Nun schwirren die Schwalben in Lüften, Die Drossel schlägt wieder im Hag; Es drängen aus Schluchten und Klüften Sich knospende Blüten zu Tag. Und luftige Reigen führet Der Frühling schon um mich her; Drum auf, und das Ränzchen geschnüret! Nun hält mich auch länger nichts mehr. ... Nun schließt mit dem Gürtel von Leder Das grüne Gewand mir gut, Und steckt mir zur schwanken Feder Ein blühendes Reis auf den Hut! Lebt wohl, ihr düstern Wände, Ihr staubigen Bücher all! Der Lenz reicht mir lächelnd die Hände, Es lockt mich die Nachtigall. Nun schwirren die Schwalben in Lüften, Die Drossel schlägt wieder im Hag; Es drängen aus Schluchten und Klüften Sich knospende Blüten zu Tag. ... Die Flasche, die volle, zur Seite, Den Wanderstab in die Hand, Und fort in die blauende Weite, Hinein in das blühende Land!
Eine Novelle in Liedern. Cyclus von 8 Gesängen
Song Cycle by Karl Heinrich Carsten Reinecke (1824 - 1910)
1. Hinein in das blühende Land
Text Authorship:
- by Georg Scherer (1824 - 1909), no title, appears in Gedichte von Georg Scherer, in 1. Erstes Buch, in Frühling
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
2. Begegnung
Sie saß am Rebenfenster
Im stillen Kämmerlein,
Und schaute hinaus in den Frühling
Und der Frühling schaute herein.
Und wer den Weg gegangen,
Blieb grüßend stille stehn,
Von allen den Blumen des Frühlings
... die schönste Rose zu seh'n.
Die schickte freundlich lächelnd
Ein frühlingsduftend Wort;
Nun kann ich fürder nicht weiter,
Muss rasten hier fort und fort.
Text Authorship:
- by Carl Siebel (1836 - 1868), "Maria"
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3. Intermezzo  [sung text not yet checked]
Loser, leichter, luft'ger Wind, Bist ein recht verwöhntes Kind; Wiegst auf jungen Zweigen bald Lustig dich im Frühlingswald. Schmeichelst bald am Felsenbach Waldröslein vom Schlummer wach, Kühlen Tau zur Morgenstund' Schlürfst du ihr vom Purpurmund. Spielst nun unter Vogelsang Froh den lieben Tag entlang, Bis die müde Sonne schied Und verstummt der Vöglein Lied. Wiegst dein Röslein dann zur Ruh', Küssest ihr die Augen zu, Und im trauten Dämmerschein Schläfst du ihr am Busen ein.
Text Authorship:
- by Georg Scherer (1824 - 1909), "Loser, leichter, luft'ger Wind", appears in Gedichte von Georg Scherer, in 1. Erstes Buch
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Confirmed with Gedichte von Georg Scherer, vierte, vermehrte Auflage, Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien: Deutsche Verlags-Anstalt, 1894, page 33
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Willst du kommen, mein Lieb?
Willst kommen zur Laube, so schattig und kühl? Da dienen uns Rosen voll Thaues zum Pfühl. Willst du! willst du, willst du, ... Kommen, o du mein Lieb? Da ruhst du auf Rosen wohl unter dem Strauch, Erröthend die Wänglein, doch Lächeln im Aug'. Willst du, willst du, willst du, ... Kommen, o du mein Lieb? Doch röther als Rosen, mein Lieb, ist dein Mund, Und süßer als Thau ist dein Küssen zur Stund'. Willst du, willst du, willst du, ... Kommen, o du mein Lieb? ...
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Will you come to the bower?"
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "Will you come to the bower?"
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5. Erfüllung
Die Stunde sei gesegnet In Zeit und Ewigkeit, Da du mir bist begegnet In meiner Einsamkeit. Ich stund im Weltgetriebe Verlassen und verkannt, Du aber hast voll Liebe Den Blick mir zugewandt. Du hast zu mir gesprochen So süß, so wunderbar, Und hast den Bann gebrochen, Dem ich verfallen war. Du küßtest mir die Schmerzen Vom kampfesmüden Haupt, Gabst Frieden meinem Herzen, Den mir die Welt geraubt. Und manch geknicktes Streben Hebt nun voll Lenzeslust Das Haupt zu neuem Leben, Von dem es nie gewußt. Laß mich dein Auge küssen, Das mir solch Heil gebracht! Es wird mir leuchten müssen Durch aller Zukunft Nacht.
Text Authorship:
- by Georg Scherer (1824 - 1909), "Die Stunde sei gesegnet", appears in Gedichte von Georg Scherer, in 1. Erstes Buch, in Lieder
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Dem ich verfallen war,
Da du zu mir gesprochen
So süß und wunderbar."
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Herbst
Das gelbe Laub erzittert, Es fallen die Blätter herab; Ach, alles, was hold und lieblich, Verwelkt und sinkt ins Grab. Die Wipfel des Waldes umflimmert Ein schmerzlicher Sonnenschein; Das mögen die letzten Küsse Des scheidenden Sommers sein. Mir ist, als müsst ich weinen Aus tiefstem Herzensgrund; Es mahnet dies Bild mich wieder An unsre Abschiedsstund'. Ich musste dich verlassen, Und wusste, du stürbest bald; Ich war der scheidende Sommer, Du warst der sterbende Wald.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1828-1844 , no. 8
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John H. Campbell) , "The yellow foliage trembles", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Parting"
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
7. Der Entschlafenen
Und könnt' ich auch erwecken Dich,
Ich wollt' es doch nicht thun;
Kein Weh soll fürder schrecken Dich,
Du sollst nun ewig ruhn.
Ich will Dir nimmer klagen nun,
Was auch mich trifft fortan;
Mein Schicksal will ich tragen nun,
So still wie Du's gethan.
Und könnt' ich auch erwecken Dich,
Ich wollt' es doch nicht thun;
Kein Weh soll fürder schrecken Dich,
Du sollst nun ewig ruhn.
...
Text Authorship:
- by Adolf Schults (1820 - 1858), no title, appears in Zu Hause, in Des Vaters Tod, no. 10
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- ENG English (Sharon Krebs) , "To her who has passed away", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
8. Leb' wohl, du liebliche Liebe
Es war dort unter dem Lindenbaum, Da träumt' ich seligen Liebestraum. Sie hielt den Becher in weißer Hand, Ich aber jauchzte ins helle Land: "Dein Wohl, du liebliche Liebe!" Es war dort unter dem Lindenbaum, Da hab' ich begraben den Jugendtraum. Kein Stern erhellte die kalte Nacht, Als sie die Äugelein zugemacht, Die bleiche, sterbende Liebe. Nun sitz' ich unter dem Lindenbaum, Und denk' an den flüchtigen Liebestraum, Bei Nacht und Tage, bei Tag und Nacht -- Mein Eins und mein Alles, gut' Nacht, gut' Nacht, Lebwohl, du liebliche Liebe!
Text Authorship:
- by Adolf Strodtmann (1829 - 1879), "O du meine liebliche Liebe!"
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