Neuer Frühling ist gekommen, Neues Laub und Sonnenschein, Jedes Ohr hat ihn vernommen, Jedes Auge saugt ihn ein. Und das ist ein Blühn und Sprießen, [Waldesduften]1, Quellenfließen, Und die Brust wird wieder weit, Frühling, Frühling, goldne Zeit! Von [dem]2 Felsen in die Weite Fliege hin, mein Frühlingssang, Ueber Ströme und Gebreite, Durch Gebirg und Blüthenhang! Darf nicht wandern, muß ja bleiben, Ob's mich ziehn auch will und treiben, Doch so weit [mein]3 Himmel blaut Singen, singen will ich laut! Wie die Welt auch wechselnd gehe, Wie das Schicksal auch mich treibt, Komme Glück und komme Wehe, [Fest doch weiß ich was mir bleibt:] 4 Fester Mut der freien Seele Und die freudge Liederkehle, Lebenslust und Lebensdrang, Goldnes Leben im Gesang!
Sechs Lieder für vierstimmigen Männerchor , opus 18
by Albert Hermann Dietrich (1829 - 1908)
1. Neuer Frühling  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Neuer Frühling", appears in Jugendlieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1852, pages 215-216.
1 Le Beau: "Ein Waldesrauschen"2 Schaffgotsch: "den"
3 Le Beau: "der"
4 Schaffgotsch: "Wenn nur Eines mir verbleibt:"
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2. So winterlich  [sung text not yet checked]
So winterlich noch schaudern Die Lüfte weit und breit; O Lenz, was soll dein Zaudern? Es ist schon Blühens Zeit. Im Tal und in den Herzen Das Eis ist schier zertaut; Nun ruft nach dir mit Schmerzen Die bange Sehnsucht laut. O komm, uns zu erquicken, Und bring' in Donnerschlag, In Guß und Sonnenblicken Den Auferstehungstag. Wir können's kaum erwarten: Wann wird die Eiche grün? Wann wird im deutschen Garten Die Kaiserkrone blühn!
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Ungeduld", written 1857, appears in Heroldsrufe, in Von 1849 bis 1866
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Nachtlied  [sung text not yet checked]
Vergangen ist der lichte Tag; Von ferne kommt der Glocken Schlag. So reist die Zeit die ganze Nacht, Nimmt manchen mit, der's nicht gedacht. Wo ist nun hin die bunte Lust, Des Freundes Trost und treue Brust, [Des Weibes]1 süßer Augenschein? Will keiner mit mir munter sein? Da's nun so stille auf der Welt, Ziehn Wolken einsam übers Feld, Und Feld und Baum besprechen sich, -- O Menschenkind, was schauert dich? Wie weit die falsche Welt auch sei, Bleibt mir doch Einer nur getreu, Der mit mir weint, der mit mir wacht, Wenn ich nur recht an ihn gedacht. Frisch auf denn, liebe Nachtigall, Du Wasserfall mit hellem Schall! Gott loben wollen wir vereint, Bis daß der lichte Morgen scheint!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachtlied", appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de la nit", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- DAN Danish (Dansk) (Maryanna Morthensen) , "Sang til Natten", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Carl Johengen) , "Night song", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Maryanna Morthensen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gedichte, Berlin, Verlag von M. Simion, 1841, page 3.
1 Klein, Mendelssohn: "Der Liebsten"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
4. Trinklied  [sung text not yet checked]
[Wie]1 die Nachtigallen an den Rosen nippen, -- Sie sind klug und wissen, daß es gut ist! -- Netzen wir am Weine unsre Lippen, -- Wir sind klug und wissen, daß es gut ist! -- Wie die Meereswellen an den Felsenklippen, -- Wenn das sturmbewegte Meer in Wut ist -- Breche schäumend sich der Wein an unsern Lippen, -- Wir sind klug und wissen, daß es gut ist! -- Wie ein Geisterkönig, ohne Fleisch und Rippen, -- Weil sein Wesen eitel Duft und Glut ist, -- Zieh' er siegreich ein durchs Rosentor der Lippen, -- Wir sind klug und wissen, daß es gut ist. --
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 6
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
1 Richter: "Wenn"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Lied der Freundschaft  [sung text not yet checked]
Der Mensch hat nichts so eigen So wohl steht [ihm nichts]1 an, Als daß Er Treu' erzeigen, Und Freundschaft halten kann; Wann er mit seines gleichen Soll treten in ein Band, Verspricht sich nicht zu weichen, Mit Herzen, Mund und Hand. Die Red' ist uns gegeben, Damit wir nicht allein [Vor]2 uns nur sollen leben Und fern von [Leuten]3 sein; Wir sollen uns befragen Und sehn auf guten Rat, Das Leid einander klagen, So uns betreten hat. Was kann die Freude machen, Die Einsamkeit verhehlt? Das gibt ein doppelt Lachen, Was Freunden wird erzählt; Der kann sein Leid vergessen, Der es von Herzen sagt; Der muß sich [selbst auffressen]4 Der in Geheim sich nagt. Gott stehet mir vor Allen, Die meine Seele liebt; Dann soll mir auch gefallen, Der mir [sich]5 herzlich gibt; Mit diesen Bunds-Gesellen Verlach' ich Pein und Not, Geh' auf den Grund der Höllen Und breche durch den Tod. Ich hab', ich habe Herzen So treue, wie gebührt, Die Heuchelei und Schmerzen Nie wissentlich berührt; Ich bin auch ihnen wieder Von Grund der Seelen hold, Ich lieb' euch mehr, ihr Brüder, Als aller Erden Gold.
Authorship:
- by Simon Dach (1605 - 1659), "Perstet amicitiæ semper venerabile Fædus!"
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View original text (without footnotes)1 Uhlmann: "nichts ihm"
2 Fleischer, Uhlmann : "Für"
3 Uhlmann: "Menschen"
4 Fleischer : "selbst zerfressen" ; Uhlmann: "täglich fressen"
5 Fleischer : "sehr"
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
6. Ein geistliches Abendlied  [sung text not yet checked]
Es ist [so]1 still geworden, Verrauscht des Abends Wehn, Nun hört man aller Orten Der [Engel]2 Füße gehn, Rings in die [Thale]3 senket Sich Finsterniß mit Macht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket Und was dir bange macht! Es ruht die Welt [im]4 Schweigen, Ihr Tosen ist vorbei, Stumm ihrer Freude Reigen Und stumm ihr Schmerzenschrei. Hat Rosen sie geschenket, Hat Dornen sie gebracht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket Und was dir bange macht! Und hast du heut gefehlet, O [schaue nicht]5 zurück; Empfinde dich beseelet Von freier Gnade Glück. Auch des Verirrten denket Der Hirt auf hoher Wacht -- Wirf ab, Herz, was dich kranket Und was dir bange macht! Nun stehn im Himmelskreise Die Stern' in Majestät; In gleichem festem Gleise Der goldne Wagen geht. Und gleich den [Sternen]6 lenket Er deinen Weg durch Nacht -- Wirf ab, Herz, was dich kränket, Und was dir bange macht!
Authorship:
- by (Johann) Gottfried Kinkel (1815 - 1882), "Ein geistlich Abendlied", appears in Gedichte, in Auf der Wanderschaft, no. 7
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondlied", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening song", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant du soir", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed wtih Gedichte von Gottfried Kinkel, Erster Band, Siebente Auflage, Stuttgart, Verlag der J. F. Cotta'schen Buchhandlung, 1872, pages 191-192.
1 Blumner: "nun" (Musikalien-catalog von Heinrichshofen's Verlag in Magdeburg); further changes may exist not shown above2 Taubert: "Eng'lein"
3 Ohlsen: "Thäler"; Schumann: "Tiefe"
4 Ohlsen: "in"
5 Taubert: "schau' nicht trüb"
6 Ohlsen: "Stürmen" (the score is almost certainly erroneous)
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler