Ist alls zu End das Freudenmahl Und alle fort aus meinem Saal? Bleibt mir keine andere Hilfe dann, Bin ich denn ein verlorner Mann? Und ganz alleinig in der Welt, Ist es schon so um mich bestellt, Hat mich Der schon dazu gemacht, Ganz nackend und ohn alle Macht, Als läg ich schon in meinen Grab, Wo ich doch mein warm Blut noch hab und Knecht mir noch gehorsam sein Und Häuser viel und Schätze mein, Auf! schlägt die Feuerglocken drein! Ihr Knecht nit lungert in dem Haus, Kommt allesamt zu mir heraus! (Etliche springen auf und flüchten.) Ich muß schnell eine Reise tun Und das zu Fuß und nit zu Wagen, Gesamte Knecht, die sollen mit Und meine grosse Geldtruhen, Die sollen sie herbeitragen. Die Reis wird wie ein Kriegszug scharf Daß ich der Schätze sehr bedarf.
Sechs Monologe aus "Jedermann"
Song Cycle by Frank Martin (1890 - 1974)
Translated to:
French (Français) — Six monologues extraits de « Jedermann »
1. Ist alls zu End das Freudenmahl
Text Authorship:
- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), appears in Jedermann, first published 1911
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- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , " Est-ce que le banquet est terminé", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
2. Ach Gott, wie graust mir vor dem Tod
Ach Gott, wie graust mir vor dem Tod, Der Angstschweiß bricht mir aus vor Not; Kann der die Seel im Leib uns morden? Was ist denn jählings aus mir worden? Hab immer doch in Bösen Stunden Mir irgend einen Trost ausgfunden, War nie verlassen ganz und gar, Nie kein erbärmlich armer Narr. War immer wo doch noch ein Halt Und habs gewendet mit Gewalt. Sind all denn meine Kräft dahin Und alls verworren schon mein Sinn, Daß ich kaum mehr besinnen kann, Wer bin ich denn: der Jedermann, Der reiche Jedermann allzeit. Das ist mein Hand, das ist mein Kleid Und was da steht auf diesem Platz, Das ist mein Geld, das ist mein Schatz, Durch den ich jederzeit mit Macht Hab alles spielend vor mich bracht. Nun wird mir wohl, daß ich den seh Recht bei der Hand in meiner Näh. Wenn ich bei dem verharren kann, Geht mich kein Graus und Ängsten an. Weh aber, ich muß ja dorthin, Das kommt mir jählings in den Sinn. Der Bot war da, die Ladung ist beschehn. Nun heißt es auf und dorthin gehn. (wirft sich auf die Truhe) Nit ohne dich, du mußt mit mir, Laß dich um alles nit hinter mir. Du mußt jetzt in ein andres Haus Drum auf mit dir und schnell heraus!
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- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), appears in Jedermann, first published 1911
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Ah, Dieu, comme je frémis d'horreur devant la mort", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
3. Ist als wenn eins gerufen hätt
Ist als wenn eins gerufen hätt, Die Stimme war schwach, und doch recht klar, Hilf Gott daß es nit meine Mutter war. Ist gar ein alt, gebrechlich Weib, Möcht daß der Anblick erspart ihr bleib. O nur soviel erbarm dich mein, Laß das nit meine Mutter sein!
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- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), appears in Jedermann, first published 1911
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- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "C'était comme si quelqu'un avait appelé", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
4. So wollt ich ganz zernichtet sein
So wollt ich ganz zernichtet sein, Wie an dem ganzen Wesen mein Nit eine Fiber jetzt nit schreit Vor tiefer Reu und wildem Leid. Zurück! Und kann nit! Noch einmal! Und kommt nit wieder! Graus und Qual! Hie wird kein zweites Mahl gelebt! Nun weiß die aufgerissne Brust, Als sie es nie zuvor gewußt, Was dieses Wort bedeuten mag: Lieg hin und stirb, hie ist dein Tag!
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- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), appears in Jedermann, first published 1911
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Ainsi je voudrais être complètement détruit", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
5. Ja! Ich glaub: solches hat er vollbracht
Ja! Ich glaub: solches hat er vollbracht, Des Vaters Zorn zunicht gemacht, Der Menschheit ewig Heil erworben Und ist dafür am Kreuz verstorben. Doch weiß ich, solches kommt zugut, Nur dem, der heilig ist und gut: Durch gute Werk und Frommheit eben Erkauft er sich ein ewig Leben. Da sieh, so steht um meine Werk: Von Sünden hab ich einen Berg So überschwer auf mich geladen, Daß mich Gott gar nit kann begnaden, Als er der Höchstgerechte ist.
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- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), appears in Jedermann, first published 1911
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- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Oui ! Je crois : Il a fait ces choses", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
6. O ewiger Gott! O göttliches Gesicht!
O ewiger Gott! O göttliches Gesicht! O rechter Weg, o himmlisches Licht! Hier schrei ich zu dir in letzter Stund, Ein Klageruf geht aus meinem Mund. O mein Erlöser, den Schöpfer erbitt, Daß er beim Ende mir gnädig sei, Wenn der höllische Feind sich drängt herbei, Und der Tod mir grausam die Kehle zuschnürt, Daß er meine Seel dann hinaufführt. Und, Heiland, mach durch deine Führbitt, Daß ich zu seiner Rechten hintritt, In seine Glorie mit ihm zu gehn. Laß dir dies mein Gebet anstehn, Um Willen, daß du am Kreuz bist gestorben Und hast all unsre Seele erworben.
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- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), appears in Jedermann, first published 1911
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Ô Dieu éternel ! Ô visage divin !", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission