Die Weise guter Zecher ist [In]1 früh' und später Stunde, Daß alter Wein im Becher ist, Und neuer Witz im Munde -- Denn wo man Eins davon entbehrt, Da ist das Andre auch nichts werth -- Das Eine steht zum Andern. Je mehr wir uns vertieft im Wein, Je höher steigt der Geist uns -- Der Bart der Weisheit trieft von Wein, Die ganze Welt umkreis't uns, Versunken ganz in Trunkenheit, Und trunken in Versunkenheit, In Wein, Gesang und Liebe! Die Weisen beim Pokale stehn Hoch über der Gemeinheit, Wie Berge überm Thale stehn In himmelhoher Reinheit -- Die Berge färbt des Himmels Licht, Uns wiederstrahlt das Angesicht Im Glanz der vollen Becher! Sagt, was die Welt im Tausch uns giebt Für unser lustig Leben! Die Wonne, die ein Rausch uns giebt, Wer mag uns Bess'res geben? Nur Eins kenn' ich, das schöner ist: Wenn du, Hafisa! bei mir bist, Mit Küssen und mit Scherzen! Und weil so kurz das Leben ist, Muß stets der Weisen Ziel sein: Des Glücks, das uns gegeben ist, Kann nimmermehr zuviel sein! Drum Kind, laß alle Skrupel sein Und steig herab in unsre Reih'n, Wie in's Gebirg die Sonne!
Die Weisheit des Mirza-Schaffy. Cantate für Sopran- und Bariton-Solo, Männerquartett, Männerchor und Orchester
Cantata by Carl Ludwig Amand Mangold (1813 - 1889)
1. Die Weise guter Zecher ist  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 3
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , appears in Clair-obscur, first published 1954, copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Lieder des Mirza-Schaffy mit einem Prolog von Friedrich Bodenstedt, Hundertfünfte Auflage, Berlin: R.v. Decker's Verlag Marquardt & Schenk, 1882, pages 37-38.
1 Bohn, Rubinstein: "Zu"; further changes may exist for Bohn's setting, not shown above.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Sagt, was die Welt im Tausch uns giebt  [sung text not yet checked]
Die Weise guter Zecher ist [In]1 früh' und später Stunde, Daß alter Wein im Becher ist, Und neuer Witz im Munde -- Denn wo man Eins davon entbehrt, Da ist das Andre auch nichts werth -- Das Eine steht zum Andern. Je mehr wir uns vertieft im Wein, Je höher steigt der Geist uns -- Der Bart der Weisheit trieft von Wein, Die ganze Welt umkreis't uns, Versunken ganz in Trunkenheit, Und trunken in Versunkenheit, In Wein, Gesang und Liebe! Die Weisen beim Pokale stehn Hoch über der Gemeinheit, Wie Berge überm Thale stehn In himmelhoher Reinheit -- Die Berge färbt des Himmels Licht, Uns wiederstrahlt das Angesicht Im Glanz der vollen Becher! Sagt, was die Welt im Tausch uns giebt Für unser lustig Leben! Die Wonne, die ein Rausch uns giebt, Wer mag uns Bess'res geben? Nur Eins kenn' ich, das schöner ist: Wenn du, Hafisa! bei mir bist, Mit Küssen und mit Scherzen! Und weil so kurz das Leben ist, Muß stets der Weisen Ziel sein: Des Glücks, das uns gegeben ist, Kann nimmermehr zuviel sein! Drum Kind, laß alle Skrupel sein Und steig herab in unsre Reih'n, Wie in's Gebirg die Sonne!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 3
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , appears in Clair-obscur, first published 1954, copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Lieder des Mirza-Schaffy mit einem Prolog von Friedrich Bodenstedt, Hundertfünfte Auflage, Berlin: R.v. Decker's Verlag Marquardt & Schenk, 1882, pages 37-38.
1 Bohn, Rubinstein: "Zu"; further changes may exist for Bohn's setting, not shown above.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Zuleika‑Lied  [sung text not yet checked]
Nicht mit [Engeln im]1 blauem Himmelszelt, Nicht mit Rosen [auf]2 duftigem Blumenfeld, Selbst mit [dem ewigen Sonnenlicht]3, [Vergleiche]4 ich Zuleikha, mein Mädchen nicht! Denn der Engel Busen ist [liebesleer]5, Unter Rosen drohen die Dornen her, Und die Sonne verhüllt des Nachts ihr Licht, Sie alle gleichen Zuleikha nicht. Nichts finden, so weit das Weltall reicht, Die Blicke, was meiner Zuleikha gleicht! Schön, dornlos, voll ewigem Liebes-Schein! Kann sie mit sich selbst nur verglichen sein!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 1
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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- ENG English [singable] (Constance Bache) (William Stigand, né Stigant) , "Not e'en Angels"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Grünberger: "den Engeln, im"; further changes may exist not shown above.
2 Rubinstein: "im"
3 Bronsart, Deprosse, Mandyczewski: "der ewigen Sonne Licht"
4 Bronsart, Deprosse, Mandyczewski: "Vergleich'"
5 Bronsart, Deprosse, Mandyczewski, Rubinstein: "liebeleer"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. O Mirza‑Schaffy  [sung text not yet checked]
[ ... ]
[Oh, Mirza-Schaffy!]1 Wie lieblich
Duftet's aus den Versen her!
