Schlaf' ein, mein süßes Kind, Da draußen singt der Wind. Er singt die ganze Welt in Ruh', Deckt sie mit weißen Betten zu. Und bläst er ihr auch in's Gesicht, Sie rührt sich nicht und regt sich nicht, Tut auch kein Händchen strecken Aus ihren weichen Decken. Schlaf' ein, mein süßes Kind, Da draußen geht der Wind. Pocht an die Fenster und schaut hinein, Und hört er wo ein Kind noch schrei'n, Da schilt und brummt und summt er sehr, Holt gleich sein Bett voll Schnee daher, Und deckt es auf die Wiegen, Wenn's Kind nicht still will liegen. Schlaf' ein, mein süßes Kind, Da draußen weht der Wind, Er rüttelt an dem Tannenbaum, Da fliegt heraus ein schöner Traum, Der fliegt durch Schnee und Nacht und Wind Geschwind, geschwind zum lieben Kind, Und singt von lust'gen Dingen, Die's Christkind ihm wird bringen. Schlaf' ein, mein süßes Kind, Da draußen bläst der Wind. Doch ruft die Sonne: "Grüß euch Gott!" Bläst er dem Kind die Backen rot, Und sagt der Frühling: "Guten Tag!" Bläst er die ganze Erde wach, Und was fein still gelegen, Das freut sich allerwegen. Drum schlaf', mein süßes Kind, Bläst draußen auch der Wind!
Zehn zweistimmige Lieder (für hohe und tiefe Stimme) mit Pianoforte , opus 8
by Arno Kleffel (1840 - 1913)
Heft 1 -- 1. Der Schwestern Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Im Winter", appears in Vier Wiegenlieder, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "In inverno", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Heft 1 -- 2. Bei Sonnenuntergang  [sung text not yet checked]
Fahr' wohl, [o]1 goldne Sonne, Du gehst zu deiner Ruh'; Und voll von deiner Wonne Gehn mir die Augen zu. Schwer sind die Augenlider, Du nimmst das [Lied]2 [mit]3 fort. Fahr' wohl! wir sehn uns wieder Hier unten oder dort. Hier unten, [wann]4 sich wieder Dies Haupt vom Schlaf erhob; Dann blickest du hernieder Und freuest dich darob. Und trägt des Tods Gefieder Mich statt des Traums empor, So schau' ich selbst hernieder Zu dir aus höherm Chor. Und danke deinem Strahle Für jeden schönen Tag, Wo ich mit meinem Thale [An deinem Schimmer]5 lag.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Sunset"
- ENG English (Emily Ezust) , "Farewell o golden sun", copyright © 2012
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Kleffel: "du"; further changes may exist not shown above.
2 in some editions, "Licht"
3 Reinecke: "mir"
4 Reinecke: "wenn"
5 Reinecke: "In deinem Glanze"
Heft 1 -- 3. Juchhe!  [sung text not yet checked]
Wie ist doch die Erde [so schön, so schön]1! Das wissen die Vögelein: Sie heben ihr leicht' Gefieder, Und [singen so fröhliche]2 Lieder In den blauen Himmel hinein. Wie ist doch die Erde [so schön, so schön]1! Das wissen die Flüss' und [die Seen]3: Sie [malen]4 im klaren Spiegel Die Gärten [und Städt' und]5 Hügel, Und die [Wolken]6, die drüber [geh'n]7! [Und Sänger und Maler wissen es,]8 Und [Kinder und and're]9 Leut'! Und [wer's]10 nicht malt, der singt es, Und [wer's]10 nicht singt, dem klingt es [In dem Herzen vor]11 lauter Freud'!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), no title, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Joeché!", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Leonard J[ordan] Lehrman) , "How beautiful the earth is!", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Addie Funk) , "How lovely the earth"
- ENG English [singable] (C. Hugo Laubach)
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Ô gué !", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Reinick's Märchen-, Lieder- und Geschichtenbuch, Bielefeld und Leipzig: Verlag von Velhagen & Klasing, 1873, page 138.
1 Messer: "so schön"2 Stöckhardt: "singen fröhliche"
3 Blech, Brahms, Le Beau, Marschner, Messer, Reger, Reinecke: "Seen"
4 Blech: "malen's"
5 Reger: "und"; Reinecke: "und Städte und"
6 Blech: "weißen Wolken"
7 Reinecke: "zieh'n"
8 Reinecke: "Wie ist doch die Erde so schön, so schön!"
9 Brahms, Le Beau, Marschner, Messer: "es wissen's viel and're"; Reger, Stöckhardt: "es wissen's viel andere"; Reinecke: "wissen's viel and're"
10 Blech, Reinecke: "wer es"
11 Blech, Brahms, Reinecke: "Im Herzen vor"; Reger, Stöckhardt: "Im Herzen voll"
Heft 1 -- 4. Alte Heimath  [sung text not yet checked]
In einem dunklen Tal Lag jüngst ich träumend nieder, Da sah ich einen Strahl Von meiner Heimat wieder. Auf morgenroter Au War Vaters Haus gelegen; Wie war der Himmel blau! Die Flur wie reich an Segen! Wie war mein Heimatland Voll Gold und Rosenhelle! Doch bald der Traum verschwand, Schmerz trat an seine Stelle. Da irrt' ich weit hinaus Ins öde Land voll Sehnen. Noch irr' ich, such' das Haus Und find' es nicht vor Tränen.
Text Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Alte Heimat", appears in Gedichte, in Die lyrischen Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (D. V. Ashton) , "Home"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Justinus Kerner Werke, Zweiter Teil, Gedichte, ed. Raimund Pissin, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., 1914, page 34
Heft 1 -- 5. Wallfahrtslied  [sung text not yet checked]
Wir wandern über Berg und Thal, O Maria! Und grüßen dich viel tausendmal, O Maria! Heil'ge Jungfrau, überall Grüßen wir dich froh mit Sang und Schall, mit Sang und Schall. Verleih uns deiner Gnaden Hort, O Maria! Und segn' uns heut' und immerfort, O Maria! Heil'ge Jungfrau, allezeit Gieb uns armen Pilgern dein Geleit, ja dein Geleit! Zu deinem Bilde wandern wir, O Maria! Inbrünstig flehen wir zu dir, O Maria! Heil'ge Jungfrau, früh und spat Zeig zum Himmel uns den rechten Pfad, den rechten Pfad!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Wallfahrtslied", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben, in Reisere Mannesjahre
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Heft 2 -- 6. Haideröslein  [sung text not yet checked]
Sah ein Knab' ein Röslein stehn, Röslein auf der Heiden, War so jung und morgenschön, Lief er schnell es nah zu sehn, Sah's mit vielen Freuden. Röslein, Röslein, Röslein [roth]1, Röslein auf der Heiden. Knabe sprach: ich breche dich, Röslein auf der Heiden! Röslein sprach: ich steche dich, Daß du ewig denkst an mich, Und ich will's nicht leiden. Röslein, Röslein, Röslein roth, Röslein auf der Heiden. Und der wilde Knabe brach 's Röslein auf der Heiden; Röslein wehrte sich und stach, Half [ihr]2 doch kein Weh und Ach, Mußt' es eben leiden. Röslein, Röslein, Röslein roth, Röslein auf der Heiden.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Heidenröslein", written 1771, first published 1772
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) (Yen-Chiang Che) , "野地上的小玫瑰", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Karel Dostál-Lutinov) , "Růžička"
- CZE Czech (Čeština) (Jan Evangelista Nečas) , "Růže pustých polí"
- CZE Czech (Čeština) (Otokar Fischer) , "Růžička"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Heideroosje", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "Rose blossom on the heath", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ESP Esperanto (Ludwik Lejzer Zamenhof) , "La rozeto"
- FIN Finnish (Suomi) (Valter Juva) , "Ruusu metsätiellä"
- FRE French (Français) [singable] (Édouard Bélanger) , "Rose sauvage"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Petite rose de la lande", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Rosellina selvaggia", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1827, page 17.
First published in a different version by Johann Gottfried Herder in 1772 with the title "Fabelliedchen", and again in 1779 with the title "Röschen auf der Heide" (see below).
1 Lang: "schön"2 Reichardt: "ihm"
Heft 2 -- 7. Frühling ist da!  [sung text not yet checked]
Bächlein zum [Bache]1 schwoll, Jauchzender Freude voll, Über das Felsgestein Springt er ins Thal hinein: Frühling ist da! Vöglein im grünen Thal Wissen's schon allzumal, Rufen ihm jubelnd zu: Lüftchen kam eh'r als du, Frühling ist da! Träumendes Herz, erfährst Du es nicht allererst? Blüte von Lust und Glanz, Öffne dich klar und ganz, Frühling ist da!
Text Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862), no title, appears in Fester Grund
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Hammer, Fester Grund, Dritte Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1868, page 169.
1 Peise: "Thal"; further changes may exist not shown above.Heft 2 -- 8. Über Nacht  [sung text not yet checked]
Über Nacht, über Nacht Kommt still das Leid, Und bist du erwacht, O traurige Zeit! Du grüßest den dämmernden Morgen Mit Weinen [und mit Sorgen]1. Über Nacht, über Nacht Kommt still das Glück Und bist du erwacht, O selig Geschick! Der [düstere]2 Traum ist zerronnen, Und Freude [gewonnen]3. Über Nacht, über Nacht Kommt Freud und Leid, Und eh du's gedacht, Verlassen dich beid Und gehen, dem [Herrn]4 zu sagen, Wie du sie getragen.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Über Nacht"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2020
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutsches Lesebuch für die oberen Klassen der höheren Töchterschule, ed. by Dr. Ferdinand Seinecke, Dresden, Louis Ehlermann, 1861, page 111, no. 189. Note: Some publications of this poem show four stanzas, for example, Allgemeine Missions-Zeitschrift, Vol. 7, Gütersloh, Bertelsmann, 1880, p. 86. The last stanza is:
Über Nacht, über Nacht Da kommt der Tod, Ach, hast du's bedacht Im Morgenrot? Du wirst nicht erbeben War Liebe dein Leben.1 Ebner: "und Sorgen"
2 Wolf: "düstre"
3 Wolf: "ist gewonnen"
4 In some editions, "Herren"
Heft 2 -- 9. In der Mühle  [sung text not yet checked]
Rauschet, rauschet, Mühlensteine; Ist mir doch, als mahl' ich nicht alleine! Durft' allein mein Lied einst singen Und allein herum die Steine schwingen. Rauschet, rauschet, Mühlensteine; Bin allein und dennoch nicht alleine. Wie die Steine um die Mitte gehen, Muß mein Denken sich um Einen drehen. Mußte, Schönster Du von Allen, In mein armes Herz Dein Gluthblick fallen? Rauschet, rauschet, Mühlensteine; Bin allein und nicht allein und weine!
Text Authorship:
- by Wilhelm Jordan (1819 - 1904), "Das Mädchen bei der Handmühle"
Based on:
- a text in Lithuanian (Lietuvių kalba) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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Confirmed with Litthauische Volkslieder und Sagen bearbeitet von Wilhelm Jordan, Berlin: Julius Springer, 1844, page 14.
Heft 2 -- 10. Am Grabe der Mutter
Wir armen Mädchen
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