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12 Lieder für Sopran (oder Tenor) , opus 111

by Franz Paul Lachner (1803 - 1890)

1. Im Wald, im hellen Sonnenschein  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Im Wald, im hellen Sonnenschein
Wenn alle Knospen springen,
[Da]1 mag ich gerne mittendrein
Eins singen.

Wie mir zu Muth in Leid und Lust,
Im Wachen und im Träumen,
Das stimm' ich an aus voller Brust
Den Bäumen.

Und sie verstehen mich gar fein,
Die Blätter alle lauschen,
Und fall'n am rechten Orte ein,
Mit Rauschen.

Und weiter [wandelt]2 Schall und Hall,
In Wipfeln, Fels und Büschen.
Hell schmettert auch Frau Nachtigall
Dazwischen.

Da fühlt die Brust am eignen Klang,
Sie darf sich was erkühnen --
O [frische Lust: Gesang! Gesang]3
Im Grünen!

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 31

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Joel Ayau) , "In the forest, in bright sunshine", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Henri Dupraz) , "Dans la forêt", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)

Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel. Erste wohlfeile Ausgabe, Nijmegen, AE. Timmerman, 1846, pages 74-75. Modern German would change the spelling "Muth" -> "Mut"

1 Hensel, Raff, Sahr, Thuille: "Dann"
2 Raff: "wandert"
3 Randhartinger, Thuille: "frische Luft: Gesang! Gesang"; Zöllner: "frischer, froher Lustgesang"

2. Kornblumen flecht' ich dir zum Kranz  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Kornblumen flecht' ich dir zum Kranz
Ins blonde Lockenhaar.
Wie leuchtet doch der blaue Glanz
Auf goldnem Grund so klar!

Der blaue Kranz ist meine Lust;
Er sagt mir stets auf's neu,
Wohl keine sei in tiefster Brust
Wie du, mein Kind, so treu.

Auch mahnt sein Himmelblau zugleich
Mich heimlich süßer Art,
Daß mir ein ganzes Himmelreich
In deiner Liebe ward.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 11

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission

3. Das reizendste Mädchen  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Das reizendste Mädchen
In unserem Dorf
Heut' einsam und Wittwe
Und gestern noch Braut,
Sie sieht den Geliebten
Fortziehn in den Krieg,
Und redet zur Mutter,
Und klaget ihr Leid:
  O lasset mich meinen
  Ihr Ufer des Meers!

O Mutter, was gabt ihr
So frühe mir schon
So kurzes Gefallen,
So langen Verlust?
Gabt ihm mich gefangen,
Der heut mich verlaßt,
Und mit sich die Schlüssel
Meiner Freiheit entführt?
  O lasset mich weinen
  Ihr Ufer des Meers!

In Weinen verwandelt
Den Augen sich nun
Das süße Geschäfte,
Liebreizend zu schaun.
O redet, was sollen
Sie bessres auch thun,
Denn er, der mein Fried' ist,
Er zog in den Krieg.
  O lasset mich weinen
  Ihr Ufer des Meers!

Ach Mutter, lieb Mutter
Wer weinte denn nicht,
Und hätt' er von Felsen
Ein Herz in der Brust,
Wer klagte nicht, sah' er
So rasch und umsonst
Die frischgrünen Jahre
Meiner Jugend verblühn.
  O lasset mich weinen
  Ihr Ufer des Meers!

Weh, weh euch ihr Nächte,
Denn ferne sind nun
Die Augen, die meine
Zu wachen gelehrt;
Weh, weh euch, wie findet
Ihr einsam mich jetzt,
Denn die Hälfte, die Hälfte
Meines Lagers ist leer.
  O lasset mich weinen
  Ihr Ufer des Meers!

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Das reizendste Mädchen", appears in Spanisches Liederbuch, in 2. Weltliche Lieder, no. 96 [an adaptation]

Based on:

  • a text in Spanish (Español) by Luis de Góngora y Argote (1561 - 1627)
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4. Neue Liebe   [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
  Hinaus ins Weite!
  Frühling kommt bald.
  Durch Schneegebreite
  Zum Fichtenwald!
  An stürzenden Bächen
  Schwindelnde Bahn,
  Durch sausende Wipfel
  Zum Fels, zum Gipfel
  Hinauf, hinan!

Sauge, durstiger Wind, nur, sauge
Mir die stürzende Thräne vom Auge,
Leg' an die brennende Stirne dich an!

  Ach, nach dem Trauern,
  Dem dumpfen Schmerz,
  Wie löst dieß Schauern
  Selig mein Herz!
  O rastlos Drängen,
  Willst du gewaltsam
  Die Brust zersprengen?
  Ich kenne dich --
Liebe, Liebe, du kommst unaufhaltsam
Noch einmal, Herrliche, über mich!

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Neue Liebe", appears in Juniuslieder

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with Juniuslieder von Emanuel Geibel, Zehnte Auflage, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1854, pages 9-10.


5. Gudruns Klage  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Nun geht in grauer Frühe
der scharfe Märzenwind,
und meiner Qual und Mühe
ein neuer Tag beginnt.
Ich wall' hinab zum Strande
durch Reif und Dornen hin,
zu waschen die Gewande
der grimmen Königin.

Das Meer ist tief und herbe,
doch tiefer ist die Pein,
von Freund und Heimatserbe
allzeit geschieden sein;
doch herber ist's, zu dienen
in fremder Mägde Schar,
und hat mir einst geschienen
die güldne Kron' im Haar.

Mir ward kein guter Morgen,
seit ich dem Feind verfiel:
mein Speis und Trank sind Sorgen
und Kummer mein Gespiel.
Doch berg' ich meine Tränen
in stolzer Einsamkeit;
am Strand den wilden Schwänen
allein sing' ich mein Leid.

Kein Dräuen soll mir beugen
den hochgemuten Sinn;
ausduldend will ich zeugen,
von welchem Stamm ich bin.
Und so sie hold gebaren,
wie Spinnweb acht' ich's nur;
ich will getreu bewahren
mein Herz und meinen Schwur.

O Ortwin, trauter Bruder,
o Herwig ! Buhle wert,
was rauscht nicht euer Ruder,
was klingt  nicht euer Schwert!
Umsonst zur Meereswüste
hinspäh' ich jede Stund':
doch naht sich dieser Küste
kein Wimpel, das mir kund.

Ich weiß es: nicht vergessen
habt ihr der armen Maid;
doch ist nur kurz gemessen
dem steten Gram die Zeit.
Wohl kommt ihr einst, zu sühnen;
zu retten, ach zu spät,
wann schon der Sand der Dünen
um meinen Hügel weht.

Es dröhnt mit dumpfem Schlage
die Brandung in mein Wort;
der Sturm zerreißt die Klage
und trägt beschwingt sie fort.
möchte' er brausend schweben
und geben euch Bericht:
"Wohl lass' ich hier das Leben,
die Treue lass ich nicht!"

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Gudruns Klage"

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Plainte de Gudrun", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission

6. Meiden  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Es schleicht ein zehrend Feuer
Durch mein [Gebein]1;
Mein Schatt' ist mir nicht treuer
[Wie]2 diese Pein.
Ich höre die Stunden [ziehen]3
Trüben Gesichts;
Sie kommen, weilen, [fliehen]4 --
Und ändern nichts.

Der Sommer kommt gegangen,
[Mir ist's wie]5 Traum;
Am Busch [Wildröslein hangen]6,
Ich acht' es kaum.
Es schlagen die Nachtigallen
[In Wald und Plan]7;
Laß [schallen]8, laß verhallen!
Was geht's mich an?

Ich fühle nur das eine
In meinem Sinn:
Daß ich von dir, du Reine,
Geschieden bin.
Mein Schatt' ist mir nicht treuer
[Wie]9 diese Pein;
[Und zehrend schleicht das Feuer]10
Durch mein Gebein.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Meiden"

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Kappeller: "Geblüt"
2 Kappeller, Schachner, Thuille: "Als"
3 Schachner: "zieh'n"
4 Kappeller: "und fliehen"
; Schachner: "flieh'n"
5 Schachner: "Es war ein"
6 Schachner: "Waldröslein hangen"; Thuille: "Waldröslein blühen"
7 Kappeller: "Im Wald und Flur"; Schachner: "Im Wald und Plan"; Thuille: "In Feld und Plan"
8 Thuille: "schlagen"
9 Schachner, Thuille: "Als"
10 Schachner: "Es schleicht ein zehrend Feuer"

7. Die Lilien glühn in Düften  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Die Lilien glühn in Düften,
Die Blüthe spielt am Baum;
Hoch zieht in stillen Lüften
[In buntem]1 Schmuck der Traum.

Und wo er blickt, da neigen
Die Blumen das Haupt überall;
Und wo er [zieht]2, da schweigen
Waldrauschen und Nachtigall.

Mir wird das Herz so stille
In dieser milden Nacht;
Es bricht der eigne Wille,
Die alte Lieb' erwacht.

Fast ist's, als käm' ein Grüßen
Auf mich vom Himmelszelt,
Und Frieden möcht' ich schließen
Mit Gott und aller Welt.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 33

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)

Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1849, page 90.

1 Thuille: "Im bunten"
2 Thuille: "blickt"

8. Mir erblüht im Gemüth  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
    Mir erblüht
    Im Gemüth
    Liebeslust,
    Doch es glüht
    Wundenmüd'
    Schon die Brust.
Schmachte nach dem Schlaf so sehr,
Werfe Nachts mich hin und her,
Seufze schwer:
  Käm' der Morgen!

    Auf mich ein
    Stürmt die Pein
    Nacht und Tag,
    Daß mich kein
    Freudenschein
    Trösten mag.
Abends wächst nur die Beschwer
Bin mein eigen nimmermehr,
Seufze schwer:
  Käm' der Morgen!

    Lange Nacht
    Hingebracht
    Ruhelos,
    Bange Nacht
    Durchgewacht --
    Bittres Loos!
Wie ist Liebe freudenleer!
Tritt der Abend kaum daher,
Seufz' ich schwer:
  Käm' der Morgen!

    Träg verstreicht,
    Spät entweicht
    Nächt'ge Zeit;
    Da beschleicht,
    Da erreicht
    Mich das Leid.
Ach daß sie mir nahe wär!
Deß beraubt, deß ich begehr',
Seufz' ich schwer:
  Käm' der Morgen!

Text Authorship:

  • by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Spanisches Liederbuch, in 4. Anhang. Provençalische Lieder, übersetzt von P. H.

Based on:

  • a text in Provençal (Prouvençau) from Volkslieder (Folksongs) , "Ab plazen pessamen"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with Spanisches Liederbuch von Emanuel Geibel und Paul Heyse, Dritte Auflage, Stuttgart und Berlin: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1904, pages 272-273.


9. Klinge, klinge, mein Pandero  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Klinge, klinge, mein Pandero,
Doch an andres denkt mein Herz.
 
Wenn du, muntres Ding, verständest
Meine Qual und sie empfändest,
Jeder Ton, den du entsendest,
Würde klagen meinen Schmerz.
 
Bei des Tanzes Drehn und Neigen
Schlag' ich wild den Takt zum Reigen,
Daß nur die Gedanken schweigen,
Die mich mahnen an den Schmerz.
 
Ach, ihr Herrn, dann will im Schwingen
Oftmals mir die Brust zerspringen,
Und zum Angstschrei wird mein Singen,
Denn an andres denkt mein Herz.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Spanisches Liederbuch, in 2. Weltliche Lieder, no. 1

Based on:

  • a text in Spanish (Español) by Alvaro Fernandez de Almeida
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with Volkslieder und Romanzen der Spanier im Versmasse des Originals verdeutscht durch Emanuel Geibel, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1843, page 26


10. Feierabend  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Wie sich am westlichen Himmel
Hinter den Bergen im Purpurgeflock
Die Sonne verliert,
Atmet die Brust freudiger auf,
Und saugt begierig
Den kühl erfrischenden Hauch des Abends.

Stiller wird's in der Seele;
Ein ruhig heitrer See,
Dehnt sie sich weit;
Schwänen gleich
Ziehen Erinnerungen
Über den friedlichen Spiegel hin.

Ruhe, Ruhe
Säuselt mich an aus der Höhe.
Über das Auge sinkt
Leise die Wimper,
Und vom Wunderbaume der Nacht
Brech' ich des Schlummers liebliche Blüte,
Des Traumes Goldfrucht.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Feierabend", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn

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11. Höchstes Leben  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
O linder [Frühwind]1, Schein der Sonne,
Wie füllt ihr heut mir Herz und Sinn!
Getaucht in euch empfind' ich ganz die Wonne,
Das holde Wunder, daß ich bin.

Es schwebt mein Geist in freudigem Genügen,
Gelöst von jeder Mühe, jedem Zwang;
Er atmet nur in leisen Zügen,
Allein sein Atmen wird Gesang.

Und wie ein kühles Feuer im Gemüte
Mir spielend Ruhn und Tun in eins verklärt,
Fühl' ich entzückt: dies ist des Lebens Blüte,
Und preise den, der mir auch das beschert.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Höchstes Leben", appears in Neue Gedichte, in 2. Vermischte Gedichte. Zweites Buch. München

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1 Lachner: "Frühling" ; further changes may exist not noted above.

12. Der arme Taugenichts  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Ich kann wahrhaftig [doch nichts]1 dafür,
Daß schief mir die Nas' im Gesichte steht,
Und daß sich's leichter zur Schenkentür
Als hinter dem Pflug auf dem Felde geht,
Und daß mir besser des Müllers Kind
Als unser dicker Herr Pfarrer gefällt -
Ich aber predige in den Wind;
Denn [nimmer begreift]2 mich die arge Welt.

Der Müller, der ist euch ein grimmer Kumpan!
Er sagt, ich wäre ein Taugenichts,
Und die Leute im Dorfe glauben daran,
Und auch sein rosiges Töchterlein spricht's.
Und wenn sie mich sieht am Mühlbach stehn,
Da rümpft sie das Näschen und zieht ein Gesicht,
Und weiß doch so zierlich dabei sich zu drehn,
Daß vor Ärger und Liebe das Herz mir bricht.

Nun klag' ich mein Leid den Bäumen da drauß,
Doch sie bleiben so stumm, [doch]3 sie bleiben so starr,
Und Kuckuck und Gimpel pfeifen mich aus,
Und die Käfer summen: du Narr! du Narr!
Und wird das nicht anders, und kommt's nicht bald,
So halt' ich's im Dorfe nimmermehr aus;
Da zieh' ich davon durch den großen Wald
Und streiche die Fiedel von Haus zu Haus.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Der arme Taugenichts", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El pobre inútil", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Sharon Krebs) , "The poor good-for-naught", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le pauvre bon à rien", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission

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1 Marschner: "nichts"
2 Marschner: "nimmermehr hört"
3 Marschner: "und"

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