Denn so schön wie deine Lieder
Kann ein andrer keine singen!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 12
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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5. Die wunderschöne Frühlingszeit  [sung text not yet checked]
Wenn der Frühling auf die Berge steigt Und im Sonnenstrahl der Schnee zerfließt, Wenn das erste Grün am Baum sich zeigt, Und im Gras das erste Blümlein sprießt -- Wenn vorbei im Thal Nun mit einem Mal Alle [Regenzeit]1 und Winterqual, Schallt es von den Höh'n Bis zum Thale weit: O, wie wunderschön Ist die Frühlingszeit! Wenn am Gletscher heiß die Sonne leckt, Wenn die Quelle von den Bergen springt, Alles rings mit jungem Grün sich deckt Und das [Lustgetön]2 der Wälder klingt-- Lüfte lind und lau Würzt die grüne Au, Und der Himmel lacht so rein und blau, Schallt es von den Höh'n Bis zum Thale weit: O, wie wunderschön Ist die Frühlingszeit! War's nicht auch zur jungen Frühlingszeit, Als Dein Herz sich meinem Herz erschloß? Als von Dir, du wundersüße Maid, Ich den ersten langen Kuß genoß! Durch den Hain entlang, Heller Lustgesang, Und die Quelle von den Bergen sprang-- Scholl es von den Höh'n Bis zum Thale weit: O, wie wunderschön Ist die Frühlingszeit!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 12
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Natalie Macfarren) , "Flow'ry May"
- FRE French (Français) [singable] (François Nicollin)
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Quando la primavera arriva sui monti", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Mandyczewski: "Regenszeit"
2 Mandyczewski: "Luftgetön" (typo in the score?)
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6. O selig wem von Urbeginn  [sung text not yet checked]
O selig, wem von Urbeginn Im Schicksalsbuch geschrieben ist, Daß er bestimmt zu leichtem Sinn, Zum Trinken und zum Leben ist! Der Zorn des Bonzen stört ihn nicht, Moscheenduft betört ihn nicht, Ob er allein -- beim Becher Wein, Ob er beim Lieb geblieben ist! Solch Los ist dein, Mirza-Schaffy! Genieß es ganz und klage nie! Denk beim Pokal -- daß stets die Zahl Der Wochentage sieben ist! Am ersten Tag beginnt der Lauf Und erst am letzten hört er auf -- Wie's kommt, so geht's -- bedenke stets Daß Glück nicht aufzuschieben ist! Ein leichter Sinn, ein frohes Lied Ist alles, was dir Gott beschied; Drum laß den Wahn -- verfolg die Bahn, Auf die dein Fuß getrieben ist!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 11
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Mirza‑Schaffy  [sung text not yet checked]
[ ... ]
[Mirza-Schaffy, wie]1 lieblich
Ist deiner Weisheitssprüche Klang!
Du machst das Lied zur Rede,
Du machst die Rede zu Gesang!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder und Sprüche der Weisheit, no. 7
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852), as Mirza-Schaffy [text unavailable]
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View original text (without footnotes)1 Mangold: "Wie"; further changes may exist not shown above.
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8. Das Lied war mir ein Talisman  [sung text not yet checked]
O, diese Blumen, dieser Sang Sind nicht in leerem Müssiggang Gesucht und mir zu Theil geworden – Doch unter Ungemach und Noth, Wenn schlimme Stürme mich bedroht, Sind sie mir stets zum Heil geworden! Sie waren mir ein Talisman Der von mir nahm was mich betrübte, Und auch wohl Andern üben kann Die Wunderkraft, die mir geübte: Denn was das Unglück bieten mag War früh mein bitt'res Loos geworden, Und unter Sturm und Ungemach Sind diese Blumen groß geworden ... Früh ausgestoßen in die Welt, Verbannt durch feindliche Gewalten, Und stets auf eigne Kraft gestellt Hab' ich gelernt mich selbst zu halten. Wohl kecker war ich einst und wilder In erster Jugend stolzem Gang, Es rollten tausend bunte Bilder Vorüber mir im Sturmesdrang – Doch stimmte mich das Unglück milder, Und all mein Schmerz ward zu Gesang ...
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Shamsuddin Ibrahim Mirza [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. Schlusschor  [sung text not yet checked]
O selig, wem von Urbeginn Im Schicksalsbuch geschrieben ist, Daß er bestimmt zu leichtem Sinn, Zum Trinken und zum Leben ist! Der Zorn des Bonzen stört ihn nicht, Moscheenduft betört ihn nicht, Ob er allein -- beim Becher Wein, Ob er beim Lieb geblieben ist! Solch Los ist dein, Mirza-Schaffy! Genieß es ganz und klage nie! Denk beim Pokal -- daß stets die Zahl Der Wochentage sieben ist! Am ersten Tag beginnt der Lauf Und erst am letzten hört er auf -- Wie's kommt, so geht's -- bedenke stets Daß Glück nicht aufzuschieben ist! Ein leichter Sinn, ein frohes Lied Ist alles, was dir Gott beschied; Drum laß den Wahn -- verfolg die Bahn, Auf die dein Fuß getrieben ist!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Lieder zum Lobe des Weines und irdischer Glückseligkeit, no. 11
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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