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Neun Lieder , opus 25

by Mary Wurm (1860 - 1938)

1. Mein Engel hüte dein  [sung text checked 1 time]

[Und willst du]1 von mir scheiden,
  [Mein herzgeliebter Knab',]2
Soll Alles Dich begleiten,
  Was [ich von Freuden hab'.]3
Mir bleibt, wenn du geschieden,
  Mein traurig Herz allein;
Fahr' hin, [mein Lieb,]4 in Frieden!
  Mein Engel hüte dein!

Ihm ward zur [Hut]5 gegeben
  Mein Glück und meine Ruh';
Ach, Glück und Ruh' [und]6 Leben,
  Herzlieb, das [bist]7 ja du!
Und bist [mir du]8 geschieden,
  Flieht auch der Engel mein;
Fahr' hin, [mein Lieb,]4 in Frieden!
  Mein Engel hüte dein!

O [daß]9 er dir verschwiege,
  Was dich betrüben mag,
Wie ich verlassen liege
  In Sehnsucht Nacht und Tag!
Mein Bild soll mit dir gehen
  Im alten Freudenschein;
Fahr' hin, auf Wiedersehen!
  Mein Engel hüte dein!

Authorship:

  • by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Mein Engel hüte dein", appears in Gedichte, in Lyrisches , first published 1859 [author's text checked 2 times against a primary source]

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Good angels watch o'er thee"
  • ENG English [singable] (Edward Oxenford) , "My angel shall guard you!"
  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Et si tu veux te séparer de moi", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)

Confirmed with Wilhelm Hertz, Gedichte, Hamburg: Hofmann und Campe, 1859, pages 47-48.

1 Breu: "Wenn du willst"; Leavitt: "Und musst du"; Rheinberger: "So willst du"; further changes may exist not shown above.
2 Abt: "muß ich verlassen sein,"
3 Abt: "je an Freuden mein."
4 Abt: "fahr' hin"
5 Wurm: "Hand"
6 Reger, Wurm: "im"
7 Kienzel, wurm: "ist" [this needs to be double-checked
8 Abt, Kienzl, Wurm: "du mir"
9 Jensen: "da"
Note: the poem is preceded by the following:
Daz iuwer min engel walte!
Alter Gruß.

Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]

2. Schliesse mir die Augen beide  [sung text checked 1 time]

[Schließe mir]1 die Augen beide
mit den lieben Händen zu;
geht doch alles, was ich leide,
unter deiner Hand zur Ruh.
Und wie leise sich der Schmerz
Well' [um]2 Welle schlafen [leget]3,
[wie]4 der letzte Schlag sich [reget]5,
füllest du mein ganzes Herz.

Authorship:

  • by Theodor Storm (1817 - 1888), "Schließe mir die Augen beide" [author's text checked 1 time against a primary source]

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Jakob Kellner) , "Close both my eyes", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "Close both my eyes", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , "Both my eyes, come, close and cover", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Come and close my aching eyelids"
  • ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2012
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ferme-moi les deux yeux", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Karg-Elert: "Schliess mir du"
2 Wolff: "und"
3 Greger: "legt"
4 Karg-Elert: "wenn"
5 Greger: "regt"

Researcher for this text: Jakob Kellner

3. Gedenken  [sung text checked 1 time]

Und wieder schlägt die Drossel im Gezweig
Des Blütenbaumes über mir;
Es öffnet sich des Lenzes Wunderreich,
Doch all mein Denken ist allein bei dir.
 
Von zartem Grün ist Baum und Busch belaubt.
Die Wonne all umher erdrückt mich schier;
Hier ruhte selig einst dein reines Haupt[,]
Ach, all mein Denken ist allein bei dir.
 
Geweiht von deinem Hauche Jahr um Jahr,
Für alle Zeit bleibt diese Stätte mir.
Vorbei der Traum, so rein, so wunderbar,
Doch all mein Denken ist allein bei dir.

Authorship:

  • by Gustav Eberlein (1847 - 1926) [author's text not yet checked against a primary source]

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "A memory"
  • ENG English (Sharon Krebs) , "Remembering", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]

4. Im Volkston  [sung text checked 1 time]

Als ich dich kaum geseh'n,
Mußt es mein Herz gestehn,
Ich [könnt]1 dir nimmermehr
Vorübergehn.

Fällt nun der Sternenschein
Nachts in mein Kämmerlein,
Lieg ich und schlafe nicht
Und denke dein.

Ist doch die Seele mein
So ganz geworden dein,
Zittert in deiner Hand,
Tu ihr kein Leid!

Authorship:

  • by Theodor Storm (1817 - 1888), no title, appears in Im Volkston, no. 1 [author's text checked 1 time against a primary source]

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Im Volkston"
  • ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2012
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Scheiding: "konnt'"

Research team for this text: Dr. Albert Schelb , Johann Winkler

5. Altes Lied  [sung text checked 1 time]

Jede Jahreszeit
Hat ihr Freud' und Leid;
Mai ist schön, doch hat er falschen Sinn.
Darum Juni mein
Sollst willkommen sein,
Nun die weißen Blüten sind dahin.

Wenn die Stralen glühn,
Ruht sich's gut im Grün,
[Wo]1 der Vogel pfeift im Walde frei;
Unter'm Schattendach
Denkt die Seele nach,
Wird auch fröhlich und gesund dabei.

Authorship:

  • by Anonymous / Unidentified Author, no title [author's text checked 1 time against a primary source]

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , "Old Air", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
Note: quoted at the beginning of Geibel's Juniuslieder, untitled but followed by the words "Altes Lied".
1 in some publications of Juniuslieder, "Wenn" (Bruch uses this version)

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

6. Kinderlied  [sung text checked 1 time]

Leise all ihr Lieben,
Weckt mein Söhnchen nicht!
Schlafen soll er bis zum
Frühen Morgenlicht.
War am Tag so munter,
Sonne schien so hell;
Ich leg't ihn am Abend
Drum zu Bette schnell.
 
Still du großer Hector,
Weckt' mir nicht mein Kind;
Stör' ihn nicht im Schlummer
Wie der böse Wind.
Komm am nächsten Morgen
Und begrüß ihn dann,
Wohl wird er sich freuen
Und dich lächeln an.
 
Ruhig all ihr Thierchen,
Legt euch nun zur Ruh',
Denn mein kleiner Heini
Macht die Äuglein zu.
"Mütterlein und Englein
Halten bei dir Wacht,
Drum mein süßes Kindchen
Gute, gute Nacht!"

Authorship:

  • by Mary Wurm (1860 - 1938), "Kinderlied" [author's text checked 1 time against a primary source]

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "A child's song"

Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]

7. Liederfrühling  [sung text checked 1 time]

Der Lenz ist da 
Und fern und nah 
Gibt's neue Weisen und Lieder;
Wie einst Merlin, 
So lausch ich hin
Und Alles schreib' ich nieder.

Hoch in der Luft,
Was die Lerche ruft,
Was die Drossel klagt [im]1 Holunder,
Was den Rosen all'
[Die Nachtigall
Flötet: Sagen und Wunder]2,

Was die Schlange klug 
Ihre Kinder frug, 
Die im Sonnenlichte schillern;
Was Hänfling und Fink 
Im Fluge flink 
Einander zwitschern und trillern,3

Was die Vögel gewusst, 
Die voll Wanderlust 
Aus dem Süden erst gekommen,
Was im Walde tief 
[An]4 Märchen schlief, 
Hab' Alles, Alles vernommen.

Hab' es abgelauscht, 
Was lenzberauscht 
Die Glockenblumen läuten; --
Lieder und Melodie'n, 
Wie Merlin
Kann ich sie deuten.

Authorship:

  • by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Liederfrühling", appears in Gedichte, in 1. Vermischte Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]

See other settings of this text.

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Spring music"
  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)

Confirmed with Gedichte von Heinrich Leuthold, Dritte vermehrte Auflage, Frauenfeld, Verlag von J. Huber, 1884, p. 18.

1 Mikorey: "dem"
2 Wurm: "Flötet die Nachtigall / Die lieblichsten Sagen und Wunder"
3 Wurm inserts here: "Tiö, Tiö, Tiö, Tiö, Tiö, Tiö, Tiö, Tiö" (i.e., eight of them)
4 Huber: "In"

Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler

8. Rote Äuglein  [sung text checked 1 time]

[Könnst]1 du meine Äuglein [sehen]2,
Wie sie sind vom Weinen roth,
Ich soll in das Kloster gehen,
Und allein seyn bis in Tod.

Es sitzen auch zwey [Turteltäublein]3
Drüben auf [dem]4 grünen Ast,
Wenn die von einander scheiden,
So vergehen Laub und Gras.

Authorship:

  • from Volkslieder (Folksongs) , "Rothe Äuglein", appears in Des Knaben Wunderhorn, first published 1811 [author's text checked 1 time against a primary source]

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , "Red eyes", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Wurm: "Könnt'st"
2 Elling, Franz: "seh'n"
3 Franz, Wurm: "Turteltäubelein"
4 Franz, Wurm: "einem"

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

9. Mein Schatz ist über'm Rheinesstrand  [sung text checked 1 time]

Mein Schatz ist über'm Rheinesstrand
  Im Kriege
Und hilft dem deutschen Vaterland
  Zum Siege:
Sie sagen [Alle ja, es]1 wär'
[Held jeder Mann]2 im deutschen Heer,
Da ist doch sicher meiner
  Auch einer.
 
Ich trau's ihm zu, er wird sein' Pflicht
  Beweisen
Bis er das Kreuz der Ehre [kriegt]3
  Von Eisen --
Ach Gott! ich wär' ihm ja nicht bös,
Käm' er zurück ohn' den Erlös
Aus seinem eignen Blute,
  Der Gute.

Die Prinzen schmückt die blanke Schaar
  Der Orden,
Der König ist ein Kaiser gar
  Geworden --
Frau Kais'rin, Frau Feldmarschallin,
Mir ist so froh wie euch zu Sinn,
Wird mir mein Schatz im Frieden,
  Beschieden!

Authorship:

  • by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Mein Schatz ist über'm Rheinesstrand", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 116 [author's text checked 1 time against a primary source]

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "My Love has crossed the German Rhine"

View original text (without footnotes)
1 Lachner: "ja dass Jeder"
2 Lachner: "Ein tapfrer Held"
3 Wurm: "bringt"

Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]
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–Emily Ezust, Founder

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