Eine große Landstraß' ist unsere Erd', Wir Menschen sind Passagiere; Man rennet und jaget, zu Fuß und zu Pferd, Wie Läufer oder Kuriere. Man fährt sich vorüber, man nicket, man grüßt Mit dem Taschentuch aus der Karosse; Man hätte sich gerne geherzt und geküßt, Doch jagen von hinnen die Rosse. Kaum trafen wir uns auf derselben Station, Herzliebster Prinz Alexander, Da bläst schon zur Abfahrt der Postillion, Und bläst uns schon auseinander.
Lebensgruß : 10 Lieder nach Texten von Heinrich Heine , opus 63
by Walter Thomas Heyn (b. 1953)
1. Lebensgruß : aus dem Zyklus "Junge Leiden"  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Lebensgruß (Stammbuchblatt)", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 19
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Salut à la vie (feuille d'album)", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
2. Mein Kind, wir waren Kinder  [sung text not yet checked]
Mein Kind, wir waren Kinder, Zwei Kinder, klein und froh; Wir krochen ins Hühnerhäuschen, Versteckten uns unter das Stroh. Wir krähten wie die Hähne, Und kamen Leute vorbei - "Kikereküh!" sie glaubten, Es wäre Hahnengeschrei. Die Kisten auf unserem Hofe, Die tapezierten wir aus, Und wohnten drin beisammen, Und machten ein vornehmes Haus. Des Nachbars alte Katze Kam öfters zum Besuch; Wir machten ihr Bückling' und Knickse Und Komplimente genug. Wir haben nach ihrem Befinden Besorglich und freundlich gefragt; Wir haben seitdem dasselbe Mancher alten Katze gesagt. Wir saßen auch oft und sprachen Vernünftig, wie alte Leut', Und klagten, wie alles besser Gewesen zu unserer Zeit; Wie Lieb' und Treu' und Glauben Verschwunden aus der Welt, Und wie so teuer der Kaffee, Und wie so rar das Geld! --- Vorbei sind die Kinderspiele, Und alles rollt vorbei - Das Geld und die Welt und die Zeiten, Und Glauben und Lieb' und Treu'.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 38
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- ENG English (Elizabeth Barrett Browning) , no title, appears in Last Poems, in Paraphrases on Heine, no. 3
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mon enfant, nous étions enfants", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
3. Seebild : zwei Gedichte aus dem Zyklus "Die Heimkehr" [sung text not yet checked]
Note: this is a multi-text setting
Der Wind zieht seine Hosen an, Die [weißen]1 Wasserhosen! Er peitscht die Wellen, so stark er kann, Die heulen und brausen und tosen. Aus dunkler Höh, mit wilder Macht, Die Regengüsse träufen; Es ist, als wollt die alte Nacht Das alte Meer ersäufen. An den Mastbaum klammert die Möwe sich Mit [heiserem Schrillen]2 und Schreien; Sie flattert und will gar [ängstiglich]3 Ein Unglück [prophezeien]4.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 10
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- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le vent enfile son pantalon", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Note: the White score has two typos in stanza 3. In line 1, "Möwe" is spelled "Möve" and in line 4, "prophezeien" is spelled "prophezeihen".
1 Lachner: "alten"2 Lachner: "heis'rem Schrillen"; White: "heis'ren Schrill'n"
3 Lachner: "ängstlich"
4 Lachner: "prophezei'n"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
Der Sturm spielt auf zum Tanze, [Er]1 pfeift und saust und brüllt; Heisa! wie [springt]2 das Schifflein! Die Nacht ist lustig und wild. Ein lebendes Wassergebirge Bildet die tosende See; Hier gähnt ein schwarzer Abgrund, Dort türmt es sich [weiß]3 in die Höh'. Ein Fluchen, Erbrechen und Beten Schallt aus der Kajüte heraus; Ich halte mich fest [am]4 Mastbaum Und wünsche: Wär ich zu Haus!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 11
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- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La tempête joue une danse", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Lachner: "es"
2 Lachner: "springet"
3 Lachner: "weit"
4 Lachner: "an den"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlich  [sung text not yet checked]
Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlich gedenke ich der alten Zeit; die Welt war damals noch so wöhnlich, und ruhig lebten hin die Leut. Doch jetzt ist alles wie verschoben, das ist ein Drängen! eine Not! Gestorben ist der Herrgott oben, und unten ist der Teufel tot. Und alles schaut so grämlich trübe, so krausverwirrt und morsch und kalt, und wäre nicht das bißchen Liebe, so gäb es nirgends einen Halt.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 39
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- ENG English (Emma Lazarus) , "Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlich", appears in Poems Selected from Heinrich Heine, ed. by Kate Freiligrath Kroeker, London: Walter Scott, Limited, page 105, first published 1887
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "J'ai le cœur oppressé et nostalgique", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
5. Gespräch auf der Paderborner Heide : aus dem Zyklus "Junge Leiden" (Romanzen)  [sung text not yet checked]
Hörst du nicht die fernen Töne, Wie von Brummbaß und von Geigen? Dorten tanzt wohl manche Schöne Den geflügelt leichten Reigen. «Ei, mein Freund, das nenn ich irren, Von den Geigen hör ich keine, Nur die Ferklein hör ich quirren, Grunzen nur hör ich die Schweine.» Hörst du nicht das Waldhorn blasen? Jäger sich des Weidwerks freuen, Fromme Lämmer seh ich grasen, Schäfer spielen auf Schalmeien. «Ei, mein Freund, was du vernommen, Ist kein Waldhorn, noch Schalmeie; Nur den Sauhirt seh ich kommen, Heimwärts treibt er seine Säue.» [ ... ] Hörst du nicht die Glocken läuten, Wunderlieblich, wunderhelle? Fromme Kirchengänger schreiten Andachtsvoll zur Dorfkapelle. «Ei, mein Freund, das sind die Schellen Von den Ochsen, von den Kühen, Die nach ihren dunkeln Ställen Mit gesenktem Kopfe ziehen.» [ ... ]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Gespräch auf der Paderborner Heide", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 18
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Conversation sur la lande de Paderborn", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
6. Leise zieht durch mein Gemüt  [sung text not yet checked]
Leise [zieht]1 durch mein Gemüth Liebliches Geläute. Klinge, kleines Frühlingslied, Kling' hinaus in's Weite. [Kling']2 hinaus bis an das Haus, Wo die [Blumen]3 sprießen. Wenn du eine Rose schaust, Sag' ich lass' sie grüßen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 6
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Groet", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Marty Lucas) , "Sweet chimes are softly filling my soul", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Un charmant carillon", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Saluto", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- POL Polish (Polski) (Aleksander Kraushar) , "Cicho płynie", Warsaw, Gebethner i Wolff, first published 1880
Confirmed with Neue Gedichte von Heinrich Heine, Zehnte Auflage, Hamburg, Hoffmann und Campe, 1871, page 10.
Note: modern German would change the spelling "Gemüth" to "Gemüt"
1 Quiteria: "klingt"; further changes may exist not shown above.2 Grieg: "Zieh"
3 Gade, Grieg, Urspruch, Zenger: "Veilchen"
7. Himmel, grau und wochentäglich!  [sung text not yet checked]
Himmel grau und wochentäglich! Auch die Stadt ist noch dieselbe! Und noch immer blöd und kläglich Spiegelt sie sich in der Elbe. Lange Nasen, noch langweilig Werden sie wie sonst geschneuzet, Und das duckt sich noch scheinheilig, Oder bläht sich, stolz gespreizet. Schöner Süden! wie verehr ich Deinen Himmel, deine Götter, Seit ich diesen Menschenkehricht Wiederseh, und dieses Wetter!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 44
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
8. Ja freilich, du bist mein Ideal  [sung text not yet checked]
Ja freilich, du bist mein Ideal, Habs dir ja oft bekräftigt Mit Küssen und Eiden sonder Zahl; Doch heute bin ich beschäftigt. Komm morgen zwischen zwei und drei, Dann sollen neue Flammen Bewähren meine Schwärmerei; Wir essen nachher zusammen. Wenn ich Billette bekommen kann, Bin ich sogar kapabel, Dich in die Oper zu führen alsdann: Man gibt Robert-le-Diable. Es ist ein großes Zauberstück Voll Teufelslust und Liebe; Von Meyerbeer ist die Musik, Der schlechte Text von Scribe.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Angélique, no. 7
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Oui, bien-sûr, tu es mon idéal", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
9. Das Lied von den Dukaten : aus dem Zyklus "Junge Leiden" (Romanzen)  [sung text not yet checked]
Meine güldenen Dukaten, Sagt wo seid ihr hingeraten? Seid ihr bei den güldnen Fischlein, Die im Bache froh und munter Tauchen auf und tauchen unter? Seid ihr bei den güldnen Blümlein, Die auf lieblich grüner Aue Funkeln hell im Morgentaue? Seid ihr bei den güldnen Vöglein, Die da schweifen glanzumwoben In den blauen Lüften oben? Seid ihr bei den güldnen Sternlein, Die im leuchtenden Gewimmel Lächeln jede Nacht am Himmel? Ach! Ihr güldenen Dukaten, Schwimmt nicht in des Baches Well, Funkelt nicht auf grüner Au, Schwebet nicht in Lüften blau, Lächelt nicht am Himmel hell - Meine Manichäer, traun! Halten euch in ihren Klaun.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Das Lied von den Dukaten", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 17
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- ENG English (Hulda Sif Ólafsdóttir) , "My golden coins", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La chanson des ducats", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
10. See  [sung text not yet checked]
Wenn ich, beseligt von schönen Küssen, In deinen Armen mich wohl befinde, Dann mußt du mir nie von Deutschland reden; - Ich kanns nicht vertragen - es hat seine Gründe. Ich bitte dich, laß mich mit Deutschland in Frieden! Du mußt mich nicht plagen mit ewigen Fragen Nach Heimat, Sippschaft und Lebensverhältnis; - Es hat seine Gründe - ich kanns nicht vertragen. Die Eichen sind grün, und blau sind die Augen Der deutschen Frauen, sie schmachten gelinde Und seufzen von Liebe, Hoffnung und Glauben; - Ich kanns nicht vertragen - es hat seine Gründe.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Angélique, no. 5
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- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Lorsque comblé de jolis baisers", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission