Es ging sein Lieb zu suchen Der Knabe zum grünen Wald, Wohl unter den Eichen und Buchen Fand er das Liebchen bald. Die Sonne war untergegangen, Die Sterne glänzten so klar, Den Beiden brannten die Wangen, Weil es so einsam war. Und wo vorüber schreitet Zur Tränke das scheue Reh, Da war das Bett bereitet, Blumen und rother Klee. Und rings nur Duften und Schweigen, Man hört' eines Blättchens Fall, Am Morgen aus dämmernden Zweigen Huschte die Nachtigall. "Laß uns der Nachtigall binden Das Köpfchen ins Federkleid, Sie soll uns nicht sehen und finden," Sagte zum Buhlen die Maid. "Und bindet Ihr unter die Schwingen Mein Köpfchen mir," klang es zurück, "Doch weiß ich's und will davon singen, Sehnender Liebe Glück!"
Zehn Lieder aus Wolff's Tannhäuser, Wilder Jäger und Rattenfänger für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Hans von Saurma-Jeltsch
1. Es ging sein Lieb zu suchen  [sung text not yet checked]
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Ein Schwert, das schneidet  [sung text not yet checked]
Ein Schwert, das schneidet, ein Falke, der fängt, Ein Roß, dran die Sporen zu sparen, Ein Saitenspiel über die Schulter gehängt, So will ich die Lande durchfahren. So ziehe ich fürbaß mit Sang und Klang Den Berg hinüber, die Straße entlang Und lasse beim Reiten und Reisen Die Wege vom Winde mir weisen. Ich suche mit Augen ein Königreich, Das liegt mir verlangend im Sinne, Ich schlage mich durch mit des Schwertes Streich Bis hin zu der Königin Minne. Und ist sie zu Hause, und finde ich sie, So beug' ich vor ihrem Throne das Knie Und will mich auf Tod und Leben Getreu ihrem Dienste ergeben. Mein Herz ist muthig, mein Arm gelenk, Zum Ritter muß sie mich schlagen, Ich werde ihr Marschalk, ihr Truchseß, ihr Schenk, Stets will ihre Farben ich tragen. Ich will für sie streiten zuvorderst im Heer Und will für sie brechen manch mannlichen Speer, Auf daß ich den Dank mir gewinne Zu Ehren und Ruhm der Frau Minne.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff, Tannhäuser. Ein Minnesang, Erster Band, Sechsundzwanzigstes Tausend, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1887, page 120.
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3. Wie soll ich's bergen  [sung text not yet checked]
Wie soll ich's bergen, wie soll ich's tragen, Was Du mir selber ins Herz gelegt? Kann es nicht hehlen und kann es nicht sagen, Was meine ganze Seele bewegt. All meine Sinne und alle Gedanken, Unstät und flüchtig verlassen sie mich, Dich zu umwinden wie klimmende Ranken, Klammern sich fester und fester an Dich. Immer Dich sehen möcht' ich und hören, Immer Dir schauen ins Angesicht, Könnt' ich mir nur Deinen Schatten beschwören! Lieberes zeigt ja die Sonne mir nicht. Aber nach Worten hasch' ich vergebens, Was ich empfinde, verschweigen sie doch, Du bist das Licht und der Klang meines Lebens, Und ich bin selber dein Schatten nur noch.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff, Tannhäuser. Ein Minnesang, Erster Band, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1890, pages 130-131.
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4. Vor meinem Auge wird es klar  [sung text not yet checked]
Vor meinem Auge wird es klar, Je mehr es sich zum Lichte wendet, Und wenn ich scheu und schüchtern war, So war's Dein Glanz der mich geblendet Wie in des Maien reicher Blust Jedwede Knospe sich entfaltet, So wecktest Du mir in der Brust, Was nun mit meinen Tagen schaltet. Es hat sich mir so rasch enthüllt, Als bracht's ein Augenblick zur Reife, Und ich bin so davon erfüllt, Daß ich nichts Andres mehr begreife. Ich weiß nicht ob es Schönres giebt In Himmelsraum und Erdenweiten Mir ist, als hätt' ich Dich geliebt Vom Anbeginne aller Zeiten.
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Du zähltest wohl die Regentropfen  [sung text not yet checked]
Du zähltest wohl die Regentropfen Und alle Blätter im Grödner Thal, Eh' daß Du meines Herzens Klopfen Verstündest und der Sehnsucht Qual. Umsonst such' ich in Deinen Blicken Durch Deiner langen Wimpern Nicken Nach einer Hoffnung Sonnenstrahl. Und wenn ich Deiner nur gedenke, Wie wird es mir im Busen heiß! Doch still aus dieses Thales Senke Brech' ich mir bald das letzte Reis. Fahr wohl! und daß Dich Gott behüte In Deiner sternenkeuschen Blüthe, Du felsumgürtet Edelweiß!
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "A ben cert hauries de comptar totes les gotes de pluja", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
6. Bleib steh'n! Dass nur ein Hauch vom Winde  [sung text not yet checked]
Bleib stehn! daß nur ein Hauch vom Winde, Der über Deine Wangen geht, Des durst'gen Athmers Lippen finde, Eh' er im weiten All verweht. Er wallt so mild wie Maienlüfte, So würzig süß wie Blumendüfte, Doch käm' er auch wie Eisespfeil Hoch von der Alpen Gletscherflur, Willkommen wär' er, brächt' er nur Mir Deines Odems kleinsten Theil. O zürn' ihm nicht ob seinem Raube, Den er zu mir herüber lenkt, Und zürn' auch mir nicht, wenn ich glaube, Du habest ihn für mich beschenkt. Mein Herz allein will er bethören, Sonst Keiner kann ihn sehn und hören Den Boten, der wie Schwalbenflug Den einz'gen Kuß, in Luft getaucht, Im Abendroth dahin gehaucht, Von Deinem Mund zu meinem trug.
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Atura’t! Perquè tan sols un hàlit del vent", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
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7. Vergissmeinnicht  [sung text not yet checked]
Blaublümlein spiegelten sich im Bach Und riefen den eilenden Wellen nach: Vergißmeinnicht! Die lachten: Wir müssen zum Meere hin, Und aus den Augen ist aus dem Sinn, Vergißmeinnicht! Blauäuglein hatte ein Mägdelein, Die strahlten dem Knaben ins Herz hinein: Vergißmeinnicht! Der Knabe zog in die Welt hinaus, Da blühte und welkte manch Blumenstrauß. Vergißmeinnicht! Und als er allein auf unendlicher See, Da grüßten ihn Sterne, da faßt' ihn ein Weh, Vergißmeinnicht! Aus rauschenden Wogen sangen herauf Die Tropfen im Meere aus Bächleins Lauf: Vergißmeinnicht!
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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8. Ich ging im Wald durch Kraut und Gras  [sung text not yet checked]
Ich ging im Wald Durch [Kraut]1 und Gras Und dachte dies Und dachte das, Da hört' ich es kommen und gehn, -- Husch! husch! Hinter'm Busch, Da hat mich ein Jäger gesehn. Hab' mich geduckt, Durch's Laub gespäht Und wollte fort, Da war's zu spät, Sein Hündlein kam spürend getrappt, Husch! husch! Hinter'm Busch, Da hat mich [ein]2 Jäger ertappt. [Er frug, warum Ich mich versteckt, Ob er mir Furcht Und Angst erweckt]3, Ich sagte: O, dass ich nicht wüsst'! Husch! husch! Hinter'm Busch -- [Husch! hat]4 mich [ein]2 Jäger geküsst.
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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1 Oehme: "Laub"; further changes may exist not shown above.
2 Wieninger: "der"
3 Greger: "Er fragte, ob / Er mich erschreckt, / Ob er mir Angst / Und Furcht erweckt."
4 Greger: "Da hat"
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9. Lass mich Dir sagen  [sung text not yet checked]
Laß mich dir sagen, laß mich dir singen, Daß ich dich liebe, du herzige Maid, Ach! mich umsauset ein Schwingen und Klingen, Herz will mir springen, Weiß nicht, vor Glück oder Leid. Wenn ich dich sehe, nahe und ferne, Geht mit mir Alles auf Erden rundum, Daß meinen Namen ich gerne verlerne, Himmlische Sterne, Tanzet um's Liebchen herum! Habe geschworen mit Weinen und Lachen: Mein muß sie werden, und mein wird sie doch! Und ob dich Riesen und Drachen bewachen, Auch aus dem Rachen Riß' ich der Hölle dich noch. Sieh! und da bin ich; nun will ich dich drücken, Drücken dich fest an die klopfende Brust, Laß dich von Liebesentzücken berücken, Ging auch in Stücken Welt vor der ewigen Lust!
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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Confirmed with Der Rattenfänger von Hameln: eine Aventiure von Julius Wolff, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1894, pages 46-47.
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10. Du rothe Rose auf grüner Haid'  [sung text not yet checked]
[Du]1 rote Rose auf grüner Heid', Wer hieß dich blühn? Du heißes Herz in tiefem Leid, Was will dein Glühn? Es braust der Sturm vom Berg herab, Dich knickt er um; Es gräbt die Liebe ein stilles Grab, Du bist dann stumm. Denk nicht an Tod, an Leben denk In Lieb und Lust, Dich selber wirf als dein Geschenk An meine Brust. Ich weiß es ja, daß du mich liebst In Überfluß, O Seligkeit! wenn du mir giebst Den ersten Kuß. Geschrieben steht am Sternenzelt, Du wärest mein; Was fragt die Liebe nach der Welt Und ihrem Schein? Um meinen Nacken schling den Arm, Preß Mund auf Mund, Ruhst anders nicht so süß und warm Im weiten Rund. Versink, vergiß im Wonnerausch Der Erde Zeit, Giebst für den Augenblick in Tausch Die Ewigkeit. Komm! daß du meine Sehnsucht stillst, O Königin! Und wenn du meine Seele willst, So nimm sie hin!
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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1 Scherff: "Die"; further changes may exist not noted.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]