Stoßt an! Dem Weine gilts! Dem Wein, der golden im Becher glüht, Dem Wein, der feurige Flammen sprüht, Dem Wein, der männlichen Muth entfacht, Dem Wein, der hellet der Trauer Nacht. ... Stoßt an! Der Liebe gilts! Der Liebe, die freudig den Busen hebt, Der Liebe, die himmelhoch jauchzend schwebt, Der Liebe, die Rosen der Freude pflückt, Der Liebe, die göttlich das Leben schmückt. ... ... Stoßt an! Für Deutschland gilts! Es leben hoch Lied, Liebe, und Wein, Das höchste soll uns die Heimath sein, Für sie, das theure Gottesgut, Entbrennen wir hoch in heiligster Gluth! ...
10 Lieder für Männerchor , opus 97
by (Joseph) Joachim Raff (1822 - 1882)
1. Trinklied
Text Authorship:
- by Georg Freudenberg (1833 - 1865), "Trinklied", appears in Gedichte, in Rhein- und Wein-Lieder, Wiesbaden: Christian Limbarth, first published 1860
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2. Morgenständchen  [sung text not yet checked]
Steh' auf und öffne das Fenster schnell, Es lacht der Morgen so frisch, so hell, Und unten im kleinen Garten Sind Leute, die Deiner warten.1 Die Veilchen kamen über Nacht, Hoffärtig breit sich die Tulpe macht, Und träumend auf und nieder Schwankt schon der blaue Flieder.1 Die [Ärmsten]2 haben keine Ruh', [An's Fenster blicken sie immerzu]3, Sie glauben nicht an des Lenzes Wehen, Bis sie die holde Rose gesehen.4
Text Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Morgenständchen"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning serenade", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Neunte vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von Ernst Keil, 1873, page 114.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Ärmsten" becomes "Aermsten", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Ärmsten".
1 Taubert adds "Steh' auf, steh' auf, steh' auf!"2 Taubert: "Armen"
3 Taubert: "Sie blicken an's Fenster immerzu"
4 Taubert adds "Holde Rose, steh' auf, steh' auf!"
3. Untreue
Schau, noch steht das Fenster offen, draus mein Lieb mit Mund und Hand, heut in der Früh mir den letzten Gruss gesandt. Nun das Abendroth verdunkelt, tritt sie nimmer in die Flur weit in the Welt weinend sie von dannen fuhr. Und im leeren Fenster rahmend schwankt ein Zweig von Rosmarin; zittert im Wind und ein Vöglein singt darin. Sag, wer wird das Zweiglein brechen? sag wer mir das Vöglein fängt? sag mir, wie lang wol ein Herz am Liebsten hängt.
4. Wanderlust, hohe Lust, frisch & froh unbewußt
Wanderlust! hohe Lust! Frisch und froh, unbewußt Mit den Stunden wandern Bald nach diesem, jenem Ort, Von dem einen nach dem andern. Immerfort Heute hier, morgen dort, Frisch und froh, unbewußt. Wanderlust! hohe Lust! Immer neu Wald und Feld, Immer neu ist die Welt, Immer neu das Leben. Überall an jedem Ort Muß es neue Freuden geben. Drum hinfort Singen wir hier und dort Frisch und froh, unbewußt: Wanderlust! hohe Lust! Sonnenschein, frische Luft, Waldesgrün, Blüthenduft! Wie die Vögel singen! Brüder, so auch wollen wir Unsern Gruß der Freude bringen. Singt mit mir Ueberall, dort und hier! Jubeln soll jede Brust: Wanderlust! hohe Lust!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Wanderlust", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben, in Wanderlieder, no. 1
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5. Nachtgruß
Weil jetzo alles stille ist Und alle Menschen schlafen, Mein' Seel' das ew'ge Licht begrüsst, Ruht wie ein Schiff in Hafen. Der falsche Fleiß, die Eitelkeit, Was keinen mag erlaben, Darin der Tag das Herz zerstreut, Liegt alles tief begraben. Ein andrer König wunderreich Mit königlichen Sinnen, Zieht herrlich ein im stillen Reich, Besteigt die ew'gen Zinnen.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachtgruß", written 1810, appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte, Berlin, Duncker und Humblot, first published 1837
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Accord", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Saluto notturno", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
6. Ballade
Und die Sonne machte den weiten Ritt Um die Welt, Und die Sternlein sprachen: wir reisen mit Um die Welt; Und die Sonne sie schalt sie: ihr bleibt zu Haus, Denn ich brenn' euch die goldnen Äuglein aus Bei dem feurigen Ritt um die Welt. Und die Sternlein gingen zum lieben Mond In der Nacht, Und sie sprachen: du, der auf Wolken thront In der Nacht, Laß uns wandeln mit dir, denn dein milder Schein Er verbrennet uns nimmer die Äugelein. Und er nahm sie, Gesellen der Nacht. Nun willkommen, Sternlein und lieber Mond, In der Nacht! Ihr verstehet, was still in dem Herzen wohnt In der Nacht. Kommt und zündet die himmlischen Lichter an, Daß ich lustig mitschwärmen und spielen kann In den freundlichen Spielen der Nacht.
Text Authorship:
- by Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), "Ballade", written 1809, first published 1818
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
7. Die gefangenen Sänger
Vöglein, einsam in dem Bauer, Herzchen, einsam in der Brust, Beide haben große Trauer Um die süße Frühlingslust. Um das Wandern, um das Fliegen In dem Thal von Zweig zu Zweig, Um das Wiegen, um das Schmiegen An die Liebste warm und weich. Vöglein, singe deine Klagen, Bis die kleine Brust zerspringt, Herz, mein Herz, auch du wirst schlagen, Bis dein letzter Ton verklingt.
Text Authorship:
- by (Gottlob Ferdinand) Max(imilian) Gottfried von Schenkendorf (1783 - 1817), "Die gefangenen Sänger", written 1816
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
8. Am Morgen
Ich sah dich im azurnen Schleier In deinen Rosen, Sommernacht! Und hab' gewacht in stiller Feier. Im Lichte deiner Sterne wähnen Die treuen Blicke wir zu schau'n, Die uns verstehn und unsre Thränen. Und eine Hand im Schatten gleitet Herüber aus dem Geisterland Und kühlt die Brust, in der es streitet.
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Am Morgen", appears in Gedichte, in Eine Idylle in Liedern
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Confirmed with Gedichte von Hermann Lingg, Zweiter Band, Dritte Auflage, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1874, page 128.
9. Jägerleben
Wenn der Morgen grauet, da ziehn wir zu Wald, Den edlen Hirsch zu erjagen. Das Hüfthorn schmettert, die Büchse knallt. Die Finken und Drosseln schlagen, Es duften die Fichten, es knarret der Äst; Der Wald, der Wald ist des Jägers Pallast. Wenn die Kugel geworfen den flüchtigen Hirsch, Wenn Mittags die Saaten erglühen, Da ruhen wir aus von der lustigen Pirsch, Wo Blumen am Bache erblühen; Es kreiset im Becher das flüssige Gold; Der Wein ist des Waidwerks köstlicher Sold. Wenn der Mond erscheint zu nächtiger Stund', Ziehn heim wir mit fröhlichen Herzen; Dann lacht uns entgegen ein lieblicher Mund, Er lohnt uns mit Küssen und Scherzen. Der Wald und der Wein und die Lieb' in der Brust Sind des Jägers Leben, des Jägers Lust.
Text Authorship:
- by Matthias Jacob Schleiden (1804 - 1881), as Ernst, "Jägerleben", appears in Gedichte, in Allerlei, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann, first published 1858
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10. Der liebste Buhle
Der liebste Buhle, den ich han, der liegt beim Wirt im Keller; er hat ein hölzern Röcklein an und heisst der Muskateller. Er hat mich nächtens trunken g'macht und freulich heut den ganzen Tag, so geb' ihm Gott ein gute Nacht! Von diesem Buhlen, den ich mein', will ich dir bald eins bringen, es sei der allerbeste Wein, macht lustig mich zu singen, frischt mir das Blut, gibt freien Mut, all's durch sein Kraft und Eigenschaft. Nu grüss dich Gott, mein Rebensaft!
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Den liebsten Buhlen, den ich han", subtitle: "Das Muskatellerlied", 16th century
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