Umspielt vom Hauche Der linde Luft Entschlumm're lächelnd Im Blüthenduft, Vom Kuß der Rosen Die Wang' umschmiegt, Im Meer der Düfte Das Herz gewiegt. Und wenn du schlummerst, Dann leg' ein Chor Von Blumengeistern Sich an dein Ohr, Und flüstre Klänge Des Lichts dir zu, Und wiege selig Dein Herz in Ruh! Und trage schaukelnd Im duft'gen Traum Empor, empor dich Zur Ätherraum! -- Doch mußt erwachend Du wieder mein Bei deinen Schwestern Den Rosen sein.
Zwölf Gesänge
Song Cycle by Adolph Bernhard Marx (1795 - 1866)
1. Schlummerlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Stieglitz (1801 - 1849), "Schlummerlied"
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Confirmed with Berliner Musen-Almanach, ed. by Moritz Veit, Berlin: G. Fincke, 1830, pages 210 - 211.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Im Sommer  [sung text not yet checked]
Wie Feld und Au So blinkend im Thau! Wie Perlen-schwer Die Pflanzen umher! [Wie durch den Hain Die Lüfte so rein!]1 Wie laut, im hellen Sonnenstrahl, Die süßen Vöglein allzumahl! Ach! aber da, Wo Liebchen ich sah, Im Kämmerlein, So nieder und klein, So rings bedeckt, Der Sonne versteckt -- Wo blieb die Erde weit und breit Mit aller ihrer Herrlichkeit?
Text Authorship:
- sometimes misattributed to Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "Der Sommer-Tag"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zomerlied", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David Guess) , "Summer song", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "En été", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Geschichte der deutschen Literatur mit ausgewählten Stücken aus den Werken der vorzüglichsten Schriftsteller von Heinrich Kurz, Zweiter Band, Fünfte Auflage, Leipzig, Druck und Verlag von B. G. Teubner, pages 544-545.
Modern German would change the following spellings: "Thau" -> "Tau", "allzumahl" -> "allzumal"
Note: Goethe mistakenly included this poem in his works in 1815. Several composers therefore attributed it erroneously to him (including Wolf and Franz). Referenced in Max Friedlaender's Das deutsche Lied im 18. Jahrhundert, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1902, reprint: Hildesheim: Georg Olms Verlagsbuchhandlung, 1962.
1 Franz, Hauptmann, Nägeli, Felix Mendelssohn: "Wie durch's Gebüsch / Die Winde so frisch!"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Emilia Maxim , Johann Winkler
3. Aus was ihr wollt'  [sung text not yet checked]
Komm herbey, komm herbey, Tod! Und [versenk' in]1 Cypressen den Leib. Laß mich frey, laß mich frey, Noth! Mich erschlägt ein holdseliges Weib. [Mit Rosmarin mein Leichenhemd, O bestellt es! Ob Lieb' ans Herz mir tödtlich kömmt, Treu' hält es.]2 Keine Blum', keine Blum' süß, Sey gestreut auf den schwärzlichen Sarg. Keine Seel', keine Seel', grüß' Mein Gebein, wo die Erd' es verbarg. Um Ach und Weh zu wenden ab, [Bergt alleine Mich, wo kein Treuer wall' ans Grab,]3 Und weine.
Text Authorship:
- by August Wilhelm Schlegel (1767 - 1845), no title
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), no title, appears in Twelfth Night: or, What You Will, Act II, scene 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Kom maar op, kom maar op, dood", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Jacques Jobard) , "Chant de Shakespeare", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , "Canzone", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with August Wilhelm Schlegel, Shakspeare's [sic] dramatische Werke , Zweyter Theil, Berlin: bei Johann Friedrich Unger, 1797, page 214.
1 D'Alquen: "begrab' "; Killmayer: "bedeck mit"; further changes for Killmayer's setting may exist not noted above.2 Loewe: "Mein Totenkleid mit Eibenblatt, o beeilt es! / Mein Todeslos, kein Treu'rer hat geteilt es."
