Mir ist, als wär' ich im Herzen Noch unermeßlich reich, Als hätt' ich eine Liebe, Die jeder andern gleich. Und sie läge nur noch ruhig In stillem Zauberschlaf, Weil noch bisher nicht einer Das Wort des Erweckens traf. Und sie würde sich, erwachet, Erheben so wunderschön Wie ein goldner Sonnenaufgang Über dämmerblauen Höh'n. Ich selber möchte sie schauen In ihrem vollen Licht, Und kannst das Wort Du finden, Ich will Dir wehren nicht.
Lieder und Gesänge , opus 20
by Richard Ferdinand Würst (1824 - 1881)
Heft 1 -- 1. Die schlummernde Liebe  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Ida, Baronin von Reinsberg-Düringsfeld (1815 - 1876), "Die schlummernde Liebe", appears in In der Heimath. Briefe eines Halbjahres, vom Blätterknospen bis zum Blätterfallen, first published 1843
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Confirmed with Ida von Düringsfeld, In der Heimath. Briefe eines Halbjahres, vom Blätterknospen bis zum Blätterfallen. Von der Werkafferin von "Schloß Goezyn", Breslau, Verlag von Joh. Urban Kern, 1843, page 312.
Heft 1 -- 2. Vergissmeinnicht  [sung text not yet checked]
Im Regen und im Sonnenschein Wachsen des Maien Blümelein. Du mit dem Maienangesicht, Mein tausendschönes Mägdelein, Vergiß mein nicht!1 Im Regen und im Sonnenschein Soll auch die grüne Myrte gedeih'n, Die meine Hand in's Haar dir flicht, Mein tausendschönes Mägdelein, Vergiß mein nicht!
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 20, first published 1848
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte, umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig: Verlag von F.E.C. Leuckart (Carl Sander), 1873, page 22.
Note for Dresel's setting: the composer may have obtained the added stanza inserted after stanza 1 from an earlier version of the poem before it was revised and published. See footnote 1 below.
1 Dresel addsIm Regen und im Sonnenschein Schleichet die Liebe zum Herzen hinein, Und grünet darin und umranket es dicht. Du mein tausendschönes Mägdelein, Vergiss mein nicht!
Heft 2 -- 3. Zwei Könige sassen auf Orkadal  [sung text not yet checked]
Zwei Könige sassen auf Orkadal, Hell flammten die Kerzen im Pfeilersaal. Die Harfner sangen, es perlte der Wein, Die Könige schauten finster drein. Da sprach der eine: "Gib mir die Dirn'! Ihr Aug' ist blau, schneeweiss ihre Stirn." Der Andre versetzte in grimmem Zorn: "Mein ist sie und bleibt sie, ich hab's geschwor'n!" Kein Wort mehr sprachen die Könige drauf, Sie nahmen die Schwerter und stunden auf, Sie schritten hervor aus der leuchtenden Hall'; Tief lag der Schnee an des Schlosses Wall. Es sprühten die Fackeln, es blitzte der Stahl -- Zwei Könige sanken auf Orkadal.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Zwei Könige", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Two kings sat together in Orkadal", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Linda Godry) , "Two kings sat at Orkadal", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Heft 2 -- 4. Ungarisches Volkslied  [sung text not yet checked]
Hatte Liebchen zwei Dort im Dorf der Haide; Hatt' nicht Brot dabei, Starben alle Beide. Grub die eine ein Unter Gartenblüthen, Und die Liebste mein Mir in Herzensmitten. Gieß' das eine Grab Nun mit Donaufluthen, Und auf's andre Grab Laß mein Herz ich bluten.
Text Authorship:
- by Karl Maria Kertbeny (1824 - 1882), no title
Based on:
- a text in Hungarian (Magyar) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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Confirmed with Ausgewählte Ungarische Volkslieder. Übersetzt und herausgegeben durch Kertbeny, Darmstadt, Druck und Verlag von Carl Wilhelm Leske, 1851, page 187 (no. 101).
Heft 2 -- 5. Was sein soll, schickt sich wohl  [sung text not yet checked]
[Tödchen]1 wirft den Apfel aus, Einen Mann zu wählen; Freier standen vor dem Haus, Waren kaum zu zählen; Rüstiger Alter fühlt den Schlag. -- Liebes Tödchen, Rosiges Tödchen, Tödchen keinen Alten mag. Schicket ihn nach Wasser aus, Soll im Fluß ertrinken; Doch er kehrt vergnügt nach Haus, Läßt den Eimer blinken. Liebe mich Toda, Tödelein! Liebe mich, Holdchen! Liebe mich, Goldchen! Liebe mich, Herzchen! werde mein! Schickt den Alten aus nach Holz, Daß ein Stamm ihn treffe, Doch der kehret kühn und stolz Mit dem vollen Reffe. Liebe mich Toda, Tödelein! Liebe mich, Holdchen! Liebe mich, Goldchen! Liebe mich, Herzchen! werde mein! Sendet ihn in Feindes Land, Daß ein Schwert ihn spalte, Doch das Schwert in tapfrer Hand Kehrt zurück der Alte. Liebe mich Toda, Tödelein! Liebe mich, Holdchen! Liebe mich, Goldchen! 'S kann ja doch nicht anders seyn.
Text Authorship:
- by Wilhelm Christoph Leonhard Gerhard (1780 - 1858), "Was seyn soll, schickt sich wohl" [an adaptation]
Based on:
- a text in Serbian (Српски) from Volkslieder (Folksongs) , "Što mora biti, biti če"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with W. Gerhards Gedichte, Dritter Band, Leipzig: Verlag von Joh. Ambr. Barth., 1828, pages 119-120
1 Würst: "Röschen"; further changes may exist not shown above.Heft 2 -- 6. Die Glocke  [sung text not yet checked]
Schön Käthchen saß vor der Thür und spann Beim Feiergeläute der Glocken, Und wie sie träumte, und wie sie sann, Benetzt' ein Thränchen den Rocken. O süßer Traum! Bim baum! bim baum! Da klopft ihr die Brust, und sie seufzet tief: Ach, wenn doch das Läuten zur Trauung rief! Und wie es im Dunkel der Laube rauscht, Erglühen ihr Lippen und Wangen: Der Bräutigam ist es, er hat gelauscht, Und kommt nun die Braut zu umfangen. Sie atmet kaum -- Bim baum! bim baum! Und Wilhelm reichet die Hand ihr dar: Es rief sie die Glocke zum Traualtar.
Text Authorship:
- by Wilhelm Christoph Leonhard Gerhard (1780 - 1858), "Die Glocke", appears in Gedichte, in Euterpe: Lieder und Romanzen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The Bell", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with W. Gerhard's Gedichte, erster Band, Leipzig: Verlag von Joh. Ambr. Barth., 1826, page 133
Heft 3 -- 7. Der Schatz
Wo ein blaues Flämmchen leuchtet
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Heft 3 -- 8. Liebespredigt  [sung text not yet checked]
Was [singt ihr und]1 sagt ihr mir, Vögelein, Von Liebe? Was klingt ihr und klagt ihr ins Herz mir hinein Von Liebe? Ihr habt mir gesagt und gesungen genug, Ich hab' euch gehört und verstanden genug Von Liebe, Von Liebe, von Liebe. O singt nun, o sagt nun dem Mägdelein Von Liebe! O klingt nun, o klagt nun ins Herz ihr hinein Von Liebe! Und wenn ihr [des Mägdeleins]2 Herz mir ersingt, Dann ewig, o Vögelein, sagt mir und singt Von Liebe, Von Liebe, von Liebe!
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Liebespredigt", appears in Jugendlieder, Zweite Abtheilung, no. 11
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Kjerulf: "singet und"; Radecke: "singt und"; further changes may exist not noted above.
2 Mendel: "der Lieblichen"
Heft 3 -- 9. Ich bin der Sturm  [sung text not yet checked]
Ich bin der Sturm, der fährt dem Norden zu, Du bist die mondbeglänzte Meeresruh' - Wie stimmt ein solches Ich zu solchem Du! Du bist der Strahl, der sich auf Lilien wiegt, Der Hagel ich, der aus der Wolke fliegt - O ew'ge Kluft, die zwischen beiden liegt! Ich unstet, wild, der Erde düstrer Gast, Du himmlisch heiter, wie die Engel fast - Nun zeig', o Liebe, daß du Allmacht hast!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Lieder, in Donatus, no. 2
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Confirmed with Emanuel Geibel: Werke, Band 1, Leipzig und Wien, 1918, pages 248-249.
Heft 4 -- 10. Liebe im Kleinen  [sung text not yet checked]
Die ganze Welt ist viel zu groß, Sie an ein Herz zu fassen; Dazu genugt nur Gottes Schoß, Dem bleibt es überlassen; Ein Menschenherz ist viel zu klein, Um liebend sich der Welt zu weihn. Du mußt an eine treue Brust [Insonders]1 hin dich neigen, Ihr alle deine Liebeslust Ausschließlich geben eigen; Wer so ein Herz am Herzen halt, Der liebt in Ihm die ganze Welt.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Liebe im Kleinen"
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View original text (without footnotes)Note: sometimes published without a title
1 when published without a title, "Besonders"
Heft 4 -- 11. Der scheidende Sommer  [sung text not yet checked]
Das gelbe Laub erzittert, Es fallen die Blätter herab; Ach, alles, was hold und lieblich, Verwelkt und sinkt ins Grab. Die [Wipfel]1 des Waldes umflimmert Ein schmerzlicher Sonnenschein; Das mögen die letzten Küsse Des scheidenden Sommers sein. Mir ist, als müsst ich weinen Aus tiefstem Herzensgrund; [Dies Bild erinnert]2 mich wieder An unsre Abschiedsstund'. Ich musste [von dir scheiden]3, Und wusste, du stürbest bald; Ich war der scheidende Sommer, Du warst der [kranke]4 Wald.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1828-1844 , no. 8
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John H. Campbell) , "The yellow foliage trembles", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Parting"
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Franz: "Gipfel"
2 Reinecke: "Es mahnet dies Bild"
3 Grieg, Reinecke, Thuille: "dich verlassen"
4 Grieg, Reinecke: "sterbende"
Heft 4 -- 12. Scheiden!
Ade, ade, du Elternhaus
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