Heilige Nacht! Heilige Nacht! Sterngeschloßner Himmelsfrieden! Alles, was das Licht geschieden, Ist verbunden, Alle Wunden Bluten süß im Abendrot. Bjelbogs Speer, Bjelbogs Speer Sinkt ins Herz der trunknen Erde, Die mit seliger Gebärde Eine Rose In dem Schoße Dunkler Lüfte niedertaucht. Heilige Nacht! Züchtige Braut, züchtige Braut! Deine süße Schmach verhülle, Wenn des Hochzeitsbechers Fülle Sich ergießet; Also fließet In die brünstige Nacht der Tag!
Sechs Lieder nach Gedichten von Clemens Brentano , opus 68
by Richard Georg Strauss (1864 - 1949)
Translations available for the entire opus: CAT DUT ENG FRE
1. An die Nacht
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written 1812/4, appears in Die Gründung Prags, first published 1815
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , no title, copyright © 2002, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Note: Bjelbog is a Slavic god of light.
2. Ich wollt ein Sträußlein binden
Ich wollt ein Sträußlein binden, Da kam die dunkle Nacht, Kein Blümlein war zu finden, Sonst hätt' ich dir's gebracht. Da flossen von den Wangen Mir Thränen in den Klee, Ein Blümlein aufgegangen Ich nun im Garten seh. Das wollte ich dir brechen Wohl in dem dunklen Klee, Doch fing es an zu sprechen: „Ach, tue mir nicht weh! „Sei freundlich in dem Herzen, Betracht' dein eigen Leid, Und lasse mich in Schmerzen Nicht sterben vor der Zeit!“ Und hätt's nicht so gesprochen, Im Garten ganz allein, So hätt' ich dir's gebrochen, Nun aber darf's nicht sein. Mein Schatz ist ausgeblieben, Ich bin so ganz allein. Im Lieben wohnt Betrüben, Und kann nicht anders sein.
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written 1801/3, appears in Ponce de Leon, first published 1803
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "I went to pluck a nosegay"
- ENG English (Amy Pfrimmer) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je voulais faire un bouquet", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
3. Säusle, liebe Myrte!
Säus'le, liebe Myrthe! Wie still ist's in der Welt, Der Mond, der Sternenhirte Auf klarem Himmelsfeld, Treibt schon die Wolkenschafe Zum Born des Lichtes hin, Schlaf, mein Freund, o schlafe, Bis ich wieder bei dir bin! Säus'le, liebe Myrthe! Und träum' im Sternenschein, Die Turteltaube girrte Auch ihre Brut schon ein. Still ziehn die Wolkenschafe Zum Born des Lichtes hin, Schlaf, mein Freund, o schlafe, Bis ich wieder bei dir bin! Hörst du, wie die Brunnen rauschen? Hörst du, wie die Grille zirpt? Stille, stille, laß uns lauschen, Selig, wer in Träumen stirbt; Selig, wen die Wolken wiegen, Wenn der Mond ein Schlaflied singt; O! wie selig kann der fliegen, Dem der Traum den Flügel schwingt, Daß an blauer Himmelsdecke Sterne er wie Blumen pflückt; Schlafe, träume, flieg, ich wecke Bald dich auf und bin beglückt!
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), "Säus'le, liebe Myrthe!"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ruis maar, lieve mirte!", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Frémit, cher myrte !", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Sussurra, caro mirto!", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
Note: the spelling of "Myrthe" has undergone a few spelling reforms, and might be seen variously as "Myrte" or "Mirte".
