Nicht mit Engeln im blauem Himmelszelt, Nicht mit Rosen auf duftigem Blumenfeld, Selbst mit der ewigen Sonne Licht, Vergleich' ich Zuleikha, mein Mädchen nicht! Denn der Engel Busen ist liebeleer, Unter Rosen drohen die Dornen her, Und die Sonne verhüllt des Nachts ihr Licht, Sie alle gleichen Zuleikha nicht. Nichts finden, so weit das Weltall reicht, Die Blicke, was meiner Zuleikha gleicht! Schön, dornlos, voll ewigem Liebes-Schein! Kann sie mit sich selbst nur verglichen sein!
Zuléikha. Sieben Lieder des Mirza-Schaffy von Bodenstedt
Song Cycle by Eusebius Mandyczewski (1857 - 1929)
1. Nicht mit Engeln im blauen Himmelszelt
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 1
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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- ENG English [singable] (Constance Bache) (William Stigand, né Stigant) , "Not e'en Angels"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
2. Sing' ich ein Lied
Sing' ich ein Lied, hüpft freudereich Das Herz der jungen Mädchen, Denn Perlen sind die Worte gleich, Gereiht auf seidnen Fädchen! Und Düfte steigen auf daraus, Von Houris' Hauch getränkte -- Gleichwie aus jenem Blumenstrauß, Den mir Zuléikha schenkte. Erstaunt nicht, daß des Sängers Mund So Herrliches vollbringe, Und daß die Weisheit hier den Bund Mit Jugendtollheit schlinge! Wißt ihr, wer mir die Weisheit gab? Sie kam vom rechten Orte, Ich las sie ihren Augen ab Und hüllte sie in Worte! Was Wunder, wenn so anmutvoll Euch meine Lieder tönen, Ist doch, was meinem Mund entquoll, Ein Abglanz nur der Schönen! Sie ist dem Becher Dschemschid gleich, Ein Quell der Offenbarung, Der mir erschließt ein Zauberreich Der Weisheit und Erfahrung. Und sagt: erklingt nicht mein Gesang Von wunderbaren Tönen? Und ist nicht meines Liedes Gang Leicht wie der Gong der Schönen?
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 2
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Mein Herz schmückt sich mit dir
Mein Herz schmückt sich mit dir, wie sich der Himmel mit der Sonne schmückt, du gibst ihm Glanz und ohne dich, bleibt es in dunkle Nacht entrückt. Gleich wie die Welt all' ihre Pracht verhüllt, wenn Dunkel sie umfließt, und nur, wenn ihr die Sonne lacht, zeigt, was sie Schönes in sich schließt.
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 3
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Constance Bache) (William Stigand, né Stigant) , "My heart is bright with thee"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
4. Hochauf fliegt mein Herz
Hochauf fliegt mein Herz, seit es sein Glück aus deines Glücks Offenbarung zieht -- Und immer kehrt's wieder, wohin es der Liebe Süße Erfahrung zieht -- Dem Springquell ähnlich, der himmelauf in toller Gebahrung zieht, Und doch immer zurückkehrt, von wo er gekommen ist Und seine Nahrung zieht.
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 7
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler5. Kind, was thust du so erschrocken
Kind, was tust du so erschrocken,
Was hebt schüchtern sich dein Fuß?
Fass' ich tändelnd deine Locken,
Naht mein Mund sich dir zum Kuß --
Was ich biete, was ich suche,
Laß dich's, Mädchen, nicht betrüben:
Denn so steht's im Schicksalsbuche
Mir urzeitlich vorgeschrieben!
Ja, voll hohem Glauben bin ich,
Glaub' an Allah und Koran!
Glaube, daß ich dich herzinnig
Lieben muß und lieben kann!
Andern ward ihr Los zum Fluche,
Mir zum Segen und zum Lieben:
Denn so steht's im Schicksalsbuche
Mir urzeitlich vorgeschrieben!
Beut die Liebe dir Bedrängnis?
Scheuche lächelnd Angst und Pein,
Denn erfüllt muß das Verhängnis
Meines stolzen Herzens sein!
Ob ich sinne, ob ich suche,
Keine andre kann ich lieben:
Denn so steht's im Schicksalsbuche
Mir urzeitlich vorgeschrieben!
Hoffst du einst dort auf Belohnung
Nach vollbrachter Erdenbahn,
Nimm dich selbst auch hier voll Schonung
Meines armen Herzens an!
Keines andern Minne suche,
Füge, zwing dich, mich zu lieben!
Denn so steht's im Schicksalsbuche
Dir urzeitlich vorgeschrieben!
...
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 9
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Es hat die Rose sich beklagt
Es hat die Rose sich beklagt, Daß gar zu schnell der Duft vergehe, Den ihr der Lenz gegeben habe -- Da hab' ich ihr zum Trost gesagt, Daß er durch meine Lieder wehe Und drin ein ew'ges Leben habe.
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 10
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- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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- ENG English [singable] (Constance Bache) (William Stigand, né Stigant) , "The rose"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Garrett Medlock) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
7. Wenn der Frühling auf die Berge steigt
Wenn der Frühling auf die Berge steigt Und im Sonnenstrahl der Schnee zerfließt, Wenn das erste Grün am Baum sich zeigt, Und im Gras das erste Blümlein sprießt -- Wenn vorbei im Thal Nun mit einem Mal Alle Regenszeit und Winterqual, Schallt es von den Höh'n Bis zum Thale weit: O, wie wunderschön Ist die Frühlingszeit! Wenn am Gletscher heiß die Sonne leckt, Wenn die Quelle von den Bergen springt, Alles rings mit jungem Grün sich deckt Und das Luftgetön der Wälder klingt-- Lüfte lind und lau Würzt die grüne Au, Und der Himmel lacht so rein und blau, Schallt es von den Höh'n Bis zum Thale weit: O, wie wunderschön Ist die Frühlingszeit! War's nicht auch zur jungen Frühlingszeit, Als Dein Herz sich meinem Herz erschloß? Als von Dir, du wundersüße Maid, Ich den ersten langen Kuß genoß! Durch den Hain entlang, Heller Lustgesang, Und die Quelle von den Bergen sprang-- Scholl es von den Höh'n Bis zum Thale weit: O, wie wunderschön Ist die Frühlingszeit!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 12
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Natalie Macfarren) , "Flow'ry May"
- FRE French (Français) [singable] (François Nicollin)
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Quando la primavera arriva sui monti", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Zöllner's setting, in stanza 1, line 11, when "Ist" is repeated, it becomes "Ist doch"