3 Cornelius: "Bergt mich alleine / Da, wo kein Treuer wall' ans Grab"; D'Alquen: "bergt alleine/ mich, wo kein Treuer komm' ans Grab"; Loewe: "Laßt alleine / Mich ruh'n im Grab, kein Treuer komm' "
Research team for this page: Matthias Gräff-Schestag , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Sinesischer Poëtenklub  [sung text not yet checked]
Sie saßen zusammen und tranken Thee, Und machten flaue Gesichter, Die einen sprachen vom ABC, Die andern putzten die Lichter. Da meinte einer, es wär' doch gut, Zum Zeitvertreib zu reimen, Fing an sein bischen Liebesgluth In glatte Verse zu leimen. Ein andrer wieder mit Geschrei Erzählte sein Examen, Daß gleich Novellchen, eins, zwei, drei, Davon zum Vorschein kamen. Ein dritter riß 'nen schlechten Witz, Und machte draus 'ne Posse, Ein vierter braute schnell wie der Blitz 'Ne tragikomische Glosse. Das Zeug las einer dem andern vor, Der lobt' ihn ins Gesichte, Und staunend schrie der ganze Chor: "O wunderschöne Gedichte!"
Text Authorship:
- by Heinrich Stieglitz (1801 - 1849), "Sinesischer Poëtenklub"
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Confirmed with Berliner Musen-Almanach, ed. by Moritz Veit, Berlin: G. Fincke, 1830, pages 150 - 151.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
5. In der Ferne  [sung text not yet checked]
Es wehn die Winde, Es [bebt]1 das Herz, Die Segel schwellen, Es wächst der Schmerz. Das Schiffchen gleitet Zum fernen Strand, Es blickt das Auge Zum Vaterland.
Text Authorship:
- by Heinrich Stieglitz (1801 - 1849), "Schifferlied"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Berliner Musen-Almanach, ed. by Moritz Veit, Berlin: G. Fincke, 1830, page 45.
1 Kreutzer: "pocht"Research team for this page: Melanie Trumbull , Johann Winkler
6. Jägers Hoffen aus Undinens Gruß
Fröhlich zög' in Morgen-Frische Durch die Wiesen, die Gebüsche, Ich als kecker Waidmann aus, Suchte Wild, und fänd auch Lieder, Kehrte siegend, singend wieder In das lieberfüllte Haus. Hielt die Jagd mich einmal länger -- Pochte Liebchens Herz was bänger -- Zwiefach lieblich kläng' ihr Gruß. Und ein Waldthier, das uns dräute, Legt' ich stolz als Ritterbeute, Vor der holden Herrin Fuß. Was ich außerdem noch brächte? Ais dem blüh'nden Waldgeflechte Sängen Vöglein hold heraus: "Grüße, grüß' im Liedesschallen Grüß die Herrin von uns allen, Dort im lieberfüllten Haus."
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843)
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Researcher for this page: Melanie Trumbull7. Auf der Wanderung  [sung text not yet checked]
Über die Berge, Über die Flächen, Durch Wies' und Felder, Vorüger den Bächen, Zu den dunkeln Weiden Ins ferne Thal, Mit all deinen Freuden, Mit all deiner Qual!
Text Authorship:
- by Heinrich Stieglitz (1801 - 1849), "Wanderlied"
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Confirmed with Berliner Musen-Almanach, ed. by Moritz Veit, Berlin: G. Fincke, 1830, page 289.
Research team for this page: Melanie Trumbull , Johann Winkler
8. Luthers letzte Worte  [sung text not yet checked]
Dulces exuviae, dum fata deusque sinebat, accipite hanc animam meque his exsolvite curis, Vixi et quem dederat cursum fortuna peregi, et nunc magna mei sub terras ibit imago. Urbem praeclaram statui, mea moenia vidi, ulta virum poenas inimico a fratre recepi, felix, heu nimium felix, si litora tantum numquam Dardaniae tetigissent nostra carinae.
