Es war ein [Knabe]1 frech genung, War erst aus Frankreich kommen, Der hatt' ein armes Maidel jung Gar oft in Arm genommen; Und liebgekos't und liebgeherzt; Als Bräutigam herum gescherzt; Und endlich sie verlassen. Das [braune]2 Maidel das erfuhr, Vergingen ihr die Sinnen, Sie lacht' und weint' und bet't' und schwur: So fuhr die Seel' von hinnen. Die Stund da sie verschieden war, Wird bang dem Buben, graus't sein Haar: Es treibt ihn fort zu Pferde. Er gab die Sporen kreuz und quer Und ritt auf alle Seiten, Herüber, nüber, hin und her, Kann keine Ruh erreiten; Reit't sieben Tag' und sieben Nacht: Es blitzt und donnert, stürmt und kracht, Die Fluten reißen über. Und reit't im Blitz und Wetterschein Gemäuerwerk entgegen; Bind't's Pferd hauß' an und kriecht hinein, Und duckt sich vor dem Regen; Und wie er tappt, und wie er fühlt, Sich unter ihm die Erd' erwühlt, Er stürzt wohl hundert Klafter. Und als er sich ermannt vom Schlag, Sieht er drei Lichtlein schleichen. Er rafft sich auf und krabbelt nach; Die Lichtlein ferne weichen; Irr' führen ihn, die Quer' und Läng', Trepp' auf, Trepp' ab, durch enge Gäng', Verfallne wüste Keller. Auf einmal sitzt er hoch im Saal, Sieht sitzen hundert Gäste, Hohläugig grinsen allzumal Und winken ihm zum Feste; Er sieht sein Schätzel unten an Mit weißen Tüchern angetan, Die wend't sich [-]3!
Neun Lieder von Goethe , opus 15
by Bernhard (Joseph) Klein (1793 - 1832)
1. Der ungetreue Knabe  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), appears in Claudine von Villa Bella
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View original text (without footnotes)1 Seckendorf: "Buhle"
2 Seckendorf: "arme"
3 Seckendorf: "Pedro"
2. Bergschloß  [sung text not yet checked]
Da droben auf jenem Berge, Da steht ein altes Schloß, Wo hinter Toren und Türen Sonst lauerten Ritter und Roß. Verbrannt sind Türen und Tore, Und überall ist es so still; Das alte verfallne Gemäuer Durchklettr ich, wie ich nur will. Hierneben lag ein Keller, So voll von köstlichem Wein; Nun steiget nicht mehr mit Krügen Die Kellnerin heiter hinein. Sie setzt den Gästen im Saale Nicht mehr die Becher umher, Sie füllt zum Heiligen Mahle Dem Pfaffen das Fläschchen nicht mehr. Sie reicht dem lüsternen Knappen Nicht mehr auf dem Gange den Trank, Und nimmt für flüchtige Gabe Nicht mehr den flüchtigen Dank. Denn alle Balken und Decken, Sie sind schon lange verbrannt, Und Trepp und Gang und Kapelle In Schutt und Trümmer verwandt. Doch als mit Zither und Flasche Nach diesen felsigen Höhn Ich an dem heitersten Tage Mein Liebchen steigen gesehn, Da drängte sich frohes Behagen Hervor aus verödeter Ruh, Da gings wie in alten Tagen Recht feierlich wieder zu. Als wären für stattliche Gäste Die weitesten Räume bereit, Als käm ein Pärchen gegangen Aus jener tüchtigen Zeit. Als stünd in seiner Kapelle Der würdige Pfaffe schon da Und fragte: Wollt ihr einander? Wir aber lächelten: Ja! Und tief bewegten Gesänge Des Herzens innigsten Grund, Es zeugte, statt der Menge, Der Echo schallender Mund. Und als sich gegen Abend Im stillen alles verlor, Da blickte die glühende Sonne Zum schroffen Gipfel empor. Und Knapp und Kellnerin glänzen Als Herren weit und breit; Sie nimmt sich zum Kredenzen Und er zum Danke sich Zeit.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Bergschloss", written 1802
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le château de la montagne", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. Wandrers Nachtlied  [sung text not yet checked]
Der1 du [von dem Himmel]2 bist, [Alles Leid]3 und Schmerzen [stillest]4, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit [Erquickung füllest]5, Ach ich bin des Treibens müde! [Was soll all der Schmerz und Lust?]6 Süßer Friede, Komm, ach komm in [meine]7 Brust!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Wandrers Nachtlied", written 1776, first published 1780
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- AFR Afrikaans [singable] (Robert Schall) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Trekkers nachtlied", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Wanderer's night song", copyright ©
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , "The wanderer's night-song", appears in The Poems of Goethe, first published 1853
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "O thou who from heaven art", first published 1911
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chant de nuit du voyageur I", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRL Friulian (Ermes Culos) , "Tu ch'i ti vèns dal paradìs", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Canto notturno del viandante II", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Lewis Grenville) , "La cancion nocturna del caminante", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Erster Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G. Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 109.
First published in Christliches Magazin Herausgegeben von Joh. Konrad Pfenninger, Dritter Band, 1780, page 243, with the musical setting by Ph. Ch. Kayser.
1 Backer-Grøndahl’s score has a comma after this word (likely a typo)2 Kirchner: "von den Himmeln"; Hiller, Milcke: "vom Himmel" (further changes may exist not shown above)
3 Rust: "Kummer, Leid"
4 Schubert: "stillst"
5 Schubert: "Entzückung füllst"
6 Rust: "Bangen Schmerzes, wilder Lust,"; Arnim and J. Marx: "Was soll all der Schmerz, die Lust?"
7 Backer-Grøndahl: "meiner" (likely a typo)
4. Die schöne Nacht  [sung text not yet checked]
Nun verlaß ich diese Hütte, Meiner Liebsten Aufenthalt, Wandle mit verhülltem Schritte Durch den öden, finstern Wald: Luna bricht durch Busch und Eichen, Zephyr meldet ihren Lauf, Und die Birken streun mit Neigen Ihr den süßten Weihrauch auf. Wie ergötz' ich mich im Kühlen Dieser schönen Sommernacht! O wie still [ist]1 hier zu fühlen, Was die Seele glücklich macht! Läßt sich kaum die Wonne fassen, Und doch wollt' ich, Himmel, dir Tausend solcher Nächte lassen, Gäb' mein Mädchen Eine mir.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Die schöne Nacht"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The fair night", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La belle nuit", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Randhartinger: "ist's"
5. Der Junggesell und der Mühlbach  [sung text not yet checked]
Gesell: Wo willst du, klares Bächlein, hin So munter? Du eilst mit frohem, leichtem Sinn Hinunter. Was suchst du eilig in dem Tal? So höre doch und sprich einmal! Bach: Ich war ein Bächlein, Junggesell; Sie haben Mich so gefaßt, damit ich schnell Im Graben Zur Mühle dort hinunter soll, Und immer bin ich rasch und voll. Gesell: Du eilest mit gelaßnem Mut Zur Mühle, Und weißt nicht, was ich junges Blut Hier fühle. Es blickt die schöne Müllerin Wohl freundlich manchmal nach dir hin? Bach: Sie öffnet früh beim Morgenlicht Den Laden Und kommt, ihr liebes Angesicht Zu baden. Ihr Busen ist so voll und weiß; Es wird mir gleich zum Dampfen heiß. Gesell: Kann sie im Wasser Liebesglut Entzünden, Wie soll man Ruh mit Fleisch und Blut Wohl finden? Wenn man sie einmal nur gesehn; Ach! immer muß man nach ihr gehn. Bach: Dann stürz ich auf die Räder mich Mit Brausen, Und alle Schaufeln drehen sich Im Sausen. Seitdem das schöne Mädchen schafft, Hat auch das Wasser beßre Kraft. Gesell: Du Armer, fühlst du nicht den Schmerz, Wie andre? Sie lacht dich an und sagt im Scherz: Nun wandre! Sie hielte dich wohl selbst zurück Mit einem süßen Liebesblick? Bach: Mir wird so schwer, so schwer vom Ort Zu fließen: Ich krümme mich nur sachte fort Durch Wiesen; Und käm es erst auf mich nur an, Der Weg wär bald zurückgetan. Gesell: Quelle meiner Liebesqual, Ich scheide; Du murmelst mir vielleicht einmal Zur Freude. Geh, sag ihr gleich und sag ihr oft, Was still der Knabe wünscht und hofft.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der Junggesell und der Mühlbach"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (William Edmondstoune Aytoun) , "The Youth and the Mill-Stream", first published 1859
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , "The Youth and the Millstream", appears in The Poems of Goethe, first published 1853
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le garçon et le ruisseau du moulin", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
6. Mailied  [sung text not yet checked]
Wie herrlich leuchtet Mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur! Es dringen [Blühten]1 Aus jedem Zweig Und tausend Stimmen Aus dem Gesträuch, Und Freud und Wonne Aus jeder Brust. O Erd', o Sonne! O Glück, o Lust! O [Lieb']2, o Liebe! So golden schön, Wie Morgenwolken Auf jenen Höhn! Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Blütendampfe Die [volle]3 Welt. O [Mädchen, Mädchen]4, Wie lieb ich dich! Wie [blickt]5 dein Auge, Wie liebst du mich! So liebt die Lerche Gesang und Luft, Und Morgenblumen Den Himmelsduft. Wie ich dich liebe Mit [warmem]6 Blut, Die du mir Jugend Und [Freud]7 und Mut [Zu]8 neuen Liedern Und Tänzen gibst. Sey ewig glücklich, Wie du mich liebst!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Maylied", written 1771
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Meilied", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "How marvellously does Nature shine for me!", copyright ©
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Canzone di maggio", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (unknown or anonymous translator) , "Canción de mayo", written 2013
Confirmed with Goethe's Gedichte, Erster Theil, Neue Auflage, Stuttgart und Tübingen: in der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1829, pages 46-47.
See also this placeholder for songs with the title "Mailied" that might or might not refer to this poem.
1 Bartók: "die Blüthen"2 Lorenz: "Liebe"
3 Zilcher: "weite"
4 Zilcher: "Liebster, Liebster"
5 Lorenz: "glänzt"; Bartók, Mendelssohn-Hensel, Pfitzner: "blinkt"
6 Bartók: "warmen" (a grammatical error)
7 Bartók: "Freund" (an error)
8 Gabler: "in"
7. Der Musensohn  [sung text not yet checked]
Durch Feld und Wald zu schweifen, Mein Liedchen wegzupfeifen, So gehts von Ort zu Ort! Und nach dem Takte reget, Und nach dem Maaß beweget Sich alles an mir fort. Ich kann sie kaum erwarten, Die erste Blum' im Garten, Die erste Blüt' am Baum. Sie grüßen meine Lieder, Und kommt der Winter wieder, Sing' ich noch jenen Traum. Ich sing' ihn in der Weite, Auf Eises Läng' und Breite, Da blüht der Winter schön! Auch diese Blüte schwindet, Und neue Freude findet Sich auf bebauten Höhn. Denn wie ich bei der Linde Das junge Völkchen finde, Sogleich erreg' ich sie. Der stumpfe Bursche bläht sich, Das steife Mädchen dreht sich Nach meiner Melodie. Ihr gebt den Sohlen Flügel Und treibt, durch Thal und Hügel, Den Liebling weit von Haus. Ihr lieben holden Musen, Wann ruh' ich ihr am Busen Auch endlich wieder aus?
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der Musensohn", written 1774, first published 1800
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El fill de les muses", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) (Yen-Chiang Che) , "繆斯之子", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De Muzenzoon", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lawrence Snyder) (Rebecca Plack) , "The son of the muses", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Shula Keller) , "Son of muses", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le fils des muses", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il figlio delle muse", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Musenes sønn", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 25-26; and with Göthe's neue Schriften. Siebenter Band. Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1800, pages 6-7.
8. Mignon  [sung text not yet checked]
Kennst du das Land? wo die Citronen blühn, Im dunkeln Laub die [Gold-Orangen]1 glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn. Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man Dir, du armes Kind, gethan? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn. Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Das Maulthier sucht im Nebel seinen Weg; In [Höhlen]2 wohnt der Drachen alte Brut; Es stürzt der Fels und über ihn die Flut. Kennst du [ihn]3 wohl? Dahin! Dahin Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!4
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1784, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ken je het land?", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "Knowest thou where?", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Mignon", first published 1907
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "Mignon's song", first published 1911
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2016
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Connais-tu le pays où les citronniers fleurissent", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Conosci tu il paese", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Conosci il paese", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 177. First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Zweyter Band. Frankfurt und Leipzig. 1795, pages 7-8. The poem appears in Book 3, Chapter 1 of Goethe's novel.
See also the following poems inspired by this poem: the French poem Mignon and the German poem Kennst du das Land, wo über Grabes Nächte.
Note: modern German would employ the following spellings: "gethan" -> "getan", "Maulthier" -> "Maultier", etc.
1 Lang: "Goldorangen"2 Schubert (autograph): "Höllen"
3 Schubert: "es"
4 Spontini adds:
Dahin mit dir, möcht' ich mit dir, O mein Geliebter, ziehn, Dahin mit dir, möcht' ich mit dir, O mein Beschützer, ziehn, O Vater, dahin geht unser Weg, O Vater laß uns ziehn, Mit dir dahin, dahin mit dir!
9. Der Totentanz  [sung text not yet checked]
Der Türmer, der schaut zu Mitten der Nacht Hinab auf die Gräber in Lage; Der Mond, der hat alles ins Helle gebracht, Der Kirchhof, er liegt wie am Tage. Da regt sich ein Grab und ein anderes dann: Sie kommen hervor, ein Weib da, ein Mann In weißen und schleppenden Hemden. Das reckt nun, es will sich ergötzen sogleich, Die Knöchel zur Runde, zum Kranze, So arm und so jung und so alt und so reich; Doch hindern die Schleppen am Tanze: Und weil hier die Scham nun nicht weiter gebeut, So schütteln sich alle, da liegen zerstreut Die Hemdelein über den Hügeln. Nun hebt sich der Schenkel, nun wackelt das Bein, Gebärden da gibt es vertrackte; dann klippert's und klappert's mitunter hinein, als schlüg' man die Hölzlein zum Takte. Das kommt nun dem Türmer so lächerlich vor; da raunt ihm der Schalk, der Versucher, ins Ohr: Geh! hole dir einen der Laken! Getan, wie gedacht! und er flüchtet sich schnell nun hinter geheiligte Türen. Der Mond und noch immer er scheinet so hell zum Tanz, den sie schauderlich führen. Doch endlich verlieret sich dieser und der, schleicht eins nach dem andern gekleidet einher, und husch! ist es unter dem Rasen. Nur Einer, der trippelt und stolpert zuletzt und tappet und grapst nach den Grüften; doch hat kein Geselle so schwer ihn verletzt; er wittert das Tuch in den Lüften. Er rüttelt die Turmtür, sie schlägt ihn zurück, geziert und gesegnet, dem Türmer zum Glück, sie blinkt von metallenen Kreuzen. Das Hemd muß er haben, da rastet er nicht, da gilt auch kein langes Besinnen, den gotischen Zierrat ergreift nun der Wicht und klettert von Zinne zu Zinnen. Nun ist's um den Armen, den Türmer, getan, es ruckt sich von Schnörkel zu Schnörkel hinan, langbeinigen Spinnen vergleichbar. Der Türmer erbleicht, der Türmer erbebt, Gern gäb' er ihn wieder, den Laken. Da häckelt jetzt hat er am längsten gelebt Den Zipfel ein eiserner Zacken. Schon trübet der Mond sich verschwindenden Scheins, Die Glocke, sie donnert ein mächtiges Eins, Und unten zerschellt das Gerippe.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der Totentanz"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Danse macabre", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Andrea Maffei) , "La danza dei morti"