Brich eine Ros' im Garten, Mein Lieb, und gieb sie mir, Ich will mit Rosenliedern Dir dankbar sein dafür. Pflück' eine reife Traube, Mein Lieb, und gieb sie mir, Ich will zu Füßen sinken Und danken dir dafür. Die Rose will ich pflegen, Mein Lieb, sie spricht von dir, Vom frischen Blumenleben, Von Jugend, Huld, und Zier. Die Traube, die lass' uns theilen, Mein Lieb, sie spricht von mir, Vom Sange, der mich belebet, Tönt er entzückt von dir.
Sechs Lieder umd Gesänge , opus 27
by Karl Heinrich Carsten Reinecke (1824 - 1910)
1. Rose und Traube
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Johann Baptist Rousseau (1802 - 1867), "Rose und Traube", appears in Spiele der Muse
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2. Hör' ich ein Waldhorn klingen
Language: German (Deutsch)
Hör' ich ein Waldhorn klingen Durch das Gebirge hin, Ich zöge dann so gerne Wohl in die blaue Ferne Zu einer Jägerin. Im grünen Tannenwalde, Da steht des Försters Haus, Im grünen Wald verborgen. Da schaut am frühen Morgen Das Töchterlein heraus. Der Vater und die Tochter, Die machen Alles wund, Der Vater schießt die Hirschlein, Das Mädchen trifft die Bürschlein Tief in des Herzens Grund.
Text Authorship:
- by August Schnezler (1809 - 1853), "Waldhornruf", appears in Gedichte, in 1. Wolken und Sterne der Jugendzeit (1828-1838), in Waldblätter, no. 4, first published 1833
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
First published in Morgenblatt für gebildete Leser, 1833.
3. Thurmwächter‑Lied
Language: German (Deutsch)
Am gewaltigen Meer In der Mitternacht, Wo der Wogen Heer An die Felsen kracht, Da schau' ich vom Turme hinaus. Ich erheb' einen Sang Aus starker Brust Und mische den Klang In die wilde Lust, In die Nacht, in den Sturm, in den Graus. Dringe durch, dringe durch Recht freudenvoll, Mein Lied, von der Burg In das Sturmgeroll, Verkünde es weit durch die Nacht, Wo da wanket ein Schiff Die Fluth entlang, Wo schwindelt am Riff Des Wand'rers Gang: Daß oben ein Mensch hier wacht: Ein kräftiger Mann, Recht frisch und bereit, Wo er helfen kann, Zu wenden das Leid Mit Rufen, mit Leuchte, mit Hand. Ist zu schwarz die Nacht, Ist zu fern der Ort, Da schickt micht Macht Seine Stimme er fort Mit Trost über See und Land. Wer auf Wogen schwebt, Sehr leck sein schwacher Kahn, Wer im Walde bebt, Wo sich Räuber nah'n, Der denke: Gott hilft wohl gleich. Wen das wilde Meer Schon hinunter schlingt, Wem des Räubers Speer In die Hüfte dringt, Der denke ans Himmelreich.
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843)
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
4. Der Gondolier
Language: German (Deutsch)
Fahr' mich hinüber, junger Schiffer, Nach dem Rialto fahre mich! Sieh'! dieses Halsband schenk' ich dir zum Lohne; Ich hab' es längst bestimmt für Dich. -- Der Schiffer sprach: "Nein, Gianetta! Der Lohn ist wahrlich gar zu klein, Und soll ich Dich hinüberfahren, So kann's um diesen Preis nicht seyn." Fahr' mich hinüber, junger Schiffer! Ich weiß ein wunderlieblich Lied; Sieh', das sing' ich dir, indess mit uns die Gondel Dahin auf leichter Welle zieht. -- Der Schiffer sprach: "Nein, Gianetta! Ich fahre nicht für solchen Lohn, Was hülfe mir Dein schönstes Liedchen? Der süße Klang ist schnell entfloh'n." Fahr' mich hinüber, junger Schiffer! Und nimm das Beste, was ich hab', Sieh', den Rosenkranz, den mir der fromme Bischof Am letzten Ostertage gab. -- Der Schiffer sprach : "Nein, Gianetta! Dein Rosenkranz genügt mir nicht; Hast Du nichts Bess'res mir zu geben, Du holdes Engelsangesicht?" Doch seh' ich jetzt die Gondel schwimmen Hin über die bewegte Fluth, D'rin sitzt mit Gianetta Der Schiffer froh und wohlgemuth. Sie landen an, und Gianetta, Sie eilte schnellen Schritt's davon. Was hat dem Schiffer sie gegeben? Er war zufrieden mit dem Lohn! --
Text Authorship:
- sometimes misattributed to Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
- by Wilhelm Wagner (flourished 1826-1843), "Der Gondelier "
Based on:
- a text in French (Français) by Casimir Delavigne (1793 - 1843), "Le Gondolier", appears in Derniers chants, poèmes et ballades sur l'Italie, first published 1833
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó del gondoler", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Sailor's song", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
5. Edelkönigs Kinder  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es waren zwei Königskinder, Die hatten einander so lieb, Sie konnten beisammen nicht kommen, Das Wasser war viel zu tief. Lieb Herze, kannst du nicht schwimmen? Lieb Herze so [schwimm]1 zu mir; [Drei]2 Kerzen will ich [aufstecken]3, Und die sollen leuchten dir. Da saß eine falsche Nonne, Die thät, als wenn sie schlief, [Sie]4 thät die Kerzen auslöschen, Der Jüngling ertrank so tief. Sie schwang sich um ihren Mantel, Und sprang wohl in die See. Ade! Mein Vater und Mutter, Ihr seht mich nun nicht meh'! Da hört man Glocken läuten, Da hört man Jammer und Noth; Da liegen zwei Königskinder, Die sind all beide todt.
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) from Volkslieder (Folksongs) , "Die Königskinder"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Il y avait deux enfants de roi", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Zumpe: "schwimme"
2 Zumpe: "Zwei"
3 Zumpe: "anzünden"
4 Zumpe: "Die"
6. Der Ritter vom Rhein
Language: German (Deutsch)
Ich weiss einen Helden von seltener Art so stark und so zart das ist die Krone der Ritterschaft das ist der erste an Milde und Kraft, so weit auf Vaterlandes Gauen die Sterne vom Himmel schauen Er kam zur Welt auf sonnigem Stein hoch über dem Rhein und wie er geboren, da jauchzt' überall im Lande Trompeten- und Paukenschall, da wehten von Burgen und Hügeln die Fahnen mit lustigen Flügeln. In goldener Rüstung geht der Gesell das funkelt so hell! Und ob ihm auch mancher zum Kampfe sich gestellt weiss keinen, den er nicht endlich gefällt; es fielen die Fürsten und Pfaffen vor seinen feurigen Waffen Doch wo es ein Fest zu verherrlichen gilt wie ist er so mild! Er naht, und die Augen der Gäste erglühn und der Sänger greift in die Harfe kühn, und selbst die Mädchen im Kreise sie küssen in heimlicher Weise O komme, du Blume der Ritterschaft voll Milde und Kraft Tritt ein in unsern vertraulichen Rund und wecke den träumenden Dichtermund und führ uns beim Klange der Lieder die Freude vom Himmel hernieder.