Ach scheiden, immer scheiden! Wer hat denn das erdacht? Der hat in meine Freuden Ein großes Trauern bracht. Du Wächter aus der Zinnen! Ruf' du den Tag nicht an, Daß ich nicht muß von hinnen, Ein Ringlein sollst du han. "Und will ich stille bleiben, Die Sonne kommt geschwind! Die wird zwei Lieb vertreiben, Die gern beisammen sind." Ach scheiden, immer scheiden! Wer hat denn das erdacht? Der hat in meine Freuden Ein großes Trauern bracht.
Männerchöre , opus 75
by Hugo Wilhelm Ludwig Kaun (1863 - 1932)
1. Vom Scheiden  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), no title, appears in Gedichte [1847], in 3. Lieder und Stimmen, in Volksweisen, no. 8
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See also this anonyous poem, which shares the same first two lines.
2. Frühlingslied  [sung text not yet checked]
Grüner wird die Au, Und der Himmel blau; Schwalben kehren wieder, Und die Erstlingslieder Kleiner Vögelein Zwitschern durch den Hain. Aus dem Blütenstrauch Weht der Liebe Hauch: Seit der Lenz erschienen, Waltet sie im Grünen, Malt die Blumen bunt, Roth des Mädchens Mund. Brüder, küsset ihn! Denn die Jahre fliehn! [Einen Kuß in Ehren Kann euch niemand wehren!]1 Küßt ihn, Brüder, küßt, Weil er [kußlich]2 ist! Seht, der Tauber girrt, Seht, der Tauber schwirrt Um sein liebes Täubchen! Nehmt euch auch ein Weibchen, Wie der Tauber thut, Und seid wohlgemut!
Text Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Mailied", written 1773, first published 1779 [an adaptation]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Meilied", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "May song", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant de mai", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Besorgt durch seine Freunde Friederich Leopold Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß. Carlsruhe, bey Christian Gottlieb Schmieder, 1784, pages 22-23, and with Poetische Blumenlese für das Jahr 1779. Herausgegeben von Joh. Heinr. Voß. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn, pages 7-8.
This is Hölty's poem in its first version, posthumously printed in the first edition (edited by Voß). Hölty's poem exists in 6 manuscript copies, later versions differ significantly (see below).
1 1779 edition: "Da wir küßen können, / Und von Liebe brennen!"2 Schubert: "küßlich"
3. Vesperhymne  [sung text not yet checked]
Horch! wie über's Wasser hallend, Klar die Vesperhymne klingt! Näher jetzt und näher schallend, Jubilate, Amen! Ferner jetzt und ferner hallend, Bis sie sanft dem Ohr verklingt, Jubilate, Amen! Jetzt, wie Mondscheinwellen, rollend An das Ufer, stirbt sie hin; Jetzt wie zorn'ge Brandung grollend, Wächs't die Flut des Liedes kühn. Jubilate, Amen! Wieder horch! wie Wellen, rollend An das Ufer, stirbt sie hin; Jubilate, Amen!
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Hark! the vesper hymn is stealing!"
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "Hark! the vesper hymn is stealing", appears in National Airs, first published 1818
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4. Die Pantoffeln  [sung text not yet checked]
Ein Meydlein zu dem Brunnen gieng Und das was seuberlichen Begegnet ihm ein stolzer Knab Der grüsset sie herzigklichen Sie setzt das Krüglein neben sich Und fraget wer er were Er küssts an ihren roten Mund Ihr seyt mir nit on mere Tret here, tret here, tret here Das Meydlein tregt Pantoffel an Darin thuts einher schnappen Wer ihr nicht recht zu sprechen kan Dem schneyd sie bald ein Kappen Kein zucht daran wirt nit gespart Kan einem höfflich zwagen Spricht sie wöll nit mer unser sein Sie hab ein andern Knaben Lat traben, lat traben, lat traben
5. Kurze Weile  [sung text not yet checked]
So wünsch ich ihr ein gute Nacht, bei der ich [war]1 alleine; ein freundlich Wort sie zu mir sprach, da wir [uns sollten]2 scheiden. Ich scheid mit Leid, Gott weiß die Zeit, wiederkommen bringt [uns Freud]3. [Zu]4 Nächten da ich bei ihr [war]1, ihr [Angesicht wollt röten]5, sie sah den Knaben freundlich an, sprach: Gott tu dich behüten. Mein Schimpf, mein [Schmerz]6, [bricht mir mein Herz]7, [das]8 werd ich jetzund innen. Das Maidlein an der Zinnen [stand]9, hub kläglich an zu weinen: [gedenk daran du Reitersknab]10, laß mich nicht läng'r alleine; kehr wieder bald, mein Aufenthalt, lös mich von schweren Träumen. Der Knab wohl üb'r die Heiden reit't und wend't sein Rößlein rumme: daran gedenk, du schöne Maid, und kehr dein Red nit umme; beschert Gott Glück, gehts wieder zurück, du bleibst mein'm Herzen eine Kron.
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) from Volkslieder (Folksongs) , "Abschied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Dus wens ik haar een goede nacht", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Laura Prichard) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ainsi je lui souhaitai une bonne nuit", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Note: the last stanza is not included in Barth's score, but is certainly meant to be sung; cf. the instructions: "Die erste Strofe langsam, die beiden folgenden etwas bewegter".
1 Barth: "was"(Middle High German form for "war") 2 Barth: "sollten uns"
3 Barth: "Freuden"
4 Barth: "Und"
5 Barth: "Ang'sicht voller Röten"
6 Barth: "Scherz"
7 Barth: "Scheiden bringt Schmerz"
8 Barth: "des"
9 Barth: "stund"
10 Barth: "Daran gedenk, du junger Knab"
6. Weg der Liebe  [sung text not yet checked]
Über die [Berge, Über]1 die Wellen, Unter den Gräbern, Unter den Quellen, Über Fluten und Seen In der Abgründe Steg, Über Felsen, über Höhen, Find't Liebe den Weg! In Ritzen, in Falten, Wo der Feu'rwurm nicht liegt, In Höhlen, in Spalten, Wo die Fliege nicht kriecht, Wo Mücken nicht fliegen Und schlüpfen hinweg, Kommt Liebe, sie wird siegen Und finden den Weg. Sprecht, Amor sei nimmer Zu fürchten, das Kind! Lacht über ihn immer, Als Flüchtling, als blind, Und schließt ihn durch Riegel Vom Taglicht hinweg: Durch Schlösser und Siegel Find't Liebe den Weg. Wenn Phönix und Adler Sich unter euch beugt, Wenn Drache, wenn Tiger Gefällig sich neigt, Die Löwin läßt kriegen Den Raub sich hinweg, Kommt Liebe, sie wird siegen Und finden den Weg.
Text Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803), "Weg der Liebe" [an adaptation]
Based on:
- a text in English from Volkslieder (Folksongs) , "Love will find out the way", appears in Reliques of Ancient English Poetry, collected by Thomas Percy
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De weg der liefde I", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The path to love", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chemin de l'amour", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
1 Fuchs: "Berge und über"; further changes may exist not noted above.
7. Wider das Liebeschmachten  [sung text not yet checked]
Wie glücklich, wie selig, wer selbst sich besitzt, Und borgt nicht von andern, was liebt ihm und nützt, Und leiht nicht dem Zauber der Liebe sein Ohr Und wird nicht durch Ächzen und Lechzen ein Thor. Er hangt nicht an jedem verlangenden Blick, Und zieht sich dem Hangen und Bangen zurück; Ein Herzchen das immer nur wandert umher, Wird endlich gefangen, dann fliegt es nicht mehr. Wer mit den Gefahren nur scherzet und spielt, Der seufzet am Ende, wenn Ketten er fühlt, Und fluchet dem Schicksal, und windet die Hand Sich wund an der Kette, die Thorheit ihm band. Ein luftger Kameleon lebt er von Luft, Ein Vögelchen flog er, wo's Pfeifchen ihm ruft: Ein Schmetterling flog er ums Lichtlein umher Und fiel in die Flammen; nun fliegt er nicht mehr. Ihr rühmet, Gott Amor sey mächtig und groß! Wohl ist er, denn kam ein Gefangner ihm los? Sich Freiheit erhalten ist Thoren nur schwer, Sie wieder erhalten, ist Weisen gefähr.
Text Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803), "Wider das Liebeschmachten", subtitle: "Aus D'Urfeys Collection of Songs. Vol. –"
Based on:
- a text in English by Thomas d'Urfey (1653 - 1723) [text unavailable]
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Confirmed with Johann Gottfried Herder, Stimmen der Völker in Liedern, Stuttgart, 1975, page 201.
8. Rosmarien  [sung text not yet checked]
Es wollt [die Jungfrau]1 früh aufstehn, Wollt in des Vaters Garten gehn, Rot Röslein wollt sie brechen ab, Davon wollt sie sich [machen]2, Ein [Kränzelein wohl]3 schön. Es sollt ihr Hochzeitskränzlein sein: "Dem feinen Knab, dem Knaben mein, Ihr Röslein rot, ich brech euch ab, Davon will ich mir winden, Ein [Kränzelein so]4 schön." Sie [gieng im Grünen]5 her und hin, Statt Röslein fand sie [Rosmarien]6: "So bist du, mein Getreuer hin! Kein Röslein ist zu finden, Kein [Kränzelein so]4 schön." Sie gieng im Garten her und hin, Statt Röslein [brach]7 sie [Rosmarien]6: "Das nimm du, mein Getreuer, hin! Lieg bei dir unter Linden, Mein Totenkränzlein [schön]8."
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Corien Sleeswijk) , "Rozemarijn", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Rosmarijn", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "The faithful lassie"
- ENG English (Sharon Krebs) , "Rosemary", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Humperdinck: "ein Jungfrau"; Knab: "das Mädchen"; Banck : "ein Mädchen" ; further changes may exist not noted for Banck
2 Humperdinck: "binden"
3 Humperdinck: "Blumenkränzlein"
4 Humperdinck: "Hochzeitskränzlein"
5 d'Albert, Sinding: "ging im Garten"
6 d'Albert, Humperdinck, Sinding: "Rosmarin"
7 Sinding: "fand"
8 Sinding: "fein"