4. Als mir dein Lied erklang
Dein Lied erklang, ich habe es gehört, Wie durch die Rosen es zum Monde zog, Den Schmetterling, der bunt im Frühling flog, Hast du zur frommen Biene dir bekehrt. Zur Rose ist mein Drang, Seit mir dein Lied erklang! Dein Lied erklang, die Nachtigallen klagen, Ach, meiner Ruhe süßes Schwanenlied dem Mond, der lauschend von dem Himmel sieht, Der Sternen und den Rosen muß ichs klagen, Wohin sie sich nun schwang, Der dieses Lied erklang! Dein Lied erklang, es war kein Ton vergebens, Der ganze Frühling, der von Liebe haucht, Hat, als du sangest, nieder sich getaucht, Im sehnsuchtsvollen Strome meines Lebens, Im Sonnenuntergang, Als mir dein Lied erklang!
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), written 1812, appears in Aloys und Imelde
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La teva cançó sonà", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , "When your song rang out to me", copyright © 2002, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ton chant a retentit, je l'ai entendu", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Note: in editions of Brentano's poetry published after about 1900, the first line has "gehöret" and the fourth line has "bekehret".
5. Amor
An dem Feuer saß das Kind Amor, Amor Und war blind; Mit dem kleinen Flügel fächelt In die Flammen er und lächelt, Fächelt, lächelt schlaues Kind. Ach, der Flügel brennt dem Kind! Amor, Amor Läuft geschwind! "O wie ihn die Glut durchpeinet!" Flügelschlagend laut er weinet; In der Hirtin Schoß entrinnt Hülfeschreiend das schlaue Kind. Und die Hirtin hilft dem Kind, Amor, Amor Bös und blind. Hirtin, sieh, dein Herz entbrennet, Hast den Schelmen nicht gekennet. Sieh, die Flamme wächst geschwinde. Hüt dich vor dem schlauen Kind!
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, appears in Aloys und Imelde
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cupido", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Amor", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , "Cupid", copyright © 2002, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Laura Claycomb) , "Cupid", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Amour", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Amore", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
6. Lied der Frauen
Wenn es stürmt auf den Wogen Strickt die Schifferin zu Haus, Doch ihr Herz ist hingezogen Auf die wilde See hinaus. Bei jeder Welle, die brandet Schäumend an Ufers Rand, Denkt sie: er strandet, er strandet, er strandet, Er kehrt mir nimmer zum Land. Bei des Donners wildem Toben Spinnt die Schäferin zu Haus, Doch ihr Herz das schwebet oben In des Wetters wildem Saus. Bei jedem Strahle, der klirrte schmetternd durch Donners Groll, Denkt sie: mein Hirte, mein Hirte, mein Hirte Mir nimmer mehr kehren soll! Wenn es in dem Abgrund bebet, Sitzt des Bergmanns Weib zu Haus, Doch ihr treues Herz, das schwebet In das Schachtes dunklem Graus. Bei jedem Stoße, der rüttet Bebend im wankendem Schacht, Denkt sie: verschüttet, verschüttet, verschüttet Ist mein Knapp' in der Erde Nacht! Wenn die Feldschlacht tost und klirret, Sitzt des Kriegers Weib zu Haus, Doch ihr banges Herz, das irret Durch der Feldschlacht wild Gebraus. Bei jedem Klang, jedem Hallen An Bergeswand Denkt sie: gefallen, gefallen, gefallen Ist mein Held nun für's Vaterland. Aber ferne schon über die Berge Ziehen die Wetter, der Donner verhallt, Hör' wie der trunkenen, jubelnden Lerche Tireli, Tireli siegreich erschallt. Raben, zieht weiter! -- Himmel wird heiter, Dringe mir, dringe mir, -- Sonne, hervor! Über die Berge, -- jubelnde Lerche, Singe mir, singe mir -- Wonne in's Ohr! Mit Zypreß und Lorbeer kränzet Sieg das freudig ernste Haupt. Herr! Wenn er mir wieder glänzet Mit dem Trauergrün umlaubt! Dann sternlose Nacht sei willkommen, Der Herr hat gegeben den Stern, Der Herr hat genommen, genommen, genommen, Gelobt sei der Name des Herrn!
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), "Lied der Frauen, wenn die Männer im Kriege sind", written 1816, appears in Victoria, first published 1817
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission