Steiget auf, Ihr alten Träume! Öffne dich, du Herzenstor! Liederwonne, Wehmutstränen Strömen wunderbar hervor. Durch die Tannen will ich schweifen, Wo die muntre Quelle springt, Wo die stolzen Hirsche wandeln, Wo die liebe Drossel singt. Auf die Berge will ich steigen, Auf die schroffen Felsenhöhn, Wo die grauen Schloßruinen In dem Morgenlichte stehn. Dorten setz ich still mich nieder Und gedenke alter Zeit, Alter blühender Geschlechter Und versunkner Herrlichkeit. Gras bedeckt jetzt den Turnierplatz, Wo gekämpft der stolze Mann, Der die Besten überwunden Und des Kampfes Preis gewann. Efeu rankt an dem Balkone, Wo die schöne Dame stand, Die den stolzen Überwinder Mit den Augen überwand. Ach! den Sieger und die Siegrin Hat besiegt des Todes Hand - Jener dürre Sensenritter Streckt uns Alle in den Sand!
Lieder und Balladen für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 2
by Emil Bezecný (1868 - 1904)
Heft 1 -- 1. Steiget auf, Ihr alten Träume!  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1812-1827, no. 71
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Heft 1 -- 2. In Vaters Garten heimlich steht  [sung text not yet checked]
In Vaters Garten heimlich steht Ein Blümchen, traurig und bleich; Der Winter zieht fort, der Frühling weht, Bleich Blümchen bleibt immer so bleich. Die bleiche Blume schaut Wie eine kranke Braut. Zu mir bleich Blümchen leise spricht: "Lieb Brüderchen, pflücke mich!" Zu Blümchen sprech' ich: Das thu' ich nicht, Ich pflücke nimmermehr dich. Ich such' mit Müh' und Not Die Blume purpurrot. Bleich Blümchen spricht: "Such hin, such her, Bis an deinen kühlen Tod, Du suchst umsonst, findst nimmermehr Die Blume purpurrot. Mich aber pflücken thu, Ich bin so krank wie du." So lispelt bleich Blümchen, und bittet sehr -- Da zag' ich, und pflück' ich es schnell. Und plötzlich blutet mein Herze nicht mehr, Mein inneres Auge wird hell. In meine wunde Brust Kommt stille Engellust.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die weiße Blume", appears in Nachgelesene Gedichte 1812-1827, no. 49
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Secretly standing in my father’s garden", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Dans le jardin de mon père se tenai", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 34
Heft 1 -- 3. Ich wüsste nicht, wenn ich's vergliche  [sung text not yet checked]
Ich wüsste nicht, wenn ich's vergliche, Ob meins, ob deins ein größ'res Reich? Es sind des Sanges Himmelsstriche Wohl dem Gebiet der Anmut gleich. Zwei Paradiese, die uns glänzen, Das deine mein und meines deins, Die gegenseitig sich begrenzen, Und beide sind zusammen eins. Wo deiner Liebe Zauber endet, Hebt meines Liedes Glanzwelt an; Und wo die Seele hin sich wendet Ist ihr ein Himmel aufgetan.
Heft 1 -- 4. Ein Fichtenbaum steht einsam  [sung text not yet checked]
Ein [Fichtenbaum]1 steht einsam Im Norden auf kahler Höh'; Ihn schläfert; mit weißer Decke Umhüllen ihn Eis und Schnee. Er träumt von einer Palme, Die fern im Morgenland, Einsam und [schweigend]2 trauert Auf brennender Felsenwand.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 33
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "A spruce-tree stands alone", copyright ©
- ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , "A fir-tree standing lonesome", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , appears in The Poems of Heine Complete, first published 1861
- ENG English (Emma Lazarus) , "Song", appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- ENG English [singable] (Arthur Westbrook) , "In northern land a pine-tree"
- ESP Esperanto (Ludwik Lejzer Zamenhof) , "En nord' unu pino"
- FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 33, first published 1827
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Hamutal Atariah) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Sta un abete solitario", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Apollon Nikolayevich Maykov) , no title, appears in Роман в пяти стихотворениях = Roman v pjati stikhotvorenijakh (A novel in five poems), no. 1 [an adaptation]
Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 137.
1 Biegeleben: "Tannenbaum"; further changes may exist not shown above.2 Marx: "schweigsam"
Heft 1 -- 5. Lockt mich nicht, ihr Jugendträume
Lockt mich nicht, ihr Jugendträume
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Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in Russian (Русский) by Aleksey Vasil'yevich Kol'tsov (1808 - 1842) [text unavailable]
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Heft 1 -- 6. Agnes, mein reizender Schmetterling  [sung text not yet checked]
Agnes, mein reizender Schmetterling Bald hab' dich Flüchtling ich wieder! Ein Fangnetz knüpf' ich, mit Maschen dicht, Und die Maschen, das sind meine Lieder! "Bin ich ein Schmetterling zierlich und hell, So laß mich vom Heidekraut naschen; Und bist du ein Bursch, dem Spielen gefällt, So darfst mich nur jagen, nicht haschen!" Agnes, mein reizender Schmetterling, Da sind die Maschen gesponnen! Nun hilft dir wohl nimmer dein flatternder Flug, - Nun hab' ich dich balde gewonnen! "Bin ich ein Schmetterling jung und fein, So wieg' ich mich wonnig im Winde; Doch fängst du mich in dein Fangnetz ein, So mach' mir die Flügel nicht blinde!" Nein, auf die Hand will ich setzen dich zart Und in mein Herz einschließen; Dort magst du flattern dein Leben lang Und ewiger Sonne genießen!
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Agnes"
Based on:
- a text in Norwegian (Bokmål) by Henrik Ibsen (1828 - 1906), no title, appears in Brand, Act I
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Heft 2 -- 7. Sie haben mich geheissen  [sung text not yet checked]
Sie haben mich geheißen Nach Heidelbeeren gehn: Ich habe nach den Beeren Im Walde nicht gesehn. Ich bin hinaus gegangen Zu meiner Mutter Grab, Worauf ich mich gesetzet Und viel geweinet hab. -- "Wer sitzt auf meinem Hügel, Von der die Tränen sind?" -- Ich bin's, o liebe Mutter, Ich, dein verwaistes Kind. Wer wird hinfort mich kleiden Und flechten mir das Haar? Mit Liebeswort mir schmeicheln, Wie's deine Weise war? "Geh hin, o liebe Tochter, Und finde dich darein, Es wird dir eine zweite, Statt meiner, Mutter sein. Sie wird das Haar dir flechten Und kleiden dich hinfort, Ein Jüngling wird dir schmeicheln Mit zartem Liebeswort."
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Die Waise", subtitle: "(Litauisch)", written 1828, appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The orphan girl", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'orpheline", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Heft 2 -- 8. Ich sah die Thräne voll und rein  [sung text not yet checked]
Ich sah die Thräne voll und rein In deines Auges Blau, Ein Veilchen schien es mir zu sein, Benetzt von Perlenthau. Ich sah dich lächeln -- da erblich Im Nu des Sapphirs Schein, Des Aug's lebend'gem Glanze wich Der stralenvolle Stein. Wie Wolken oft der Sonne Pracht In sanfte Farben taucht, Die selbst des Abends Schattennacht Vom Himmel nicht verhaucht: So leiht dein Lächeln reines Glück Des Herzens trübem Sinn, Und läßt ihm einen Glanz zurück, Der leuchtet drüber hin.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Ich sah die Thräne", appears in Hebräische Melodien, no. 10
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "I saw thee weep", appears in Hebrew Melodies, no. 10
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Heft 2 -- 9. Da Gott und mein Volk es verhängt  [sung text not yet checked]
Da Gott und mein Volk es verhängt, O Vater! daß Tod mich umfängt, Da dich dein Gelübde befreit, Triff die Brust mir, -- ich bin ja bereit. Nicht klag' ich, nicht traur' ich ja schwer, Und die Berge, sie sehn mich nicht mehr: -- Führt die Hand, die geliebte, den Stahl, So fühl' ich im Tod keine Qual. Deß Vater, magst sicher du sein -- Daß das Blut deines Kindes so rein, Wie der Segen, von dir noch erfleht, Wie der Trost, der mich sterbend umweht. Nicht erweiche der Jungfrauen Schmerz Dem Richter, dem Helden das Herz, Die Schlacht, die für dich ich bestand, Befreite ja Vater und Land! Ist dies Blut, das du gabest, verraucht, Ist der Ton, den du liebtest, verhaucht, Denk' meiner, die Ruhm dir erwarb, Und vergiß nicht, daß lächelnd ich starb.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Jephtas Tochter", appears in Hebräische Melodien, no. 7, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Jeptha's Daughter", appears in Hebrew Melodies, no. 7
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Heft 2 -- 10. Sinnend sass und hochbeglückt
Sinnend sass und hochbeglückt
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Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in Russian (Русский) by Afanasy Afanas'yevich Fet (1820 - 1892) [text unavailable]
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