Sie hatten sich Beide so herzlich lieb, Spitzbübin war sie, er war ein Dieb. Wenn [er Schelmenstreiche]1 machte, [Sie warf sich aufs Bett]2 und lachte. Der Tag verging in Freud' und Lust, Des Nachts lag sie an seiner Brust. Als man ins Gefängnis ihn brachte, Sie stand am Fenster und lachte. Er ließ ihr sagen: «O komm zu mir, Ich sehne mich so sehr nach dir, Ich rufe nach dir, ich schmachte» -- Sie schüttelt' das Haupt und lachte. Um Sechse des Morgens ward er gehenkt, Um Sieben ward er ins Grab gesenkt; Sie aber schon um Achte Trank rothen Wein und lachte.
Romanzen
Song Cycle by Don Forsythe (1932 - 2015)
1. Ein Weib  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Ein Weib", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 1
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- ENG English [singable] (Peter Palmer) , "A woman", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Schreiter's setting, the singer sings laughter after each stanza.
1 Schreiter: "Schelmenstreiche er"
2 Schreiter: "Warf sie auf's Bett sich"
Researcher for this page: John Versmoren
2. Frühlingsfeier  [sung text not yet checked]
Das ist des Frühlings traurige Lust! Die blühenden Mädchen, die wilde Schar, Sie stürmen dahin mit flatterndem Haar Und Jammergeheul und entblößter Brust: "Adonis! Adonis!" Es sinkt die Nacht. Bei Fackelschein Sie suchen hin und her im Wald, Der angstverwirret widerhallt Vom Weinen und Lachen und Schluchzen und Schreien: "Adonis! Adonis!" Das wunderschöne Jünglingsbild, Es liegt am Boden blaß und tot, Das Blut färbt alle Blumen rot, Und Klagelaut die Luft erfüllt: "Adonis! Adonis!"
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Frühlingsfeier", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emma Lazarus) , "Spring festival", appears in Poems Selected from Heinrich Heine, ed. by Kate Freiligrath Kroeker, London: Walter Scott, Limited, page 212, first published 1887
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Fête du printemps", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfredo García) , "La fiesta de la primavera", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
3. Childe Harold  [sung text not yet checked]
Eine starke, schwarze Barke segelt trauervoll dahin. Die vermummten und verstummten Leichenhüter sitzen drin. Toter Dichter, stille liegt er, mit entblößtem Angesicht; seine blauen Augen schauen immer noch zum Himmelslicht. Aus der Tiefe klingts, als riefe eine kranke Nixenbraut, und die Wellen, sie zerschellen an dem Kahn, wie Klagelaut.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Childe Harold", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 3
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Die Beschwörung  [sung text not yet checked]
Der junge Franziskaner sitzt Einsam in der Klosterzelle, Er liest im alten Zauberbuch, Genannt der Zwang der Hölle. Und als die Mitternachtstunde schlug, Da konnt er nicht länger sich halten, Mit bleichen Lippen ruft er an Die Unterweltsgewalten. Ihr Geister! holt mir aus dem Grab Die Leiche der schönsten Frauen, Belebt sie mir für diese Nacht, Ich will mich dran erbauen. Er spricht das grause Beschwörungswort, Da wird sein Wunsch erfüllet, Die arme verstorbene Schönheit kommt, In weißen Laken gehüllet. Ihr Blick ist traurig. Aus kalter Brust Die schmerzlichen Seufzer steigen. Die Tote setzt sich zu dem Mönch, Sie schauen sich an und schweigen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Beschwörung", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 4
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Aus einem Briefe
Die Sonne spricht: Was gehn dich meine Blicke an? Das ist der Sonne gutes Recht, Sie strahlt auf den Herrn wie auf den Knecht; Ich strahle, weil ich nicht anders kann. Was gehn dich meine Blicke an? Bedenke, was deine Pflichten sind, Nimm dir ein Weib und mach ein Kind, Und sei ein deutscher Biedermann. Ich strahle, weil ich nicht anders kann, Ich wandle am Himmel wohl auf, wohl ab, Aus Langeweile guck ich hinab - Was gehn dich meine Blicke an? Der Dichter spricht: Das ist ja eben meine Tugend, Daß ich ertrage deinen Blick, Das Licht der ewgen Seelenjugend, Blendende Schönheit, Flammenglück! Jetzt aber fühl ich ein Ermatten Der Sehkraft, und es sinken nieder, Wie schwarze Flöre, nächtge Schatten Auf meine armen Augenlider ... Chor der Affen: Wir Affen, wir Affen, Wir glotzen und gaffen Die Sonne an, Weil sie es doch nicht wehren kann. Chor der Frösche: Im Wasser, im Wasser, Da ist es noch nasser Als auf der Erde, Und ohne Beschwerde Erquicken Wir uns an den Sonnenblicken. Chor der Maulwürfe: Was doch die Leute Unsinn schwatzen Von Strahlen und von Sonnenblicken! Wir fühlen nur ein warmes Jücken, Und pflegen uns alsdann zu kratzen. Ein Glühwurm spricht: Wie sich die Sonne wichtig macht, Mit ihrer kurzen Tagespracht! So unbescheiden zeig ich mich nicht, Und bin doch auch ein großes Licht, In der Nacht, in der Nacht!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Aus einem Briefe", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 5
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- ENG English (Sharon Krebs) , "From a letter", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
6. Unstern  [sung text not yet checked]
Der Stern erstrahlte so munter, Da fiel er vom Himmel herunter. Du fragst mich, Kind, was Liebe ist? Ein Stern in einem Haufen Mist. Wie 'n räudiger Hund, der verrecket, So liegt er mit Unrat bedecket. Es kräht der Hahn, die Sau, sie grunzt, Im Kote wälzt sich ihre Brunst. Oh, fiel ich doch in den Garten, Wo die Blumen meiner harrten, Wo ich mir oft gewünschet hab Ein reinliches Sterben, ein duftiges Grab!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Unstern", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 6
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7. Anno 1829  [sung text not yet checked]
Daß ich bequem verbluten kann, Gebt mir ein edles, weites Feld! Oh, laßt mich nicht ersticken hier In dieser engen Krämerwelt! Sie essen gut, sie trinken gut, Erfreun sich ihres Maulwurfglücks, Und ihre Großmut ist so groß Als wie das Loch der Armenbüchs. Zigarren tragen sie im Maul Und in der Hosentasch' die Händ; Auch die Verdauungskraft ist gut - Wer sie nur selbst verdauen könnt! Sie handeln mit den Spezerein Der ganzen Welt, doch in der Luft, Trotz allen Würzen, riecht man stets Den faulen Schellfischseelenduft. O, daß ich große Laster säh, Verbrechen, blutig, kolossal - Nur diese satte Tugend nicht, Und zahlungsfähige Moral! Ihr Wolken droben, nehmt mich mit, Gleichviel nach welchem fernen Ort! Nach Lappland oder Afrika, Und seis nach Pommern - fort! nur fort! O, nehmt mich mit - sie hören nicht - Die Wolken droben sind so klug! Vorüberreisend dieser Stadt, Ängstlich beschleungen sie den Flug.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Anno 1829", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 7
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Anno 1839  [sung text not yet checked]
O, Deutschland, meine ferne Liebe, Gedenk ich deiner, wein ich fast! Das muntre Frankreich scheint mir trübe, Das leichte Volk wird mir zur Last. Nur der Verstand, so kalt und trocken, Herrscht in dem witzigen Paris - Oh, Narrheitsglöcklein, Glaubensglocken, Wie klingelt ihr daheim so süß! Höfliche Männer! Doch verdrossen Geb ich den artgen Gruß zurück. - Die Grobheit, die ich einst genossen Im Vaterland, das war mein Glück! Lächelnde Weiber! Plappern immer, Wie Mühlenräder stets bewegt! Da lob ich Deuschlands Frauenzimmer, Das schweigend sich zu Bette legt. Und alles dreht sich hier im Kreise, Mit Ungestüm, wie 'n toller Traum! Bei uns bleibt alles hübsch im Gleise, Wie angenagelt, rührt sich kaum. Mir ist, als hört ich fern erklingen Nachtwächterhörner, sanft und traut; Nachtwächterlieder hör ich singen, Dazwischen Nachtigallenlaut. Dem Dichter war so wohl daheime, In Schildas teurem Eichenhain! Dort wob ich meine zarten Reime Aus Veilchenduft und Mondenschein.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Anno 1839", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 8
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. In der Frühe  [sung text not yet checked]
Auf dem Faubourg Saint-Marceau Lag der Nebel heute morgen, Spätherbstnebel, dicht und schwer, Einer weißen Nacht vergleichbar. Wandelnd durch die weiße Nacht, Schaut ich mir vorübergleiten Eine weibliche Gestalt, Die dem Mondenlicht vergleichbar. Ja, sie war wie Mondenlicht Leichthinschwebend, zart und zierlich; Solchen schlanken Gliederbau Sah ich hier in Frankreich niemals. War es Luna selbst vielleicht, Die sich heut bei einem schönen, Zärtlichen Endymion Des Quartier Latin verspätet? Auf dem Heimweg dacht ich nach: Warum floh sie meinen Anblick? Hielt die Göttin mich vielleicht Für den Sonnenlenker Phöbus?
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "In der Frühe", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 9
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10a. Ritter Olaf I  [sung text not yet checked]
Vor dem Dome stehn zwei Männer, Tragen beide rote Röcke, Und der Eine ist der König Und der Henker ist der Andre. Und zum Henker spricht der König: "Am Gesang der Pfaffen merk ich, Daß vollendet schon die Trauung Halt bereit dein gutes Richtbeil." Glockenklang und Orgelrauschen, Und das Volk strömt aus der Kirche; Bunter Festzug, in der Mitte Die geschmückten Neuvermählten. Leichenblaß und bang und traurig Schaut die schöne Königstochter; Keck und heiter schaut Herr Olaf, Und sein roter Mund, der lächelt. Und mit lächelnd rotem Munde Spricht er zu dem finstern König: "Guten Morgen, Schwiegervater, Heut ist Dir mein Haupt verfallen. Sterben soll ich heut - O, laß mich Nur bis Mitternacht noch leben, Daß ich meine Hochzeit feire Mit Bankett und Fackeltänzen. Laß mich leben, laß mich leben, Bis geleert der letzte Becher, Bis der letzte Tanz getanzt ist - Laß bis Mitternacht mich leben!" Und zum Henker spricht der König: "Unserm Eidam sei gefristet Bis um Mitternacht sein Leben - Halt bereit dein gutes Richtbeil."
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Romanzen, in 10. Ritter Olaf, no. 1
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- ENG English (Alma Strettell) , "Lord Olaf I", appears in Poems Selected from Heinrich Heine, ed. by Kate Freiligrath Kroeker, London: Walter Scott, Limited, pages 215-216, first published 1887
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Neue Gedichte, Hoffmann und Campe, 1844, page 182
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Pierre Mathé [Guest Editor]
10b. Ritter Olaf II  [sung text not yet checked]
Herr Olaf sitzt beim Hochzeitschmaus, Er trinkt den letzten Becher aus. An seine Schulter lehnt Sein Weib und stöhnt - Der Henker steht vor der Türe. Der Reigen beginnt, und Herr Olaf erfaßt Sein junges Weib, und mit wilder Hast Sie tanzen, bei Fackelglanz, Den letzten Tanz - Der Henker steht vor der Türe. Die Geigen geben so lustigen Klang, Die Flöten seufzen so traurig und bang! Wer die beiden tanzen sieht, Dem erbebt das Gemüt Der Henker steht vor der Türe. Und wie sie tanzen, im dröhnenden Saal, Herr Olaf flüstert zu seinem Gemahl: "Du weißt nicht, wie lieb ich dich hab - So kalt ist das Grab --" Der Henker steht vor der Türe.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Romanzen, in 10. Ritter Olaf, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Alma Strettell) , "Lord Olaf II", appears in Poems Selected from Heinrich Heine, ed. by Kate Freiligrath Kroeker, London: Walter Scott, Limited, pages 216-217, first published 1887
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Neue Gedichte, Hoffmann und Campe, 1844, page 184
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10c. Ritter Olaf III  [sung text not yet checked]
Herr Olaf, es ist Mitternacht, Dein Leben ist verflossen! Du hattest eines Fürstenkinds In freier Lust genossen. Die Mönche murmeln das Totengebet, Der Mann im roten Rocke Er steht mit seinem blanken Beil Schon vor dem schwarzen Blocke. Herr Olaf steigt in den Hof hinab, Da blinken viel Schwerter und Lichter. Es lächelt des Ritters roter Mund, Mit lächelndem Munde spricht er: "Ich segne die Sonne, ich segne den Mond, Und die Stern, die am Himmel schweifen. Ich segne auch die Vögelein, Die in den Lüften pfeifen. Ich segne das Meer, ich segne das Land, Und die Blumen auf der Aue. Ich segne die Veilchen, sie sind so sanft Wie die Augen meiner Fraue. Ihr Veilchenaugen meiner Frau, Durch Euch verlier ich mein Leben! Ich segne auch den Holunderbaum, Wo du dich mir ergeben."
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Romanzen, in 10. Ritter Olaf, no. 3
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- ENG English (Alma Strettell) , "Lord Olaf III", appears in Poems Selected from Heinrich Heine, ed. by Kate Freiligrath Kroeker, London: Walter Scott, Limited, pages 217-218, first published 1887
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Neue Gedichte, Hoffmann und Campe, 1844, page 186
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11. Die Nixen  [sung text not yet checked]
Am einsamen Strande plätschert die Flut, Der Mond ist aufgegangen, Auf weißer Düne der Ritter ruht, Von bunten Träumen befangen. Die schönen Nixen, im Schleiergewand, Entsteigen der Meerestiefe. Sie nahen sich leise dem jungen Fant, Sie glaubten wahrhaftig, er schliefe. Die eine betastet mit Neubegier Die Federn auf seinem Barette. Die andre nestelt am Bandelier Und an der Waffenkette. Die dritte lacht, und ihr Auge blitzt, Sie zieht das Schwert aus der Scheide, Und auf dem blanken Schwert gestützt Beschaut sie den Ritter mit Freude. Die vierte tänzelt wohl hin und her Und flüstert aus tiefem Gemüte: "O, daß ich doch dein Liebchen wär, Du holde Menschenblüte!" Die fünfte küßt des Ritters Händ, Mit Sehnsucht und Verlangen; Die sechste zögert und küßt am End Die Lippen und die Wangen. Der Ritter ist klug, es fällt ihm nicht ein, Die Augen öffnen zu müssen; Er läßt sich ruhig im Mondenschein Von schönen Nixen küssen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Nixen", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 11
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Bertrand de Born  [sung text not yet checked]
Ein edler Stolz in allen Zügen, Auf seiner Stirn Gedankenspur, Er konnte jedes Herz besiegen, Bertrand de Born, der Troubadour. Es kirrten seine süßen Töne Die Löwin des Plantagenets; Die Tochter auch, die beiden Söhne, Er sang sie alle in sein Netz. Wie er den Vater selbst betörte! In Tränen schmolz des Königs Zorn, Als er ihn lieblich reden hörte, Den Troubadour, Bertrand de Born.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Bertrand de Born", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 12
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]13. Frühling  [sung text not yet checked]
Die Wellen blinken und fließen dahin, Es liebt sich so lieblich im Lenze! Am Flusse sitzet die Schäferin Und windet die zärtlichsten Kränze. Das knospet und [quillt und duftet und blüht,]1 es liebt sich so lieblich im Lenze! Die Schäferin seufzt aus [vollem Gemüt]2: »Wem geb' ich meine Kränze?« Ein Reiter reitet den Fluß entlang, er grüßet so blühenden Mutes, die Schäferin schaut ihm nach so bang, fern flattert die Feder des Hutes. Sie weint und wirft in den gleitenden Fluß die schönen Blumenkränze. Die Nachtigall singt von Lieb' und Kuß, es liebt sich so lieblich im Lenze!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Frühling", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 13, first published 1839
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "L'amour est si doux au printemps !", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Note: in later editions, Heine changed "quillt und duftet und blüht" to "quillt, mit duftender Lust" in stanza 2, line 1. In addition, "vollem Gemüt" was changed to "tiefer Brust" in stanza 2, line 3.
1 Stanford: "quillt, mit duftender Lust"2 Brahms, Stanford: "tiefer Brust"
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14. Ali Bey  [sung text not yet checked]
Ali Bey, der Held des Glaubens, Liegt beglückt in Mädchenarmen. Vorgeschmack des Paradieses Gönnt ihm Allah schon auf Erden. Odalisken, schön wie Huris, Und geschmeidig wie Gasellen Kräuselt ihm den Bart die Eine, Glättet seine Stirn die Andre. Und die Dritte schlägt die Laute, Singt und tanzt, und küßt ihn lachend Auf das Herz, worin die Flammen Aller Seligkeiten lodern. Aber draußen plötzlich schmettern Die Trompeten, Schwerter rasseln, Waffenruf und Flintenschüsse - Herr, die Franken sind im Anmarsch! Und der Held besteigt sein Schlachtroß, Fliegt zum Kampf, doch wie im Traume; - Denn ihm ist zu Sinn, als läg er Immer noch in Mädchenarmen. Während er die Frankenköpfe Dutzendweis heruntersäbelt, Lächelt er wie ein Verliebter, Ja, er lächelt sanft und zärtlich.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Ali Bey", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 14
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]15. Psyche  [sung text not yet checked]
In der Hand die kleine Lampe, In der Brust die große Glut, Schleichet Psyche zu dem Lager, Wo der holde Schläfer ruht. Sie errötet und sie zittert, Wie sie seine Schönheit sieht - Der enthüllte Gott der Liebe, Er erwacht und er entflieht. Achtzehnhundertjährge Buße! Und die Ärmste stirbt beinah! Psyche fastet und kasteit sich, Weil sie Amorn nackend sah.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Psyche", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 15
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16. Die Unbekannte  [sung text not yet checked]
Meiner goldgelockten Schönen Weiß ich täglich zu begegnen, In dem Tuileriengarten, Unter den Kastanienbäumen. Täglich geht sie dort spazieren, Mit zwei häßlich alten Damen - Sind es Tanten? Sinds Dragoner, Die vermummt in Weiberröcken? Niemand konnt mir Auskunft geben, Wer sie sei. Bei allen Freunden Frug ich nach, und stets vergebens! Ich erkrankte fast vor Sehnsucht. Eingeschüchtert von dem Schnurrbart Ihrer zwei Begleiterinnen, Und von meinem eignen Herzen Noch viel strenger eingeschüchtert, Wagt ich nie ein seufzend Wörtchen Im Vorübergehn zu flüstern, Und ich wagte kaum mit Blicken Meine Flamme zu bekunden. Heute erst hab ich erfahren Ihren Namen. Laura heißt sie, Wie die schöne Provenzalin, Die der große Dichter liebte. Laura heißt sie! Nun da bin ich Just so weit wie einst Petrarca, Der das schöne Weib gefeiert In Kanzonen und Sonetten. Laura heißt sie! Wie Petrarca Kann ich jetzt platonisch schwelgen In dem Wohllaut dieses Namens - Weiter hat ers nie gebracht.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Unbekannte", appears in Neue Gedichte, in Romanzen, no. 16
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