Der Fischer ruht' im Nachen, Den Firscher trug das Meer; Stolz sah' er in die Ebne Der feuchten Welt umher. "Ist alles mein: die Tiefe Der lebenreichen Fluth, Mein ist der hohe Himmel, Der auf den Wellen ruht!" Ihm schwoll das Herz im Busen; Sein Netz lag [ungespannt;]1 -- [Vergessen glitt]2 das Ruder [Ihm selbst aus leichter]3 Hand. Da ging der Sturm hernieder, Da trat die Well' empor; -- Der Fischer seinen Nachen, Und, ach! sich selbst verlor.
Dreizehn Lieder und Gesaenge mit Begleitung des Pianoforte , opus 5
by Carl Theodor Moritz (1772 - 1834)
1. Der Fischer  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Gerhard Anton Hermann Gramberg (1772 - 1816), "Der Fischer", appears in Kränze [author's text checked 1 time against a primary source]
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gerhard Anton Hermann Gramberg, Kränze, viertes Bändchen, Oldenburg: Schulze'sche Buchhandlung, 1816, page 174.
1 Moritz: "ausgespannt"2 Moritz: "Es glitt ihm wohl"
3 Moritz: "Vergessen aus der"
Researcher for this text: Melanie Trumbull
2. Lebenslied  [sung text not yet checked]
Junge Freudengötter, Flattert auf und ab! Streuet Rosenblätter Auf den Ernst herab, Daß die Stirn' erheitert, Daß die Lippe frei, Und die Brust erweitert Für die Scherze sey! Leichter Sinn befreiet Den gefangnen Witz; Jede Stelle weihet Er zum Göttersitz. Seht, die Götter kommen! Nur, vom Tiefsinn fern, Sind sie unter frommen, Frohen Menschen gern. Mag die Weisheit immer Unsre Mahle weihn; Aber laßt uns nimmer Zu vernünftig seyn! Zu viel Weisheit machte Manchen kalten Tropf; Doch kein Froher lachte Sich um Herz und Kopf. Laßt die Grübler denken, Und sich laut entzwein! Heitres Leben schenken Grazien uns ein. Nehmt die Freudenschaale, Eh' die Sonne sinkt, Die zum Lebensmahle Frohe Gäste winkt! Trinkt in langen Zügen! Kurz währt alles Ding. Haschet das Vergnügen, Diesen Schmetterling, Der sich auf den Blüten Unsers Lebens wiegt! Keiner mag ihn hüten; Hascht ihn, er entfliegt! Auch die Blüten fallen! Eine Hore bringt Alles zu den Hallen, Wo kein Lied erklingt. Doch wenn ihr veraltet Auf vom Mahle steht: Nur die Freude haltet Dann noch fest, und geht!
Authorship:
- by Christoph August Tiedge (1752 - 1841), "Lebenslied", appears in Elegien und vermischte Gedichte, in Vermischte Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. An Ida  [sung text not yet checked]
[Ruhe, Süßliebchen]1, im Schatten Der [grünen]2, dämmernden Nacht: Es säuselt das Gras auf den Matten, Es fächelt und kühlt dich der Schatten Und treue Liebe wacht. Schlafe, schlaf ein, Leiser rauscht der Hain, Ewig bin ich dein. Schweigt, ihr versteckten Gesänge, Und stört nicht die süßeste Ruh'! Es lauschet der Vögel Gedränge, Es ruhen die lauten Gesänge, Schließ, Liebchen, dein Auge zu. Schlafe, schlaf ein, [Im]3 dämmernden Schein, Ich will dein Wächter sein. Murmelt fort, ihr Melodien, Rausche nur, du stiller Bach. Schöne Liebesphantasien Sprechen in den Melodien, Zarte Träume schwimmen nach. Durch den flüsternden Hain Schwärmen goldne Bienelein Und summen zum Schlummer dich ein.
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title, appears in Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence, no. 10, chapter heading: "Wie Magelone mit ihrem Ritter entfloh" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Rust zacht, lief schatje, in 't duister", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Rest, my love, in the shade", copyright ©
- ENG English (Amy Pfrimmer) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Mio dolce amore, riposa", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Bertelsmann: "Schlummre süß Liebchen"; Holstein: "Ruhe, Herzliebchen"; Klose: "Ruhe, süss Liebchen"; further changes may exist not noted above.
