Morgen muß ich weg von hier Und muß Abschied nehmen; O du allerhöchste Zier, Scheiden das bringt Grämen. Da ich dich so treu geliebt Über alle Maßen, Soll ich dich verlassen. Wenn zwei gute Freunde sind, Die einander kennen, Sonn' und Mond bewegen sich, Ehe sie sich trennen. Noch viel größer ist der Schmerz, Wenn ein treu verliebtes Herz In die Fremde ziehet. Dort auf jener grünen Au Steht mein jung, frisch Leben, Soll ich dann mein Lebelang In der Fremde schweben? Hab' ich dir was Leids getan, Bitt' dich, woll's vergessen, Denn es geht zu Ende. Küsset dir ein Lüftelein Wangen oder Hände, Denke, daß es Seufzer sein, Die ich zu dir sende: Tausend schick' ich täglich aus, Die da wehen um dein Haus, Weil ich dein gedenke.
6 Gesänge für tiefe Stimme mit Pianoforte , opus 151
by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891)
1. Lebe wohl
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Lebewohl", appears in Des Knaben Wunderhorn
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Demain, je dois partir d'ici", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Domani me ne devo andare via", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
See also this text, that quotes the first stanza; and this text, whose first stanza resembles the fourth stanza above.
2. Auf der Wanderung
Was singt das Vöglein kleine Horch ihm schon lange zu? Es singt auf Flur und Haine: Süß ist die Ruh'! Süß ist die Ruh'! Was winkt so still und heiter Mir dort das Häuschen zu, Als spräch's: was gehst du weiter, Süß ist die Ruh', Süß ist die Ruh'! Bin lang' schon auf der Reise Und geh' noch immer zu, Doch seufz' ich oftmals leise: Süß ist die Ruh', Süß ist die Ruh'!
Text Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Wanderlied"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
3. Um Mitternacht Sung Text
Note: this is a multi-text setting
So irren wir und träumen Das kurze Leben hin, Und wenn man dann erwacht, Und fühlt sich frei von Sorgen Und denkt: nun ist es Morgen! Da wird es eben Nacht.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Um Mitternacht", appears in Gedichte, in 7. Kirchhofslieder
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So dunkelten die Tage
In Kummer, Furcht und Plage
Dein ganzes Leben hin.
Als dir das Morgenroth
Die fernen Höh'n umkränzte,
Das Glück zuerst Dir glänzte,
Da kam zu dir der Tod.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Im Spätherbst", appears in Gedichte, in 7. Kirchhofslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , "In late autumn", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
4. Abendlied
Es ist so still geworden,
Verrauscht des Abends Wehn,
Nun hört man aller Orten
Der Eng'lein Füße gehn,
Rings in die Thale senket
Sich Finsterniß mit Macht --
Wirf ab, Herz, was dich kränket
Und was dir bange macht!
...
Und hast du heut gefehlet,
O schau' nicht trüb zurück;
Empfinde dich beseelet
Von freier Gnade Glück.
Auch des Verirrten denket
Der Hirt auf hoher Wacht --
Wirf ab, Herz, was dich kranket
Und was dir bange macht!
Nun stehn im Himmelskreise
Die Stern' in Majestät;
In gleichem festem Gleise
Der goldne Wagen geht.
Und gleich den Sternen lenket
Er deinen Weg durch Nacht --
Wirf ab, Herz, was dich kränket,
Und was dir bange macht!
Text Authorship:
- by (Johann) Gottfried Kinkel (1815 - 1882), "Ein geistlich Abendlied", appears in Gedichte, in Auf der Wanderschaft, no. 7
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondlied", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening song", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant du soir", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed wtih Gedichte von Gottfried Kinkel, Erster Band, Siebente Auflage, Stuttgart, Verlag der J. F. Cotta'schen Buchhandlung, 1872, pages 191-192.
5. Darthulas Grabgesang
Mädchen von Kola, du schläfst! Um dich schweigen die blauen Ströme Selma's! Sie trauren um dich, den letzten Zweig von Thruthils Stamm! Wann erstehst du wieder in deiner Schöne? Schönste der Mädchen in Erin! Du schläfst im Grabe langen Schlaf, Dein Morgenroth ist ferne! Nimmer, o nimmer kommt dir die Sonne Weckend an deine Ruhestätte: „Wach' auf! Wach' auf, Darthula! Frühling ist draußen, Die Lüfte säuseln, Auf grünen Hügeln, holdseliges Mädchen, Weben die Blumen! im Hain wallt sprießenden Laub!” Auf immer, auf immer, so weiche denn, Sonne, Dem Mädchen von Kola, sie schläft. Nie ersteht sie wieder in ihrer Schöne! Nie siehst du sie lieblich wandeln mehr.
Text Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803), "Darthulas Grabgesang", subtitle: "Aus Ossian"
Based on:
- a text in English by James Macpherson (pretending to translate "Ossian") (1736 - 1796), no title, appears in Dar-Thula
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Darthula's Grave Song", copyright © 2005
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant de mort de Darthula", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Helga Jost-Weyer) , "Canto fúnebre de Dárthula", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
6. Der König in Thule
Es war ein König in Thule Gar treu bis an das Grab, Dem sterbend seine Buhle Einen goldnen Becher gab. Es ging ihm nichts darüber, Er leert' ihn jeden Schmaus; Die Augen gingen ihm über, So oft er trank daraus. Und als er kam zu sterben, Zählt' er seine Städt' im Reich, Gönnt' alles seinem Erben, Den Becher nicht zugleich. Er saß beim Königsmahle, Die Ritter um ihn her, Auf hohem Vätersaale, Dort auf dem Schloß am Meer. Dort stand der alte Zecher, Trank letzte Lebensgluth, Und warf den heil'gen Becher Hinunter in die Fluth. Er sah ihn stürzen, trinken, Und sinken tief ins Meer. Die Augen täten ihm sinken; Trank nie einen Tropfen mehr.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der König in Thule", written 1774, appears in Faust, in Der Tragödie erster Teil (Part I), Margarete's song, first published 1782
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Jan Evangelista Nečas) , "Král v Thule"
- CZE Czech (Čeština) (Otokar Fischer) , "Král v Thule"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De koning van Thule", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "There was a King of Thule", copyright ©
- ENG English [singable] (Arthur Westbrook) , "The King of Thule"
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , "Bhí rí ann fadó in Thule", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il re in Tule", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "O rei em Thule", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Diego Gonzales) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
First published in a different version in Volks- und andere Lieder, mit Begleitung des Forte piano, In Musik gesetzt von Siegmund Freyherrn von Seckendorff. Dritte Sammlung. Dessau, 1782, pages 6-9; see below.
See also "Het dartele water bruiselt", a poem by Pol de Mont written to be sung to Schumann's song "Der König von Thule".