucht.
Authorship:
- by Franz Bernhard Heinrich Wilhelm, Freiherr von Gaudy (1800 - 1840), no title, appears in Lyrische Gedichte, in Vorher, während, nachher, no. 4
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Also published in Musenalmanach with the title "Die Winter-Rose", 1833.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Vom Berge  [sung text not yet checked]
[Da]1 unten wohnte sonst mein Lieb, Die ist jetzt schon begraben, Der Baum noch vor der Türe blieb, Wo wir gesessen haben. Stets muß ich nach dem Hause sehn Und seh doch nichts vor Weinen Und wollt' ich auch hinuntergehn, Ich stürb' dort so alleine!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Vom Berge", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2022
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Hasse: "Dort"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]