Text Authorship:
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Andrew Schneider [Guest Editor]9. Der 15. Mai  [sung text not yet checked]
Leichte Silberwolken schweben Durch die erst erwärmten Lüfte, Mild, von Schimmer sanft umgeben, Blickt die Sonne durch die Düfte. Leise wallt und drängt die Welle Sich am reichen Ufer hin; Und wie reingewaschen helle, Schwankend hin und her und hin, Spiegelt sich das junge Grün. [Still ist Luft und Lüftchen stille; Was bewegt mir das Gezweige? Schwüle Liebe dieser Fülle, Von den Bäumen durchs Gesträuche. Nun der Blick auf einmal helle, Sieh! der Bübchen Flatterschar, Das bewegt und regt so schnelle, Wie der Morgen sie gebar, Flügelhaft sich Paar und Paar. Fangen an, das Dach zu flechten - Wer bedürfte dieser Hütte? - Und wie Zimmrer, die gerechten, Bank und Tischchen in der Mitte! Und so bin ich noch verwundert, Sonne sinkt, ich fühl es kaum; Und nun führen aberhundert Mir das Liebchen in den Raum, Tag und Abend, welch ein Traum!]1
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mai", appears in Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe, letzter Hand, Band III, in 1. Lyrisches
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mai", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Gál.
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10. Aus Chinesich‑deutsche Jahres‑ und Tageszeiten  [sung text not yet checked]
War schöner als der schönste Tag, Drum muß man mir verzeihen, Daß ich sie nicht vergessen mag, Am wenigsten im Freien. Im Garten war's, sie trat heran, Mir ihre Gunst zu zeigen; Das fühl ich noch und denke dran Und bleib ihr ganz zu eigen.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Chinesisch-deutsche Jahres- und Tageszeiten, no. 7
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (J. Lee Riccardi) , "Song from Faust", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Elle était plus belle que le jour le plus beau", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Canzonetta", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Johann Wolfgang von Goethe, Poetische Werke, Band 2, Berlin, 1960, page 106.
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11. Rheinweinlied  [sung text not yet checked]
Der Asmannshäuser Im Purpurschein Ist K&oul;nig und Kaiser Am goldenen Rhein. Wie blitzt er im Glase! Sein Rheingold wie echt! Wie sitzt ihm der Mantel So stolz und gerecht! Wie taumeln die Zecher Zu Boden all, Und taumeln und jubeln Bei Paukenschall!
Text Authorship:
- by Moritz Veit (1808 - 1864), "Rheinweinlied"
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Confirmed with Berliner Musen-Almanach, Berlin: G. Fincke, 1830, page 144.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
12. Eine Nacht auf Kamtschatka  [sung text not yet checked]
Der Nebel feuchtet die eisge Luft, Es stürzt die Krähe zur Felsenkluft. Wer ist der nächtige Wandrer dort, Der suchend schreitet von Ort zu Ort? -- Herein bricht schreckend die schwarze Nacht, Kein Stern erglänzet, kein Auge wacht; Ich seh den einsamen Wandrer nur, Das Schneelicht hemmt ihm des Pfades Spur. "'S ist doch recht öde im Fichtenwald, Ich wollt' ich fände die Hütte bald, Ich wollt', ich blickt' in ihr Auge klar, Dann fragt' ich nicht nach der Sterne Schaar." Er hüllt sich ein in den Mantel dicht, Er achtet Nebel und Stürme nicht, Er schreitet über das Feld von Eis, Er gleitet nieder vom Hügel weiß. "Muth nur! Schon ist mir die Hütte nah; Dort ragt die Birke, bald bin ich da!" Und über den Graben mit frischem Muth Hebt leicht ihn hinüber der Liebe Gluth. Und unter der Thüre, da steht er still; Er harrt, ob keiner ihm öffnen will; Er harrt und harret; es bebt sein Herz; Es zuckt im Busen der dumpfe Schmerz -- : "Erglänzt dein Licht Mir nicht? Gingst du zur Ruh So bald, Holdselige Gestalt? -- Die feuchte Luft Voll Duft, Kein Stern von fern Zu schaun -- O düstres Nebelgraun! Auf kaltem Stein Allein, Hier harr' ich starr, Vom Ost Umweht beim Winterfrost." Die Krähe krächzt auf dem Birkenzweig, Der Reif fällt eisig nieder, Der müde Wandrer sitzt starr und bleich; Kein Laut entschlüpft ihm wieder.
Text Authorship:
- by Heinrich Stieglitz (1801 - 1849), "Eine Nacht auf Kamtschatka", written 1830, appears in Bilder des Orients, first published 1833
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