Es wächst ein Kraut im Kühlen, Wo Vollmondstrahl geruht Und wer es trägt, muß fühlen, Wie Lieb' im Herzen thut. Wüßt' ich den Platz, den rechten, Vom Kraut im grünen Wald, Wollt' ich's ins Sträußlein flechten, Einem stolzen Knaben bald. Und käm' er dann zur Linde Im Dorfe, wollt' ich sehn, Wie's mit dem Angebinde Dem Knaben würd' ergehn. Ein Blättchen, abgerissen, Trüg' ich wohl auf der Brust, Möcht' selber gerne wissen, Ob's Leid bringt oder Lust. Schwarzspecht, mit deinen Gaben Schaff' mir das Kraut heran Und zeig' mir auch den Knaben, Dem ich es schenken kann.
Neun Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebleitung
Song Cycle by Heinrich Rietsch (1860 - 1927)
1. Es wächst ein Kraut im Kühlen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, from the longer poem Frühling, first published 1877
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Schlafloser Augen Leuchte  [sung text not yet checked]
Schlafloser Augen Leuchte, trüber Stern, Dess' tränengleicher Schein, unendlich fern, Das Dunkel nicht erhellt, nur mehr es zeigt, O wie dir ganz des Glück's Erinn'rung gleicht! So leuchtet längst vergang'ner Tage Licht: Es scheint, doch wärmt sein matter Schimmer nicht, Dem wachen Gram erglänzt die Luftgestallt, Hell, aber fern, klar, aber ach, wie kalt!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Sun of the sleepless", appears in Hebrew Melodies, no. 24, first published 1815
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
3. Mein Herz trägt heimliches Leid  [sung text not yet checked]
Der Ulmenbaum, der starke Zum Himmel fröhlich ragt, Derweil in seinem Marke Tödtend der Holzwurm nagt. Ich singe frohe Lieder Von Lenz und Lustbarkeit, Sie hallen im Lande wieder. -- Mein Herz trägt heimliches Leid. Ein Brunnen quillt verborgen Aus dunklem Erdenschacht, Dess Wasser alle Sorgen Und Leiden vergessen macht. Tage und Monde schwinden, Ich suche weit und breit Und kann den Quell nicht finden. -- Mein Herz trägt heimliches Leid. Der Mai hat über die Auen Tausend Blumen gestreut. Mein Auge soll nicht schauen, Die mich am meisten freut. Ein Vogel singt im Flieder Von Minne und Hochgezeit. Sonne, wann gehst du nieder? Mein Herz trägt heimliches Leid.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Mein Herz trägt heimliches Leid", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Spielmannslieder von Rudolf Baumbach, Leipzig, Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 82-83.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Sie sehnt sich  [sung text not yet checked]
Die See ist voller Wasser, Das Herz ist voller Blut, Kommt der Mond an den Himmel, So steigt und fällt die Fluth. Und seh' ich ihn von Weitem, So steigt mir auf mein Blut! So steigt die See, so fällt sie, So kommt und geht die Fluth. Dort oben zieh'n die Wolken, Dort unten rollt die See, Die Welt ist groß und einsam, Mein Herz ist klein, thut weh. Ob hell die Sonne leuchtet, Ob grün und schön das Land! -- Ich seh' nur grau und düster Den Nebel auf dem Strand. Die Sonne sinkt in's Wasser, Der Storch kommt aus dem Ried. Die See ist noch im Wogen Und singt ein Abendlied. Mir sind die Augen schläfrig Und alle Glieder müd', Mein Herz ist noch im Wogen Und weint ein Abendlied. Wie's dort im Wasser plätschert, Das ist der wilde Schwan -- Was hat er noch zu rufen Über die glatte Bahn? Dort seh', mit fernem Blinken, Den stillen Kahn ich geh'n; Wer weiß, ob nicht vom Ufer, Sie weinend nach ihm seh'n! Auch ich möcht' schwimmen, segeln, So ruhig wie der Schwan, Oder über den Wolken Zum stillen Mond hinan. Den Storch könnt' ich beneiden, Der still zu Hause zieht; Ich steh' und hör' am Wasser Der Wogen Trauerlied.
Text Authorship:
- by Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld (1824 - 1888), "Sie sehnt sich", appears in Quickborn. Gedichte aus dem Volksleben von Klaus Groth. Aus ditmarscher Mundart übertragen von A. v. Winterfeld
Based on:
- a text in Plattdeutsch by Klaus Groth (1819 - 1899), "Se lengt", appears in Quickborn: Volksleben in Plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart
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Confirmed with Adolf Wilhelm Ernst von Wintersfeld, Quickborn: Gedichte aus dem Volksleben von Klaus Groth, Berlin: A. Hofmann & Comp., 1856, pages 67 - 68.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
6. Es fällt ein Stern herunter  [sung text not yet checked]
Es fällt ein Stern herunter Aus seiner funkelnden Höh; Das ist der Stern der Liebe, Den ich dort fallen seh. Es fallen vom Apfelbaume, Der [weißen Blätter so viel]1, Es kommen die neckenden [Lüfte]2, Und treiben damit ihr Spiel. Es singt [der]3 Schwan im [Weiher]4, Und rudert auf und ab, Und immer leiser singend, Taucht er ins Flutengrab. Es ist so still und [dunkel]5! Verweht ist Blatt und Blüt', Der Stern ist knisternd zerstoben, Verklungen das Schwanenlied.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 59
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- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "A star is tumbling downward", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 59, first published 1827
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) [singable] (Hamutal Atariah) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 163.
1 Backer-Grøndahl, Haine: "Blüten und Blätter viel"; Cui, Gernsheim, Pfitzner: "Blüten und Blätter so viel"; Mangold: "weißen Blätter viel"; Unger: "Blätter und Blüten viel"2 Gernsheim: "Winde"
3 Unger: "ein"
4 Gernsheim: "Wasser"
5 Haine, Mangold: "so dunkel"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Pierre Mathé [Guest Editor] , Johann Winkler
6. Liebe  [sung text not yet checked]
Sag', ist Deine Lieb' ein Röslein zart, Das gross in Sonnengluthen ward? Der Herbstwind entblättert die Röselein, Sie können nicht gleich meiner Liebe sein. Sag', ist Deine Lieb' ein Eichbaum stark Mit stolzer Krone und edlem Mark? Den Eichbaum entwurzelt der Sturm so leicht, Thöricht, der ihm meine Liebe vergleicht. So ist Deine Lieb' ein Fels im Meer, Trotzend der Wogen brandendem Heer? Der Fels ist ja öd' und von kaltem Stein, Wie kann er ein Bild meiner Liebe sein? Sie ist wie ein Stern am Himmelszelt, Der licht der Erde Pfad erhellt, Es rauschet die Woge, der Sturmwind weht, Doch lächelnd das ewige Sternbild steht.
Text Authorship:
- by Lucy von Hebentanz-Kämpfer (b. 1856), as Lucy Kämpfer , "Das Bild der Liebe", appears in Lieder
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Confirmed with Lucy Kämpfer, Lieder, Wien: L. W. Seidel & Sohn, 1884, page 53
Researcher for this page: Melanie Trumbull
7. Die Mühle  [sung text not yet checked]
Der Tag geht zur Ruh, Auf dem Gras liegt der Thau, Die Wolken am Himmel sich röthen. Es ist alles so still, Weiß nicht was ich will, Ich glaub, mir ist traurig zu Muth. Der Frosch quakt im Rohr, Der Fuchs braut im Moor, Und weit aus der Ferne schallt Gesang. Mein Herz schwillt empor, Weiß nicht was ich seh, Thränen rinnen die Wangen entlang. Da hinter der Weide, Weit über die Heide, Da schimmert am Himmel eine Mühle: Es ist mir als wär Ich da vor der Thür, Und saß auf dem Mühlberg und spielt. Dann schaute Einer heraus, Den kannt ich so gut, Dem saß ich so oft auf dem Schooß; Der Stein lief und klang, Der Mann saß und sang, Am Himmel die Wolken warn roth. Da war ich noch klein, Nun bin ich allein, Wer weiß ob der Alte da noch steht? Die Luft ist so laulich -- Das Lied ist so traurig: Gottlob daß die Mühle noch geht!
Text Authorship:
- by Klaus Groth (1819 - 1899), "Die Mühle", appears in Quickborn: Volksleben in Plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart
Based on:
- a text in Plattdeutsch by Klaus Groth (1819 - 1899), "De Mæl", appears in Quickborn: Volksleben in Plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The mill", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Quickborn. Volksleben in plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart von Klaus Groth. Mit einer wortgetreuen Übersetzung und einem Vorwort für hochdeutsche Leser unter Autorität des Verfassers herausgegeben, Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage. Erste mit der Übersetzung. Hamburg, Perthes-Besser & Mauke, 1856, pages 390, 392.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
8. Glockenblumen, was läutet ihr  [sung text not yet checked]
Glockenblumen, was läutet ihr? Wer ist im Walde gestorben? Oder wißt ihr, daß heimlich hier Liebe um Liebe geworben? Wißt ihr's, wohin auf dem einsamen [Gang]1 Schritt und Gedanken mir streben? [Glocken]2, ich höre nicht euren Klang, Seh' euch nur schwingen und schweben. Lauschenden Blättern denn läutet es aus, Klinget wie Harfen und Psalmen, Meldet's im Grünen von Haus zu Haus Bäumen und Büschen und Halmen. Liebe macht selig wie nichts in der Welt, Lachen [könnt']3 ich und weinen, Glücklichste ich unterm Himmelszelt, Blumen, -- ich liebe Einen!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Der wilde Jäger. Eine Waidmannsmär von Julius Wolff, Berlin: G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, 1889, page 67.
1 Greger: "Pfad"2 Greger: "Blumen"
3 Greger: "möcht'"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
9. Bitte  [sung text not yet checked]
Weil' auf mir, du dunkles Auge, Übe deine ganze Macht, Ernste, milde, [träumerische]1, Unergründlich süße Nacht! Nimm mit deinem Zauberdunkel Diese Welt von hinnen mir, Daß du über meinem Leben Einsam schwebest für und für.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Bitte", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Linger on me, dark eyes", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Stay with me, endarkened vision", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "S'il te plait", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau's sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [1883], page 11.
1 Bolko von Hochberg: "zauberische"; Sjögren: "träumereiche"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler