Ein Geheimniß, so laut, Ein Geheimniß, so licht, Und die sich's vertraut Die sagten sich's nicht. Ein Geheimniß, so sacht, Ein Geheimniß, so scheu, Und die sich's erdacht, Die bebten dabei. Ein Geheimniß, so still, Ein Geheimniß, so schwer, Und die's überfiel, Die seufzen gar sehr. Und die es entzückt, Die wurden ganz stumm, Und die es berückt, Uns zwei bringt's noch um.
Liebesfrühling. Liederkranz von F. Rückert
Song Cycle by Ludwig Siegfried Meinardus (1827 - 1896)
1. Zueignung  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Franz Hartmann (1838 - 1912), "Ein Geheimniß"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. O mein Stern  [sung text not yet checked]
O mein Stern! Nah und fern War mir mancher holde Strahl erschienen; Doch ich fand Unbestand, Und die Treu' allein in deinen Mienen. O mein Stern, Den ich gern Lass' in meines Herzens Tiefe schauen! Dir allein Meine Pein, Dir allein will ich mein Weh vertrauen. O mein Stern! Zu dem Herrn Fleh' ich, der mir diesen Strahl beschieden, Daß er mich Sanft durch dich Führ' aus meinem Kampf zu deinem Frieden. O mein Stern, Der vom Herrn Mir an des Gemüthes Himmelsbogen Ward gesetzt, Ungenetzt Von dem Gischte sturmbewegter Wogen! O mein Stern Der sich gern Her zum Aufruhr meiner Seele neiget, Eine Bahn Diesem Kahn Durch die Nacht und durch die Klippen zeiget! O mein Stern, Soll ich fern Deinem sänftigenden Strahlen schreiten? Doch verspricht Mir dein Licht, Mich auf allen Pfaden zu begleiten.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 18
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Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor]3. Da ich dich einmal gefunden  [sung text not yet checked]
Da ich dich einmal gefunden, kann ich dich nicht mehr verlieren. Da du mich einmal umwunden, Mußt als Kranz mich ewig zieren. Dich nicht ahnte mein Verlangen, Eh dich mir der Himmel gab; Da ich dich von ihm empfangen, Nimmt dich keine Welt mir ab.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 57
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani4. Herr, der du Alles wohlgemacht  [sung text not yet checked]
[Herr! der Du]1 Alles wohl gemacht! Ich will nichts, was nicht du willst schenken. Du machst es nicht, wie wir's gedacht; Du machst es besser, als wir's denken. 2 Mich geb' ich hier in deine Hand, Daß du mich meiner Liebsten gebest. Du hast geschlungen dieses Band, O daß du's immer fester webest. O ziehe nicht die Hand zurück, [Die du zum Heil mir ausgestrecket]3! Du leitest mich zu meinem Glück; Gieb, daß dazu kein Weg mich schrecket. Soll ich mit ihr auf Rosen geh'n? Den Dornenpfad? Ich geh' in Frieden. Und sollen wir getrennt hier steh'n, Laß uns im Himmel ungeschieden.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 5. Fünfter Strauß. Verbunden or Wiedergewonnen], no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) (W. Kommer) , "Lord ! Lord, you who are the creator of all", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Rückert's Liebesfrühling, Achte Auflage, Frankfurt am Main: J.D. Sauerländer's Verlag, 1872, page 250.
Note: there is a typo in Bartók's score in stanza 3 line 2: word 6 is misspelled "ausgestrecktet"
1 Hauptmann: "Du, Herr, der"; Loewe: "Herr! Herr, der du"2 Hauptmann adds
Mich geb' ich hier in deine Hand, will mich ganz deiner Huld vertrauen, in Freud' und Leid zu dir gewandt, will ich auf dich nur bauen.3 Hauptmann: "Die zum Heil du mir ausgestrecket"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
5. Ich wohn' in meiner Liebsten Brust  [sung text not yet checked]
Ich wohn' in meiner Liebsten Brust, in ihren stillen Träumen. Was ist die Welt und ihre Lust? Ich will sie gern versäumen. Was ist des Paradies Lust Mit grünen Lebensbäumen? Ich wohn' in meiner Liebsten Brust In ihren stillen Träumen! Ich wohn' in meiner Liebsten Brust, in ihren stille Träumen. Ich neide keines Sternes Lust In kalten Himmelsräumen. Was ist die Welt und ihre Lust? Ich will sie gern versäumen. Ich wohn' in meiner Liebsten Brust, in ihren stillen Träumen.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 4. Vierter Strauß. Wiedergewonnen [or Entfremdet], no. 45
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani6. Liebster, wie bist du beglückt  [sung text not yet checked]
Liebster, wie bist du beglückt, Daß zum Alltagsleben, Was zum Festtag Andre schmückt, Dir hat Gott gegeben. An der Liebe flücht'gem Strahl Sonnen sich die Andern Im Vorübergeh'n durch's Thal Wo sie mühsam wandern. Aber du im Sonnenglanz Hast nicht andre Mühen, Als zu lassen dir zum Kranz Alle Blumen blühen. Anderes Geschäft der Welt Hast nicht zu vollbringen, Als die Liebe, die dich schwellt, Freudig auszusingen. Wenn du deine Braut geschmückt, Dein Gefühl ergossen, Hast du auch die Welt entzückt Und dein Werk beschlossen.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 58
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Du bist die Ruh  [sung text not yet checked]
Du bist die Ruh, Der Friede mild, Die Sehnsucht du, Und was sie stillt. Ich weihe dir [Voll]1 Lust und Schmerz Zur Wohnung [hier]2 Mein Aug' und Herz. Kehr' [ein bei mir]3, Und schließe du Still hinter dir Die [Pforten]4 zu. Treib andern Schmerz Aus dieser Brust. Voll sey dies Herz [Von]5 deiner Lust. Dies Augenzelt Von deinem Glanz Allein erhellt, O füll' es ganz.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Kehr' ein bei mir!", appears in Östliche Rosen, in 1. Erste Lese, first published 1822
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Jij bent de rust", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Geart van der Meer) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lynn Thompson) , "You are peace, the mild peace", copyright © 1997, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Thou art repose", first published 193-?
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "You are my rest", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Gary Bachlund) , "You are my rest", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Tu es le repos", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRI Frisian (Geart van der Meer) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Max Mader) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Tu sei la pace", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Alexandre Trovon) , "Tu és o repouso", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Lourdes Leon) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Oestliche Rosen von Friedrich Rückert. Drei Lesen. Leipzig: F. A. Brockhaus. 1822, pages 125-126; and with Gesammelte Gedichte von Friedrich Rückert. Vierter Band. Erlangen, Verlag von Carl Heyder. 1837, pages 107-108.
Note: The poem was first published 1822 in Rückert's Oestliche Rosen where all the poems have no titles. In subsequent editions (Erlangen, 1837: Gesammelte Gedichte, Frankfurt a. M., 1868: Gesammelte Poetische Werke) this poem got the title Kehr' ein bei mir!
1 Karg-Elert: "In"2 Hohfeld: "dir" (typo?)
3 Curschmann: "bei mir ein"
4 Rufinatscha: "Pforte"
5 Curschmann: "Voll"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
8. Ich liebe dich  [sung text not yet checked]
Ich liebe dich, weil ich dich lieben muß; Ich liebe dich, weil ich nicht anders kann; Ich liebe dich nach einem Himmelsschluß; Ich liebe dich durch einen Zauberbann. Dich [lieb]1 ich, wie die Rose ihren Strauch; Dich [lieb]1 ich, wie die Sonne ihren Schein; Dich [lieb]1 ich, weil du bist mein Lebenshauch; Dich [lieb]1 ich, weil dich lieben ist mein Sein.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 4. Vierter Strauß. Wiedergewonnen [or Entfremdet], no. 38
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "I love you", copyright ©
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "I love but thee"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Bachlund, Liszt: "liebe"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
9. Scheiden und Meiden  [sung text not yet checked]
O Scheiden und Meiden, du bittres Kraut! Wer hat dich zuerst im Garten gebaut? Konnt' er nichts Besseres ziehen? Er hat dich mit seinen Augen betaut, Davon bist du gediehen. O Scheiden und Meiden, vom Himmel gesetzt! Du bringest die süßen Früchte zuletzt, Derselben muß ich nun warten; Doch besser wär' es, ich hätte dich jetzt Nicht pflanzen müssen im Garten.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Das bittere Kraut", appears in Wanderung, in 4. Vierter Bezirk. Östliche Rosen
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Mein Liebster geht  [sung text not yet checked]
Mein Liebster geht, die Welt sich zu beschauen. Nun zeig' in deinem Glanz' dich, schöne Welt! Im rechten Licht zeig' ihm dich unverstellt, Daß er zu dir mag sassen ein Vertrauen! Mein Liebster geht, die Welt sich zu beschauen Im Spiegel, den ihm meine Liebe hält. Entrollt euch seinen Blicken, Stadt und Feld! Zeuch ihm vorüber, Land mit deinen Gauen! Mein Liebster geht, die Welt sich zu beschauen, Wie sein erobert Land beschaut ein Held; Und wie es dar sich seinen Augen stellt, Verfügt er drüber mit dem Wink der Brauen. Mein Liebster geht, die Welt sich zu beschauen, Wie ein Nomade mit dem leichten Zelt; Sein Haushalt ist im Augenblick bestellt, Wo er es aufschlägt auf den grünen Auen. Mein Liebster geht, die Welt sich zu beschauen, Ihr Schatten rauschet, und ihre Lüfte schwellt! Ihr Gärten grünet, und ihr Ströme quellt! Laß Himmel, Sonnenschein und Regen thauen! Mein Liebster geht, die Welt sich zu beschauen, Und sie ist ganz zu seiner Wahl gestellt, So weit als Gottes Frühlingslicht erhellt Die grünen Räum' und obenher die blauen. Mein Liebster geht, die Welt sich zu beschauen, Und ungesehen geh' ich ihm gesellt, Und wo es ihm und wo es mir gefällt, Da wird er sich und mir die Hütte bauen.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 2. Zweiter Strauß. Entflohen [or Geschieden], no. 24
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Wie sie jetzt im Garten wallt  [sung text not yet checked]
Wie sie jetzt im Garten wallt Und des fernen Freundes denket Bei der Rose, die nun bald In den Staub die Krone senket! -- Und die Lilie sproßt heran, Und sie wird der Freund nicht pflücken: Was ich dir nicht opfern kann, Soll nicht dienen, mich zu schmücken. Und so geht der Sommer hin, Eine Blüthe nach der andern, Daß ich fern dem Freunde bin Und nicht kann mit Wolken wandern! Diese Blumen dauern mich, Die hier welken ungebrochen, Diese Stunden, welche sich Dehnen Tage-durch zu Wochen. Blätter von des Lebens Baum Sind sie nutzlos abgefallen, Und mein Leben wird ein Traum Ohne dich vorüber wallen. Komm! die Lieb' in dieser Brust, Und die Jugend aus den Wangen Schwillt entgegen dir mit Lust, Komm! eh' sie dahin gegangen.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 2. Zweiter Strauß. Entflohen [or Geschieden], no. 46
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Die tausend Grüsse  [sung text not yet checked]
Die tausend Grüße, Die wir dir senden, Ostwind dir müsse Keinen entwenden! Zu dir im Schwarme Zieh'n die Gedanken. Könnten die Arme Auch dich umranken! Du in die Lüfte Hauche dein Sehnen! Laß deine Düfte, Küsse mich wähnen. Schwör' es! Ich hör'es: Daß du mir gut bist, Hör' es! Ich schwör' es: Daß du mein Blut bist. Dein war und blieb' ich, Dein bin und bleib' ich Schon vielmal [schrieb']1 ich's, Noch vielmal [schreib']2 ich's.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 2. Zweiter Strauß. Entflohen [or Geschieden], no. 32
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Duet 'De duizend groeten'", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Duet", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Leonard J[ordan] Lehrman) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Schumann: "sang"
2 Schumann: "sing"
Researcher for this page: Margo Briessinck
13. So lang' du mich entbehren kannst  [sung text not yet checked]
Solang' du mich entbehren kannst, Wie sollt' ich dich beschränken? Ich bleibe dein, die du gewannst; Geh' nur! Mich soll's nicht kränken. Geliebter! Aber wenn du dann Bedürfen meiner solltest, Und aber als ein stolzer Mann Mich selbst nicht suchen wolltest; Dann suchen will ich dich, und nein, Nicht lassen mich vertreiben: Geliebter! [Nun]1 bedarfst du mein, Nun will ich bei dir bleiben.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 2. Zweiter Strauß. Entflohen [or Geschieden], no. 10
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View original text (without footnotes)1 Unger: "Dann"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
14. Liebste, wer ist vom Anfang Vertrauter  [sung text not yet checked]
Liebste, wer [von Anfang ist]1 Vertrauter Unsres Bunds gewesen? Gott allein. Und als ew'ger Bundeszeuge schaut er Noch von dort in unser Herz herein. Liebste, Niemand kann so rein, so lauter Der Vermittler unsrer' Liebe seyn. Liebste, nie ein anderer Vertrauter Stehe zwischen uns, als Gott allein.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title
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View original text (without footnotes)1 Meinardus: "ist vom Anfang"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
15. Sie sah den Liebsten schweigend an  [sung text not yet checked]
Sie sah den Liebsten schweigend an, Sie sucht' ein Wort, auf das sie sann. Sie dachte, und in Duft zerfloß Des Denkens Faden, den sie spann. Empfindung tauchte auf, als wie Die Nymph' aus Fluten dann und wann, Und tauchte wieder in die Flut, Als ob es sie zu reu'n begann. Die Seele war der Knospe gleich, Die will und sich nicht auftun kann. Sie lächelte, als staunte sie In sich ein holdes Rätsel an. Sie atmete, als ob aufs Herz Ihr drück' ein süßer Zauberbann. Sie blickte wie nach einem Traum, Der schwimmend nicht Gestalt gewann. Sie flüsterte, es war kein Wort, Ein Hauch nur, der in Duft zerrann. Sie flüstert' ihm das Wort ins Herz: Du bist ein sehr geliebter Mann! - Du bist ein sehr geliebtes Weib! So sprachen sie und schwiegen dann.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 5
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