Ich stand an einem dunklen Meer, Da kam vom grünen Eiland her Ein stiller Kahn geschwommen. Mir ward so leicht, mir ward so schwer, Mein Herz ward aller Unrast leer, Der Schmerz ward mir genommen. Still stieß das Schifflein an den Strand, Sein Lenker winkte mit der Hand, Er lachte wie im Traume Und lud mich ein zum andern Land, Das in der Ferne unbekannt Grün glänzte aus dem Schaume. Und ich stieg ein. Der stille Mann Zog stumm die schwarzen Ruder an, Wir schwammen aus dem Hafen. Er nickte müde dann und wann, Und sang ein seltsam Liedchen dann, Und ich bin eingeschlafen . . . . . . .
Acht Gesänge , opus 28
by Henri Marteau (1874 - 1934)
1. Stille Fahrt  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Hans Benzmann (1869 - 1926), "Stille Fahrt"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Quiet Journey", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Gesellschaft. Monatschrift für Litteratur, Kunst und Sozialpolitik, Jahrgang 1896, Drittes Quartal (Juli), pages 918-919
2. Die Eichbäume  [sung text not yet checked]
[Aus den Gärten komm' ich zu euch, ihr Söhne des Berges! Aus den Gärten, da lebt die Natur geduldig und häuslich, Pflegend und wieder gepflegt mit dem fleißigen Menschen zusammen. Aber]1 ihr, ihr Herrlichen! steht, wie ein Volk von Titanen In der zahmeren Welt und gehört nur euch und dem Himmel, Der euch nährt' und erzog, und der Erde, die euch geboren. Keiner von euch ist noch in [die Schule der Menschen]2 gegangen, Und ihr drängt euch fröhlich und frei, [aus der kräftigen]3 Wurzel, Unter einander herauf und ergreift, wie der Adler die Beute, Mit [gewaltigem Arme]4 den Raum, und gegen die Wolken Ist euch heiter und groß die sonnige Krone gerichtet. Eine Welt ist jeder von euch, wie die Sterne des Himmels Lebt ihr, jeder ein Gott, in freiem Bunde zusammen. [Könnt' ich die Knechtschaft nur erdulden, ich neidete nimmer Diesen Wald und schmiegte mich gern ans gesellige Leben. Fesselte nur nicht mehr ans gesellige Leben das Herz mich, Das von Liebe nicht läßt, wie gern würd' ich unter euch wohnen.]1
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Die Eichbäume", appears in Gedichte 1784-1800
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "You, you majestic ones!", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Reger.
2 Reger: "der Menschen Schule"
3 Reger: "aus kräftiger"
4 Reger: "gewaltigen Armen"
3. Abendlied  [sung text not yet checked]
Die Nacht ist niedergangen, Die schwarzen Schleier hangen Nun über Busch und Haus. Leis rauscht es in den Buchen, Die letzten Winde suchen Die vollsten Wipfel sich zum Neste aus. Noch einmal leis ein Wehen, Dann bleibt der Atem stehen Der müden, müden Welt. Nur noch ein zages Beben Fühl durch die Nacht ich schweben, Auf die der Friede seine Hände hält.
Text Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Abendlied", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Lieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening song", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson du soir", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Empor!
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5. Gipfelndes Glück
Ein Duft weht überall, ein Rieseln, Sang und Schall, und tief in Sonnenschein hüllt sich der Morgen ein, in goldenen Strahlenwall. Ein ferner Glockenton schwebt durch das All davon, und sucht den Schwesterklang den tiefen Wald entlang in säul'ger Buchenkron'. Und in den Linden summt ein Bienenschwarm und brummt, bis hoch die Sonne steigt und Wald und Wiese schweigt, in höchster Lust verstummt.
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Gipfelndes Glück", appears in Meine Ruh, in 2. Höhen und Tiefen, first published 1885
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6. Regenlied  [sung text not yet checked]
Walle, Regen, walle nieder, Wecke [mir die Träume]1 wieder, Die [ich in der]2 Kindheit träumte, Wenn das Naß im Sande schäumte! Wenn die matte Sommerschwüle Lässig stritt mit frischer Kühle, Und die blanken Blätter [thauten]3, Und die Saaten dunkler blauten. Welche Wonne, in dem Fließen Dann zu stehn mit nackten Füßen, An dem Grase hinzustreifen Und den Schaum mit Händen greifen, Oder mit den heißen Wangen Kalte Tropfen aufzufangen, Und den neu erwachten Düften Seine Kinderbrust zu lüften! Wie die Kelche, die da troffen, Stand die Seele athmend offen, Wie die Blumen, düftetrunken, In dem Himmelsthau versunken. Schauernd kühlte jeder Tropfen Tief bis an des Herzens Klopfen, Und der Schöpfung heilig Weben Drang bis ins verborgne Leben. -- Walle, Regen, walle nieder, Wecke [meine]4 alten Lieder, Die wir in der Thüre sangen, Wenn die Tropfen draußen klangen! Möchte ihnen wieder lauschen, Ihrem süßen, feuchten Rauschen, Meine Seele sanft bethauen Mit [dem frommen Kindergrauen]5.
Text Authorship:
- by Klaus Groth (1819 - 1899), "Regenlied", first published 1854
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de la pluja", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Regenlied", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Rain Song", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant de pluie", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , "Lied de la lluvia", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutsche Lyrik seit Goethe's Tode. Ausgewählt von Maximilian Bern, Neue Ausgabe, Vierzehnte, verbesserte Auflage, Leipzig, Druck und Verlag von Philipp Reclam, 1886, pages 189-190. Modern spelling would change "thauten" to "tauten", "athmend" to "atmend", "Himmelsthau" to "Himmelstau", "Thüre" to "Türe", etc.
1 Wallnöfer: "all' die Bilder"2 Wallnöfer: "sich uns're"
3 Wallnöfer: "schauten"
4 Wallnöfer: "all' die"
5 Wallnöfer: "den frommen Kinderaugen"
7. Hütet Euch  [sung text not yet checked]
Wo am Herd ein Brautpaar siedelt, Seid auf eurer Hut, ihr Knaben, Wahrt, ihr Mädchen, euer Herz! Denn am Morgen, denn am Mittag Wie ein Duft von wilden Rosen Schwebt die Glut verstohlner Küsse Dort bezaubernd in den Lüften. Ach, und wenn der Abend dunkelt, Unverhüllt durch die Gemächer Wandelt mit geschwungner Fackel Eros dann, und unablässig Sprühn der Sehnsucht irre Funken Weiterzündend um ihn her. Wo am Herd ein Brautpaar siedelt, Seid auf eurer Hut, ihr Knaben, Wahrt, ihr Mädchen, euer Herz!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Hütet Euch!"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Esteu alerta!", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
8. Liebesnacht  [sung text not yet checked]
Sie: O weile, süßer Geliebter! Es trügt dich nur, es hellt, nur wolkengetrübter, der Mond die Flur. Er: Doch nimmer weilen und halten die Wolken dort, es führen sie wilde Gewalten von Ort zu Ort! Sie: Ein Traum ist alle das Treiben in dunkler Höh, doch uns muß ewig verbleiben der Sehnsucht Weh. Er: Ich seh nur Kommen und Scheiden am Himmelszelt, es zieht die Seele der Leiden durch alle Welt. Sie: Die Wolken wandern so nächtig ohn Schmerz und Lust, ich aber ziehe dich mächtig an meine Brust.
Text Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Liebesnacht", appears in Gedichte, in Lieder
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