Ich reit' ins finstre Land hinein, Nicht Mond noch Sterne geben Schein, Die kalten Winde tosen. Oft hab' ich diesen Weg gemacht, Wann goldner Sonnenschein gelacht, [Bei]1 lauer Lüfte Kosen. Ich reit' am finstern Garten hin, Die dürren Bäume sausen drin, Die welken Blätter fallen. Hier pflegt' ich in der Rosenzeit, Wann alles sich der Liebe weiht, Mit meinem Lieb zu wallen. Erloschen ist der Sonne Strahl, Verwelkt die Rosen allzumal, Mein Lieb zu Grab' getragen. Ich reit' ins finstre Land hinein Im Wintersturm, ohn' allen Schein, Den Mantel umgeschlagen.
Acht Lieder für eine Bass-Stimme mit Pianoforte-Begleitung , opus 11
by Max Zenger (1837 - 1911)
1. Nachtreise  [sung text checked 1 time]
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Nachtreise", written 1811, appears in Lieder, in Wanderlieder, no. 5, first published 1815
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- ENG English (Malcolm Wren) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Voyage de nuit", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Zenger: "Und"
2. Trocknet nicht, Tränen unglücklicher Liebe  [sung text checked 1 time]
Trocknet nicht, trocknet nicht, Thränen der ewigen Liebe! Ach! nur dem halbgetrockneten Auge [Wie öde, wie todt die Welt ihm erscheint]1! Trocknet nicht, trocknet nicht, [Thränen unglücklicher Liebe!]2
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Wonne der Wehmuth", written 1775, first published 1789
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Goig de la melangia", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Geluk in weemoed", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Joie de la mélancolie", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Voluttà della malinconia", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 108; and with Goethe's Schriften, Achter Band, Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1789, page 151.
1 Howe: "Wie öde, wie todt die Welt ihm erscheinet" ; Randhartinger: "Wie öde, wie tief die Welt ihm erscheint! / Wie öde, wie tot die Welt ihm erscheint" (note the use of "tief" in the first repetition of this line)2 Randhartinger : "Tränen der ewigen Liebe!" (the second line is used instead of the last)
3. Die Bergstimme  [sung text checked 1 time]
Ein Reiter durch das Bergtal zieht, Im traurig stillen Trab: "Ach! zieh ich jetzt wohl in Liebchens Arm, Oder zieh ich ins dunkle Grab?" Die Bergstimm Antwort gab: "Ins dunkle Grab!" Und weiter reitet der Reitersmann, Und seufzet schwer dazu: "So zieh ich denn hin ins Grab so früh - Wohlan, im Grab ist Ruh!" Die Stimme sprach dazu: "Im Grab ist Ruh!" Dem Reitersmann eine Träne rollt Von der [Wange]1 kummervoll: "Und ist nur im Grab die Ruhe für mich - So ist mir im Grabe wohl." Die [Stimme]2 erwidert hohl: "Im Grabe wohl!"
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Bergstimme", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Todhunter) , "Mountain voices", appears in Heine's Book of Songs, first published <<1907
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La voix de la montagne", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Lachner, Randhartinger, Zenger: "Wange bleich und"
2 Medtner, Zenger: "Stimm'"
4. Lied des Gärtners  [sung text checked 1 time]
Laßt euch pflücken, laßt euch pflücken, Lichte Blümlein, meine Lust! Denn ihr sollet lieblich schmücken Meiner schönsten Fürstin Brust. Glühet purpurn nach der Süßen, Äugelt blau empor zu ihr! Ach! ihr müßt es endlich büßen, Sinken ohne Glanz und Zier. Einst auch glühten meine Wangen, Meine Augen hin nach ihr: Nun ist alles Rot vergangen, Aller blaue Schimmer mir.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Lied des Gärtners"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson du jardinier", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludwig Uhland, erster Band, Verlag der Cotta'schen Buchhandlung, Stuttgart, 1898, page 373.
5. Abreise  [sung text checked 1 time]
So hab' ich [nun]1 die Stadt verlassen, Wo ich gelebet lange Zeit; Ich ziehe rüstig meiner Straßen, Es gibt mir niemand das Geleit. Man hat mir nicht den Rock zerrissen, Es wär' auch schade für das Kleid! Noch in die Wange mich gebissen Vor übergroßem Herzeleid. Auch keinem hat's den Schlaf vertrieben, Daß ich am Morgen weitergeh'; Sie konnten's halten nach Belieben, [Von]2 einer [aber tut]3 mir's weh.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Abreise", written 1811, appears in Lieder, in Wanderlieder, no. 7, first published 1815
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- ENG English (Michael Berridge) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Départ", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Hernandez, Hildach, Reiser, Schen, Schwab: "denn"; further changes may exist not shown above.
2 Zenger: "Doch nur von"
3 Zenger: "tut"
6. Trinklied  [sung text checked 1 time]
Was ist das für ein durstig Jahr! Die Kehle lechzt mir immerdar, Die Leber dorrt mir ein. Ich bin ein Fisch auf trocknem Sand, Ich bin ein dürres Ackerland, [O]1 schafft mir, schafft mir Wein! Was weht doch jetzt für trockne Luft! Kein Regen [hilft]2, kein Tau, kein Duft, Kein Trunk will mir gedeihn. Ich trink' [im allertiefsten]3 Zug, Und [dennoch wird's mir nie]4 genug, Fällt wie auf heißen Stein. Was herrscht doch für ein hitz'ger Stern ! Er [zehrt mir recht]5 am innern Kern Und macht mir Herzenspein. Man dächte [wohl]6, ich sei verliebt ; [Ja, ja]7 ! Die mir zu trinken gibt, Soll meine Liebste sein. Und wenn es euch wie mir ergeht, So betet, daß der Wein gerät, Ihr Trinker insgemein! O heil'ger Urban, schaff uns Trost, Gib heuer uns viel edlen Most, Daß wir dich benedein !
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Trinklied"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson à boire", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludwig Uhland, erster Band, Verlag der Cotta'schen Buchhandlung, Stuttgart, 1898, page 54.
1 Hölzel: "D'rum"2 Zelter: "ist"
3 Reissiger: "im allerhöchsten"; Zelter: "und trinke Zug auf"
4 Reissiger: "dennoch trink' ich nicht genug"; Zelter: "immer ist es nicht"; Zenger: "dennoch wird es nie"
5 Zelter: "sengt und zehrt"
6 Reissiger: "schier"
7 Reissiger: "Doch ja"
7. Leise zieht durch mein Gemüt  [sung text checked 1 time]
Leise [zieht]1 durch mein Gemüth Liebliches Geläute. Klinge, kleines Frühlingslied, Kling' hinaus in's Weite. [Kling']2 hinaus bis an das Haus, Wo die [Blumen]3 sprießen. Wenn du eine Rose schaust, Sag' ich lass' sie grüßen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 6
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Groet", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Marty Lucas) , "Sweet chimes are softly filling my soul", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Un charmant carillon", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Saluto", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- POL Polish (Polski) (Aleksander Kraushar) , "Cicho płynie", Warsaw, Gebethner i Wolff, first published 1880
Confirmed with Neue Gedichte von Heinrich Heine, Zehnte Auflage, Hamburg, Hoffmann und Campe, 1871, page 10.
Note: modern German would change the spelling "Gemüth" to "Gemüt"
1 Quiteria: "klingt"; further changes may exist not shown above.2 Grieg: "Zieh"
3 Gade, Grieg, Urspruch, Zenger: "Veilchen"
8. Wunsch  [sung text checked 1 time]
Nimmer weiß ich, wie ich lösch' den Brand; möchte trinken allen Wein im Land, doch je mehr ich trinke emsiglich, umso mehr erschrecklich durste ich! Was tut Gott kein Wunder, denkend mein? Würd' verwandeln er die Theiß in Wein, möcht' ich sein die Donau, denn in mich müsste dann die Theiß ergießen sich!
Text Authorship:
- by Karl Maria Kertbeny (1824 - 1882), "Wunsch"
Based on:
- a text in Hungarian (Magyar) by Sándor Petőfi (1823 - 1849), no title, written 1844
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Confirmed with Dichtungen von Alexander Petöfi, aus dem Ungarischen in eigenen und fremden Übersetzungen, Leipzig, 1858.