Was schimmert dort auf dem Berge so schön, wenn die Sternlein hoch [am]1 Himmel aufgeh'n? Das ist die Kapelle still und klein, sie ladet den Pilger zum Beten ein. Was tönet in der Kapelle zur Nacht so feierlich ernst, in ruhiger Pracht? Das ist der Brüder geweihter Chor, die Andacht hebt sie zum Herrn empor. Was hallet und klinget so wunderbar vom Berge herab so tief und klar? Das ist das Glöcklein, das in die Gruft am frühen Morgen den Pilger ruft.
Zwölf zweistimmige Gesänge , opus 114
by (Joseph) Joachim Raff (1822 - 1882)
1. Die Kapelle  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Heinrich Karl Breidenstein (1796 - 1876)
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View original text (without footnotes)1 Zumsteeg: "an dem"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Frühlingsmorgen  [sung text checked 1 time]
[Wann]1 die Lämmer wieder springen, Lerchen jubeln, Rosen glühn, Muß das kränkste Herze singen Und im Welken noch erblühn. Wer in bangen Lebensschmerzen Einsam jetzt die Straße [geht]2, Singet selbst aus düstrem Herzen, Wie ein Lied aus Wolken [weht]3. Wer verbannt, das Aug' in Tränen, Jetzt im fremden Lande zieht, Durch betaute Blumen tönen Läßt [der seiner]4 Heimat Lied. Flüsse, Saaten, tönend wallen; Aus dem fernsten [Himmel blau]5 Weht ein Singen, lieblich Schallen, Über Wald und helle Au. Alter Gram, nun zeuch von hinnen, Fülle nicht dies Herze bang! Strömet ein von Himmelszinnen Morgenrot und Lustgesang.
Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Frühlingsmorgen", appears in Gedichte, in Die lyrischen Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Spring morning", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Justinus Kerner Werke, Zweiter Teil, Gedichte, ed. Raimund Pissin, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., 1914, pages 72-73
1 Raff, Schneider: "Wenn"2 Raff: "flieht"
3 Raff: "zieht"
4 Raff: "er jetzt der"
5 Raff: "Himmelsblau"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Glücklich, wer auf Gott vertraut  [sung text not yet checked]
Glücklich, wer auf Gott vertraut Und bei trüben Tagen In die fernste Zukunft schaut Sonder Angst und Zagen. Nichts hat in der Welt Bestand: Was da kommt, muß scheiden, Und so reichen sich die Hand Immer Freud' und Leiden. Hat der Himmel Müh' und Schmerz Dir einmal beschieden - Sei getrost! ein jedes Herz Findet seinen Frieden.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Glücklich, wer auf Gott vertraut", appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben, in Reifere Mannesjahre
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]4. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
In dem Himmel ruht die Erde, Mond und Sterne halten Wacht, Auf der Erd' ein kleiner Garten Schlummert in der Blumen Pracht. Gute Nacht, gute Nacht! In dem Garten steht ein Häuschen, [Still]1 von Linden überdacht; [Vor dem kleinen]2 Erkerfenster Hält ein [Vogel]3 singend Wacht. Gute Nacht, gute Nacht! In dem Erker schläft ein Mädchen, [Träumet]4 von der Blumenpracht; Ihr im Herzen ruht [der]5 Himmel, D'rin die [Engel]6 halten Wacht. Gute Nacht, [gute Nacht!]7
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "In dem Himmel ruht die Erde", subtitle: "Ständchen", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1838
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Sotto il cielo la terra riposa", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Blodek: "wild"
2 Randhartinger, Wolf: "Draußen vor dem"
3 Blodek: "Vöglein"
4 Blodek: "träumend"
5 Lang: "ein"
6 Blodek: "Englein"
7 Lang's manuscript ends with "Gute Gut!" - presumably a typo.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Ich bin dein, du bist mein  [sung text checked 1 time]
Ich bin dein, du bist mein, des sollst du gewiss sein; du bist beschlossen in meinem Herzen, verloren ist das Schlüsselein, nun musst du immer darinnen sein.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, alter Liebesspruch
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Nach diesen trüben Tagen  [sung text not yet checked]
Nach diesen trüben Tagen, Wie ist so hell das Feld! Zerrißne Wolken tragen Die Trauer aus der Welt. Und Keim und Knospe mühet Sich an das Licht hervor, Und manche Blume blühet Zum Himmel still empor. Ja, auch so gar die Eichen Und Reben werden grün! O Herz, das sei dein Zeichen, Werde froh und kühn!
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Frühlings-Ankunft", appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben, in Jugend und Mannesjahre
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De komst van de lente", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "L'arrivée du printemps", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
7. Rosenlied  [sung text checked 1 time]
Die Rose blüht, selig die fromme Biene,
Die in der Blätter keuschen Busen sinkt
Und milden Thau und linden Honig trinkt,
Selig die Magd, die dir, o Rose, diene!
In Freuden schwebet ihr Gemüth,
Weil ihre Rose blüht.