2 Spohr: "grauen"
3 Hensel: "Schlaf im"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
4. Treulieb  [sung text not yet checked]
Treulieb' ist nimmer weit: Nach Kummer und nach Leid, Kehrt wieder Lieb' und Freud; Dann kehrt der holde Gruß, Händedrücken, Zärtlich Blicken, Liebeskuß. Treulieb' ist nimmer weit! Ihr Gang durch Einsamkeit Ist Dir, nur Dir geweiht. Bald kömmt der Morgen schon, Ihn begrüßet Wie er küsset Freudenthrän'.
Authorship:
- by Christoph August Tiedge (1752 - 1841), "Treulieb" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Margarete  [sung text not yet checked]
Meine Ruh' ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Wo ich ihn nicht hab' Ist mir das Grab, Die ganze Welt Ist mir vergällt. Mein armer Kopf Ist mir verrückt, Mein armer Sinn Ist mir zerstückt. Meine Ruh' ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Nach ihm nur schau' ich Zum Fenster hinaus, Nach ihm nur geh' ich Aus dem Haus. Sein hoher Gang, Sein' edle Gestalt, Seines Mundes Lächeln, Seiner Augen Gewalt, Und seiner Rede Zauberfluß, Sein Händedruck, Und ach sein Kuß! Meine Ruh' ist hin, Mein Herz ist schwer, Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Mein Busen drängt Sich nach ihm hin. [Ach]1 dürft ich fassen Und halten ihn! Und küssen ihn So wie ich wollt', An seinen Küssen Vergehen sollt'!
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Faust, in Der Tragödie erster Teil (Part I), first published 1790 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Otokar Fischer) , "Můj klid ten tam"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Greetje aan het spinnewiel", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Geart van der Meer) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lynn Thompson) , "My peace is gone", copyright © 1997, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Fredric Kroll) , "Gretchen at the Spinning Wheel", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter A. Aue) , "My peace is gone", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Gérard Labrunie) , appears in Le Faust de Goethe [an adaptation]
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRI Frisian (Geart van der Meer) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Το Ριτάκι στο ροδάνι", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "La mia pace è perduta", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Gretchen ved rokken", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , "Margarita en la Rueca"
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Zwölfter Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1828, pages 177-178; with Faust. Eine Tragödie von Goethe, Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1808, pages 223-225; and with Faust. Ein Fragment. in Goethe's Schriften. Siebenter Band. Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1790, pages 133-135. Above the poem it is indicated "Gretchens Stube. Gretchen am Spinnrade allein." Note: Goethe did not split the final eight lines into two stanzas prior to 1828.
1 Zelter: "Als"Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
6. Lied der Freude  [sung text not yet checked]
Wie über Matten Die Wolke zieht, So auch der Schatten Vom Leben flieht. Die Jahre eilen Kein Stillestand, Und kein Verweilen, Sie hält kein Band. Nur Freude kettet Das Leben hier, Der Frohe rettet Die Zeiten schier. Ihm sind die Stunden Was Jahre sind, Sind nicht verschwunden Wer so gesinnt. Ihm sind die Küsse Der goldne Wein Noch mal so süße Im Sonnenschein. Ihm naht kein Schatten Vergänglichkeit, Für ihn begatten Sich Freud und Zeit. Drum nehmt die Freude Und sperrt sie ein, Dann müßt ihr beide Unsterblich sein.
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853) [author's text checked 1 time against a primary source]
7. Das Grab  [sung text not yet checked]
Das Grab ist tief und stille, Und schauderhaft sein Rand. Es deckt mit schwarzer Hülle Ein unbekanntes Land. Das Lied der Nachtigallen Tönt nicht in seinem Schooß. Der [Freundschaft]1 Rosen fallen Nur auf des Hügels Moos. Verlaßne Bräute ringen Umsonst die Hände wund; Der [Waise]2 Klagen dringen Nicht in der Tiefe Grund. Doch sonst an keinem Orte Wohnt die ersehnte Ruh; Nur durch die [dunkle]3 Pforte Geht [man]4 der Heimat zu. Das arme Herz, hienieden Von manchem Sturm bewegt, Erlangt den wahren Frieden Nur [wo]5 es nicht mehr schlägt.
Authorship:
- by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762 - 1834), "Das Grab", written 1783, first published 1788 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het graf", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The grave", copyright ©
- ENG English (George MacDonald) , "The grave", appears in Rampolli: Growths from a Long Planted Root. Being Translations, New and Old, Chiefly from the German, first published 1897
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "La tombe", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von J. G. von Salis. Gesammelt durch seinen Freund Friedrich Matthisson. Zürich, bey Orell, Gessner, Füssli und Compagnie. 1793, pages 35-36; and with Gedichte von J. G. von Salis. Neueste Auflage. Wien 1815. Bey B. Ph. Bauer, pages 36-37.
First published in a different version in Göttinger Musenalmanach 1788, see below.
1 Reichardt: "Liebe"2 Schubert (D.643A), Randhartinger: "Waisen"
3 Westenholz: "enge"
4 Reichardt: "wir"
5 Westenholz: "wenn"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
8. Andenken  [sung text not yet checked]
Ich denke dein, [Wenn]1 durch den Hain Der Nachtigallen [Akkorde]2 schallen! [Wann]3 denkst du mein? Ich denke dein Im Dämmerschein Der Abendhelle Am Schattenquelle! Wo denkst du mein? Ich denke dein Mit süßer Pein, Mit bangem Sehnen [Und]4 heißen Thränen! Wie denkst du mein? [O denke mein,]5 Bis zum Verein Auf besserm Sterne! In jeder Ferne Denk' ich nur dein!
Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Andenken", written 1792-93, first published 1802 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Denken aan", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Remembrance", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Souvenir", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "A te va il mio pensiero...", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Caê Vieira) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, pages 276-277, and with Friedrich von Matthisson, Gedichte, fifteenth edition, Zurich: Orell, Fuessli & Co., 1851, pages 217-218.
First published in Flora Teutschlands Töchtern geweiht von Freunden und Freundinnen des schönen Geschlechts. Erstes Vierteljahr. Tübingen, 1802. In der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, pages 3-4.
1 Matthisson (editions until 1803): "Wann"2 Lang (both settings): "Accorde"
3 Matthisson (editions after 1803): "Wenn"
4 Lang (c1835 setting): "Mit"
5 Lang (c1835 setting), Matthisson (Flora 1802): "Ich denke dein"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]
9. Liebeslied  [sung text not yet checked]
Soll ich harren? soll mein Herz Endlich brechen? Soll ich niemals von dem Schmerz Meines Busens sprechen? Warum Zittern? Warum Zagen? Träges Weilen? Auf! dein höchstes Glück zu wagen! Flügle deine Eile! Suchen werd' ich: werd' ich finden? Nach der Ferne Ferne, Treibt das Herz; durch blühnde Linden Lächeln dir die Sterne.
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Ungewisse Hoffnung" [author's text checked 1 time against a primary source]
10. Frühling  [sung text not yet checked]
Der Frühling ist wieder gekommen Herunter zum wallenden See; Doch will mir alles nicht frommen, Es ist mir im Herzen so weh! Die Blumen öffnen sich wieder, Geküsst vom goldenen Licht, Die Düfte wallen hernieder, Doch geben sie Ruhe mir nicht. Es kräuseln spielende Winde Den hellen, silbernen See; Sie wehen so sanft und so linde, Doch bleibt mir's im Herzen so weh. O sagt mir Stimmen der Lüfte, Du freundlich glühendes Licht, Ihr lieblich wallenden Düfte, Woran es dem Herzen gebricht? O sagt mir, gaukelnde Wellen, Auf sanft sich kräuseldem See, O sagt mir, gaukelnde Wellen, Warum mir im Herzen so weh?
Authorship:
- by Nikolaus Meyer (1775 - 1855), title 1: "Frühlingsstimmen", title 2: "Frühling" [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Musen-Almanach, zweiter Jahrgang, Jena: in der Akademischen Buchhandlung, 1803, attributed to the author "N. Meyer" and titled "Frühling", pages 171 - 172; and confirmed with Nikolaus Meyer, Gedichte von Dr. N. Meyer, Bremen: J. G. Heyse, 1814, titled "Frühlingsstimmen".
Researcher for this text: Melanie Trumbull
11. Waldnacht  [sung text not yet checked]
Waldnacht! Jagdlust! Leis' und ferner Klingen Hörner, Hebt sich, jauchzt die freie Brust! Töne, töne nieder zum Thal, Freun sich, freun sich allzumal Baum und Strauch beim muntern Schall. Kling' nur Bergquell! Epheuranken Dich umschwanken, Rieseln durch die Klüfte schnell! Fliehet, flieht das Leben so fort, Wandelt hier, dann ist es dort, - Hallt, zerschmilzt ein luftig Wort. Waldnacht! Jagdlust! Daß die Liebe Bei uns bliebe, Wohnen blieb' in treuer Brust! Wandelt, wandelt sich allzumal, Fliehet gleich dem Hörnerschall: - Einsam, einsam grünes Thal. Kling' nur Bergquell! Ach, betrogen - Wasserwogen Rauschen abwärts nicht so schnell! Liebe, Leben, sie eilen hin, Keins von beiden trägt Gewinn: - Ach, daß ich geboren bin!
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Waldlied" [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Das deutsche Lied  [sung text not yet checked]
Von allen Ländern in der Welt Das deutsche mir am besten gefällt, Es träuft von Gottes Segen; Es hat nicht Gold noch [Edelstein]1 Doch Männer hat es, Korn und Wein Und [Mädchen]2 allerwegen. Von allen Sprachen in der Welt Die deutsche mir am besten gefällt, Ist freilich nicht von Seiden; Doch wo das Herz zum Herzen spricht, Ihr nimmermehr [das Wort]3 gebricht, In Freuden und in Leiden. Von allen Mädchen in der Welt Das deutsche mir am besten gefällt, Ist gar ein herzig Veilchen; Es duftet, was das Haus bedarf, Ist nicht, wie Rose, dornenscharf, Und blüht ein artig Weilchen. Von allen Frauen in der Welt Die deutsche mir am besten gefällt, Von inner und von außen; Sie schafft zu Hause, was sie soll, Die Schüffel und die Wiege voll, Und sucht das Gluck nicht draußen. Von allen Freunden in der Welt Der deutsche mir am besten gefällt, Von Schaale, wie von Kerne; Die Stirne kalt, der Busen warm, Wie Blitz zur Hülfe Hand und Arm, Und Trost im Augensterne. Von allen Sitten in der Welt Die deutsche mir am besten gefällt, Ist eine feine Sitte; Gesund an Leib und Geist und Herz, [Zu rechten Stunden]4 Ernst und Scherz, Und Becher in der Mitte! Es lebe die gesammte Welt! [Dem Deutschen deutsch am besten]5 gefällt, Er hält sich selbst in Ehren; Und läßt den Nachbar links und rechts, Weß [Landes]6, Glaubens und Geschlechts, Nach Herzensluft gewähren.
Authorship:
- by Georg Philipp Schmidt von Lübeck (1766 - 1849), "Deutsche Lied", appears in Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
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View original text (without footnotes)Confirmed with Lieder von Schmidt von Lübeck, Altona: bei J. F. Hammerich, 1821. Pages 84 - 85.
1 Nägeli: "Edelgestein"2 Nägeli: "Blumen"
3 Methfessel: "an Kraft"
4 Nägeli: "Gesellig stets, in"; Methfessel: "zu rechter Zeit den"
5 Nägeli: "der Deutsche liebt, was Deutschen"
6 Nägeli: "Standes"
Researcher for this text: Melanie Trumbull
13. Ermunterung  [sung text not yet checked]
Aus Wolken [kommt]1 die frohe Stunde, O Mensch, gesunde! Lass Leiden [seyn]2 und Bangigkeit, Wenn Liebchens Kuss dein Herz erfreut. In Küssen weht ein Zaubersegen, Drum sey verwegen, Was [schadet's]3, wenn der Donner rollt, Wenn nur der rothe Mund nicht schmollt.
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2015
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Courage", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Hindemith: "fällt"
2 Hindemith: "fliehn"
3 Hindemith: "fürchten"
Researcher for this text: Martin Jahn