Der Abend sinkt, die Nacht bricht ein, Vom Himmel klar und wolkenrein, Blickt Stern um Stern mit mildem Schein Auf Berg und Thal hernieder. Mein Herz! mein Herz! sey still und rein, Lass Himmelslicht in dich hinein Und spiegle mild den Sternenschein Verklärter in dir wieder. Und bist du in der Nacht allein, O fürchte nicht der Hölle Schein, Die Engel werden bei dir seyn Als Brüder dir und Hüter.
Neun Gesänge für S., A., T. und B. , opus 169
by Franz Paul Lachner (1803 - 1890)
1. Abendlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Guido Moritz Görres (1805 - 1852)
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Confirmed with Guido Görres, Gedichte, München, Literarisch artistiche Anstalt, 1844, pg. 77.
2. Liederlust  [sung text not yet checked]
Es giebt [noch]1 auf Erden Der Freuden genug, Für Junge beim Tanze, Für Alte beim Krug! Doch Freude für Alle, Für Jung und für Alt, Ist da, wo im Kreise Ein Liedchen erschallt! Die Alten, die singen Die Lieder im Baß Und schauen vergnügter Als je in das Glas. Mild lächelt von ferne Vergangenes Glück; Im Lied kehrt den Alten Die Jugend zurück! Und gar erst die Jugend! -- O lustiger Klang! Wo gäb's einen Frühling Wol ohne Gesang? Ja, Freude für Alle, Für Jung und für Alt, Ist da, wo im Kreise Ein Liedchen erschallt!
Text Authorship:
- by (Friedrich) Emil Rittershaus (1834 - 1897), "Liederlust", appears in Gedichte, in Wein
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Joy of songs", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emil Rittershaus, Siebente Auflage, Breslau: Verlag von Eduard Trewendt, 1883, pages 367-368.
1 Schiller: "wohl"; further changes may exist not shown above.3. Um Mitternacht  [sung text not yet checked]
[Gelassen]1 stieg die Nacht an's Land, Lehnt träumend an der Berge Wand, Ihr Auge sieht die goldne Wage nun Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn; Und [kecker]3 rauschen die Quellen hervor, Sie singen der Mutter, der Nacht, in's Ohr Vom Tage, Vom heute gewesenen Tage. Das uralt alte Schlummerlied, Sie achtet's nicht, sie ist es müd'; Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch, Der flücht'gen Stunden gleichgeschwung'nes Joch. Doch immer behalten die Quellen das Wort, Es singen die Wasser im Schlafe noch fort Vom Tage, Vom heute gewesenen Tage.
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Um Mitternacht"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Wijtse Rodenburg) , no title, copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English (Bertram Kottmann) , copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Eduard Friedrich Mörike, Gesammelte Schriften, Erster Band, G. J. Göschen'sche Verlagshandlung, 1878, page 138.
1 Franz, Wallnöfer: "Bedächtig" (from an earlier version of Mörike's poem)2 Wallnöfer: "ins"
3 Franz: "kecker nur"
4. Des Frühlings Ruf  [sung text not yet checked]
Wacht auf! wacht auf! ihr Thäler, Vom Winterschlaf so kalt, Und ziere dich mit Blumen Du Wiese, Feld und Wald. Wach auf! wach auf! zum Lichte, Du nachtumhüllte Saat, Sproß auf in tausend Halmen, Die Zeit des Maien naht. Wacht auf! wacht auf! ihr Schläfer, Zu Thaten aus der Ruh, Es ruft ein Bote Gottes, Der Frühling ruft's euch zu.
Text Authorship:
- by Guido Moritz Görres (1805 - 1852), "Des Frühlings Ruf"
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5. Gebet
Herr, den ich tief im Herzen trage, sei du mit mir!
Du Gnadenhort in Glück und Plage, sei du mit mir!
Im Brand des Sommers, der dem Manne die Wange bräunt,
Wie in der Jugend Rosenhain sei du mit mir;
Behüte mich am Born der Freude vor Übermuth,
... wenn ich an mir selbst verzage, sei du mit mir.
Gieb deinen Geist zu meinem Liede, daß rein es sei,
Und daß kein Wort mich einst verklage, sei du mit mir.
Dein Segen ist wie Thau den Reben; nichts kann ich selbst,
Doch daß ich kühn das Höchste wage, sei du mit mir,
O du mein Trost, du meine Stärke, mein Sonnenlicht,
Bis an das Ende meiner Tage sei du mit mir!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Gebet", appears in Juniuslieder, in Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "Prayer", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sarah Hoffman) , "Prayer", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jeffrey Williams) , "Prayer", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Modernized spelling would require changing "Übermuth" to "Übermut", "Gieb" to "Gib", "Thau" to "Tau", etc.
