Am grauen Strand, am grauen Meer und seitab liegt die Stadt; der Nebel drückt die Dächer schwer und durch die Stille braust das Meer eintönig um die Stadt. Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai kein Vogel ohn' Unterlaß: die Wandergans mit hartem Schrei nur fliegt in Herbstesnacht vorbei, am Strande weht das Gras. Doch hängt mein ganzes Herz an dir, du graue Stadt am Meer; der Jugend Zauber für und für ruht lächelnd doch auf dir, auf dir, du graue Stadt am Meer.
Zehn Lieder nach Gedichten von Theodor Storm
Song Cycle by Bertold Hummel (1925 - 2002)
1. Die Stadt  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Die Stadt"
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- ENG English (Emily Ezust) , "The city", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La ville", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
2. Über die Heide  [sung text checked 1 time]
Über die Heide Hallet mein Schritt; Dumpf aus der Erde Wandert es mit. Herbst ist gekommen, Frühling ist weit -- Gab es denn einmal Selige Zeit? Brauende Nebel Geisten umher, Schwarz ist das Kraut Und der Himmel so leer. Wär' ich nur hier nicht Gegangen im Mai! Leben und Liebe -- Wie flog es vorbei!
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Über die Heide", first published 1868-9
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Across the Heath", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Over the moorlands", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À travers la lande", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Risuona il mio passo sopra la landa", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
3. Meeresstrand  [sung text checked 1 time]
Ans Haff nun fliegt die Möwe, Und Dämmerung bricht herein; Über die feuchten Watten Spiegelt der Abendschein. Graues Geflügel huschet Neben dem Wasser her; Wie Träume liegen die Inseln Im Nebel auf dem Meer. Ich höre des gärenden Schlammes Geheimnisvollen Ton, Einsames Vogelrufen - So war es immer schon. Noch einmal schauert leise Und schweiget dann der Wind; Vernehmlich werden die Stimmen, Die über der Tiefe sind.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Meeresstrand"
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- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Seashore", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Bord de mer", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
4. Lied des Harfenmädchens  [sung text checked 1 time]
Heute, nur heute bin ich so schön, morgen, ach, morgen muß alles vergeh'n! Nur diese Stunden bist du noch mein; sterben, ach, sterben soll ich allein.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), no title, appears in Immensee, in Da stand das Kind am Wege
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Gary Bachlund) , "Today, just for today", written 2011, copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Aujourd'hui, juste aujourd'hui", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Sometimes included in anthologies as "Lied des Harfenmädchens"
Researcher for this page: Peter Donderwinkel
5. Ständchen  [sung text checked 1 time]
Weiße Mondesnebel schwimmen Auf den feuchten Wiesenplanen; Hörst du die Gitarre stimmen In dem Schatten der Platanen? Dreizehn Lieder sollst du hören, Dreizehn Lieder, frisch gedichtet; Alle sind, ich kann's beschwören, Alle nur an dich gerichtet. An dem zarten schlanken Leibchen Bis zur Stirne auf und nieder, Jedes Fünkchen, jedes Stäubchen, Alles preisen meine Lieder. Wahrlich, Kind, ich hab zuzeiten Übermütige Gedanken! Unermüdlich sind die Saiten, Und der Mund ist ohne Schranken. Vom geheimsten Druck der Hände Bis zum nimmersatten Küssen! Ja, ich selber weiß am Ende Nicht, was du wirst hören müssen. Laß dich warnen, laß mich schweigen, Laß mich Lied um Liebe tauschen; Denn die Blätter an den Zweigen Wachen auf und wollen lauschen. Weiße Mondesnebel schwimmen Auf den feuchten Wiesenplanen; Hörst du die Gitarre stimmen In dem Schatten der Platanen?
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Ständchen"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sérénade", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Storms Werke, herausgegeben von Theodor Hertel, ertes Band, Mehers Klassiker-Ausgaben, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien, 1918, page 49.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Es ist ein Flüstern  [sung text checked 1 time]
Es ist ein Flüstern in der Nacht, Es hat mich ganz um den Schlaf gebracht: Ich fühl's, es will sich was verkünden Und kann den Weg nicht zu mir finden. Sind's Liebesworte, vertraut dem Wind, Die unterwegs verwehet sind? Oder ist's Unheil aus künftigen Tagen, Das emsig drängt, sich anzusagen?
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Es ist ein Flüstern"
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- ENG English (Emily Ezust) , "There is a whispering in the night", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Il y a un chuchotement", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
7. Das Mädchen mit den hellen Augen  [sung text checked 1 time]
Das Mädchen mit den hellen Augen, Die wollte keines Liebste sein; Sie sprang und ließ die Zöpfe fliegen, Die Freier schauten hinterdrein. Die Freier standen ganz von ferne In blanken Röcken lobesam. "Frau Mutter, ach, so sprecht ein Wörtchen Und macht das liebe Kindlein zahm!" Die Mutter schlug die Händ' zusammen, Die Mutter rief: "Du töricht Kind, Greif zu, greif zu! Die Jahre kommen, Die Freier gehen gar geschwind!" Sie aber ließ die Zöpfe fliegen Und lachte alle Weisheit aus; Da sprang durch die erschrocknen Freier Ein toller Knabe in das Haus. Und wie sie bog das wilde Köpfchen, Und wie ihr Füßchen schlug den Grund, Er [schloß]1 sie fest in seine Arme Und küßte ihren roten Mund. Die Freier standen ganz von ferne, Die Mutter rief vor Staunen schier: "Gott schütz dich vor dem ungeschlachten, Ohn Maßen groben Kavalier!"
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Das Mädchen mit den hellen Augen"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La fille aux yeux clairs", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Bach: "nahm"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
8. Die Möwe und mein Herz  [sung text checked 1 time]
Hin gen Norden zieht die Möwe, Hin gen Norden zieht mein Herz; Fliegen beide aus mitsammen, Fliegen beide heimatwärts. Ruhig, Herz! du bist zur Stelle; Flogst gar rasch die weite Bahn - Und die Möwe schwebt noch rudernd Überm weiten Ozean.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Die Möwe und mein Herz"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La mouette et mon cœur", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
9. Mondlicht  [sung text checked 1 time]
Wie liegt im [Mondenlichte]1 Begraben nun die Welt; Wie selig ist der Friede, Der sie umfangen hält! Die Winde müssen schweigen, So sanft ist dieser Schein; Sie säuseln nur und weben Und schlafen endlich ein. Und was in Tagesgluten Zur Blüte nicht erwacht, Es öffnet seine Kelche Und duftet in die Nacht. Wie bin ich solchen Friedens Seit lange nicht gewohnt! Sei du in meinem Leben Der liebevolle Mond!
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Mondlicht"
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La lumière de la lune", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Bade: "Mondenscheine"; further changes may exist not shown above.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Rohan Srinivasan [Guest Editor]
10. Schließe mir die Augen beide  [sung text checked 1 time]
[Schließe mir]1 die Augen beide mit den lieben Händen zu; geht doch alles, was ich leide, unter deiner Hand zur Ruh. Und wie leise sich der Schmerz Well' [um]2 Welle schlafen [leget]3, [wie]4 der letzte Schlag sich [reget]5, füllest du mein ganzes Herz.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Schließe mir die Augen beide"
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- ENG English (Jakob Kellner) , "Close both my eyes", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "Close both my eyes", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , "Both my eyes, come, close and cover", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Come and close my aching eyelids"
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2012
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ferme-moi les deux yeux", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Karg-Elert: "Schliess mir du"
2 Wolff: "und"
3 Greger: "legt"
4 Karg-Elert: "wenn"
5 Greger: "regt"
Researcher for this page: Jakob Kellner