Die Rose blüht, Gott lass' doch milde glühen
Der Sonne Licht, hüll' Ros' und Röselein
Gen Frost und Gluth in deine Gnade ein,
Laß alle Lieb' in dieser Rose blühen,
Dann singt das ganze hohe Lied:
Ach, unsre Rose blüht!
[ ... ]
Authorship:
- possibly by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title [an adaptation]
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Christian Weise (1642 - 1708), "Die Rose", first published 1684
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Confirmed with Clemens Brentano's Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Christian Brentano, Vierter Band. Der kleinen Schriften erster Theil, Frankfurt am Main, J. D. Sauerländer's Verlag, 1852, page 76, in Blätter aus dem Tagebuch der Ahnfrau, a prose piece. It's indicated to be sung by a character named Cornelia and embedded without a title. It appears to be an adaptation of Weise's "Die Rose" and may or may not be by Brentano himself (i.e., he may be quoting someone else's adaptation of the poem).
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
8. Vergissmeinnicht  [sung text not yet checked]
Es [blüht]1 ein [schönes]2 [Blümchen]3 Auf [unsrer]4 grünen Au. Sein Aug' ist wie der Himmel So heiter und so blau. [Es]5 weiß nicht viel zu reden Und Alles, was es spricht, Ist immer nur dasselbe, Ist nur: [Vergißmeinnicht]6. Wenn ich zwei Äuglein sehe So heiter und so blau, So denk' ich an mein Blümchen Auf [unsrer]4 grünen Au. Da kann [ich auch]7 nicht reden Und nur mein Herze spricht, So bange nur, so leise, Und nur: Vergißmeinnicht.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Vergißmeinnicht", written 1835, appears in Lyrische Gedichte, in Kinderleben, in Kindheit
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Myosotis", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Hoffmann von Fallersleben, Neunte Auflage, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1887, pages 15-16.
1 Fink: "ist"; further changes may exist not noted above.2 Berger: "blaues"; further changes may exist not noted above.
3 Goltermann: "Blümlein"; further changes may exist not noted above.
4 Leberl: "unser"
5 Dresel: "Das"
6 Dresel: "Vergiss mein nicht"
7 Dresel: "auch ich"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
9. Vögleins Frage  [sung text not yet checked]
«Bist du da? bist du da?» Ja, ja! lieb Vöglein, ja! Der Frühling ist da. Verschwunden ist schon Eis und Schnee, Die Sonne spiegelt sich im See; Das Feld ist grün, Schneeglöckchen blüh'n. Ja, ja! lieb Vöglein, ja! Der Frühling ist da. «Bist du da? bist du da?» Ja, ja! lieb Vöglein, ja! Der Frühling ist da. Du kannst dir schon dein Nestchen bau'n -- Er streuet Blumen auf die Au'n Und schmücket bald Mit Laub den Wald. Ja, ja! lieb Vöglein, ja! Der Frühling ist da.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Vögleins Frage", appears in Kinderlieder
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Wallfahrtslied  [sung text not yet checked]
Wir wandern über Berg und Thal, O Maria! Und grüßen dich viel tausendmal, O Maria! Heil'ge Jungfrau, überall Grüßen wir dich froh mit Sang und Schall, mit Sang und Schall. Verleih uns deiner Gnaden Hort, O Maria! Und segn' uns heut' und immerfort, O Maria! Heil'ge Jungfrau, allezeit Gieb uns armen Pilgern dein Geleit, ja dein Geleit! Zu deinem Bilde wandern wir, O Maria! Inbrünstig flehen wir zu dir, O Maria! Heil'ge Jungfrau, früh und spat Zeig zum Himmel uns den rechten Pfad, den rechten Pfad!
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Wallfahrtslied", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben, in Reisere Mannesjahre
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Wie singt die Lerche so schön  [sung text not yet checked]
Wie singt die Lerche schön Im Tal und auf den Höh'n, Wenn der Morgen graut, Und die Blümlein Frischbetaut, Harren auf den Sonnenschein! So sing, mein Herz, nun auch Beim frischen Morgenhauch. Hast du auch gewacht Unter Gram und Pein Diese Nacht -- Dein auch harrt ein Sonnenschein.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Wie singt die Lerche schön", appears in Lyrische Gedichte, in Liebesleben
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "How beautifully the lark sings", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Comme le chant de l'alouette est beau", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
12. Zum neuen Jahr  [sung text not yet checked]
Wie heimlicher Weise Ein Engelein leise Mit rosigen Füßen Die Erde betritt, So nahte der Morgen. Jauchzt ihm, ihr Frommen, Ein heilig Willkommen, Ein heilig Willkommen! Herz, jauchze du mit! In Ihm sei's begonnen, Der Monde und Sonnen An blauen Gezelten Des Himmels bewegt. Du, Vater, du rate! Lenke du und wende! Herr, dir in die Hände Sei Anfang und Ende, Sei alles gelegt!
Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Zum neuen Jahr"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "To the new year", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À la nouvelle année", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Pour la nouvelle année", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "All'anno nuovo", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission