Das Thal ist wintertraurig, Der Hügel blüthenleer, Die Luft vom Nebel so schaurig, Der Himmel so wolkenschwer; Das Herz ist tief beklommen, Die Brust zusammengepresst Als wär' ihr hinweggenommen Der letzte Freudenrest. Doch rastlos im Geheimen Schaltet und schafft die Natur, Und aus verborgnen Keimen Erneuen sich Wald und Flur; Doch fort in ewiger Jugend Strebt der menschliche Geist, Und seine Kraft und Tugend Entquillt dem Leide zumeist. So laß den Schmerz verglühen Am wärmsten Hoffnungsstrahl: Es muß ja grünen und blühen, Durchzieht der Lenz das Thal.
Waldlieder für tiefere Stimme
Song Cycle by H. Vagedes
1. Vertrauen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Trost"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Düsseldorfer Künstler-Album, 4. Jahrgang (1854), page 11
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2. Am Quell  [sung text not yet checked]
Am Quell von Blumen umduftet, Im grünen Waldesthal, Da liegt gefällt ein Eichstamm, Drauf sitz' ich hundertmal; Und schaue dahin und frage, Warum so fern sie weilt, Aus wirrem Getös und Gedränge Ins liebliche Thal nicht eilt. Kannst du nicht her sie winken, Du Hügel so heiter zu schau'n? Du Fels nicht her sie bannen Mit deinen gigantischen Brau'n? Kannst du nicht her sie schmeicheln, Du zartes schwellendes Moos? Du Bächlein nicht her sie plaudern Mit deinem Wellengekos? Könnt ihr nicht her sie lächeln, Ihr Blumen am klaren Teich? Und du herbei sie nicht singen Lieb Vöglein im grünen Zweig? -- Der Quell, in den ich schaue, Nicht stockt er in seinem Lauf; In meiner Brust das Sehnen Nicht hört es zu quellen auf, Der Stamm, darauf ich sitze, Nicht wird er wieder grün; Im Herzen meine Liebe, Wann wird sie ins Leben blühn? --
Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Am Quell", appears in Waldlieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , "At the water-spring", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gustav Pfarrius, Die Waldlieder, Köln: Verlag der M. DuMont-Schonberg'schen Buchhandlung, 1850, pages 29-30
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3. Sonntag ist's  [sung text not yet checked]
Sonntag ist's, ein sonnenheller Tag Schimmert lächelnd über Flur und Hag, Gruß und Dank in freudenvoller Ruh Winken Himmel sich und Erde zu. Ihr Gebirge, feierlich und hehr, Triften ihr, so still und menschenleer, Und du Wald, so andachtsvoll, ihr wißt Alle, daß der Tag des Herrn es ist. Fern der kleinen Hütte engem Raum Rast' ich mild umschattet unter'm Baum, Der den kronenreichen Säulenbau Als ein Dom erhebt in's Ätherblau. Vom Gewirr der Blätter grün umkränzt Durch sein Dach ein Stückchen Himmel glänzt, Unabsehbar tief und blau und licht, Wie ein Aug' in Gottes Angesicht. Alles harrt im Schmuck, kein Lüftchen weht, Alles schweigt, sich sammelnd zum Gebet -- Nur der Biene träumerisch Gesumm Zittert hin im großen Heiligthum.
Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Sonntag ist's", appears in Waldlieder, first published 1850
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- ENG English (Sharon Krebs) , "It is Sunday", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gustav Pfarrius, Die Waldlieder, Köln: Verlag der M. DuMont-Schonberg'schen Buchhandlung, 1850, page 78
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4. Das Irrlicht  [sung text not yet checked]
Irrlichtchen fein und klein, Kannst nicht gefährlich sein, Bist lustig anzuschau'n, -- Doch will ich dir nicht trau'n. Irrlichtchen, wie du hüpfst, Durch Busch und Gräser schlüpfst! -- Mir ist des Baches Rand Und Wies' und Wald bekannt. Irrlichtchen, wie du lockst, Bald eilst, bald wieder stockst! -- Ich halte fest den Pfad, Auf dem ins Thal ich trat. Irrlichtchen, bist getreu, Ich seh' dich ohne Scheu, Wer trüg'risch dich genannt, Dem fehlte der Verstand. Irrlichtchen bist -- o weh, Im Unkensumpf ich steh'! Verwirrung, Nacht und Graus! Wer hilft mir hier heraus?
Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Das Irrlicht", appears in Waldlieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Will-o'-the-wisp", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gustav Pfarrius, Die Waldlieder, Köln: Verlag der M. DuMont-Schonberg'schen Buchhandlung, 1850, page 13
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5. Das Hünengrab
Zur Nacht im Windgeheule
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Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), appears in Waldlieder
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6. Mein Lieb ist das Bächlein  [sung text not yet checked]
Mein Lieb' ist das Bächlein, Das Bächlein im Wald, Es sprudelt durch Schatten [Durch]1 Sonnenschein bald; Und schau' ich vom Ufer In's Wasser hinein, Kein Spiegel kann klarer, Kann reiner nicht sein; Steh' fern ich am Hügel, Winkt's immer noch hold, Blitzt hell durch die Büsche, Wie Silber und Gold; Und wird's meinem Auge Vom Laub noch verhüllt, So hör' ich wie's [drunter]2 Seinen Eimer noch füllt; Dann tönt's aus dem Dunkel So treu an mein Ohr, Und plaudert von Sehnsucht Und Heimweh mir vor.
Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Mein Lieb' ist das Bächlein"
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- ENG English (John H. Campbell) , "The brooklet is my devotion", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "My love is the brooklet", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutsche Dichterhalle des neunzehnten Jahrhunderts, von Dr. J. Schenkel. Nach dessen Tode neu bearbeitet und vermehrt von Dr. F.C. Paldamus, Zweiter Band, Mainz: Verlag von C.F. Kunze, 1856, page 469
1 Vagedes: "Und"2 Vagedes: "drunten"
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7. Der Postillon  [sung text not yet checked]
Den Forst durchschauert die Winternacht, Im Dörfchen waltet Ruh, Der Friedhof glänzt in Mondscheinpracht, Die Rosse traben zu. Sein Horn ergreift der Postillion Und setzt es an den Mund, Was gibt der wehmuthsvolle Ton Dem stillen Thale kund? Sein Kamerad -- noch ist's nicht lang -- Er schlummert dort im Grab; Gewiß er hört des Hornes Klang, Er kennt der Rosse Trab. Und haben sie dich auch versenkt Dort an des Kreuzes Fuß, Mein Herz im Leibe dein gedenkt Und sendet dir den Gruß! Die Töne rufen durch die Nacht; Schlafwohl, Herzbruder, du! -- Der Friedhof glänzt in Mondscheinpracht, Die Rosse traben zu.
Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Der Postillion", appears in Waldlieder, first published 1850
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Incipit for Weidt: "Den Forst durchschauert Mitternacht"
Confirmed with Gustav Pfarrius, Die Waldlieder, Köln: Verlag der M. DuMont-Schonberg'schen Buchhandlung, 1850, page 52
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8. Sie war die Schönste von Allen  [sung text not yet checked]
Wohl [ist]1 [im]2 Busch und [Rasen]3 Kein Plätzchen so still und klein, Wo nicht zusammen wir sassen, -- Ich sitze jetzt hier allein; Wohl haben wir Kränze gewunden, Wohl manchen duftigen Strauss Aus Blumen des Walds gebunden, -- Dies Alles, Alles ist aus; Die Blätter sie sind gefallen, Die Blumen sie sind verdorrt, Sie war die Schönste von Allen, Sie hielt nicht Treue, nicht Wort; Ihr Nam' in die Birke geschnitten Verwittert im Windeswehn, Doch was ich gekämpft und gelitten, Das will nicht und kann nicht vergehn.
Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Sie war die Schönste von Allen"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rheinische Musik-Zeitung für Kunstfreunde und Künstler, 1. Jahrgang, Nro. 39 (29. März 1851), page 311
1 Jensen, F. Jansen, Siebmann: "war", more changes may exist, not noted2 A. Horn, Sieber, Siebmann, Vagedes: "in", more changes may exist, not noted
3 F. Jansen: "Bau", more changes may exist, not noted
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9. Warnung  [sung text not yet checked]
Es geht der Tag zur Neige, Der Licht und Freiheit bot, O schweige, Vöglein, schweige, Du singst dich in den Tod; Die Winde nächtlich rauschen, Die Blätter zittern bang, Den Feinden, die drin lauschen, Verräth dich dein Gesang; Gluthäugig durch's Gezweige Der finstre Schuhu droht: O schweige, Vöglein, schweige, Du singst dich in den Tod!
Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Warnung", appears in Waldlieder, first published 1850
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Advertiment", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Waarschuwing", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Warning", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Avertissement", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gustav Pfarrius, Die Waldlieder, Köln: Verlag der M. DuMont-Schonberg'schen Buchhandlung, 1850, pagev49
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10. Der Lenz ist fern  [sung text not yet checked]
Fühlt der Wald zum Sterben sich bereit, Holt er aus der Truh' sein Hochzeitskleid, Prangt in Gold, erglänzt in Scharlach roth, So geschmückt erwartet er den Tod; Und die Sonne lächelt seiner Pracht, Gleich als wär' er neu zum Lenz erwacht, Doch sein Lenz ist fern, nach kurzem Glanz Tanzt der Sturm mit ihm den Totentanz; Hei, wie saust und braust's dann im Revier! Wie zerfährt der Blätter bunte Zier! Kaum ein leiser Klageton erschallt, Und gestorben ist der grüne Wald.
Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Der Lenz ist fern"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Spring is far away", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Düsseldorfer Künstler-Album, 1. Jahrgang (1851), [n.p.]
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