Jüngst sass ich am Grab der Trauten allein Es schwirrten die Saiten im Klageton drein In Tränen verstummten die Lieder. Marie! Marie! Auf ewig dahin. Was ist ohne dich so ein Leben Gewinn. Wann seh’ ich dich einstens wohl wieder? Ein leises Gelispel stört bald meine Ruh: Verklärt trat ein weiblicher Schatten herzu, Durcbebte mit Angst meine Glieder. ’Was fürchtest du Trauter? Kennst du mich nicht mehr?’ Lass ab von dem Klageton ! Freu’ dich vielmehr! Bald, Lieber, bald sehn wir uns wieder!’ Und lächelnd entschwand sie dem starrenden Blick, Doch liess sie mir Ruhe im Herzen zurück Und sandte mir Duldung hernieder. Nun ende, mein Stündlein, ich fürchte mich nicht! Hier ist es so finster, dort ist es so licht! Dort seh’ ich die Traute ja wieder!
Sechs deutsche Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte , opus 30
by Carl Maria (Friedrich Ernst) von Weber (1786 - 1826)
Translations available for the entire opus: DUT
1. Wiedersehn
Text Authorship:
- by Franz Wallner (1810 - 1876)
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Weerzien", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
2. Es stürmt auf der Flur
Es stürmt auf der Flur, es brauset im Hain, Es wogt in der Mächtigen Busen. Wir sitzen im friedlichen Stübchen allein, Uns winken die Gaben der Musen; Von Stürmen und Brausen und Wogen geschieden, Fühlen wir Frieden! O liebe dein kleines verborgenes Haus Und putze die einsame Zelle Mit Blumen der sorglichen Liebe dir aus, Verehrend die heilige Schwelle! Nur Traute, von allem, was draußen, geschieden, Fühlen noch Frieden! Doch hast du im kleinen verborgenen Haus Dein Herz, deine Sinne erquicket, So gucke mit freundlichen Mienen heraus In's Auge, das kummervoll blicket, Und teile dein Herz und was dir beschieden! Auch ihm gib Frieden!
Text Authorship:
- by Johann Friedrich Rochlitz (1769 - 1842)
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het stormt in het veld", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Susana Martin Dudoignon) , "Brama la tormenta por los campos", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
3. Unbefangenheit
Frage mich immer! fragest umsonst, was es verbergen will, sagt dir kein Mädchenherz! Frage nur zu, frage nur zu! Ob ich es kenne, das von den Bergen rieselnde Bächlein, murmelnd die Wiese dahin zu den schattenden Weiden im Tal? Bächlein verrät mich nicht. Nein, ach nein! Kenne das Bächlein nicht, weiß nicht woher, weiß nichts davon, frage mich immer, fragest umsonst! Ob ich sie kenne, die in dem Weidental winket, die Rasenbank, räumlich für zwei? O ich erröte nicht,wende kein Auge weg, Kenne den Rasen nicht, weiß nichts davon. Rasen verrät mich nicht, Weiden, ihr plaudert nicht. Frage nur zu, frage nur zu! Ob ich ihn kenne, der, wo die Weiden stehn, blond gelockt, hellen Blicks, immer sein Mädchen sucht, das ihn erharrt? Liebe verschwiegen ist. Was es verbergen will, sagt dir kein Mädchenherz! Kenne den Knabe nicht, kenne das Mädchen nicht, weiß nichts davon, weiß nichts davon! Frage mich immer! fragest umsonst!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Je komt er niet achter!", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
4. Minnelied  [sung text not yet checked]
Der Holdseligen Sonder Wank Sing' ich fröhlichen Minnesang; Denn die [Reine]1, Die ich meine, Winkt mir lieblichen Habedank. Ach! bin inniglich Minnewund! Gar zu minniglich [Dankt]2 ihr Mund; Lacht so grüsslich, Lockt so küsslich, Daß mir's bebt in des Herzens Grund! Gleich der sonnigen Veilchenau' Glänzt der Wonnigen Augen Blau; Frisch und ründchen Blüht ihr Mündchen, Gleich der knospenden Ros' im Thau. Ihrer Wängelein Lichtes Roth Hat kein Engelein, [So mir]3 Gott ! Eia, säß' ich Unablässig Bei der Preißlichen bis zum Tod!
Text Authorship:
- by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826), "Minnelied", written 1773, appears in Oden und Lieder
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Corien Sleeswijk) , copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Sämmtliche poetische Werke von Johann Heinrich Voss, ed. by Abraham Voss, Leipzig, Immanuel Müller, 1835, page 153.
1 Reissiger: "Eine"2 Brahms: "küsst"
3 Reissiger: "Hat nur"
5. Reigen
Sag mir an, was schmunzelt ihr? Schiebt ihr's aus das Kirmesbier, Dass ich so vor Freuden krähe Und auf einem Bein mich drehe, Schurken um und um? Kommt die schmucke Binderin Euch denn gar nicht in den Sinn, Die mich wirft mit Haselnüssen Und dann schreit: "Ich will nicht küssen!" Nun, so seid ihr dumm! Diesen Strauß und diesen Ring Schenkte mir das kleine Ding! Seht, sie horcht! Komm her mein Engel, Tanz' e'mal mit deinem Bengel! Dudel, didel, duidum! Fiedler, fiedelt nicht so lahm: Wir sind Braut und Bräutigam! Fiedelt frisch, ich mach' es richtig Und bestreicht den Bogen tüchtig mit Kalfonium! Polnisch muss hübsch lustig geh'n, Daß die Röcke hinten weh'n! Wart't, ich wird' euch mal kuranzen! Meint ihr Trödler, Bären tanzen hier am Seil herum? Heissa, lustig! Nun komm her, Unten, oben, kreuz und quer! Laß uns Arm in Arm verschränken und an unsern Brauttanz denken! Heissa, rund herum! Ha, wie schön das Hackbrett summt Und der alte Brummbass brummt! Ha, wie dreh'n sich rings ohn' Ende Hüt' und Hauben, Tür' und Wände! Dudel, didel, duidum!
Text Authorship:
- by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826)
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Rondedans", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
6. Sind es Schmerzen, sind es Freuden
Sind es Schmerzen, sind es Freuden,
Die durch meinen Busen ziehn?
Alle alten Wünsche scheiden,
Tausend neue Blumen blühn.
Durch die Dämmerung der Tränen
Seh' ich neue Sonnen stehn, -
Welches Schmachten! welches Sehnen!
Wag' ich's? soll ich näher gehn?
Ach, und fällt die Träne nieder,
Ist es dunkel um mich her;
Dennoch kömmt kein Wunsch mir wieder,
Erde ist von Hoffnung leer.
So schlage denn, sterbendes Herz,
So fließet denn, Tränen, hinab,
Ach, Lust ist nur tieferer Schmerz,
Leben ist dunkeles Grab, -
Ohne Verschulden
Soll ich's erdulden?
Wie ist's, daß mir im Traum
Alle Gedanken
Auf und nieder schwanken!
Ich kenne mich noch kaum.
O, hört mich, ihr gütigen Sterne,
O höre mich, weite Nature,
Hört den ernsten Schwur:
Bleib' ich ihr ferne,
Sterb' ich gerne.
Ach, nur ... ihrem Blick
Wohnt Leben und Hoffnung und Glück!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title, appears in Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence, no. 4, chapter heading: "Peter sieht die schöne Magelone"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Són dolors o són alegries", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Are they sorrows or are they joys", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Sono dolori, sono gioie", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , "Ar tai skausmas, ar tai džiaugsmas", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission