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Wandsbecker Liederbuch: Liederfolge nach Gedichten von Matthias Claudius

by Othmar Schoeck (1886 - 1957)

1. Die Liebe  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Die Liebe hemmet nichts; 
Sie kennt nicht Tür noch Riegel,
Und dringt durch alles sich;
Sie ist ohn' Anbeginn, 
Schlug ewig ihre Flügel,
Und schlägt sie ewiglich.

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Die Liebe"

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

2. Phidile  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Ich war erst [sechszehn]1 Sommer alt,
  Unschuldig und nichts weiter,
Und kannte nichts als unsern Wald,
  Als Blumen, Gras und Kräuter.

Da kam ein fremder Jüngling her;
  Ich hatt' ihn nicht verschrieben,
Und wußte nicht [wo hin noch her]2;
  Der kam und sprach von Lieben.

Er hatte schönes langes Haar
  Um seinen Nacken wehen;
[Und einen Nacken, als das]3 war,
  Hab ich noch nie gesehen.

Sein Auge, himmelblau und klar!
  Schien freundlich was zu flehen;
So blau und freundlich, als das war,
  Hab ich noch kein's gesehen.

Und sein Gesicht, [wie]4 Milch und Blut!
  Ich hab's nie so gesehen;
Auch, was er sagte, war sehr gut,
  Nur konnt' ichs nicht verstehen.

Er gieng mir allenthalben nach,
  Und drückte mir die Hände,
Und sagte immer O und Ach,
  Und küßte sie behende.

Ich sah' ihn einmahl freundlich an,
  Und fragte, was er meynte;
Da fiel der junge schöne Mann
  Mir um den Hals, und weinte.

Das hatte Niemand noch gethan;
  Doch [war's mir]5 nicht zuwieder,
Und meine beyden Augen sahn
  In [meinen]6 Busen nieder.

Ich sagt' ihm nicht ein [einzig]7 Wort,
  Als ob ichs übel nähme,
Kein einzigs, und - er flohe fort;
  Wenn er doch wieder käme!

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Phidile", first published 1771

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Phidile", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Phidile", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Malcolm Wren) , "Phidile", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Phidile", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

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Confirmed with ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, I. und II. Theil. Beym Verfasser, und in Commißion bey Fr. Perthes in Hamburg. [1774], pages 54-56; with ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, Erster und zweiter Theil. Wandsbeck, 1774. Beym Verfasser, pages 34-35.

First published 1771 in a slightly different form in Göttinger Musenalmanach, see below.

See also Bürger's poem Robert, which refers to this poem.

1 Claudius (Wandsbeck 1774 edition), Kalliwoda, and Schubert: "sechzehn"
2 Schubert: "wohin, woher"
3 Kalliwoda: "So ein Nacken, als der"; Zumsteeg: "So einen Nacken, als der"
4 Schubert: "war"
5 Kalliwoda: "war mir's"
6 Claudius (Carlsruhe, 1784 edition): "meinem"
7 Schubert: "einzigs"

Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler

3. Ein Wiegenlied, bei Mondschein zu singen
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
So schlafe nun, du Kleine!
  Was weinest du?
Sanft ist im Mondenscheine
  Und süß die Ruh.

Auch kommt der Schlaf geschwinder
  Und sonder Müh;
Der Mond freut sich der Kinder
  Und liebet sie.

Er liebt zwar auch die Knaben,
  Doch Mädchen mehr,
Gießt freundlich schöne Gaben
  Von oben her,

Auf sie aus, wenn sie saugen,
  Recht wunderbar;
Schenkt ihnen blaue Augen
  Und blondes Haar.

Alt ist er wie ein Rabe,
  Sieht manches Land;
Mein Vater hat als Knabe
  Ihn schon gekannt.

Und bald nach ihren Wochen
  Hat Mutter mal
Mit ihm von mir gesprochen:
  Sie saß im Tal.

In einer Abendstunde,
  Den Busen bloß
Ich lag mit offnem Munde
  In ihrem Schoß.

Sie sah mich an, für Freude
  Ein Tränchen lief,
Der Mond beschien uns beide,
  Ich lag und schlief;

Da sprach sie: "Mond, o! scheine,
  Ich hab' sie lieb,
Schein' Glück für meine Kleine!"
  Ihr Auge blieb

Noch lang am Monde kleben
  Und flehte mehr.
Der Mond fing an zu beben,
  Als hörte er.

Und denkt nur immer wieder
  An diesen Blick,
Und scheint von hoch hernieder
 Mir lauter Glück.

Er schien mir unterm Kranze
  Ins Brautgesicht.
Und bei dem Ehrentanze;
  Du warst noch nicht.

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Ein Wiegenlied bei Mondschein zu singen"

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , "So sleep now, little one [girl]", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

4. Als er sein Weib und's Kind an ihrer Brust schlafend fand  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Das heiß' ich rechte Augenweide,
's Herz weidet sich zugleich.
Der alles segnet, segn' euch beide!
Euch liebes Schlafgesindel, euch!

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Als er sein Weib und's Kind an ihrer Brust schlafend fand"

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

5. Die Natur  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Tausend Blumen um mich her,
    Wie sie lachend stehn!
Adam hat nicht lachender
    Sie am Phrat gesehn.
Hier, die schöne grüne Flur,
Hier, der Wald, und der Waldgesang!
    O Natur, Natur,
    Habe Dank!

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Im Mai"

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Researcher for this page: Harry Joelson

6. Der Frühling  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Heute will ich frölich, frölich seyn,
  Keine Weis' und keine Sitte hören;
Will mich wälzen, und für Freude schrein,
  Und der König soll mir das nicht wehren;

Denn er kommt mit seiner Freuden Schaar
  Heute aus der Morgenröthe Hallen,
Einen Blumenkranz um Brust und Haar
  Und auf seiner Schulter Nachtigallen;

Und sein Antlitz ist ihm roth und weis,
  Und er träuft von Thau und Duft und Seegen -
Ha! mein Thyrsus sey ein Knoßpenreis,
  Und so tauml' ich meinen Freund' entgegen.

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Der Frühling. Am ersten Maymorgen", written 1774, first published 1774

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Op de eerste meimorgen", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (John Glenn Paton) , "Today I want to be happy, happy", copyright © 2000, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le premier matin de mai", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, I. und II. Theil. Beym Verfasser, und in Commißion bey Fr. Perthes in Hamburg. [1774], page 194; and with Poetische Blumenlese Auf das Jahr 1775. Göttingen und Gotha bey Johann Christian Dieterich, page 97.

First published in Der Deutsche, sonst Wandsbecker Bothe. Ao. 1774. No. 84. Freytags, den 27ten May.


Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]

7. Die Sternseherin  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Ich sehe oft um Mitternacht,
  Wenn ich mein Werk getan
Und niemand mehr im Hause wacht,
  Die Stern' am Himmel an.

Sie gehn da, hin und her zerstreut
  Als Lämmer auf der Flur,
In Rudeln auch, und aufgereiht
  Wie Perlen an der Schnur;

Und funkeln alle weit und breit
  Und funkeln rein und schön;
Ich seh' die große Herrlichkeit
  Und kann mich satt nicht sehn.

Dann saget, unterm Himmelszelt,
  Mein Herz mir in der Brust:
"Es gibt noch Bess'res in der Welt
  Als all ihr Schmerz und Lust."

Ich werf mich auf mein Lager hin,
  Und liege lange wach,
Und suche es in meinem Sinn,
  Und sehne mich danach.1

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Die Sternseherin Lise"

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1 Jakob adds
Und irgendwann fühl' ich es dann,
  Mein Vater, das bist Du!
Und dem, der nachts noch staunen kann,
  Zwinkern's die Sterne zu.

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

8. Kuckuck
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Wir Vögel singen nicht egal;
     Der singet laut; der andre leise,
Kauz nicht wie ich, ich nicht wie Nachtigall,
     Ein jeder hat so seine Weise.

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Kuckuck"

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , "Cuckoo", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]

9. Ein Lied, hinterm Ofen zu singen  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Der Winter ist ein rechter Mann,
Kernfest und auf die Dauer;
Sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an
Und scheut nicht süß noch sauer.

Aus Blumen und aus Vogelsang
Weiß er sich nichts zu machen,
[Haßt warmen Trank und warmen Klang
Und alle warmen Sachen.]1

Wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht
Und Teich und Seen krachen,
Das klingt ihm gut, das haßt er nicht,
Dann will er tot sich lachen.

Sein Schloß von Eis liegt [ganz]2 hinaus
Beim Nordpol an dem Strande,
Doch hat er auch ein Sommerhaus
Im lieben Schweizerlande.

Da ist er denn bald dort, bald hier,
Gut Regiment zu führen,
Und wenn er durchzieht, stehen wir
Und seh'n ihn an und frieren.

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Ein Lied hinterm Ofen zu singen"

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Malcolm Wren) , "Winter", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

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1 Humperdinck: "ein warmes Herz, das ist sein Drang,/ sonst hasst er warme Sachen."
2 Humperdinck: "hoch"

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

10. Abendlied  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
  Am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
  Der weisse Nebel wunderbar.

Wie ist die Welt so stille,
Und in der Dämmrung Hülle
  So traulich und so hold!
Als eine stille Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer
  Verschlafen und vergessen sollt.

Seht ihr den Mond dort stehen? -
Er ist nur halb zu sehen,
  Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
  Weil unsre Augen sie nicht sehn.

Wir stolze Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder,
  Und wissen gar nicht viel.
Wir spinnen Luftgespinnste
Und suchen viele Künste,
  Und kommen weiter von dem Ziel.

Gott, laß [uns dein Heil]1 schauen,
Auf nichts Vergänglichs trauen,
  Nicht Eitelkeit uns freun!
Laß uns einfältig werden,
Und vor dir hier auf Erden
  Wie Kinder fromm und fröhlich seyn!

            *  *  *
Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
  Durch einen sanften Tod!
Und, wenn du uns genommen,
Laß uns [im]2 Himmel kommen,
  Du [unser Herr und unser]3 Gott!

So legt euch denn, ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder;
  Kalt ist der Abendhauch.
Verschon' uns, Gott! mit Strafen,
Und laß uns ruhig schlafen!
  Und unsern kranken Nachbar auch!

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Abendlied"

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondlied", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Emily Ezust) , "Evening Song", copyright ©
  • ENG English (Bertram Kottmann) , "Evening song", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant du soir", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Canto della sera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

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Confirmed with ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, IV. Theil. Beym Verfasser, und in Commißion bey Friedrich Perthes in Hamburg. [1782], pages 91-92; with Poetische Blumenlese für das Jahr 1779. Herausgegeben von Joh. Heinr. Voß. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn, pages 184-186; and with Johann Gottfried Herder's Volkslieder. Nebst untermischten andern Stücken. Zweyter Theil. Leipzig, in der Weygandschen Buchhandlung, 1779, pages 297-298.

Notes: Herder's Volkslieder prints only the first five stanzas, and Claudius (in his ASMUS complete edition) separates the first five stanzas with three asterisks from the remaining two.
Stanza 1, Line 2 is a quotation from Paul Gerhardt's 'Nun ruhen alle Wälder' (a text in the same verse form used by Claudius here)
In Dalberg's score, stanza 1, line 5, word 5 is a typo ("Wolken")

1 Geisler, Gernsheim, Schubert: "dein Heil uns"
2 Claudius (Musenalmanach), Geisler, Gernsheim: "in"
3 Claudius (Musenalmanach): "lieber treuer frommer"

Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Malcolm Wren [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]

11. Der Mensch  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Empfangen und genähret 
  Vom Weibe wunderbar,
Kömmt er und sieht und höret
  Und nimmt des Trugs nicht wahr;
Gelüstet und begehret,
  Und bringt sein Tränlein dar;
Verachtet und verehret,
  Hat Freude und Gefahr; 
Glaubt, zweifelt, wähnt und lehret, 
  Hält nichts und alles wahr; 
Erbauet und zerstöret
  Und quält sich immerdar;
Schläft, wachet, wächst und zehret,
  Trägt braun und graues Haar. 
Und alles dieses währet, 
  Wenn's hoch kommt, achtzig Jahr; 
[Denn]1 legt er sich zu seinen Vätern nieder, 
  Und er kömmt nimmer wieder.

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Der Mensch"

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Confirmed with Matthias Claudius, Werke, zweiter Band, sechste Auflage, [no editor named], Hamburg: Friedrich Perthes, 1841, page 108. Appears in Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, vierter Theil, Wandsbeck, 1774.

1 Petersen: "Dann"

Research team for this page: Matthias Gräff-Schestag , Melanie Trumbull , Dr Siglind Bruhn

12. Die Römer  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Die Römer, die vor vielen hundert Jahren,
Das erste Volk der Erde waren,
Doch wenigstens sich dünkten es zu sein;
Die große Schreiber ihrer Taten
Und Dichter auch, und große Redner hatten,
Und Weise, groß und klein;
Die stolz auf ihrer Helden Scharen
Auf ihre Regulos und ihre Scipione waren,
Und Ursach hatten es zu sein;
Die fingen endlich an und aßen Ochsenbraten,
Frisierten sich, und tranken fleißig Wein -
Da war's geschehn um ihre Heldentaten,
Um ihrer Dichter edlen Reih'n,
Um ihre Redner, ihre Schreiber;
Da wurden's große dicke Leiber,
Und Memoirs- und Zeitung-Schreiber,
Und ihre Seelen wurden klein;
Da kamen Oper und Kastraten,
Und Ehebruch und Advokaten,
Und nistelten sich ein.
O, die verdammten Ochsenbraten!
O, der verdammte Wein!

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Ein Versuch in Versen"

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

13. Der Schwarze in der Zuckerplantage  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Weit von meinem Vaterlande
  Muß ich hier verschmachten und vergehn,
Ohne Trost, in Müh und Schande;
  Oh die weißen Männer! klug und schön!
Und ich hab' den Männern ohn' Erbarmen 
  Nichts gethan.
Du im Himmel! hilf mir armen 
  Schwarzen Mann!1

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Der Schwarze in der Zuckerplantage"

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Confirmed with Matthias Claudius, Werke, erster Band, sechste Auflage, [no editor named], Hamburg: Friedrich Perthes, 1841, page 8. Appears in Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, Erster und Zweiter Theil, Wandsbeck, 1774.

1 Zumsteeg adds: "Denn ich hab den Männern ohn' Erbarmen/ Nichts gethan." (see lines 5 and 6)

Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull

14. Der Krieg
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
's ist Krieg! 's ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
Und rede Du darein!
's ist leider Krieg -- und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!

Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich und blaß,
Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen,
Und vor mir weinten, was?

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
Verstümmelt und halb tot
Im Staub sich vor mir wälzten, und mir fluchten
In ihrer Todesnot?

Wenn tausend tausend Väter, Mütter, Bräute,
So glücklich vor dem Krieg,
Nun alle elend, alle arme Leute,
Wehklagten uber mich?

Wenn Hunger, böse Seuch' und ihre Nöten
Freund, Freund und Feind ins Grab
Versammleten, und mir zu Ehren krähten
Von einer Leich herab?

Was hülf mir Kron' und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
's ist leider Krieg - und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Kriegslied"

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

15. Auf den Tod einer Kaiserin  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Sie machte Frieden! Das ist mein Gedicht.
War ihres Volkes Lust und ihres Volkes Segen,
Und ging getrost und voller Zuversicht
Dem Tod als ihrem Freund entgegen.
Ein Welterobrer kann das nicht.
Sie machte Frieden! Das ist mein Gedicht.

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Auf den Tod der Kaiserin"

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Researcher for this page: Harry Joelson

16. Der Tod  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Ach, es ist so dunkel in des Todes Kammer,
  Tönt so traurig, wenn er sich bewegt
Und nun aufhebt seinen schweren Hammer,
  Und die Stunde schlägt.

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Der Tod"

See other settings of this text.

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (John Glenn Paton) , "Ah, it is so dark in Death's chamber", copyright © 2000, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Michael P Rosewall) , "Death", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "La mort", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
  • NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Døden", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with Matthias Claudius, Werke. Dritter Band. Vierte Auflage. ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, Sechster Theil, Cannstatt, C. F. Richter, 1835, page 85.


Researcher for this page: Jeroen Scholten

17. Spruch  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Der Mensch lebt und bestehet
Nur eine [kleine]1 Zeit;
Und alle Welt vergehet
Mit ihrer Herrlichkeit.
[Es ist nur Einer ewig]2 und an allen Enden,
Und wir in Seinen Händen.

Und der ist allwißend.
Erstes Chor. Halleluja!
Und der ist heilig.
Zweites Chor. Halleluja!
Und der ist allmächtig.
Drittes Chor. Halleluja!
[Und ist]3 barmherzig.

Alle Chöre.
Ist barmherzig   --   Hallelujah! Amen! 
[Hallelujah ewig ewig ewig seinem Namen!
Ist barmherzig   --   Hallelujah! Amen!]4

Text Authorship:

  • by Matthias Claudius (1740 - 1815), "Der Mensch lebt und bestehet"

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , "Mankind lives and thrives", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission

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Confirmed with Matthias Claudius Werke, Erster Band, Vierter Theil, Original - Ausgabe, Gotha: Friedrich Andreas Perthes, 1871, page 1.

1 Gaugler: "kurze"; further changes may exist not noted above.
2 Nägeli: "Nur Einer, der ist ewig"
3 Nägeli: "Ist"
4 Nägeli: "Ehre seinem großen Namen!/ Hallelujah! Amen!"

Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
Total word count: 1552
Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
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