Abendlich [schon]1 rauscht der Wald Aus den tiefsten Gründen, Droben wird der Herr nun bald [An die Sternlein zünden]2, Wie so stille in den Schlünden, Abendlich nur rauscht der Wald. Alles geht zu seiner Ruh, [Wald und Welt versausen]3, Schauernd hört der Wandrer zu, Sehnt sich [recht]4 nach Hause, Hier in Waldes [grüner]5 Klause Herz, geh' [endlich auch]6 zur Ruh!
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebleitung , opus 42
by Arno Kleffel (1840 - 1913)
1. Abendlied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Abschied", appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jakob Kellner) , "Evening breezes rustle yet in the wood", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Henri Dupraz) , "Le soir enfin murmure la forêt", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "A sera già sussurra il bosco", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Joseph Freiherrn von Eichendorff, Zweite vermehrte und veränderte Auflage, W. Simion in Berlin, 1843, page 382.
1 Fischer: "nur"; further changes may exist not shown above.2 Franz: "Die Stern' anzünden"
3 Hensel: "Wie die Welt verbrause"
4 Franz: "wohl", Hensel: "tief"
5 Franz: "stiller"
6 Franz: "endlich du auch"
Researcher for this page: Jakob Kellner
2. Müller hab' Acht  [sung text not yet checked]
Müller hab' Acht, Acht auf den Waizen, die Gerste, das Korn, Acht auf das Mehl in den Säcken! Ackermaus hinten und Wassermaus vorn Gierig die Mäuler sich lecken, Wühlen zum Speicher sich Stollen und Schacht. Müller hab' Acht! Müller hab' Acht, Fischotter lauert am Mühlenwehr, Gleitet behend in die Wellen, Macht dir den Hälter von Karpfen leer, Stiehlt dir die bunten Forellen, Selber der Hecht wird umgebracht. Müller hab' Acht! Müller hab' Acht, Acht auf den Acker, ich rathe dir's wohl, Soll sich das Grünzeug entwickeln! Lampe der Hase ergötzt sich am Kohl Nebst zwei frechen Karnickeln. Schau, wie er spitzt, wie er Männchen macht. Müller hab' Acht! Müller hab' Acht, Acht auf den duftenden röthlichen Klee Dort an der Bergeshalde! Schau, wie lüstern das braune Reh Aeugt aus dem dämmernden Walde, Wie es hervorzieht leise und sacht. Müller hab' Acht! Müller hab' Acht, Acht auf die Tauben im Taubenschlag, Acht auf die Hühner im Stalle; Reinecke schlüpft durch Hecken und Hag, Hinze leckt sich die Kralle, Marder und Iltis morden bei Nacht. Müller hab' Acht! Müller hab' Acht, Lockt in der Nacht ein Stimmchen mild Hinter dem Flieder, dem dichten, Springt über'n Zaun dir ein Edelwild, Nascht von verbotenen Früchten. Mond verkriecht sich, es flüstert, es lacht -- Müller hab' Acht!
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Müller hab' Acht!", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Miller, take care!", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 28-29.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Mein Herz ist ein stiller Tempel  [sung text not yet checked]
Mein Herz ist ein stiller Tempel, Eine Domhall' düster und hehr, Da knieen wie bleiche Beter Die trüben Gedanken umher. Es hauchen unsichtbare Orgeln Gar wundertiefen Klang, Es wallet von Geisterlippen Ein dumpfer Schlummergesang. Und unten in Grabeshallen, Da schlafen im Sterbekleid Die alten Tage der Liebe Aus ferner, schöner Zeit.
Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Mein Herz"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Erste Begegnung  [sung text not yet checked]
Wohl mir der Stunde, da ich sie erschaute, Die mir das Herz und den [Muth]1 hat befangen. Seit ich die Sinne so ganz ihr vertraute, Daß mich der Lieblichen Tugenden zwangen: Daß ich ihr folge und anders nicht kann, Das hat die Güte, die Schöne gemachet, Und ihr rother Mund, der so minniglich lachet! Hab' ich das Herz und den Sinn doch gewendet Nur auf die Liebe, die Gute, die Reine. Mög' uns nun Beiden wohl werden vollendet, Was ich von ihr zu erwerben noch meine! Was ich [auf Erden von Freuden]2 gewann, Das hat die Güte, die Schöne gemachet, Und ihr rother Mund, der so minniglich lachet!
Authorship:
- by Karl Joseph Simrock (1802 - 1876), "Erste Begegnung"
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Walther von der Vogelweide (1170? - 1228?), "Wol mich der stunde"
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View original text (without footnotes)1 Bellermann: "Sinn"
2 Bellermann: "von Freuden auf Erden"
Note: attribution of translator to Simrock is from the Grimm score.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Mit Gold und Steingeschmeide  [sung text not yet checked]
Mit Gold und Steingeschmeide Ist manche angethan, Mein Schatz schmückt sich mit Rosen, Mit Rosen lobesan. Ihr Goldschmuck in tiefer Truhe Blitzt nicht im Sonnenschein, Ich aber schau' ihn allstündlich In ihrem Herzkämmerlein.
Authorship:
- by Theodor Souchay (1833 - 1903), no title, appears in Frisch vom Herzen! Lieder und Dichtungen, in 2. Die Lieder aus der "Goldnen Rose", no. 15
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Theodor Souchay, Frisch vom Herzen! Lieder und Dichtungen, Stuttgart: Druck und Verlag von Greiner & Pfeiffer, 1886, page 45.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Das letzte Kännchen  [sung text not yet checked]
Gib mir, trautes Ännchen, Einen Abschiedskuss Und das letzte Kännchen, Weil ich scheiden muss. An die Tür der Kammer Schreibe meine Schuld, Harre sonder Jammer Meiner in Geduld. Wird auf grüner Heide Draussen mir ein Grab, Wische sanft die Kreide Mit der Schürze ab.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Das letzte Kännchen", appears in Spielmannslieder, first published 1883
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 24.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]