In diesen Wintertagen, Nun sich das Licht verhüllt, Laß uns im Herzen tragen, Einander traulich sagen, Was uns mit innerm Licht erfüllt. Was milde Glut entzündet, Soll brennen fort und fort, Was Seelen zart verbündet, Und Geisterbrücken gründet, Sei unser leises Losungswort. Das Rad der Zeit mag rollen, Wir greifen kaum hinein, Dem Schein der Welt verschollen, Auf unserm Eiland wollen Wir Tag und Nacht der sel'gen Liebe weih'n.
Duette für hohe und tiefe stimmen , opus 97
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Winterweihe
Text Authorship:
- by Karl Friedrich Henckell (1864 - 1929)
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "In these winter days", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Consacrazione d'inverno", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Martin Zubiria) , "Consagración invernal", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
2. Von den Engeln
Nun lass dir erzählen, mein liebes Kind, wie schön die guten Engel sind! sie sind so hell vom Angesicht als Erd' und Himmel im Frühlingslicht; sie haben Augen blau und klar und ewige Blumen im goldigen Haar, und ihre raschen Flügelein die sind von silbernem Mondenschein. Bei Tag und Nacht schweben die Engel in solcher Pracht. Nun lass dir erzählen, mein liebes Kind, wie die Englein fliegen leis und lind! so leis, als der schnee vom Himmel fällt, so leis, als der Mond zieht über die Welt, so leis, als der Keim aus der Erde sprießt, so leis, als der Duft durch die Lüfte fließt, so leis, als vom Baume weht das Blatt, so leis, als das Licht über Land und stadt, -- so leis und lind fliegen die Englein, mein liebes Kind! Nun lass dir erzählen, mein liebes Kind, wozu die guten Engel sind! Wo betet ein Armer in seiner Noth, da bringen sie ihm ins Haus das Brot; wo Mutter beim kranken Kinde wacht, da nehmen des Kindleins sie in Acht; und wo in Gefahren ein Guter schwebt, wo jemand weinet, jemand bebt, dahin geschwind fliegen die Englein, mein liebes Kind! Und willst du mein Kind, die Englein sehn, das kann auf Erden nicht geschehn; doch wenn du lebest fromm und rein, wird stets ein Engel bei dir sein, und wenn sich einst dein Auge bricht, du nicht mehr erwachst zum Tageslicht, dann wirst du ihn schaun: er winkt dir still, du folgst ihm dann, wohin er will! Im Himmelsschein wirst du dann selber ein Engel sein!
Text Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Von den Engeln"
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3. Um Mitternacht
Bedächtig stieg die Nacht an's Land, Lehnt träumend an der Berge Wand, Ihr Auge sieht die goldne Wage nun Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn; Und kecker rauschen die Quellen hervor, Sie singen der Mutter, der Nacht, in's Ohr Vom Tage, Vom heute gewesenen Tage. Das uralt alte Schlummerlied, Sie achtet's nicht, sie ist es müd'; Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch, Der flücht'gen Stunden gleichgeschwung'nes Joch. Doch immer behalten die Quellen das Wort, Es singen die Wasser im Schlafe noch fort Vom Tage, Vom heute gewesenen Tage.
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Um Mitternacht"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Wijtse Rodenburg) , no title, copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English (Bertram Kottmann) , copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
4. Frage und Antwort
Mein Herz, ich will dich fragen, Was ist denn Liebe, sag'?-- "Zwei Seelen und ein Gedanke, Zwei Herzen und ein Schlag!" Und sprich: woher kommt Liebe?-- "Sie kommt, und sie ist da!" Und sprich: wie schwindet Liebe?-- "Die war's nicht, der's geschah!" Und wann ist Lieb' am reinsten?-- "Die ihrer selbst vergißt!" Und wann ist Lieb' am tiefsten?-- "Wenn sie am stillsten ist!" Und wann ist Lieb' am reichsten?-- "Das ist sie, wenn sie gibt!" Und sprich, wie redet Liebe?-- "Sie redet nicht, sie liebt!"
Text Authorship:
- by Eligius Franz Joseph, Freiherr von Münch-Bellinghausen (1806 - 1871), as Friedrich Halm, no title
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
5. Regenlied
Walle, Regen, walle nieder, Wecke all' die Bilder wieder, Die sich uns're Kindheit träumte, Wenn das Naß im Sande schäumte! Wenn die matte Sommerschwüle Lässig stritt mit frischer Kühle, Und die blanken Blätter schauten, Und die Saaten dunkler blauten. Welche Wonne, in dem Fließen Dann zu stehn mit nackten Füßen, An dem Grase hinzustreifen Und den Schaum mit Händen greifen, Oder mit den heißen Wangen Kalte Tropfen aufzufangen, Und den neu erwachten Düften Seine Kinderbrust zu lüften! Wie die Kelche, die da troffen, Stand die Seele athmend offen, Wie die Blumen, düftetrunken, In dem Himmelsthau versunken. Schauernd kühlte jeder Tropfen Tief bis an des Herzens Klopfen, Und der Schöpfung heilig Weben Drang bis ins verborgne Leben. -- Walle, Regen, walle nieder, Wecke all' die alten Lieder, Die wir in der Thüre sangen, Wenn die Tropfen draußen klangen! Möchte ihnen wieder lauschen, Ihrem süßen, feuchten Rauschen, Meine Seele sanft bethauen Mit den frommen Kinderaugen.
Text Authorship:
- by Klaus Groth (1819 - 1899), "Regenlied", first published 1854
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de la pluja", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Regenlied", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Rain Song", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant de pluie", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , "Lied de la lluvia", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
6. Das Zeiselein
Es war ein niedlich Zeiselein, Das träumte nachts im Mondenschein: Es säh' am Himmel Stern an Stern, Davon wär' jeder ein Hirsekern, Und als es geflogen himmelauf, Da pickte das Zeislein die Sterne auf. Piep -- Wie war das im Traume so lieb! Und als die Sonne beschien den Baum, Erwachte das Zeislein von seinem Traum. Es wetzte sein Schnäbelchen her und hin Und denket verwundert in seinem Sinn: "Nun hab' es gepickt die ganze Nacht Und ist doch so hungrig aufgewacht! Ping -- Das ist doch ein närrisches Ding!"
Text Authorship:
- by Victor August Eberhard Blüthgen (1844 - 1920), "Der Traum", appears in Gedichte, in 4. Im Kinderparadies, no. 3
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- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission