O wie ruft die Trommel so laut! wie die Trommel ruft ins Feld, Hab' ich rasch mich dargestellt, Alles andre, hoch und tief, Nicht gehört, was sonst mich rief, Gar danach nicht umgeschaut; Denn die Trommel, Denn die Trommel, sie ruft so laut. O wie ruft die Trommel so laut! Aus der Thüre rief mit Ach Vater mir und Mutter nach; Vater, Mutter, schweiget still, Weil ich euch nicht hören will, Weil ich höre nur einen Laut; Denn die Trommel, Denn die Trommel, sie ruft so laut. O wie ruft die Trommel so laut! An der Ecken, an dem Platz, Wo ich sonsten bei ihr saß, Steht die Braut, und ruft in Gram: "Ach, o weh, mein Bräutigam!" Kann nicht hören, süße Braut; Denn die Trommel, Denn die Trommel, sie ruft so laut. O wie ruft die Trommel so laut! Mir zur Seiten in der Schlacht Ruft mein Bruder gute Nacht! Drüben der Kartätschenschuß Ruft mit lautem Todesgruß, Doch mein Ohr ist zugebaut; Denn die Trommel, Denn die Trommel, sie ruft so laut. O wie ruft die Trommel so laut! Nichts so laut ruft in der Welt, Als die Trommel in dem Feld Mit dem Ruf der Ehre ruft; Ruft sie auch zu Tob und Gruft, Hat mich nicht davor gegraut; Denn die Trommel, Denn die Trommel, sie ruft so laut.
[Sieben] Deutsche Gesänge , opus 13
by Julius Stern (1820 - 1883)
1. O wie ruft die Trommel so laut  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Das ruft so laut"
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2. Hörst du nicht die Bäume rauschen  [sung text not yet checked]
Hörst du nicht die Bäume rauschen Draußen durch die stille Rund? Lockts dich nicht, hinabzulauschen Von dem Söller in den Grund, Wo die vielen Bäche gehen Wunderbar im Mondenschein Wo die stillen Schlösser sehen In den Fluß vom hohen Stein? Kennst du noch die irren Lieder Aus der alten, schönen Zeit? Sie erwachen alle wieder Nachts in Waldeseinsamkeit, Wenn die Bäume träumend lauschen Und der Flieder duftet schwül Und im Fluß die Nixen rauschen - Komm herab, hier ist's so kühl.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Lockung", appears in Gedichte, in 2. Sängerleben
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jakob Kellner) , "Can't you hear the forest rustle", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Henri Dupraz) , "N'entends-tu pas le murmure des arbres?", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Senti tu stormire gli alberi", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
3. Wenn der Frühling kommt  [sung text not yet checked]
Wenn der Frühling kommt und von den Bergen schaut, Wenn der Schnee im Thal und auf den Hügeln thaut, Wenn die Bächlein quellen Und die Knospen schwellen, [Wird]1 die Sehnsucht mir im Herzen laut. Wenn der Weichselbaum die duft'gen Blüten schneit, Wenn die Störche kommen und der Kuckuck schreit, Wenn die Tauben girren Und die Bienen schwirren, Dann beginnt der Liebe goldne Zeit. Wenn die Wiesen schmückt der Blumen bunte Zier, Und die Liebe ruft aus Busch und Waldrevier, Wenn die Finken schlagen Und zu Neste tragen, [Such']2 auch ich ein süßes Liebchen mir. Wenn ich sinnend dann durch Busch und Felder geh', Und, ich weiß nicht wie, vor ihrer Türe steh', Ihr in's Auge [blicke]3, An [mein Herz sie drücke]4, Dann ist mir so wohl und wunderweh'! Möchte [freudejauchzend]5 auf zum Himmel schrein, Möchte weinen auch im stillen Kämmerlein, Möchte kämpfen, [siegen, Mit den Wolken fliegen6, Möchte stets an ihrem Herzen seyn!
Text Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "Frühlingsliebe", appears in Lyra und Harfe. Liederproben, in Ländliche Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lyra und Harfe. Liederproben von Georg Keil, Leipzig, Friedrich Fleischer, 1834, page 136.
Note: the poet is incorrectly given as "Heil" on the Mayer score.
1 Mayer: "dann wird"2 Mayer: "Dann such' "
3 Mayer: "blicken"
4 Mayer: "mein Herz sie drücken"
5 Mayer: "Freude jauchzend"
6 Mayer: "möchte siegen, / Möchte mit den Wolken fliegen, Ach"
4. Göttes ist der Orient  [sung text not yet checked]
Gottes ist der Orient! Gottes ist der Okzident! Nord und südliches Gelände Ruht im Frieden seiner Hände. Er, der einzige Gerechte, Will für jedermann das Rechte. Sei von seinen hundert Namen Dieser hochgelobet! Amen. Mich verwirren will das Irren; Doch du weißt mich zu entwirren, Wenn ich handle, wenn ich dichte, Gib du meinem Weg die Richte! Ob ich Ird'sches denk' und sinne, Das gereicht zu höherem Gewinne. Mit dem Staube nicht der Geist zerstoben, Dringet, in sich selbst gedrängt, nach oben. Im Atemholen sind zweierlei Gnaden: Die Luft einziehen, sich ihrer entladen: Jenes bedrängt, dieses erfrischt; So wunderbar ist dasLeben gemischt. Du danke Gott, wenn er dich preßt, Und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Talismane", appears in West-östlicher Divan, in 1. Buch des Sängers -- Moganni Nameh
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- CAT Catalan (Català) (Marta Garcia Cadena) , "Talismà", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Talismannen", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Talismans", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Talisman", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Talismane", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
5. Das Wandern ist des Müllers Lust  [sung text not yet checked]
Das Wandern ist des Müllers Lust, Das Wandern! Das muß ein [schlechter]1 Müller sein, Dem niemals fiel das Wandern ein, Das Wandern. Vom Wasser haben wir's gelernt, Vom Wasser! Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht, Ist stets auf Wanderschaft bedacht, Das Wasser. Das sehn wir auch den Rädern ab, Den Rädern! Die gar nicht gerne stille stehn, Die sich mein Tag nicht müde [drehn]2, Die Räder. Die Steine selbst, so schwer sie sind, Die Steine! Sie tanzen mit den muntern Reihn Und wollen gar noch schneller sein, Die Steine. O Wandern, Wandern, meine Lust, O Wandern! Herr Meister und Frau Meisterin, Laßt mich in Frieden weiter ziehn Und wandern.
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Wanderschaft", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Die schöne Müllerin, no. 2, first published 1818
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Caminar", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het trekken", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Wandering", copyright ©
- ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Vaeltamaan !", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Voyager", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) (Athanasios Papaisiou) , "Η περιπλάνηση", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) [singable] (Ferdinando Albeggiani) , "Girovagare", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Andare in giro", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- KOR Korean (한국어/조선말) [singable] (곽명규 Myung-Kew Kwack) , "방랑", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Caê Vieira) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Herausgegeben von Wilhelm Müller. Erstes Bändchen. Zweite Auflage. Deßau 1826. Bei Christian Georg Ackermann, pages 6-7; and with Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Herausgegeben von Wilhelm Müller. Dessau, 1821. Bei Christian Georg Ackermann, pages 7-8.
First published in a slightly different version with the title Wanderlust in Gaben der Milde. Viertes Bändchen. Mit Beiträgen von [...]. Für die Bücher-Verloosung "zum Vortheil hülfloser Krieger" herausgegeben von F. W. Gubitz. Berlin, 1818, pages 214-215.
1 Lang: "rechter"2 Schubert: "gehn"
6. Weil ich nicht anders kann  [sung text not yet checked]
Weil ich [nichts]1 anders kann als [nur dich]2 lieben, [Will ich dich lieben denn]3 soviel ich kann. Zu hassen dich hatt' ich mir vorgeschrieben, Mit Hasse sah das Herz die Vorschrift an. Dich zu vergessen hatt' ich mich getrieben; Vergessen [war es]4, eh' ich mich besann. Da so der Hass ward von sich selbst zerrieben, So das Vergessen in sich selbst zerrann; [So laß mich denn]5, soviel ich kann, dich lieben, Weil ich [nichts]1 anders als [dich]6 lieben kann.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 2. Amaryllis - Agnes, in 72. Zugaben, no. 34
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gesammelte Gedichte von Friedrich Rückert, zweiter Band, zweite Auflage, Erlangen: Verlag von Carl Heyder, 1837, page 137.
1 Füchs, Lenz, Lewy: "nicht"2 Füchs, Lewy: "dich nur"
3 Lenz: "So will ich dich denn lieben"; Lewy: "So will ich dich lieben denn"
4 Lewy: "war's"
5 Füchs, Lenz, Lewy: "So will ich denn"
6 Lewy: "dich nur"
7. Zerdrück die Thräne nicht  [sung text not yet checked]
Zerdrück' die Thräne nicht in Deinem Auge, Du hast die Thräne ja um mich geweint -- Vergönne, daß ich diese Perle sauge, Daß sie mit meiner Lippe sich vereint. Wie macht die Thräne Dich so engelschön! Ich möchte Dich wohl ewig weinen seh'n. -- Allein die Thräne ist das Kind der Schmerzen, Sie kommt aus Deiner gramerfüllten Brust, -- Wie konnt' ich über Deine Thräne scherzen, Und wie sie seh'n voll grauenhafter Lust! O, nimm mein Herzblut für die Thräne hin, Und glaub', daß ich Dir ewig dankbar bin! -- Ich weiß, sie haben oftmals Dich gescholten, Und Dir getrübt den engelreinen Sinn; Doch hat ihr finst'rer Haß nur mir gegolten, Weil ich Dir Werth, weil ich Dir theuer bin; Wär' ich so schlimm, wie sie es oft gemeint, Kein Engel hätte dann um mich geweint. Gedulde Dich! Ich will die Thränen stillen, Und ruh' indeß an meiner treuen Brust! Die heil'gen Schwüre all' werd' ich erfüllen, Und aus dem Schmerz entblüht Dir neue Lust. O, weine nicht! -- An Gottes Traualtar Flecht' Dir bald die Myrte in das Haar!
Text Authorship:
- by (Borromäus Sebastian Georg) Karl Reginald Herloß (1804 - 1849), as Karl Herloßsohn, "Die Thräne", subtitle: "An Maria", appears in Scherben
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