Der Tag wird kühl, der Tag wird blaß, Die Vögel streifen übers Gras. Ei wie die Halme schwanken, Vor ihrer Flügel Wanken Und leise wehn ohn' Unterlaß. Und Abends spät die Liebe weht ob meines Herzens Blumenbeet. Das ist ein heimlich Beben, Und süße Gedanken weben Sich in mein tiefstes Nachtgebet. Du fernes Herz, komm zu mir bald, Sonst werden wir beide grau und alt, Sonst wächst in meinem Herzen Viel Unkraut und viel Schmerzen; Da wird's den Blumen gar zu kalt!
Acht Mädchenlieder von Paul Heyse
Song Cycle by Alexander von Fielitz (1860 - 1930)
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English — Eight Maiden's Songs by Paul Heyse
1. Der Tag wird kühl
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- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Der Jungbrunnen: Neue Märchen von einem fahrenden Schüler, in Das Märchen von der guten Seele, first published 1850
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- ENG English (Emily Ezust) , "The day grows cool", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
2. Mir träumte von einem Myrtenbaum
Mir träumte von einem Myrtenbaum, So blühenden hab' ich nie geseh'n. Die Nacht die ist vergangen, Der Traum will nicht vergehn. Was soll mir nun mein Sträußlein bunt, Was soll mir nun der Veilchenkranz? Ich wollt', es wären Myrten, Da führt' er mich zum Tanz. Zur Kirchen und hernach zum Tanz, Der Himmel wär' mir aufgethan! Ach Liebster, holder Liebster, Wie lange steht's noch an?
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- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Gedichte, in Jugendlieder, in Mädchenlieder [uses numbering from 1872 edition], no. 3
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- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
3. Der Himmel hat keine Sterne so klar
Der Himmel hat keine Sterne so klar, Das Meer so keine Korallen, Wie mir ein Menschenaugenpaar Und Menschenlippen gefallen. Er wandert unter den Sternen dahin, Er wandert über die Meere, Er geht mir immer durch den Sinn, Dem ich zu eigen gehöre!
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- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Gedichte, in Jugendlieder, in Mädchenlieder [uses numbering from 1872 edition], no. 4
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- ENG English (Emily Ezust) , "The sky has no stars so clear", copyright ©
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- ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
4. Und bild' dir nur im Traum nichts ein  [sung text not yet checked]
[Und bild' dir nur im Traum nichts ein]1, Du bist mir viel zu jung. Ums Kinn noch kaum dir sproßt der Flaum, Das ist mir nicht genung. Und wenn ich einen heirathen thu', Muß sein ein Reiter zu Roß, Noch eins so lang und breit wie du, Sein Bart zweier Ellen groß. Sein Rappe saus't im Windeslauf, Sein Bart der deckt mich zu, Ich sitz' vor ihm [am]2 Sattelknauf, Und hinterm Ofen du!
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- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Trutzliedchen", appears in Gedichte, in Jugendlieder, in Mädchenlieder [uses numbering from 1872 edition], no. 5
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- ENG English (Emily Ezust) , "And in your dream imagine nothing for yourself", copyright ©
Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 12.
1 Herzogenberg: "Und bild' dir nur nichts ein im Traum"; Woikowsky-Biedau: "Und bilde dir nichts ein" (according to the Musikalien-catalog von Heinrichshofen's Verlag in Magdeburg; further changes may exist not shown above)2 Kunsemüller: "im"
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5. Und wie sie kam zur Hexe
Und wie sie kam zur Hexe, Dornröschen hold, Dornröschen gut, Die stach sie in ihr Fingerlein, Da floß das rothe Blut. Sie schloß die lichten Augen, Vom Spindelstich das Mägdlein schlief, Bis um das graue Königsschloß Eine Rosenhecke lief. Und nach dreihundert Jahren, Da kam ein schöner Rittersmann, Mit blankem Schwert er hieb sich durch, Bis er die Maid gewann. -- Ich wollt', ich läge schlafen Dreihundert Jahr im Rosenhag, Bis daß der Eine gegangen käm', Der mich gewinnen mag!
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- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Gedichte, in Jugendlieder, in Mädchenlieder [uses numbering from 1872 edition], no. 6
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- ENG English (Emily Ezust) , "And as she came to the witch", copyright ©
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6. Drunten auf der Gassen stand ich
Drunten auf der Gassen Stand ich, sein zu passen; Schlugen Nachtigallen An den Fenstern allen, Und ich blieb alleine Bei der Blitze Scheine, Bis die Nacht gewichen, Und da bin ich frierend heimgeschlichen. Über meine Wangen Ist der Thau gegangen, Und nun lös' ich stille Meiner Locken Fülle. Daß ein Sturm erginge, Sich darein verfinge, Mich zum Himmel trüge -- Weit hinweg von dieser Welt der Lüge!
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- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Gedichte, in Jugendlieder, in Mädchenlieder [uses numbering from 1872 edition], no. 8
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- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
7. Soll ich ihn lieben
Soll ich ihn lieben, Soll ich ihn lassen, Dem sich mein Herz schon heimlich ergab? Soll ich mich üben, Recht ihn zu hassen? Rate mir gut, doch rate nicht ab! Wild ist er freilich, Heftig von Sitten, Keiner begreift es, wie lieb ich ihn hab'. Aber so heilig Kann er auch bitten -- Rate mir gut, doch rate nicht ab! Reichere könnt' ich, Weisere haben; Gut ist im Leben ein sicher Stab. Keiner doch gönnt' ich Den wilden Knaben -- Rate mir gut, doch rate nicht ab! Laß ich von schlimmer Wahl mich betören, Besser, ich legte mich gleich ins Grab. Klug ist es immer, Auf Rat zu hören -- Rate mir gut, doch rate nicht ab!
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- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Skizzenbuch. Lieder und Bilder, in Mädchenlieder, no. 1
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- ENG English (Emily Ezust) , "Should I love him or should I leave him", copyright ©
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8. Ach, wie so gerne bleib' ich euch ferne
Ach, wie so gerne Bleib' ich euch ferne, Schimmernde Säle, von Kerzen erhellt! Daß mir im Dunkeln Zwei Augen funkeln, Ist meine Wonne, ist meine Welt! Sucht' ich doch allen Einst zu gefallen, Habe verstohlen die Netze gestellt. Einem mich schmücken, Einen beglücken, Ward meine Wonne, ward meine Welt! Einsam in Stillen Um seinetwillen Pocht mir das Herz von Sehnsucht geschwellt: Ihn zu umfangen, An ihm zu hangen, Bis mir in Wonnen schwindet die Welt!
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- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Skizzenbuch. Lieder und Bilder, in Mädchenlieder, no. 3
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- ENG English (Emily Ezust) , "Ah, how gladly I can keep far away from you", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ah quel plaisir j'ai à rester loin de vous", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission