Es ist ein Schnitter, der heißt Tod,
Hat Gewalt vom höchsten Gott,
Heut wetzt er das Messer,
Es schneid't schon viel besser,
Bald wird er drein schneiden,
Wir müssen's nur leiden.
Hüt' dich schöns Blümelein!
Was heut noch grün und frisch da steht,
Wird morgen schon hinweggemäht:
Die edel Narzissel,
die himmlische Schlüssel,
die schön' Hyazinthen,
Die türkischen Binden.
Hüt' dich schöns Blümelein!
...
Ihr hübsch Lavenden, Roßmarein,
Ihr vielfärbige Röselein.
Ihr stolze Schwertlilien,
Ihr krause Basilien,
Ihr zarte Violen,
Man wird euch bald holen.
Hüt' dich schöns Blümelein!
Trutz! Tod, komm her, ich fürcht' dich nit!
Trutz! komm' und tu' ein' Schnitt!
Werd ich nur verletzet,
So werd ich versetzet
ich will es erwarten,
in' himmlischen Garten.
Freu' dich, schönes Blümelein.
Herbstlieder
Song Cycle by Hans Gál (1890 - 1987)
1. Der Schnitter
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Katholisches Kirchenlied", appears in Des Knaben Wunderhorn
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Death the Reaper", copyright © 2007
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Cantique catholique", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Morte ceifeira", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Herbstgefühl
Fetter grüne, du Laub, Am Rebengeländer Hier mein Fenster herauf! Gedrängter quellet, Zwillingsbeeren, und reifet Schneller und glänzend voller! Euch brütet der Mutter Sonne Scheideblick, euch umsäuselt Des holden Himmels Fruchtende Fülle; Euch kühlet des Mondes Freundlicher Zauberhauch, Und euch betauen, ach! Aus diesen Augen Der ewig belebenden Liebe Voll schwellende Tränen.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Herbstgefühl", written 1775
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- ENG English (Emily Ezust) , "Autumn emotion", copyright ©
- ENG English [singable] (Florence T. Jameson) , "Autumn"
- FRE French (Français) [singable] (Frieda Boutarel) (Amédée Boutarel) , "Sentiment automnal"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sentiment d'automne", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. Regenlied
So regnet es sich langsam ein und immer kürzer wird der Tag und immer seltener der Sonnenschein. Ich sah am Waldrand gestern ein paar Rosen stehn... gib mir die Hand und komm... wir wollen sie uns pflücken gehn... Es werden wohl die letzten sein!
Text Authorship:
- by Cäsar Flaischlen (1864 - 1920), no title, written 1894-7, appears in Von Alltag und Sonne, in Mönchguter Skizzenbuch, first published 1921
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- ENG English (Walter A. Aue) , "Thus slowly starts the season's rain", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Weisheit des Hafis
Ob feindselige Winde
Schreckhaft tosen, o gräme dich nicht!
Denn hold werden im Lenze
Lüftlein kosen, o gräme dich nicht!
Ob erstorbne Gebüsche
Rings dein Auge betrüben,
Aus dem Tode lebendig
Blüh'n einst Rosen, o gräme dich nicht!
Ob durch stachlige Wüste
Hin zur Kaba die Reise geht,
Laß dich Dornen und Disteln
Nicht erbosen, o gräme dich nicht!
...
Alles kreiset und wechselt,
Auch dein Leiden, es wandelt sich;
Hoch in Glorie pranget einst,
der verstoßen, o gräme dich nicht!
Text Authorship:
- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Hafis, no. 63, first published 1846
Based on:
- a text in Persian (Farsi) by Hafis (c1327 - 1390) [text unavailable]
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]5. Erhebung
Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh die andre an: es ist in allen. Und doch ist einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Herbst", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920
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- ENG English (John H. Campbell) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Autumn", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter A. Aue) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Gary Bachlund) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Automne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Autunno", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission