Das ist des Frühlings traurige Lust! Die blühenden Mädchen, die wilde Schar, Sie stürmen dahin mit flatterndem Haar Und Jammergeheul und entblößter Brust: "Adonis! Adonis!" Es sinkt die Nacht. Bei Fackelschein Sie suchen hin und her im Wald, Der angstverwirret widerhallt Vom Weinen und Lachen und Schluchzen und Schreien: "Adonis! Adonis!" Das wunderschöne Jünglingsbild, Es liegt am Boden blaß und tot, Das Blut färbt alle Blumen rot, Und Klagelaut die Luft erfüllt: "Adonis! Adonis!"
Sechs Lieder von Heinrich Heine , opus 39
by Robert Franz (1815 - 1892)
1. Frühlingsfeier  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Frühlingsfeier", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 2
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emma Lazarus) , "Spring festival", appears in Poems Selected from Heinrich Heine, ed. by Kate Freiligrath Kroeker, London: Walter Scott, Limited, page 212, first published 1887
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Fête du printemps", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfredo García) , "La fiesta de la primavera", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
2. Es ragt ins Meer der Runenstein  [sung text not yet checked]
Es ragt ins Meer der Runenstein, da sitz' ich mit meinen Träumen. Es pfeift der Wind, die Möwen schrein, die Wellen, die wandern und schäumen. Ich habe geliebt manch schönes Kind und manchen guten Gesellen - Wo sind [sie]1 hin? Es pfeift der Wind, es schäumen und wandern die Wellen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 14
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- ENG English (Emily Ezust) , "The runestone juts into the sea", copyright ©
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
1 Bretan: "die"
3. Das Meer erstrahlt im Sonnenschein  [sung text not yet checked]
Das Meer erstrahlt im Sonnenschein, Als ob es golden wär. Ihr Brüder, wenn ich sterbe, Versenkt mich in das Meer! Hab immer das Meer so lieb gehabt, Es hat mit sanfter Flut So oft mein Herz gekühlet; Wir waren einander gut.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 15
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- ENG English (Emily Ezust) , "The sea is radiant in the sunshine", copyright ©
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
4. Wandl' ich in dem Wald des Abends  [sung text not yet checked]
Wandl' ich [in dem]1 Wald des Abends, In dem träumerischen Wald, Immer wandelt mir zur Seite Deine zärtliche Gestalt. Ist es nicht dein weißer Schleier? Nicht dein sanftes Angesicht? Oder ist es nur der Mondschein, Der durch Tannendunkel bricht? Sind es meine eignen Tränen Die ich leise rinnen hör'? Oder gehst du, Liebste, [wirklich]2 Weinend neben mir einher?
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 1
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- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- ENG English (Emily Ezust) , "When I wander in the evening woods", copyright © 2012
- SPA Spanish (Español) (Elena María Accinelli) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Lassen: "den" (further changes may exist not noted above); Zemlinsky: "im"
2 Zemlinsky: "weinend"
5. Mir fehlt das Beste
Ein jeder hat zu diesem Feste Sein liebes Liebchen mitgebracht, Und freut sich der blühenden Sommernacht; Ich wandle allein, mir fehlt das Beste. Ich wandle allein gleich einem Kranken! Ich fliehe die Lust, ich fliehe den Tanz Und die schöne Musik und den Lampenglanz; - In England sind meine Gedanken. Ich breche Rosen, ich breche Nelken, Zerstreuten Sinnes und kummervoll; Ich weiß nicht, wem ich sie geben soll; Mein Herz und die Blumen verwelken.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Katharina, no. 8
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
6. Altes Lied  [sung text not yet checked]
Du bist gestorben und weißt es nicht, erloschen ist dein Augenlicht, erblichen ist dein rotes Mündchen, und du bist tot, mein totes Kindchen. In einer schaurigen Sommernacht hab ich dich selber zu Grabe gebracht; Klaglieder die Nachtigallen sangen, die Sterne sind mit zur Leiche gegangen. Der Zug, der zog den Wald vorbei, dort widerhallt die Litanei; die Tannen, in Trauermänteln vermummet, sie haben Totengebete gebrummet. Am Weidensee vorüber gings, die Elfen tanzten inmitten des Rings; sie blieben plötzlich stehn und schienen uns anzuschaun mit Beileidsmienen. Und als wir kamen zu deinem Grab, da stieg der Mond vom himmel herab. Er hielt eine Rede. Ein Schluchzen und Stöhnen, und in der Ferne die Glocken tönen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Altes Lied", appears in Romanzero, in 2. Zweites Buch, in Lamentationen, no. 13
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission