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25 Lieder nach Gedichten von Rainer Maria Rilke
Song Cycle by Robert Haas (1886 - 1960)
1. Abend
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
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Note: this is a placeholder that will disappear when we determine which poem was set by Zillig (Rilke wrote more than one poem with the title "Abend").
2. Abisag  [sung text not yet checked]
Sie lag. Und ihre Kinderarme waren von Dienern um den Welkenden gebunden, auf dem sie lag die süßen langen Stunden, ein wenig bang vor seinen vielen Jahren. Und manchmal wandte sie in seinem Barte ihr Angesicht, wenn eine Eule schrie; und alles, was die Nacht war, kam und scharte mit Bangen und Verlangen sich um sie. Die Sterne zitterten wie ihresgleichen, ein Duft ging suchend durch das Schlafgemach, der Vorhang rührte sich und gab ein Zeichen, und leise ging ihr Blick dem Zeichen nach -. Aber sie hielt sich an dem dunkeln Alten und, von der Nacht der Nachte nicht erreicht, lag sie auf seinem fürstlichen Erkalten jungfräulich und wie eine Seele leicht.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Neue Gedichte, in Abisag, no. 1
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1920
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3. Advent  [sung text not yet checked]
Es treibt der Wind im Winterwalde die Flockenherde wie ein Hirt und manche Tanne ahnt, wie balde sie fromm und lichterheilig wird, und lauscht hinaus. Den weißen Wegen streckt sie die Zweige hin, bereit und wehrt dem Wind und wächst engegen der einen Nacht der Herrlichkeit.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Advent", written 1897, appears in Advent, first published 1898
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , "Advent", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter A. Aue) , "Advent", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Advent, Leipzig: P. Friesenhahn, 1898, page 5.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Archäischer Torso Apollos  [sung text not yet checked]
Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt, darin die Augenäpfel reiften. Aber sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber, in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt, sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug der Brust dich blenden, und im leisen Drehen der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen zu jener Mitte, die die Zeugung trug. Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz unter der Schultern durchsichtigem Sturz und flimmerte nicht so wie Raubtierfelle; und bräche nicht aus allen seinen Rändern aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle, die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Archaischer Torso Apollos"
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte. Der Neuen Gedichte anderer Teil, Frankfurt am Main, Insel Verlag, 1976, page 83.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Ich bin du Ängstlicher  [sung text not yet checked]
Ich bin, du Ängstlicher. Hörst du mich nicht mit allen meinen Sinnen an dir branden? Meine Gefühle, welche Flügel fanden, umkreisen weiß dein Angesicht. Siehst du nicht meine Seele, wie sie dicht vor dir in einem Kleid aus Stille steht? Reift nicht mein mailiches Gebet an deinem Blicke wie an einem Baum? Wenn du der Träumer bist, bin ich dein Traum. Doch wenn du wachen willst, bin ich dein Wille und werde mächtig aller Herrlichkeit und ründe mich wie eine Sternenstille über der wunderlichen Stadt der Zeit.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ich bin, du Ängstlicher", written 1899, appears in Das Stundenbuch, in 1. Das Buch vom mönchischen Leben , no. 19, first published 1905
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Ich finde dich  [sung text not yet checked]
Ich finde dich in allen diesen Dingen, denen ich gut und wie ein Bruder bin; als Samen sonnst du dich in den geringen und in den großen giebst du groß dich hin. Das ist das wundersame Spiel der Kräfte, dass sie so dienend durch die Dinge gehn: in Wurzeln wachsend, schwindend in die Schäfte und in den Wipfeln wie ein Auferstehn.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ich finde dich in allen diesen Dingen", written 1899, appears in Das Stundenbuch, in 1. Das Buch vom mönchischen Leben , no. 22, first published 1905
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je te trouve en toutes ces choses", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
7. Ich lebe mein Leben  [sung text not yet checked]
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn. Ich kreise um Gott, um den uralten Turm, und ich kreise jahrtausendelang; und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm oder ein großer Gesang.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen", written 1899, appears in Das Stundenbuch, in 1. Das Buch vom mönchischen Leben , no. 2, first published 1905
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Walter A. Aue) , "I'm living my life in spiraling gyres", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je vis ma vie en cercles croissants", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Werke, kommentierte Ausgabe in vier Bänden, Band 1 Gedichte 1895 bis 1910, herausgegeben von Manfred Engel und Ulrich Fülleborn, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1996, page 157.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
8. Stimme eines jungen Bruders  [sung text not yet checked]
Ich verrinne, ich verrinne wie Sand, der durch Finger rinnt. Ich habe auf einmal so viele Sinne, die alle anders durstig sind. Ich fühle mich an hundert Stellen schwellen und schmerzen. Aber am meisten mitten im Herzen. Ich möchte sterben. Lass mich allein. Ich glaube, es wird mir gelingen, so bange zu sein, dass mir die Pulse zerspringen.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Stimme eines jungen Bruders", written 1899, appears in Das Stundenbuch, in 1. Das Buch vom mönchischen Leben , no. 23, first published 1905
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. Der Bach hat leise Melodien  [sung text not yet checked]
Der Bach hat leise Melodien, und fern ist Staub und Stadt. die Wipfel winken her und hin und machen mich sо matt. Der Wald ist wild, die Welt ist weit, mein Herz ist hell und groß. es hält die blasse Einsamkeit mein Haupt in ihrem Schoß.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Gaben. An verschiedene Freunde, no. 3
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte, Leipzig: Insel-Verlag, 1918
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Joost van der Linden [Guest Editor]
10. Blaue Hortensie  [sung text not yet checked]
So wie das letzte Grün in Farbentiegeln sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh, hinter den Blütendolden, die ein Blau nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln. Sie spiegeln es verweint und ungenau, als wollten sie es wiederum verlieren, und wie in alten blauen Briefpapieren ist Gelb in ihnen, Violett und Grau; verwaschenes wie an einer Kinderschürze, Nichtmehrgetragenes, dem nichts mehr geschieht: wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze. Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen in einer von den Dolden, und man sieht ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), written 1906, appears in Neue Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Laura Prichard) , "Blue hydrangea", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
11. Buddha in der Glorie  [sung text not yet checked]
Mitte aller Mitten, Kern der Kerne, Mandel, die sich einschließt und versüßt, - dieses Alles bis an alle Sterne ist dein Fruchtfleisch: Sei gegrüßt. Sieh, du fühlst, wie nichts mehr an dir hängt; im Unendlichen ist deine Schale, und dort steht der starke Saft und drängt. Und von außen hilft ihm ein Gestrahle, denn ganz oben werden deine Sonnen voll und glühend umgedreht. Doch in dir ist schon begonnen, was die Sonnen übersteht.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Buddha in der Glorie", appears in Der neuen Gedichte anderer Teil
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Du meine heilige Einsamkeit  [sung text not yet checked]
Du meine heilige Einsamkeit, du bist so reich und rein und weit wie ein erwachender Garten. Meine heilige Einsamkeit du -- halte die [goldene Türe]1 zu, vor denen die Wünsche warten.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Gaben. An verschiedene Freunde, no. 2
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View original text (without footnotes)Confirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte, Leipzig: Insel-Verlag, 1918
1 Hiller (in "Prolog"): "goldenen Türen"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Joost van der Linden [Guest Editor]
13. Gebet
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14. Herbst  [sung text not yet checked]
Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh die andre an: es ist in allen. Und doch ist einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Herbst", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Autumn", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter A. Aue) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Gary Bachlund) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Automne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Autunno", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
15. Und wie mag die Liebe dir kommen sein  [sung text not yet checked]
Und wie mag die Liebe dir kommen sein? Kam sie wie ein Sonnen, ein Blütenschein, Kam sie wie ein Beten? -- Erzähle: Ein Glück löste leuchtend [aus Himmeln]1 sich los Und hing mit gefalteten Schwingen groß An meiner blühenden Seele.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, written 1896, appears in Traumgekrönt, in Lieben, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Knut W. Barde) , "And how might Love have come to you?", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Jean-Pierre Granger) , "Amour", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Berg: "vom Himmel"
Researcher for this page: Jeroen Scholten
16. Die Liebende  [sung text not yet checked]
Ja, ich sehne mich nach dir. Ich gleite mich verlierend selbst mir aus der Hand, ohne Hoffnung, dass ich Das bestreite, was zu mir kommt wie aus deiner Seite ernst und unbeirrt und unverwandt. ... jene Zeiten: O wie war ich Eines, nichts was rief und nichts was mich verriet; meine Stille war wie eines Steines, über den der Bach sein Murmeln zieht. Aber jetzt in diesen Frühlingswochen hat mich etwas langsam abgebrochen von dem unbewussten dunkeln Jahr. Etwas hat mein armes warmes Leben irgendeinem in die Hand gegeben, der nicht weiß, was ich noch gestern war.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Die Liebende", appears in Der neuen Gedichte anderer Teil, no. 9, first published 1908
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La dona enamorada", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The loving one", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Das Buch der Bilder, Leipzig : Im Insel-Verlag, 1923, page 12.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Joost van der Linden [Guest Editor]
17. Östliches Taglied  [sung text not yet checked]
Ist dieses Bette nicht wie eine Küste, ein Küstenstreifen nur, darauf wir liegen? Nichts ist gewiß als deine hohen Brüste, die mein Gefühl in Schwindeln überstiegen. Denn diese Nacht, in der so vieles schrie, in der sich Tiere rufen und zerreißen, ist sie uns nicht entsetzlich fremd? Und wie: was draußen langsam anhebt, Tag geheißen, ist das uns denn verständlicher als sie? Man müßte so sich ineinanderlegen wie Blütenblätter um die Staubgefäße: so sehr ist überall das Ungemäße und häuft sich an und stürzt sich uns entgegen. Doch während wir uns aneinanderdrücken, um nicht zu sehen, wie es ringsum naht, kann es aus dir, kann es aus mir sich zücken: denn unsre Seelen leben von Verrat.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Östliches Taglied", appears in Neue Gedichte
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1920
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
18. Opfer  [sung text not yet checked]
O wie blüht mein Leib aus jeder Ader duftender, seitdem ich dich erkenn ; sieh, ich gehe schlanker und gerader, und du wartest nur -: wer bist du denn? Sieh : ich fühle, wie ich mich entferne , wie ich Altes, Blatt um Blatt, verlier. Nur dein Lächeln steht wie lauter Sterne über dir und bald auch über mir. Alles was durch meine Kinderjahre namenlos noch und wie Wasser glänzt, will ich nach dir nennen am Altare, der entzündet ist von deinem Haare und mit deinen Brüsten leicht bekränzt.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Opfer", appears in Neue Gedichte
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Sämtliche Werke, Band 1, Leipzig: Insel-Verlag, 1926, p.485
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
19. Das Roseninnere  [sung text not yet checked]
Wo ist zu diesem Innen ein Außen? Auf welches Weh legt man solches Linnen ? Welche Himmel spiegeln sich drinnen in dem Binnensee dieser offenen Rosen, dieser sorglosen, sieh : wie sie lose im Losen liegen, als könnte nie eine zitternde Hand sie verschütten. Sie können sich selber kaum halten; viele ließen sich überfüllen und fließen über von Innenraum in die Tage, die immer voller und voller sich schließen, bis der ganze Sommer ein Zimmer wird, ein Zimmer in einem Traum.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Das Rosen-Innere", appears in Der neuen Gedichte anderer Teil, first published 1908
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]20. Schmerz  [sung text not yet checked]
Ist Schmerz, sobald an eine neue Schicht die Pflugschar reicht, die sicher eingesetzte, ist Schmerz nicht gut? Und welches ist der letzte, der uns in allen Schmerzen unterbricht? Wieviel ist aufzuleiden. Wann war Zeit, das andre, leichtere Gefühl zu leisten? Und doch erkenn ich, besser als die meisten einst Auferstehenden, die Seligkeit.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ist Schmerz, sobald an eine neue Schicht die Pflugschar reicht", written 1913, appears in Gedichte an die Nacht
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- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Est-ce que la douleur", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
21. Der Tod der Geliebten  [sung text not yet checked]
Er wußte nur vom Tod was alle wissen: daß er uns nimmt und in das Stumme stößt. Als aber sie, nicht von ihm fortgerissen, nein, leis aus seinen Augen ausgelöst, hinüberglitt zu unbekannten Schatten, und als er fühlte, daß sie drüben nun wie einen Mond ihr Mädchenlächeln hatten und ihre Weise wohlzutun: da wurden ihm die Toten so bekannt, als wäre er durch sie mit einem jeden ganz nah verwandt; er ließ die andern reden und glaubte nicht und nannte jenes Land das gutgelegene, das immersüße - Und tastete es ab für ihre Füße.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Der Tod der Geliebten", appears in Der neuen Gedichte anderer Teil, first published 1908
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La mort de l'estimada", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The death of the beloved", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "La morte dell'amata", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Die Gedichte, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1997, pages 507-508.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
22. Der Träumer  [sung text not yet checked]
I Es war ein Traum in meiner Seele tief. Ich horchte auf den holden Traum: ich schlief. Just ging ein Glück vorüber, als ich schlief, und wie ich träumte, hört ich nicht: es rief. II Träume scheinen mir wie Orchideen. – So wie jene sind sie bunt und reich. Aus dem Riesenstamm der Lebenssäfte ziehn sie just wie jene ihre Kräfte, brüsten sich mit dem ersaugten Blute, freuen in der flüchtigen Minute, in der nächsten sind sie tot und bleich. – Und wenn Welten oben leise gehen, fühlst du’s dann nicht wie von Düften wehen? Träume scheinen mir wie Orchideen. –
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Der Träumer", appears in Erste Gedichte, in Larenopfer
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Sämtliche Werke Band I, Frankfurt am Main :Insel-Verlag, 1955, p.36
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23. Wenn es nur einmal so ganz stille wäre  [sung text not yet checked]
Wenn es nur einmal so ganz stille wäre. Wenn das Zufällige und Ungefähre verstummte und das nachbarliche Lachen, wenn das Geräusch, das meine Sinne machen, mich nicht so sehr verhinderte am Wachen -: Dann könnte ich in einem tausendfachen Gedanken bis an deinen Rand dich denken und dich besitzen (nur ein Lächeln lang), um dich an alles Leben zu verschenken wie einen Dank.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Wenn es nur einmal so ganz stille wäre", written 1899, appears in Das Stundenbuch, in 1. Das Buch vom mönchischen Leben , no. 7, first published 1905
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Si juste une fois encore tout était si calme", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Werke, kommentierte Ausgabe in vier Bänden, Band 1 Gedichte 1895 bis 1910, herausgegeben von Manfred Engel und Ulrich Fülleborn, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1996, pages 159-160.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
24. Wie eine Riesenwunderblume  [sung text not yet checked]
Wie eine Riesenwunderblume prangt voll Duft die Welt, an deren Blütenspelze, ein Schmetterling mit blauem Schwingenschmelze, die Mainacht hangt. Nichts regt sich; nur der Silberfühler blinkt ... Dann trägt sein Flügel ihn, sein frühverblaßter, nach Morgen, wo aus feuerroter Aster er Sterben trinkt ...
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Traumgekrönt, in Träumen, no. 23, first published 1896
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]25. Vigilie
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Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), appears in Erste Gedichte, in Larenopfer, in Vigilien
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