Ich wollt ein Sträußlein binden, Da kam die dunkle Nacht, Kein Blümlein war zu finden, Sonst hätt' ich dir's gebracht. Da flossen von den Wangen Mir Thränen in den Klee, Ein Blümlein aufgegangen Ich nun im Garten seh. Das [wollte]1 ich dir brechen Wohl in dem dunklen Klee, Doch fing es an zu sprechen: „Ach, tue mir nicht weh! „Sei freundlich [in dem]2 Herzen, Betracht' dein eigen Leid, Und lasse mich in Schmerzen Nicht sterben vor der Zeit!“ Und hätt's nicht so gesprochen, Im Garten ganz allein, So hätt' ich dir's gebrochen, Nun aber darf's nicht sein. Mein Schatz ist ausgeblieben, Ich bin so ganz allein. Im Lieben wohnt Betrüben, Und kann nicht anders sein.
Sieben Lieder für 1 hohe Singstimme mit Pianoforte , opus 41
by (Leopold) Heinrich (Picot de Peccaduc), Freiherr von Herzogenberg (1843 - 1900)
1. Das Sträusslein  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written 1801/3, appears in Ponce de Leon, first published 1803
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "I went to pluck a nosegay"
- ENG English (Amy Pfrimmer) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je voulais faire un bouquet", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Clemens Brentano's Gesammelte Schriften, herausgegeben von Christian Brentano. Siebenter Band. Comödien, Frankfurt am Main, J. D. Sauerländer's Verlag, 1852, page 83. Appears in Ponce de Leon.
1 Strauss: "wollte"2 Reichardt, Thuille: "im"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Scheidelied  [sung text not yet checked]
Wohl über die Heide geht ein Weg, Wo sich die Liebchen scheiden, Ein Hüttchen steht am Scheideweg, Gebaut von Trauerweiden. Und an der Hütt' ein Bächlein rinnt, Lieb Äuglein heißt die Quelle, Da steht ein Blümchen treu und sinnt Und kann nicht von der Stelle. Und wer das Blümchen liebend bricht, Dem muß das Herz auch brechen, Das Blümchen spricht: "Vergiss mein nicht!" Ich muss es nach ihm sprechen. "Vergiss mein nicht," du treues Herz, Bleib' treu mir in der Ferne, Ohn' dich ist alle Freude Schmerz, Ohn' dich sind dunkel die Sterne. Der Himmel ist so trüb und still, Die Sonne kann nicht scheinen, Ach, wenn ich von dir singen will, So kann ich nicht vor Weinen. O lieber Gott, sprich ihr ins Herz, Sprecht ihr von mir, ihr Sterne, Und blickt mein Liebchen himmelwärts, So sei sie mir nicht ferne.
Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), "Scheidelied"
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Researcher for this page: Bertram Kottmann3. Heimweh  [sung text not yet checked]
Anders wird die Welt mit jedem Schritt, Den ich weiter von der Liebsten mache; Mein Herz, das will nicht weiter mit. Hier scheint die Sonne kalt in's Land, Hier däucht mir Alles unbekannt, Sogar die Blumen am Bache! Hat jede Sache So fremd eine Miene, so falsch ein Gesicht. Das Bächlein murmelt wohl und spricht: Armer Knabe, komm bei mir vorüber, Siehst auch hier Vergißmeinnicht! -- Ja, die sind schön an jedem Ort, Aber nicht wie dort. Fort, nur fort! Die Augen gehn mir über!
Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Heimweh"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Enyorança", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Homesickness", copyright © 2005
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Mal du pays", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Mal du pays", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Nostalgia", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
4. Frühzeitiger Frühling  [sung text not yet checked]
Tage der Wonne Kommt ihr so bald? Schenkt mir die Sonne, Hügel und Wald? Reichlicher fließen Bächlein zumal. Sind es die Wiesen Ist es das Thal? Blauliche Frische! Himmel und Höh! Goldene Fische Wimmeln im See. Buntes Gefieder Rauschet im Hain; Himmlische Lieder Schallen darein. Unter des Grünen Blühender Kraft, Naschen die Bienen Summend am Saft. Leise Bewegung Bebt in der Luft, Reizende Regung, Schläfernder Duft. Mächtiger rühret Bald sich ein Hauch, Doch er verlieret Gleich sich im Strauch. Aber zum Busen Kehrt er zurück. Helfet, ihr Musen, Tragen das Glück! Saget seit gestern Wie mir geschah? Liebliche Schwestern, Liebchen ist da!
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Frühzeitiger Frühling", written 1801, first published 1803
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Primavera precoç", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Vroege lente", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Early spring", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Printemps précoce", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRL Friulian (Ermes Culos) , "Buntìmp di primavera", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Πρώιμη άνοιξη", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J. G. Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 90-91, and with Taschenbuch auf das Jahr 1804, Herausgegeben von Wieland und Goethe, Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung, pages 107-109.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]
5. Wehmuth  [sung text not yet checked]
Erwin Ihr verblühet, süße Rosen, Meine Liebe trug euch nicht; Blühet, ach! dem Hoffnungslosen, Dem der Gram die Seele bricht! [Jener Tage denk' ich trauernd, Als ich, Engel, an dir hing, Auf das erste Knöspchen lauernd Früh zu meinem Garten ging;]1 Alle Blüten, alle Früchte Noch zu deinen Füßen trug Und vor deinem Angesichte [Hoffnung in dem]2 Herzen schlug. Ihr verblühet, süße Rosen, Meine Liebe trug euch nicht; Blühtet, ach! dem Hoffnungslosen, Dem der Gram die Seele bricht.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Wehmut", appears in Erwin und Elmire
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Juan Henríquez Concepción) , "El tiempo de las rosas", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke nach den vorzüglichsten Quellen revidirte Ausgabe, Dritter Theil, Gedichte, herausgegeben und mit Anmerkungen begleitet von Dr. Fr. Strehlke, Berlin, Gustav Hempel, 1868, pages 74-75. Note: we have corrected the typo in stanza 1, line 3, word 1 : in many early editions, this was "blühtet", but most editions of his works published after 1852 (possibly earlier) indicate this correction, cf. Goethe's Liebe und Liebesgedichte, Berlin, Allgemeine Deutsche Verlags-Anstalt, 1852, page 147.
1 Hensel:Der auf erste Knöspchen lauernd früh zu seinem Garten ging, ach der Tage denk ich trauernd, als ich Engel an dir hing.2 Hensel: "Hoffnung mir im"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Lau Kanen [Guest Editor] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Abendständchen  [sung text not yet checked]
[Hör]1 es klagt die Flöte wieder Und die kühlen [Brunnen]2 rauschen, Golden wehn die Töne nieder, Stille, [stille]3, laß uns lauschen! Holdes Bitten, mild Verlangen, [Wie es süß zum Herzen spricht]4! Durch die Nacht die mich umfangen, Blickt zu mir der Töne Licht.
Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written 1802, appears in Lustige Musikanten, first published 1803
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Wim Reedijk) , "Avondserenade", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Evening serenade", copyright © 2005
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Helga Jost-Weyer) , "Serenata", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Brandts-Buys: "Horch"
2 Louis Ferdinand: "Bronnen"
3 omitted by Brandts-Buys.
4 Brandts-Buys: "Wie so süß zum Herzen es spricht!"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
7. Schifferlied  [sung text not yet checked]
Schon hat die Nacht den [Silberschrein]1 Des Himmels [aufgetan]2; Nun spült der See den [Widerschein]3 Zu dir, zu dir hinan! Und in dem Glanze schaukelt sich Ein leichter dunkler Kahn; Der aber trägt und schaukelt mich Zu dir, zu dir hinan! Ich höre schon den Brunnen gehn Dem Pförtlein nebenan, Und dieses hat ein gütig Wehn Von Osten aufgetan. Das Sternlein schießt, vom Baume fällt Das Blust in meinen Kahn; Nach Liebe dürstet alle Welt, Nun, Schifflein, leg' dich an!
Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Schifferliedchen", appears in Gesammelte Gedichte, in Buch der Natur, in Drei Ständchen, no. 3
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View original text (without footnotes)1 Sinding: "Silberschein"
2 Herzogenberg: "aufgemacht"; further changes may exist not noted above.
3 Sinding: "Wiederschein"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]