Wie stolz und stattlich geht er! Wie adlig ist sein Mut! Er ist nur ein Trompeter, Und doch bin ich ihm gut. Und hätt' er sieben Schlösser, Er säh' nicht schmucker drein, Ach Gott, und doch wär's besser, Er würd' ein andrer sein! Ach wär' er doch ein Ritter, Ein Ritter vom goldnen Vlies! -- O Lieb', wie bist du bitter, O Lieb', wie bist du süß!
Lieder Jung Werner's und Margaretha's aus Scheffel's Trompeter von Säkkingen
Song Cycle by Hermann Riedel (1847 - 1913)
1. Margaretha: Wie stolz und stattlich geht er  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 4. Aus den Liedern Margaretas, no. 1 [author's text checked 1 time against a primary source]
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- ENG English [singable] (Virginia Woods) , "Margaretha"
2. Jung Werner: O wende nicht den scheuen Blick  [sung text checked 1 time]
O wende nicht den scheuen Blick Und fleuch nicht zag und bange, Kehr zum Balkone keck zurück Und lausche meinem Sange. Vergeblich Mühn, mir zu entfliehn, Ich blase ruhig weiter, Da werden meine Melodien Zur wundersamen Leiter. Auf der Akkorde Sprossen schwingt Die Lieb' empor sich leise, Durch Schloß und Riegel zu dir klingt Dann wiederum die Weise: O wende nicht den scheuen Blick Und fleuch nicht zag und bange, Kehr zum Balkone keck zurück Und lausche meinem Sange.
Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 3 [author's text checked 1 time against a primary source]
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- ENG English [singable] (Virginia Woods) , "Young Werner"
3. Margaretha: Ach nun sind es schon zwei Tage  [sung text checked 1 time]
Ach, nun sind es schon zwei Tage,
Daß ich ihn zuerst geküßt,
Und seit jener bösen Stunde
Alles wie verzaubert ist.
Meine Stube, drin so zierlich
Und so nett ich einst gehaust,
Steht in wirrem Durcheinander,
Daß [mir vor mir]1 selber graust.
Meine Rosen, meine Nelken,
Schauen welk und traurig drein,
Ach, ich glaub', ich goß seit gestern
Statt mit Wasser sie mit Wein.
[ ... ]
Und wo sind die schönen Bücher,
Parzival und Theuerdank?
Glaub' beinah', ich warf die guten
Sänger in den Küchenschrank.
Und die Küchenteller stehen
Auf dem [schmalen]2 Bücherpult,
-- Ach, an all dem großen Unglück
Ist die Lieb', die Liebe schuld!
Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 4. Aus den Liedern Margaretas, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
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- ENG English [singable] (Virginia Woods) , "Margaretha"
1 Riedel: "vor mir mir"
2 Riedel: "schmucken"
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4. Jung Werner: Das ist im Leben häßlich eingerichtet  [sung text checked 1 time]
Das ist im Leben [häßlich]1 eingerichtet, Daß bei den Rosen gleich die Dornen steh'n, Und was das [arme Herz]2 auch sehnt und dichtet, [Zum Schlusse]3 kommt das Voneinandergeh'n. In deinen Augen hab' ich einst gelesen, Es blitzte drin von Lieb' und Glück ein Schein: Behüet dich Gott! es wär' zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! -- Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden, Ein sturmgeprüfter müder Wandersmann. Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden, Da führte mich der Weg zu dir hinan. In deinen Armen wollt' ich ganz genesen, Zum Danke dir mein junges Leben weih'n: Behüet dich Gott! Es wär' zu schön gewesen! Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! -- [Die Wolken flieh'n]4, der Wind [saust]5 durch die Blätter, Ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld, Zum Abschiednehmen just das rechte Wetter, Grau wie der Himmel steht vor mir die Welt. Doch wend' es sich zum Guten oder Bösen, [Du schlanke Maid, in]6 Treuen denk' ich dein! Behüet dich Gott, es wär zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! --
Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 12 [author's text checked 2 times against a primary source]
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Song of Young Werner (It was not to be)", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Virginia Woods) , "Young Werner"
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , from Il trombettiere di Säckingen, copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, pages 220-221.
Note to the last two lines of each stanza: Most settings use the more common spelling of the word "Behüt."
1 Hamma: "schmerzlich"; further changes may exist not shown above.2 Pfitzner: "Menschenhertz"
3 Meyer-Helmund: "Am Ende"
4 Abt, Meyer-Helmund, Pfitzner: "Wolken entfliehn"
5 Pfitzner: "rauscht"
6 Abt, Meyer-Helmund, Pfitzner: "Mein Leben lang in"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Margaretha: Jetzt ist er hinaus in die weite Welt  [sung text checked 1 time]
Jetzt ist er hinaus in die weite Welt, Hat keinen Abschied genommen, Du frischer Spielmann in Wald und Feld, Du Sonne, die meinen Tag erhellt, Wann wirst du mir wieder kommen? Kaum daß ich ihm recht in die Augen geschaut, So ist der Traum schon beendet, O Liebe, was führst du die Menschen zusamm', O Liebe, was schürst du die süße Flamm', Wenn so bald und traurig sich's wendet? Wo zieht er hin? die Welt ist so groß, Hat der Tücken so viel und Gefahren, Er wird wohl gar in das Welschland [geh'n]1, Und die Frauen sind dort so falsch und schön! O mög' ihn der Himmel bewahren!
Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 4. Aus den Liedern Margaretas, no. 3 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (August Matthijs) , "Margaretha's Lied"
- ENG English [singable] (J. A. Homan) , "Margaretha's song"
- ENG English [singable] (Virginia Woods) , "Margaretha"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, page 241.
1 Humperdinck: "ziehn"Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Werner: Sonne taucht in Meeresfluthen  [sung text checked 1 time]
Sonne taucht in Meeresfluten, Himmel [strahlt]1 in letzten Gluten, Langsam will der Tag verscheiden, Ferne Abendglocken läuten. Dein gedenk' ich, Margaretha! Haupt gelehnt [an]2 Felsens Kante, Fremder Mann in [fremden]3 Lande. Um den [Fels]4 die Wellen schäumen, Durch die Seele zieht ein Träumen. Dein gedenk' ich, Margaretha!
Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 5. Fünf Jahre später -- Werners Lieder aus Welschland, no. 4 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Virginia Woods) , "Young Werner"
1 Kienzl, Riedel: "blitzt"
2 Kienzl, Riedel: "auf"
3 Riedel: "fremdem"
4 Kienzl, Riedel: "Fuß"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
7. Werner und Margaretha: Lind duftig hält die Maiennacht  [sung text checked 1 time]
Werner: Lindduftig hält die Maiennacht Jetzt Berg und Thal umpfangen [sic], Da komm' ich durch die Büsche sacht Zum Herrenschloß gegangen. Im Garten rauscht der Lindenbaum, Ich steig' in seine Äste, Und singe aus dem grünen Raum Hinauf zur hohen Feste: "Jung Werner ist der glückseligste Mann Im römischen Reich geworden, Doch wer das Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten. Das schließt sich nur in Töne ein! Wie wunderschön ist's doch im Mai'n, Feinslieb, ich thu' dich grüßen!" Margaretha: Im Wipfel hoch die Nachtigall Stimmt ein mit süßem Schlagen, Durch Berg und Thal wird weit der Schall, Der Schall des Lied's getragen. Drob schauen rings die Vögel auf, Der Sang thät sie erwecken; Bald schmettert laut der helle Hauf' Aus Busch und Zweig und Hecken: "Marg'retha ist die glückseligste Maid Im römischen Reich geworden! Doch wer das Glück ihr angethan, Das sagt sie nicht mit Worten. Das schließt sich nur in Töne ein! Wie wunderschön ist's doch im Mai'n, Feinslieb, ich thu dich grüßen!" Werner: Die Welle hört's, Margaretha: Die Welle bringt's Werner: Stromabwärts an die Häuser; Margaretha: Aus nebelgrauer Ferne klingt's Werner: Zurück mir leis' und leiser. Werner und Margaretha: Und oben hoch im Morgenduft Seh ich zwei Engel fliegen, Wie Harfenton kommt durch die Luft Ihr Sang herabgestiegen: "Marg'retha ist die glückseligste Maid, ... etc. "Jung Werner ist der glückseligste Mann, ... etc.
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 9
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Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]