Hörst du nicht die Quellen gehen Zwischen Stein und Blumen weit Nach den stillen Waldesseen, Wo die Marmorbilder stehen In der schönen Einsamkeit? Von den Bergen sacht hernieder, Weckend die uralten Lieder, Steigt die wunderbare Nacht, Und die Gründe glänzen wieder, Wie du's oft im Traum gedacht. Kennst die Blume du, entsprossen In dem mondbeglänzten Grund? Aus der Knospe, halb erschlossen, Junge Glieder blühend sprossen, Weiße Arme, roter Mund, Und die Nachtigallen schlagen, Und rings hebt es an zu klagen, Ach, vor Liebe todeswund, Von versunknen schönen Tagen -- Komm, o komm zum stillen Grund!
8 Eichendorff-Lieder
Song Cycle by Albin Fries (b. 1955)
1. Nachtzauber  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachtzauber", written 1853, appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Màgia de la nit", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Night magic", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Magie de la nuit", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Incanto notturno", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Joseph Freiherr von Eichendorff, Leipzig: C.F. Amelangs Verlag, 1892, page 222.
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Neue Liebe  [sung text not yet checked]
Herz, mein Herz, warum so fröhlich, So voll Unruh und zerstreut, Als käme über Berge selig Schon die schöne Frühlingszeit? Weil ein liebes Mädchen wieder Herzlich an mein Herz sich drückt, Schaust du fröhlich auf und nieder, Erd und Himmel dich erquickt. Und ich hab die Fenster offen, Neu zieh in die Welt hinein Altes Bangen, altes Hoffen! Frühling, Frühling soll es sein! Still kann ich hier nicht mehr bleiben, Durch die Brust ein Singen irrt, Doch zu licht [ist's mir]1 zum Schreiben, Und ich bin so froh verwirrt. Also schlend'r ich durch die Gassen, Menschen gehen her und hin, Weiß nicht, was ich tu und lasse, Nur, daß ich so glücklich bin.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Neue Liebe", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 another version of Eichendorff (and Pfitzner): "ist mir's"
Researcher for this text: Jakob Kellner
3. Anklänge  [sung text not yet checked]
Hoch über stillen Höhen Stand in dem Wald ein Haus; So einsam war's zu sehen, Dort übern Wald hinaus. Ein Mädchen saß darinnen Bei stiller Abendzeit, Tät seidne Fäden spinnen Zu ihrem Hochzeitskleid.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe, in Anklänge, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Reminiscències", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
4. Schneeglöckchen  [sung text not yet checked]
'S war doch wie ein leises Singen In dem Garten heute Nacht, Wie wenn laue Lüfte gingen: "Süße Glöcklein, nun erwacht, Denn die warme Zeit wir bringen, Eh's noch Jemand hat gedacht." -- 'S war kein Singen, s' war ein Küssen, [Rührt']1 die stillen Glöcklein sacht, Daß sie alle tönen müssen Von der künft'gen bunten Pracht. Ach, sie konnten 's nicht erwarten, Aber weiß vom letzten Schnee War noch immer Feld und Garten, Und sie sanken um vor Weh. So schon manche Dichter streckten Sangesmüde sich hinab, Und der Frühling, den sie weckten, Rauschet über ihrem Grab.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Schneeglöckchen", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Snowdrops", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , "Campanitas de nieve", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph von Eichendorff, Sämtliche Gedichte und Versepen, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 2001, pages 418-419.
1 Korngold: "Rührt"Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Der wandernde Student  [sung text not yet checked]
Bei dem angenehmsten Wetter singen alle Vogelein, klatscht der Regen auf die Blätter, sing ich so für mich allein. Denn mein Aug' kann nichts entdecken, wenn der Blitz auch grausam glüht, was im Wandern könnt' erschrecken ein zufriedenes Gemüt. Frei vom Mammon will ich schreiten auf dem Feld der Wissenschaft, sinne ernst und nehm' zu Zeiten einen Mund voll Rebensaft. Bin ich müde vom Studieren, wann der Mond tritt sanft herfür, pfleg' ich dann zu musizieren vor der Allerschönsten Tür.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der wandernde Student", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder [author's text not yet checked against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "L'estudiant", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The scholar", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "L'étudiant", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Quando il tempo si mostra ridente", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
6. Auf der Feldwacht  [sung text checked 1 time]
Mein Gewehr im Arme steh ich Hier verloren auf der Wacht, Still nach jener Gegend seh ich, Hab so oft dahin gedacht! Fernher Abendglocken klingen Durch die schöne Einsamkeit; So, wenn wir zusammen gingen, Hört ich's oft in alter Zeit. Wolken da wie Türme prangen, Als säh ich im Duft mein Wien, Und die Donau hell ergangen Zwischen Burgen durch das Grün. Doch wie fern sind Strom und Türme! Wer da wohnt, denkt mein noch kaum, Herbstlich rauschen schon die Stürme, Und ich stehe wie im Traum.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Auf der Feldwacht" [author's text checked 1 time against a primary source]
7. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
Die Höh'n und Wälder [schon]1 steigen Immer tiefer in's Abendgold; Ein Vöglein [frägt]2 in den Zweigen Ob es Liebchen grüssen sollt'? O Vöglein, du hast dich betrogen, Sie wohnet nicht mehr im Tal, Schwing' [auf dich]3 zum Himmelsbogen, Grüss' sie droben zum letztenmal.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Gute Nacht", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Bona nit", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Garrett Medlock) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Bonne nuit", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Zemlinsky.
2 Franz: "fragt" (typo?)
3 Randhartinger: "dich auf"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
8. In einem kühlen Grunde  [sung text not yet checked]
[In einem kühlen Grunde]1 da geht ein Mühlenrad, mein Liebchen ist verschwunden, [die]2 dort gewohnet hat. Sie hat mir Treue versprochen, gab mir einen Ring dabei, sie hat die Treue gebrochen, das Ringlein sprang entzwei. Ich möcht' als Spielmann reisen [weit]3 in die Welt hinaus, und singen meine Weisen und [gehn]4 von Haus zu Haus. Ich möcht' als Reiter fliegen wohl in die blut'ge Schlacht, [um stille]5 Feuer liegen [Im Feld bei dunkler]6 Nacht. [Hör' ich]7 das Mühlrad gehen, [Ich]8 weiß nicht, was ich will, Ich möcht' am liebsten sterben, Dann wär's auf einmal still.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Das zerbrochene Ringlein", appears in Gedichte, in 7. Romanzen [author's text checked 1 time against a primary source]
- sometimes misattributed to Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862)
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "In a cool valley", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "The mill wheel (The broken ringlet)", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Dans une froide vallée", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "La ruota del mulino", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: Kreutzer's version is sometimes credited to Uhland. The original poem is also sometimes titled "Untreue" and substitutes "Liebste" for "Liebchen" in line 1-3.
1 Kreutzer: "In jenem Tale dort unten" and sometimes "In jenem Thal dort unten"
2 Kreutzer "das"
3 Kreutzer: "wohl"
4 Kreutzer: "zieh'n"
5 Kreutzer: "an stillem"
6 Kreutzer: "einsam bei kühler"
7 Kreutzer: "Ich hör"
8 Kreutzer: "und"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]