6. Nord oder Süd!  [sung text not yet checked]
Nord oder Süd! Wenn nur im warmen Busen Ein Heiligtum der Schönheit und der Musen, Ein götterreicher Himmel blüht! Nur Geistes Armut kann der Winter morden: Kraft fügt zu Kraft, und Glanz zu Glanz der Norden. Nord oder Süd, Wenn nur die Seele glüht! Stadt oder Land! Nur nicht zu eng die Räume, Ein wenig Himmel, etwas grün der Bäume, Zum Schatten vor dem Sonnenbrand. Nicht an das ,,Wo`` ward Seligkeit gebunden; Wer hat das Glück schon ausser sich gefunden! Stadt oder Land! Die Außenwelt ist Tand! [Herr oder Knecht! und sei es Knecht der Knechte! Gebeut uns dreist, allein gebeut das Echte! Recht der Befehl, und wir gehorchen recht. Doch soll kein Hochmuth unfern Dienst verhöhnen; Nur Sclavensinn kann fremder Laune fröhnen. Herr oder Knecht! Der Schuft allein ist schlecht.]1 Arm oder reich! Sei's Pfirsich oder Pflaume, Wir pflücken ungleich von des Lebensbaume, Dir zollt der Ast, mir nur der Zweig. Mein leichtes Mahl wiegt darum nicht geringe; Lust am Genuß bestimmt den Wert der Dinge. Arm oder reich! Die Glücklichen sind reich! Blaß oder rot! Nur auf den bleichen Wangen Sehnsucht und Liebe, Zürnen und Erbangen, Gefühl und Trost für fremde Not. Es strahlt der Geist nicht aus des Blutes Welle, Ein andrer Spiegel brennt in Sonnenhelle, Blaß oder rot! Nur nicht das Auge tot! Jung oder alt! Was kümmern uns die Jahre? Der Geist ist frisch, doch Schelme sind die Haare; Auch mir ergraut das Haar zu bald. Doch eilt nur Locken, glänzend euch zu färben, Es ist nicht Schande, Silber zu erwerben. Jung oder alt! [Doch]2 erst im Grabe kalt! Schlaf oder Tod! Willkommen, Zwillingsbrüder! Der Tag ist hin, ihr zieht die Wimper nieder. Traum ist der Erde Glück und Not. Zu kurzer Tag! zu schnell verrauscht das Leben! Warum so schön und doch so rasch verschweben? Schlaf oder Tod! Hell strahlt das Morgenrot!
Text Authorship:
- by Karl Gottlieb Lappe (1773 - 1843), "So oder so"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Noord of zuid!", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "North or South", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Nord ou sud", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Nord ou sud", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Schumann:
Knecht oder Herr! Ach, Könige sind Knechte, Gebeut uns nur, bist du verständiger! Bist du verständiger, gebeut uns nur! Doch soll kein Hochmut uns're Brust verhöhnen; Nur Sklavensinn kann fremden Launen fröhnen! Knecht oder Herr! Nur keines Menschen Narr!2 Schumann: "Nur"
7. Kirmesslied  [sung text not yet checked]
Frisch! Clarinett Und Hackebrett, Und Brummbaß, Flöt' und Fiedel! Die Mädel sind doch gar zu nett, Verdienen gleich ein Liedel! Und Handumkehr! Noch etwas mehr, Auch einen muntern Schleifer. Drum hopsa! hopsa! kreuz und quer! Auf! Geiger, Dudler, Pfeifer! Da drehet sich Um mich und dich Die Welt wie eine Spille. Ich liebe dich, du liebest mich! Und das ist unser Wille.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Frisch! Clarinett und Hackebrett", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben, in Kirmeß und Tanz, no. 1
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8. Abendfeier in Venedig  [sung text not yet checked]
Ave Maria! Meer und Himmel ruh'n, Von allen Türmen hallt der [Glocken]1 Ton, Ave Maria! Laßt vom ird'schen Tun, Zur Jungfrau betet, zu der Jungfrau Sohn, Des Himmels Scharen selber knieen nun Mit Lilienstäben vor des Vaters Thron, Und durch die Rosenwolken wehn die Lieder Der sel'gen Geister feierlich hernieder. O heil'ge Andacht, welche jedes Herz Mit leisen Schauern wunderbar durchdringt! O [sel'ger]2 Glaube, der sich himmelwärts Auf des Gebetes weißem Fittig schwingt! In milde Tränen [löst sich da]3 der Schmerz, Indes der Freude Jubel sanfter klingt. [ Ave Maria! Wenn die Glocke tönet, So lächeln Erd' und Himmel mild versöhnet.]4
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Abendfeier in Venedig", appears in Jugendgedichte, in 2. Zweites Buch, in Berlin
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Ave Maria!", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Soir de fête à Venise", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , "Vespro a Venezia", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Mangold: "Glocke"
2 Franz, R. Schumann: "heil'ger"
3 Raff: "löset sich"
4 R. Schumann: "Ave Maria! Erd' und Himmel scheinen/ Bei diesem Laut sich liebend zu vereinen."
9. Fastnacht‑Willkomm  [sung text not yet checked]
Munter getanzt! fröhlich gezecht! Heute Fastnacht! heute froh! Jedem sein Theil und jedem sein Recht! Aschermittwoch geht's nicht so. Spiel was du kannst, spiel Musikant! Heute Fastnacht! heute Spiel! Daß auch der Schatten tanz' an der Wand! Aschermittwoch steckt ein Ziel. Reich mir die Hand, oder das Glas! Heute Fastnacht! heut' ein Narr! Heut' in der Maske gilt nur der Spaß, Aschermittwoch nur der Pfarr.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben, in Fastnacht, no. 2
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