Mir träumte einst ein schöner Traum: Mich liebte eine blonde Maid; Es war am grünen Waldesraum, Es war zur warmen Frühlingszeit: Die Knospe sprang, der Waldbach schwoll, Fern aus dem Dorfe scholl Geläut -- Wir waren ganzer Wonne voll, Versunken ganz in Seligkeit. Und schöner noch als einst [im]1 Traum Begab es sich in Wirklichkeit -- Es war am grünen Waldesraum, Es war zur warmen Frühlingszeit: Der Waldbach schwoll, die Knospe sprang, Geläut erscholl vom Dorfe her -- Ich hielt dich fest, ich hielt dich lang -- Und lasse dich nun nimmermehr! [O, frühlingsgrüner]2 Waldesraum! Du lebst in mir durch alle Zeit -- Dort ward die Wirklichkeit zum Traum, Dort ward der Traum zur Wirklichkeit!
Sechs Gedichte für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 10
by Ingeborg (Starck) Bronsart von Schellendorf (1840 - 1913)
1. Mir träumte einst ein schöner Traum  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Mir träumte einst ein schöner Traum", appears in Alte und neue Gedichte, in 9. Aus dem Buche Edlitam (1847-1851)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Peter Low) , "I once had a beautiful dream", copyright © 2002, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Un rêve", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Juan Henríquez Concepción) , "Un sueño", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Ausgewählte Dichtungen von Friedrich Bodenstedt, Zweite Auflage, Berlin: Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R.v. Decker), 1864, pages 260-261.
1 Grieg: "der"2 Moeller: "O! Frühlings grüner"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Abschied vom Kaukasus  [sung text not yet checked]
Die Gletscher leuchten Im Mondenlicht, Und Thränen feuchten Mein Angesicht. Die Stürme sausen, Die Möven schrein, Die Wogen brausen, Ich denke dein! Das Land entschwindet Schon fern dem Blick, [Doch zu dir]1 findet Mein Herz zurück; Ich will ihm Schwingen Des Liedes leihn, Es soll dir singen: Ich denke dein!
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Aus dem nachlasse Mirza Schaffy's: Neues Liederbuch, in 1. Lieder der Liebe, in 2. Lieder vom Schwarzen Meer, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "The glaciers shine", copyright © 2012
1 Amadei: "Zu dir doch"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Wie lächeln die Augen  [sung text not yet checked]
Wie lächeln die Augen der Liebe Willkommen, Wie sonnig geht Alles dem Herzen dann ein! Und wie trüb sind die Augen, wird Abschied genommen -- Doch es muß ja so sein, ach, es muß ja so sein! Wohl immer sucht Liebe die Liebe zu trösten, Doch Trost geht dem scheidenden Herzen nicht ein Bis all seine Schmerzen in Thränen sich lösten -- Doch es muß ja so sein, ach, es muß ja so sein! Wie flüchtig entschwinden die seligsten Stunden, Wie wandelt die Freude so rasch sich in Pein! Wie trennt sich so schwer, was so leicht sich gefunden -- Warum muß es so sein? Warum muß es so sein?
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Kommen und Scheiden", appears in Einkehr und Umschau: neueste Dichtungen, in Vorklänge
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Nachtigall, o Nachtigall  [sung text checked 1 time]
Nachtigall, o Nachtigall! Sangeshelle Nachtigall! Sag', wohin, wohin dich schwingst, Wo die ganze Nacht du singst? Welche Arme mag, gleich mir, Trostbedürftig lauschen dir, Die zur Nacht das Aug' nicht schließt, Weil's von Tränen überfließt! Flieg, durchfliege Nachtigall, Rings die weiten Lande all -- Fliege über's blaue Meer, Lug' auf fremdem Strand umher, Sieh in Stadt und Lande zu, Nirgend, nirgend findest du Eine Maid in Dorf und Stadt, Die, wie ich, zu leiden hat. Auf der Brust mir armem Ding Eine Schnur von Perlen hing; Ach, ich trug auch, armes Ding, Auf dem Finger einen Ring, Und im Herzen treu und mild Trug ich meines Liebsten Bild! Doch im Herbst verloren ganz Meine Perlen ihren Glanz -- Und in Wintersnacht mein Ring An der Hand in Stücke ging. Jetzt im Frühling wein' ich sehr: Habe keinen Liebsten mehr!
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Nachtigall, o Nachtigall", appears in Alte und neue Gedichte, in 6. Volksweisen als Intermezzo, no. 4
Based on:
- a text in Russian (Русский) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Nightingale, oh nightingale!", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Bodenstedt, Alte und neue Gedichte, Erster Band, Berlin: Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R.v. Decker), 1867, page 140.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Das Vöglein  [sung text not yet checked]
Glücklich lebt, vor Noth geborgen, Gottes Vöglein in der Welt, Kennt nicht Mühen, kennt nicht Sorgen, Denn sein Nest ist leicht bestellt! Vöglein träumt auf grünem Baume, Bis ihm Gottes Ruf erklingt Aus dem morgenhellen Raume; Und es schüttelt sich und singt. Auf den Lenz, den duftig frischen, Folgt der schwüle Sommer bald, Nebel, Regen, Stürme mischen Sich im Herbste feucht und kalt; Allen Menschen wird es trüber -- Fliegt zum Süden Vögelein Über's blaue Meer hinüber -- Fliegt zu neuem Frühling ein!
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Das Vöglein", appears in Alte und neue Gedichte, in 6. Volksweisen als Intermezzo, no. 6
Based on:
- a text in Russian (Русский) misattributed to Anton Antonovich Delvig (1798 - 1831) and by Aleksandr Sergeyevich Pushkin (1799 - 1837), appears in Цыганы (Cygany), 1824, first published 1827
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Bodenstedt, Alte und neue Gedichte, Erster Band, Berlin: Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R.v. Decker), 1867, page 142.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Sing, mit Sonnenaufgang singe  [sung text checked 1 time]
Sing, mit Sonnenaufgang singe, Nachtigall, dein schmetternd Lied! Sing, so lange noch der Frühling Blumig Wald und Flur durchzieht! Sing der Schöpfung bunte Schöne, Sing was blühet, fließt und lebt; Glücklich ist, wen deiner Töne Zauberkraft zu dir erhebt! Taucht im Meer die Sonne unter, Folgt die Nacht dem Tageslicht -- Alle Schöpfung ruht in Bangen Mit verhülltem Angesicht: Du allein durchbrichst das Schweigen, Singst von Lieb' in dunkler Nacht -- Singst, gewiegt auf schwanken Zweigen, Ueber dir des Himmels Pracht! Wüster Traum ist alles Leben, Ohne Liebe, wüst das All -- Lieb' und Lied ist dir gegeben: Singe, süße Nachtigall!
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Sing, mit Sonnenaufgang singe", appears in Alte und neue Gedichte, in 6. Volksweisen als Intermezzo, no. 5
Based on:
- a text in Russian (Русский) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Bodenstedt, Alte und neue Gedichte, Erster Band, Berlin: Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R.v. Decker), 1867, page 141.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]